Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite
Von der Krafft der edlen
allezeit hat dir gefallen der E-
lenden vnnd Demütigen Ge-
bet.

OHne wahre Demut ist alles Ge-
bet vmbsonst. Diese Tugende
können wir am allerbesten von
vnserm Herrn Jesu Christo lernen/
welcher ist ein vollkommener Spiegel al-
ler Tugenden. Dann siehe an sein Leben/
es ist eitel Liebe vnd Demut/ siche an sei-
Christi
gantzes
Leben ei-
tel Demut/
in Worten
vnd Wer-
cken.
ne Lehre/ sie ist eitel Weißheit vnd War-
heit/ welche nicht stehet in Worten/ son-
dern in lebendiger Krafft vnd in der That
selbst.

Vnd daß wir ja diese Tugend recht
von jhm lernen solten/ so hat er vns die-
selbe nicht allein mit Worten/ sondern
mit der That vnd heiligem Exempel ge-
lehret/ in dem er sich selbst erniedrigt biß
zum Tode am Creutze. Darumb siehe/
wo diese Tugend jhr Fundament/ vnnd
jhren höchsten Grund hat/ nicht in einem
Engel/ nit in einem Apostel oder andern
Heiligen/ sondern in Christo Jesu selbst.

Darumb
Von der Krafft der edlen
allezeit hat dir gefallen der E-
lenden vnnd Demuͤtigen Ge-
bet.

OHne wahre Demut iſt alles Ge-
bet vmbſonſt. Dieſe Tugende
koͤnnen wir am allerbeſten von
vnſerm Herrn Jeſu Chriſto lernen/
welcher iſt ein vollkommener Spiegel al-
ler Tugenden. Dann ſiehe an ſein Leben/
es iſt eitel Liebe vnd Demut/ ſiche an ſei-
Chriſti
gantzes
Leben ei-
tel Demut/
in Worten
vnd Wer-
cken.
ne Lehre/ ſie iſt eitel Weißheit vnd War-
heit/ welche nicht ſtehet in Worten/ ſon-
dern in lebendiger Krafft vnd in der That
ſelbſt.

Vnd daß wir ja dieſe Tugend recht
von jhm lernen ſolten/ ſo hat er vns die-
ſelbe nicht allein mit Worten/ ſondern
mit der That vnd heiligem Exempel ge-
lehret/ in dem er ſich ſelbſt erniedrigt biß
zum Tode am Creutze. Darumb ſiehe/
wo dieſe Tugend jhr Fundament/ vnnd
jhren hoͤchſten Grund hat/ nicht in einem
Engel/ nit in einem Apoſtel oder andern
Heiligen/ ſondern in Chriſto Jeſu ſelbſt.

Darumb
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <cit>
            <quote>
              <pb facs="#f0268" n="244"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von der Krafft der edlen</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#b">allezeit hat dir gefallen der E-<lb/>
lenden vnnd Demu&#x0364;tigen Ge-<lb/>
bet.</hi> </hi> </quote>
            <bibl/>
          </cit><lb/>
          <p><hi rendition="#in">O</hi>Hne wahre Demut i&#x017F;t alles Ge-<lb/>
bet vmb&#x017F;on&#x017F;t. Die&#x017F;e Tugende<lb/>
ko&#x0364;nnen wir am allerbe&#x017F;ten von<lb/>
vn&#x017F;erm <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi> Je&#x017F;u Chri&#x017F;to lernen/<lb/>
welcher i&#x017F;t ein vollkommener Spiegel al-<lb/>
ler Tugenden. Dann &#x017F;iehe an &#x017F;ein Leben/<lb/>
es i&#x017F;t eitel Liebe vnd Demut/ &#x017F;iche an &#x017F;ei-<lb/><note place="left">Chri&#x017F;ti<lb/>
gantzes<lb/>
Leben ei-<lb/>
tel Demut/<lb/>
in Worten<lb/>
vnd Wer-<lb/>
cken.</note>ne Lehre/ &#x017F;ie i&#x017F;t eitel Weißheit vnd War-<lb/>
heit/ welche nicht &#x017F;tehet in Worten/ &#x017F;on-<lb/>
dern in lebendiger Krafft vnd in der That<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Vnd daß wir ja die&#x017F;e Tugend recht<lb/>
von jhm lernen &#x017F;olten/ &#x017F;o hat er vns die-<lb/>
&#x017F;elbe nicht allein mit Worten/ &#x017F;ondern<lb/>
mit der That vnd heiligem Exempel ge-<lb/>
lehret/ in dem er &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t erniedrigt biß<lb/>
zum Tode am Creutze. Darumb &#x017F;iehe/<lb/>
wo die&#x017F;e Tugend jhr Fundament/ vnnd<lb/>
jhren ho&#x0364;ch&#x017F;ten Grund hat/ nicht in einem<lb/>
Engel/ nit in einem Apo&#x017F;tel oder andern<lb/>
Heiligen/ &#x017F;ondern in Chri&#x017F;to Je&#x017F;u &#x017F;elb&#x017F;t.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Darumb</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[244/0268] Von der Krafft der edlen allezeit hat dir gefallen der E- lenden vnnd Demuͤtigen Ge- bet. OHne wahre Demut iſt alles Ge- bet vmbſonſt. Dieſe Tugende koͤnnen wir am allerbeſten von vnſerm Herrn Jeſu Chriſto lernen/ welcher iſt ein vollkommener Spiegel al- ler Tugenden. Dann ſiehe an ſein Leben/ es iſt eitel Liebe vnd Demut/ ſiche an ſei- ne Lehre/ ſie iſt eitel Weißheit vnd War- heit/ welche nicht ſtehet in Worten/ ſon- dern in lebendiger Krafft vnd in der That ſelbſt. Chriſti gantzes Leben ei- tel Demut/ in Worten vnd Wer- cken. Vnd daß wir ja dieſe Tugend recht von jhm lernen ſolten/ ſo hat er vns die- ſelbe nicht allein mit Worten/ ſondern mit der That vnd heiligem Exempel ge- lehret/ in dem er ſich ſelbſt erniedrigt biß zum Tode am Creutze. Darumb ſiehe/ wo dieſe Tugend jhr Fundament/ vnnd jhren hoͤchſten Grund hat/ nicht in einem Engel/ nit in einem Apoſtel oder andern Heiligen/ ſondern in Chriſto Jeſu ſelbſt. Darumb

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/268
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/268>, abgerufen am 24.11.2024.