Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Von der Krafft des Gebets/ der bekommen/ daß sie sich mit dem ge-liebten müge vereinigen. Vnd fehet dann an zu beten Mündtlich vnnd innerlich. Dann sie siehet wol/ daß man solche Him- Göttliche Weißheit thutnichts ohne Ord- nung.lische Lust vnd Erquickung durchs Gebet wiedersuchen muß. Dann also hats die Göttliche Weißheit verordnet/ vnd die- selbe thut nichts ohne die allerschöneste Ordnung/ vnd gibt auch allen dingen jh- re Ordnung. Darumb hat sie es also geordnet/ Gott das Gebet be- sohlen. Darumb hat GOtt das Gebet so wir
Von der Krafft des Gebets/ der bekommen/ daß ſie ſich mit dem ge-liebten muͤge vereinigen. Vnd fehet dann an zu beten Muͤndtlich vnnd innerlich. Dañ ſie ſiehet wol/ daß man ſolche Him- Goͤttliche Weißheit thutnichts ohne Ord- nung.liſche Luſt vnd Erquickung durchs Gebet wiederſuchen muß. Dann alſo hats die Goͤttliche Weißheit verordnet/ vnd die- ſelbe thut nichts ohne die allerſchoͤneſte Ordnung/ vnd gibt auch allen dingen jh- re Ordnung. Darumb hat ſie es alſo geordnet/ Gott das Gebet be- ſohlen. Darumb hat GOtt das Gebet ſo wir
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Von der Krafft des Gebets/
der bekommen/ daß ſie ſich mit dem ge-
liebten muͤge vereinigen. Vnd fehet dann
an zu beten Muͤndtlich vnnd innerlich.
Dañ ſie ſiehet wol/ daß man ſolche Him-
liſche Luſt vnd Erquickung durchs Gebet
wiederſuchen muß. Dann alſo hats die
Goͤttliche Weißheit verordnet/ vnd die-
ſelbe thut nichts ohne die allerſchoͤneſte
Ordnung/ vnd gibt auch allen dingen jh-
re Ordnung.
Goͤttliche
Weißheit
thutnichts
ohne Ord-
nung.
Darumb hat ſie es alſo geordnet/
daß niemand ohn das Muͤndtliche Gebet
kommen kan zu dem Gebet des Gemuts/
vnd ohne daſſelbe kan niemand kommen
zum vbernatuͤrlichen Gebet vnd Verei-
nigung mit dem hoͤchſtẽ lieblichſten Gut:
Welches man zwar empfinder/ aber nit
außreden kan.
Darumb hat GOtt das Gebet ſo
ernſtlich/ ſo offt vnd ſo betheurlich befoh-
len/ dieweil das Gebet iſt ein Pfand/ vnd
ein Band dardurch vns Gott zu ſich zeu-
get/ dardurch er vns deſto oͤffter vnnd
tenger bey ſich behalten will/ dardurch
wir
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/260>, abgerufen am 26.06.2024. |