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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Gottes vnfeilbare Warheit/
Nach der Anfechtung tröstet er/ vnd nach
der Züchtigung erzeiget er gnade. Psalm.
145. Der Herr erhelt alle/ die da fal-
len/ vnd richtet auff/ die niedergeschlagen
seyn. Esa. 54. Ich habe im Augenblick
des Zorns mein Angesicht ein wenig für
dir verdorgen/ Aber mit ewiger gnade
will ich mich vber dich erbarmen. Thren.
3. Die Barmhertzigkeit des Herren
ists/ daß wir nicht gar aus sein. Seine
gnade hat kein Ende/ vnnd ist alle Mor-
gen new.

Der vierdte Trost: Ob ich gleich im
Finstern sitze/ so ist doch der Herr mein
Liecht. Wann Trübsal daher gehet/ so
ists als wann einen eine grosse Finster-
nüß vberfiel: Da kennen jhn auch die
Freunde nicht mehr/ da verleschet aller
Trost der Welt/ da sitzet man vnter dem
Schatten des Todes/ da ist verachtung
vnnd verleumbdung. In solcher Finster-
nüß regen sich alle wilde Thiere/ Lewen
vnd Bähren/ böse Geister vnd böse Men-
schen. Ey so wird doch der Herr derer

Liecht

Gottes vnfeilbare Warheit/
Nach der Anfechtung troͤſtet er/ vnd nach
der Zuͤchtigung erzeiget er gnade. Pſalm.
145. Der Herr erhelt alle/ die da fal-
len/ vnd richtet auff/ die niedergeſchlagen
ſeyn. Eſa. 54. Ich habe im Augenblick
des Zorns mein Angeſicht ein wenig fuͤr
dir verdorgen/ Aber mit ewiger gnade
will ich mich vber dich erbarmen. Thren.
3. Die Barmhertzigkeit des Herren
iſts/ daß wir nicht gar aus ſein. Seine
gnade hat kein Ende/ vnnd iſt alle Mor-
gen new.

Der vierdte Troſt: Ob ich gleich im
Finſtern ſitze/ ſo iſt doch der Herr mein
Liecht. Wann Truͤbſal daher gehet/ ſo
iſts als wann einen eine groſſe Finſter-
nuͤß vberfiel: Da kennen jhn auch die
Freunde nicht mehr/ da verleſchet aller
Troſt der Welt/ da ſitzet man vnter dem
Schatten des Todes/ da iſt verachtung
vnnd verleumbdung. In ſolcher Finſter-
nuͤß regen ſich alle wilde Thiere/ Lewen
vnd Baͤhren/ boͤſe Geiſter vnd boͤſe Men-
ſchen. Ey ſo wird doch der Herr derer

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[590/0614] Gottes vnfeilbare Warheit/ Nach der Anfechtung troͤſtet er/ vnd nach der Zuͤchtigung erzeiget er gnade. Pſalm. 145. Der Herr erhelt alle/ die da fal- len/ vnd richtet auff/ die niedergeſchlagen ſeyn. Eſa. 54. Ich habe im Augenblick des Zorns mein Angeſicht ein wenig fuͤr dir verdorgen/ Aber mit ewiger gnade will ich mich vber dich erbarmen. Thren. 3. Die Barmhertzigkeit des Herren iſts/ daß wir nicht gar aus ſein. Seine gnade hat kein Ende/ vnnd iſt alle Mor- gen new. Der vierdte Troſt: Ob ich gleich im Finſtern ſitze/ ſo iſt doch der Herr mein Liecht. Wann Truͤbſal daher gehet/ ſo iſts als wann einen eine groſſe Finſter- nuͤß vberfiel: Da kennen jhn auch die Freunde nicht mehr/ da verleſchet aller Troſt der Welt/ da ſitzet man vnter dem Schatten des Todes/ da iſt verachtung vnnd verleumbdung. In ſolcher Finſter- nuͤß regen ſich alle wilde Thiere/ Lewen vnd Baͤhren/ boͤſe Geiſter vnd boͤſe Men- ſchen. Ey ſo wird doch der Herr derer Liecht

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/614>, abgerufen am 22.11.2024.