Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.der liebste bey Gott. auß dem Holtze wächset/ wie die vnuer-stendigen meinen/ ob er wol daran han- get/ wie ein Kind an der Mutter Brü- sten/ sondern auß der grünenden Krafft/ ex centro seminis, sonst trügen auch dürre Höltzer Epffel. Der Mensch aber ist von Natur einMensch Wenn nun ein Mensch in seinem sihet O ij
der liebſte bey Gott. auß dem Holtze waͤchſet/ wie die vnuer-ſtendigen meinen/ ob er wol daran han- get/ wie ein Kind an der Mutter Bruͤ- ſtẽ/ ſondern auß der gruͤnenden Krafft/ ex centro ſeminis, ſonſt truͤgen auch duͤrre Hoͤltzer Epffel. Der Menſch aber iſt von Natur einMenſch Wenn nun ein Menſch in ſeinem ſihet O ij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0217" n="185"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der liebſte bey Gott.</hi></fw><lb/> auß dem Holtze waͤchſet/ wie die vnuer-<lb/> ſtendigen meinen/ ob er wol daran han-<lb/> get/ wie ein Kind an der Mutter Bruͤ-<lb/> ſtẽ/ ſondern auß der gruͤnenden Krafft/<lb/><hi rendition="#aq">ex centro ſeminis,</hi> ſonſt truͤgen auch<lb/> duͤrre Hoͤltzer Epffel.</p><lb/> <p>Der Menſch aber iſt von Natur ein<note place="right">Menſch<lb/> ein duͤrrer<lb/> Baum.</note><lb/> duͤrrer Baum/ Gott iſt ſeine gruͤnende<lb/> Krafft/ wie der 27. Pſalm ſpricht: Der<lb/><hi rendition="#k">He</hi>rr iſt meines Lebens Krafft. Vnd<lb/> wie der Herꝛ ſpricht/ Luc. 23. geſchicht<lb/> das am gruͤnẽ Holtze/ was wil am duͤr-<lb/> ten werden? Darumb ſind alle Men-<lb/> ſchen duͤrre Hoͤltzer/ Gott iſt jhre gruͤ-<lb/> nende Krafft. Oſe. 14. ich wil ſeyn wie<lb/> eine gruͤne Tanne/ an mir ſoltu meine<lb/> Frucht finden. Joh. 15. Werdet jhr in<lb/> mir bleiben/ ſo werdet jhr viel Fruͤchte<lb/> bringen.</p><lb/> <p>Wenn nun ein Menſch in ſeinem<lb/> Hertzen elend/ gering vñ nichts iſt/ troͤ-<lb/> ſtet ſich aber der lauter Gnade Gottes<lb/> in Chriſto/ jetzo ſihet jhn GOtt an.<lb/> Nun aber iſt Gottes anſehen nicht alſo<lb/> zu verſtehen/ wie ein Menſch einen an-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">O ij</hi></fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ſihet</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [185/0217]
der liebſte bey Gott.
auß dem Holtze waͤchſet/ wie die vnuer-
ſtendigen meinen/ ob er wol daran han-
get/ wie ein Kind an der Mutter Bruͤ-
ſtẽ/ ſondern auß der gruͤnenden Krafft/
ex centro ſeminis, ſonſt truͤgen auch
duͤrre Hoͤltzer Epffel.
Der Menſch aber iſt von Natur ein
duͤrrer Baum/ Gott iſt ſeine gruͤnende
Krafft/ wie der 27. Pſalm ſpricht: Der
Herr iſt meines Lebens Krafft. Vnd
wie der Herꝛ ſpricht/ Luc. 23. geſchicht
das am gruͤnẽ Holtze/ was wil am duͤr-
ten werden? Darumb ſind alle Men-
ſchen duͤrre Hoͤltzer/ Gott iſt jhre gruͤ-
nende Krafft. Oſe. 14. ich wil ſeyn wie
eine gruͤne Tanne/ an mir ſoltu meine
Frucht finden. Joh. 15. Werdet jhr in
mir bleiben/ ſo werdet jhr viel Fruͤchte
bringen.
Menſch
ein duͤrrer
Baum.
Wenn nun ein Menſch in ſeinem
Hertzen elend/ gering vñ nichts iſt/ troͤ-
ſtet ſich aber der lauter Gnade Gottes
in Chriſto/ jetzo ſihet jhn GOtt an.
Nun aber iſt Gottes anſehen nicht alſo
zu verſtehen/ wie ein Menſch einen an-
ſihet
O ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |