Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Was den Menschen sen geboren werden geistlich als Leiblichlassen geboren werden. Vnd in Summa/ wann wir Gottes wunderbare Provi- dentz bedencken/ so sehen wir allenthal- ben Gottes güte. Vnnd weil wir ja so grob seyn/ daß selben
Was den Menſchen ſen geboren werden geiſtlich als Leiblichlaſſen geboren werden. Vnd in Summa/ wann wir Gottes wunderbare Provi- dentz bedencken/ ſo ſehen wir allenthal- ben Gottes guͤte. Vnnd weil wir ja ſo grob ſeyn/ daß ſelben
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Was den Menſchen
ſen geboren werden geiſtlich als Leiblich
laſſen geboren werden. Vnd in Summa/
wann wir Gottes wunderbare Provi-
dentz bedencken/ ſo ſehen wir allenthal-
ben Gottes guͤte.
Vnnd weil wir ja ſo grob ſeyn/ daß
wir daſſelbe nicht wollen mercken/ vnd ſo
vergeſſens vndanckbares Hertzens ſeyn/
ſo muß vns Gott der Herr bißweilen
durchs Creutz vnd entziehung ſeiner Guͤ-
ter erinnern vnd zu erkennen geben/ von
wem wir alles haben/ auff daß wir jhm
dancken/ vnnd den Vrſprung alles guten
erkennen lernen/ wie GOtt klagt in den
Propheten: Mutwillig wollen ſie nicht
wiſſen/ daß ich der Herr bin/ der jhnen
gebe Korn/ Oele/ Wolle/ Gold/ Silber/
darumb will ichs jhnen entwenden/ Oſe.
2. Darumb iſt das H. Creutz gleich als ein
Liecht/ dabey wir Gottes Wolthaten ſe-
hen/ greiffen/ vnd erkennen lernen. Dann
die vndanckbarkeit iſt eine groſſe blindheit
des Hertzens. Sie iſt die hoͤheſte Vn-
ehre Gottes/ da doch der Ehren GOt-
tes alle Welt voll iſt/ vielmehr ſoll der-
ſelben
Warumb
offt Gott
das zeitli-
che ent-
zeucht?
Vndanck-
barkeit iſt
die hoͤch-
ſte vnehr
Gottes.
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