Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Von der Krafft des Gebets/ Anfech-tung des Gebets/ wie zu v- berwinden. In deinen Anfechtungen aber vber Die gröste Anfechtung vnd hinde- doch
Von der Krafft des Gebets/ Anfech-tung des Gebets/ wie zu v- berwindẽ. In deinen Anfechtungen aber vber Die groͤſte Anfechtung vnd hinde- doch
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Von der Krafft des Gebets/
In deinen Anfechtungen aber vber
deinem Gebet thue/ wie der Herr Je-
ſus that: Je hefftiger Er angefochten
ward in ſeinem Gebet am Oelberg/ je
hefftiger er betet. So wirſtu auch durchs
Gebet vberwinden. Durchs Gebet of-
fenbaret ſich Gott den Menſchẽ/ durchs
Gebet wird die Demut recht geuͤbet. Da
koͤmpt dann zuſammen das hoͤchſte vnd
niedrigſte/ das demuͤtigſte Hertz/ vnd der
hoͤchſte Gott. Vnd durch ſolche Demut
wird viel gnade in des Menſchen Seele
eingegoſſen. Dann je mehr die Gnade
Gottes den Menſchen demuͤtigt/ je mehr
in ſolcher Demut die gnade Gottes wech-
ſet vnnd zunimpt/ vnnd je mehr GOttes
gnade im Menſchen zunimpt/ je mehr ſie
die Seele demuͤtiget.
Nutz des
Gebets.
Die groͤſte Anfechtung vnd hinde-
rung aber des Gebets iſt/ wann GOtt
die Gnade der Andacht/ vnd Inbruͤn-
ſtigkeit entzeucht/ vnd dann ſoltu am mei-
„ ſten beten. Dann ob wol GOtt ein in-
„ bruͤnſtiges Gebet ſehr lieb iſt/ ſo iſt jhm
doch
Hinde-
rũg des
Gebets/
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/266>, abgerufen am 26.06.2024. |