Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

vnsers schwachen Gebets.
beweisen/ vnd damit kein Elender verza-
ge/ fasset er im 146. Psalm viel Elende zu-
sammen. Der Herr schaffet recht denen/
die gewalt leiden/ Er speiset die Hungeri-
gen. Der Herr löset die Gefangenen/ er
machet die Blinden sehend. Der Herr
hilfft auff/ die niedergeschlagen sein/ Der
Herr liebet die Gerechten/ Der Herr
behütet die Frembdlingen vnd Waisen/
vnd erhelt die Widwen. Esa. 66. Ich se-
he an den Elenden/ der zerbrochenes Gei-
stes ist/ vnnd sich fürchtet für meinen
Wort. Ps. 102. Er wendet sich zum Ge-
bet der Elenden/ vnnd verschmehet jhr
Gebet nicht. Ps. 9. Die Hoffnung des E-
lenden wird nicht verloren sein ewiglich.

6. So stercket vnser Gebet krefftig-GOttes
Barmher[-]
tzigkeit
stercket vn[-]
ser Gebet.

lich die betrachtung der vnaußsprechli-
chen grossen Barmhertzigkeit GOttes.
Er nimpt vnser Gebet besser auff dann
wirs jm können fürbringen. Er verstehet
vnser noth besser dann wirs jhm klagen
können. Beten wir nicht recht/ so
helt er vns manniche thorheit zu gut/ wie
Abraham spricht: Ach Herr/ zürne nichtGen. 18.

mit

vnſers ſchwachen Gebets.
beweiſen/ vnd damit kein Elender verza-
ge/ faſſet er im 146. Pſalm viel Elende zu-
ſammen. Der Herr ſchaffet recht denen/
die gewalt leiden/ Er ſpeiſet die Hungeri-
gen. Der Herr loͤſet die Gefangenen/ er
machet die Blinden ſehend. Der Herr
hilfft auff/ die niedergeſchlagen ſein/ Der
Herr liebet die Gerechten/ Der Herr
behuͤtet die Frembdlingen vnd Waiſen/
vnd erhelt die Widwen. Eſa. 66. Ich ſe-
he an den Elenden/ der zerbrochenes Gei-
ſtes iſt/ vnnd ſich fuͤrchtet fuͤr meinen
Wort. Pſ. 102. Er wendet ſich zum Ge-
bet der Elenden/ vnnd verſchmehet jhr
Gebet nicht. Pſ. 9. Die Hoffnung des E-
lenden wird nicht verloren ſein ewiglich.

6. So ſtercket vnſer Gebet krefftig-GOttes
Barmher[-]
tzigkeit
ſtercket vn[-]
ſer Gebet.

lich die betrachtung der vnaußſprechli-
chen groſſen Barmhertzigkeit GOttes.
Er nimpt vnſer Gebet beſſer auff dann
wirs jm koͤnnen fuͤrbringen. Er verſtehet
vnſer noth beſſer dann wirs jhm klagen
koͤnnen. Beten wir nicht recht/ ſo
helt er vns manniche thorheit zu gut/ wie
Abraham ſpricht: Ach Herr/ zuͤrne nichtGen. 18.

mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0481" n="457"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vn&#x017F;ers &#x017F;chwachen Gebets.</hi></fw><lb/>
bewei&#x017F;en/ vnd damit kein Elender verza-<lb/>
ge/ fa&#x017F;&#x017F;et er im 146. P&#x017F;alm viel Elende zu-<lb/>
&#x017F;ammen. Der <hi rendition="#k">He</hi>rr &#x017F;chaffet recht denen/<lb/>
die gewalt leiden/ Er &#x017F;pei&#x017F;et die Hungeri-<lb/>
gen. Der <hi rendition="#k">He</hi>rr lo&#x0364;&#x017F;et die Gefangenen/ er<lb/>
machet die Blinden &#x017F;ehend. Der <hi rendition="#k">He</hi>rr<lb/>
hilfft auff/ die niederge&#x017F;chlagen &#x017F;ein/ Der<lb/><hi rendition="#k">He</hi>rr liebet die Gerechten/ Der <hi rendition="#k">He</hi>rr<lb/>
behu&#x0364;tet die Frembdlingen vnd Wai&#x017F;en/<lb/>
vnd erhelt die Widwen. E&#x017F;a. 66. Ich &#x017F;e-<lb/>
he an den Elenden/ der zerbrochenes Gei-<lb/>
&#x017F;tes i&#x017F;t/ vnnd &#x017F;ich fu&#x0364;rchtet fu&#x0364;r meinen<lb/>
Wort. P&#x017F;. 102. Er wendet &#x017F;ich zum Ge-<lb/>
bet der Elenden/ vnnd ver&#x017F;chmehet jhr<lb/>
Gebet nicht. P&#x017F;. 9. Die Hoffnung des E-<lb/>
lenden wird nicht verloren &#x017F;ein ewiglich.</p><lb/>
          <p>6. So &#x017F;tercket vn&#x017F;er Gebet krefftig-<note place="right">GOttes<lb/>
Barmher<supplied>-</supplied><lb/>
tzigkeit<lb/>
&#x017F;tercket vn<supplied>-</supplied><lb/>
&#x017F;er Gebet.</note><lb/>
lich die betrachtung der vnauß&#x017F;prechli-<lb/>
chen gro&#x017F;&#x017F;en Barmhertzigkeit GOttes.<lb/>
Er nimpt vn&#x017F;er Gebet be&#x017F;&#x017F;er auff dann<lb/>
wirs jm ko&#x0364;nnen fu&#x0364;rbringen. Er ver&#x017F;tehet<lb/>
vn&#x017F;er noth be&#x017F;&#x017F;er dann wirs jhm klagen<lb/>
ko&#x0364;nnen. Beten wir nicht recht/ &#x017F;o<lb/>
helt er vns manniche thorheit zu gut/ wie<lb/>
Abraham &#x017F;pricht: Ach <hi rendition="#k">He</hi>rr/ zu&#x0364;rne nicht<note place="right">Gen. 18.</note><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[457/0481] vnſers ſchwachen Gebets. beweiſen/ vnd damit kein Elender verza- ge/ faſſet er im 146. Pſalm viel Elende zu- ſammen. Der Herr ſchaffet recht denen/ die gewalt leiden/ Er ſpeiſet die Hungeri- gen. Der Herr loͤſet die Gefangenen/ er machet die Blinden ſehend. Der Herr hilfft auff/ die niedergeſchlagen ſein/ Der Herr liebet die Gerechten/ Der Herr behuͤtet die Frembdlingen vnd Waiſen/ vnd erhelt die Widwen. Eſa. 66. Ich ſe- he an den Elenden/ der zerbrochenes Gei- ſtes iſt/ vnnd ſich fuͤrchtet fuͤr meinen Wort. Pſ. 102. Er wendet ſich zum Ge- bet der Elenden/ vnnd verſchmehet jhr Gebet nicht. Pſ. 9. Die Hoffnung des E- lenden wird nicht verloren ſein ewiglich. 6. So ſtercket vnſer Gebet krefftig- lich die betrachtung der vnaußſprechli- chen groſſen Barmhertzigkeit GOttes. Er nimpt vnſer Gebet beſſer auff dann wirs jm koͤnnen fuͤrbringen. Er verſtehet vnſer noth beſſer dann wirs jhm klagen koͤnnen. Beten wir nicht recht/ ſo helt er vns manniche thorheit zu gut/ wie Abraham ſpricht: Ach Herr/ zuͤrne nicht mit GOttes Barmher- tzigkeit ſtercket vn- ſer Gebet. Gen. 18.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/481
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/481>, abgerufen am 22.11.2024.