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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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sol in vnsern Hertzen gedult wircken.
Liecht seyn die in solchen TrawrschattenGott les-
set sein
Gnaden-
Liecht un
Finster-
niß auff-
gehen.

sitzen. Dann Gott lest dann am ersten
sein Gnaden Liecht leuchten in solcher
Finsterniß/ vnd erfrewet mitten in Trüb-
sal/ daß man Gottes gnedige gegenwart
mitten im Creutz spüret/ wie der 97. Psal.
spricht: Dem Gerechten muß das Liecht
immer wieder auffgehen im Finsternüß/
vnd freude den frommen Hertzen. Deß-
gleichen der 112. Psalm. Den Frommen
gehet das Liecht auff im Finsternüß von
dem Gnedigen/ Barmhertzigen/ vnd Ge-
rechten.

Der fünffte Trost: Ich will des
Herrn Zorn tragen/ Dann ich habe
wieder jhn gesündigt/ biß er meine Sache
außführe/ vnd mir recht schaffe. Haben
wirs gleich gegen die jenigen nicht ver-
schuldet/ die vns leid thun: So haben
wirs doch gegen Gott verschuldet: Der
ists auch/ durch welches verhengnüß vns
alles begegnet. Darumb es des Herrn
Zorn hie genennet wird. Darumb alles/
was die böse Leute thun/ gedencke/ es ist

des
Q q

ſol in vnſern Hertzen gedult wircken.
Liecht ſeyn die in ſolchen TrawrſchattenGott leſ-
ſet ſein
Gnaden-
Liecht un
Finſter-
niß auff-
gehen.

ſitzen. Dann Gott leſt dann am erſten
ſein Gnaden Liecht leuchten in ſolcher
Finſterniß/ vnd erfrewet mitten in Truͤb-
ſal/ daß man Gottes gnedige gegenwart
mitten im Creutz ſpuͤret/ wie der 97. Pſal.
ſpricht: Dem Gerechten muß das Liecht
immer wieder auffgehen im Finſternuͤß/
vnd freude den frommen Hertzen. Deß-
gleichen der 112. Pſalm. Den Frommen
gehet das Liecht auff im Finſternuͤß von
dem Gnedigen/ Barmhertzigen/ vnd Ge-
rechten.

Der fuͤnffte Troſt: Ich will des
Herrn Zorn tragen/ Dann ich habe
wieder jhn geſuͤndigt/ biß er meine Sache
außfuͤhre/ vnd mir recht ſchaffe. Haben
wirs gleich gegen die jenigen nicht ver-
ſchuldet/ die vns leid thun: So haben
wirs doch gegen Gott verſchuldet: Der
iſts auch/ durch welches verhengnuͤß vns
alles begegnet. Darumb es des Herrn
Zorn hie genennet wird. Darumb alles/
was die boͤſe Leute thun/ gedencke/ es iſt

des
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[591/0615] ſol in vnſern Hertzen gedult wircken. Liecht ſeyn die in ſolchen Trawrſchatten ſitzen. Dann Gott leſt dann am erſten ſein Gnaden Liecht leuchten in ſolcher Finſterniß/ vnd erfrewet mitten in Truͤb- ſal/ daß man Gottes gnedige gegenwart mitten im Creutz ſpuͤret/ wie der 97. Pſal. ſpricht: Dem Gerechten muß das Liecht immer wieder auffgehen im Finſternuͤß/ vnd freude den frommen Hertzen. Deß- gleichen der 112. Pſalm. Den Frommen gehet das Liecht auff im Finſternuͤß von dem Gnedigen/ Barmhertzigen/ vnd Ge- rechten. Gott leſ- ſet ſein Gnaden- Liecht un Finſter- niß auff- gehen. Der fuͤnffte Troſt: Ich will des Herrn Zorn tragen/ Dann ich habe wieder jhn geſuͤndigt/ biß er meine Sache außfuͤhre/ vnd mir recht ſchaffe. Haben wirs gleich gegen die jenigen nicht ver- ſchuldet/ die vns leid thun: So haben wirs doch gegen Gott verſchuldet: Der iſts auch/ durch welches verhengnuͤß vns alles begegnet. Darumb es des Herrn Zorn hie genennet wird. Darumb alles/ was die boͤſe Leute thun/ gedencke/ es iſt des Q q

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/615>, abgerufen am 22.11.2024.