Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Wie das höchste gut erkant erkennet es/ daß Gott alles sey/ vnd allesGut/ vnd daß rechte vollkommene ewige Gut/ vnd besser dann alles/ wz ein Hertz wünschen vnd erdencken möchte. Dann vber diß ewige höchste Gut kann keine Creatur bessers dencken oder wünschen. So nun dasselbe erkant/ vnd in der Auß diesem Grunde spricht David be ver-
Wie das hoͤchſte gut erkant erkennet es/ daß Gott alles ſey/ vnd allesGut/ vnd daß rechte vollkommene ewige Gut/ vnd beſſer dann alles/ wz ein Hertz wuͤnſchen vnd erdencken moͤchte. Dann vber diß ewige hoͤchſte Gut kann keine Creatur beſſers dencken oder wuͤnſchen. So nun daſſelbe erkant/ vnd in der Auß dieſem Grunde ſpricht David be ver-
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Wie das hoͤchſte gut erkant
erkennet es/ daß Gott alles ſey/ vnd alles
Gut/ vnd daß rechte vollkommene ewige
Gut/ vnd beſſer dann alles/ wz ein Hertz
wuͤnſchen vnd erdencken moͤchte. Dann
vber diß ewige hoͤchſte Gut kann keine
Creatur beſſers dencken oder wuͤnſchen.
So nun daſſelbe erkant/ vnd in der
Seelen geſchmecket wird/ wie im 84.
vnd 63. Pſalm ſtehet: Herr deine
Guͤte iſt beſſer dann Leben. Itzo fehet
die gleubige Seele an die Welt zuver-
ſchmehen mit jhrer Frewde vnnd Luſt.
Dann ſie hat an Gott gnuͤge/ vnd alle
volle gnuͤge/ vnd in ſumma alles. Dann
die Welt mit allem jhrem Reichthumb
iſt eitel ſtuͤckwerck/ vnvollkommen vnnd
vnbeſtendig. GOtt aber iſt daß rechte
vollkommene beſtendig vnd ewig Gut.
Woher
die ver-
ſchme-
hung der
Welt.
Auß dieſem Grunde ſpricht David
im 73. Pſalm. Herr/ wann ich nur
dich habe/ ſo frage ich nichts nach Him-
mel vnd Erden: Daß iſt eine ſolche See-
le/ die daß vollkommene gut geſchmecket
hat/ in welcher alle Creatur vnd Weltlie-
be ver-
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