Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.der wahren Busse. mich. Gleich als die Wunde/ darin einPfeil stecket/ sehr wehe thut/ der schmer- tze auch so lang zunimpt/ so lang der Pfeil darin stecket: Also/ so lang die FurchtEin jeder tregt sein Vrtheil bey sich selbst. Lebendi- ge Zeuge der ver- dienten Straffe. im Gewissen stecket/ ist da keine ruhe/ sondern eitel Drewen. Vnnd diß Drewen ist nichts anders dann das le- bendige Vrtheil der Gerechtigkeit Got- tes in vnserm Gewissen/ vnd eine grosse Furcht der verstossung in die Helle. Darumb spricht David: Daß du mich auffgehaben vnnd zu Bodem gestossen hast. Gleich als wann einer von einem hohen Orte in eine grosse Tieffe fiele/ vnd so zuquescht würde/ daß er kein gantz Glied behielte. Dennoch gleichwol ist jn diesem grossen Wann L ij
der wahren Buſſe. mich. Gleich als die Wunde/ darin einPfeil ſtecket/ ſehr wehe thut/ der ſchmer- tze auch ſo lang zunimpt/ ſo lang der Pfeil darin ſtecket: Alſo/ ſo lang die FurchtEin jeder tregt ſein Vrtheil bey ſich ſelbſt. Lebendi- ge Zeuge der ver- dienten Straffe. im Gewiſſen ſtecket/ iſt da keine ruhe/ ſondern eitel Drewen. Vnnd diß Drewen iſt nichts anders dann das le- bendige Vrtheil der Gerechtigkeit Got- tes in vnſerm Gewiſſen/ vnd eine groſſe Furcht der verſtoſſung in die Helle. Darumb ſpricht David: Daß du mich auffgehaben vnnd zu Bodem geſtoſſen haſt. Gleich als wann einer von einem hohen Orte in eine groſſe Tieffe fiele/ vnd ſo zuqueſcht wuͤrde/ daß er kein gantz Glied behielte. Dennoch gleichwol iſt jn dieſem groſſen Wann L ij
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der wahren Buſſe.
mich. Gleich als die Wunde/ darin ein
Pfeil ſtecket/ ſehr wehe thut/ der ſchmer-
tze auch ſo lang zunimpt/ ſo lang der Pfeil
darin ſtecket: Alſo/ ſo lang die Furcht
im Gewiſſen ſtecket/ iſt da keine ruhe/
ſondern eitel Drewen. Vnnd diß
Drewen iſt nichts anders dann das le-
bendige Vrtheil der Gerechtigkeit Got-
tes in vnſerm Gewiſſen/ vnd eine groſſe
Furcht der verſtoſſung in die Helle.
Darumb ſpricht David: Daß du mich
auffgehaben vnnd zu Bodem geſtoſſen
haſt. Gleich als wann einer von einem
hohen Orte in eine groſſe Tieffe fiele/
vnd ſo zuqueſcht wuͤrde/ daß er kein gantz
Glied behielte.
Ein jeder
tregt ſein
Vrtheil
bey ſich
ſelbſt.
Lebendi-
ge Zeuge
der ver-
dienten
Straffe.
Dennoch gleichwol iſt jn dieſem groſſen
drewen vnnd ſchrecken Gottes noch ein
Troſt: Dann der Prophet ſpricht: Es iſt
Gottes drewen/ ſchrecken vñ Pfeile. Der
Gott/ der das Hertz verwundet mit ſeinẽ
Pfeilẽ/ der wirds auch heilẽ/ der da toͤdtet
der wirds auch Lebendig machẽ/ der Gott
der zu Bodem ſtoͤſſet/ vnd in die Helle fuͤ-
ret/ der kan auch wieder herauß fuͤhren.
Gott hei-
let ſeine
Wunde
vnd Pfeile
ſelbſt.
Pſal. 146.
1. Sam. 2.
Wann
L ij
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