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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Wer in Christo nicht lebet/

Der Herr spricht: Höre meine
Die Welt
muß aus-
gehen/ soll
Gott ein-
gehen.
Stimme/ vnd thue mir auff. Aber wie
in einem Hause/ da ein Weltgetümmel
ist/ keine liebliche Musica kan gehö-
ret werden: Also kan GOTt in einem
weltlichen Hertzen nit gehöret werden.
Denn es wird Gott nicht auffgethan/
lest jhn auch nicht ein/ darumb kan ein
In einem
stillen Her
tzen kan
man mit
Gott reden
solch jrrdisch Hertz das himlische Man-
na nicht schmecken. Wenn dz Getüm-
mel der Welt im Menschen Hertzen stil
wird/ so kömpt Gott/ vnd klopffet an/
vnd lest sich hören: So kanstu sagen
1. Sam. 3.mit dem Propheten Samuel: Rede
Herr/ denn dein Knecht höret.

Die Epistel an die Hebreer am 6.
redet auch von diesem inwendigen/ geist-
Früchte
der wahren
Erleuchti-
gung.
lichen vnd himlischen Abendmal/ vnd
spricht: Daß die/ so erleuchtet seyn/ vnd
theilhafftig worden des heiligen Gei-
stes/ die haben geschmecket diehimlischen
Gaben/ das gütige Wort Gottes/ vnd
die Kräffte der zukünfftigen Welt. Da
hören wir/ Wo der heilige Geist im
Menschen ist/ vnnd nicht verhindert

wird
Wer in Chriſto nicht lebet/

Der Herr ſpricht: Hoͤre meine
Die Welt
muß aus-
gehen/ ſoll
Gott ein-
gehen.
Stimme/ vnd thue mir auff. Aber wie
in einem Hauſe/ da ein Weltgetuͤmmel
iſt/ keine liebliche Muſica kan gehoͤ-
ret werden: Alſo kan GOTt in einem
weltlichen Hertzen nit gehoͤret werden.
Denn es wird Gott nicht auffgethan/
leſt jhn auch nicht ein/ darumb kan ein
In einem
ſtillen Her
tzen kan
man mit
Gott redẽ
ſolch jrrdiſch Hertz das himliſche Man-
na nicht ſchmecken. Wenn dz Getuͤm-
mel der Welt im Menſchen Hertzen ſtil
wird/ ſo koͤmpt Gott/ vnd klopffet an/
vnd leſt ſich hoͤren: So kanſtu ſagen
1. Sam. 3.mit dem Propheten Samuel: Rede
Herr/ denn dein Knecht hoͤret.

Die Epiſtel an die Hebreer am 6.
redet auch von dieſem inwendigẽ/ geiſt-
Fruͤchte
der wahrẽ
Erleuchti-
gung.
lichen vnd himliſchen Abendmal/ vnd
ſpricht: Daß die/ ſo erleuchtet ſeyn/ vnd
theilhafftig worden des heiligen Gei-
ſtes/ die haben geſchmecket diehimliſchẽ
Gaben/ das guͤtige Wort Gottes/ vnd
die Kraͤffte der zukuͤnfftigen Welt. Da
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[376/0408] Wer in Chriſto nicht lebet/ Der Herr ſpricht: Hoͤre meine Stimme/ vnd thue mir auff. Aber wie in einem Hauſe/ da ein Weltgetuͤmmel iſt/ keine liebliche Muſica kan gehoͤ- ret werden: Alſo kan GOTt in einem weltlichen Hertzen nit gehoͤret werden. Denn es wird Gott nicht auffgethan/ leſt jhn auch nicht ein/ darumb kan ein ſolch jrrdiſch Hertz das himliſche Man- na nicht ſchmecken. Wenn dz Getuͤm- mel der Welt im Menſchen Hertzen ſtil wird/ ſo koͤmpt Gott/ vnd klopffet an/ vnd leſt ſich hoͤren: So kanſtu ſagen mit dem Propheten Samuel: Rede Herr/ denn dein Knecht hoͤret. Die Welt muß aus- gehen/ ſoll Gott ein- gehen. In einem ſtillen Her tzen kan man mit Gott redẽ 1. Sam. 3. Die Epiſtel an die Hebreer am 6. redet auch von dieſem inwendigẽ/ geiſt- lichen vnd himliſchen Abendmal/ vnd ſpricht: Daß die/ ſo erleuchtet ſeyn/ vnd theilhafftig worden des heiligen Gei- ſtes/ die haben geſchmecket diehimliſchẽ Gaben/ das guͤtige Wort Gottes/ vnd die Kraͤffte der zukuͤnfftigen Welt. Da hoͤren wir/ Wo der heilige Geiſt im Menſchen iſt/ vnnd nicht verhindert wird Fruͤchte der wahrẽ Erleuchti- gung.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/408>, abgerufen am 22.11.2024.