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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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Vom fünfften Tagewerck Gottes
Himmel vber alle Berge: So setzet
sichs doch wieder/ vnd bleibet in sei-
nem Circkel. So müssen wir dabey
Gottes Allmacht greiffen vnnd se-
Dz Meer
aller Was-
ser Todt.
hen. Ein Deutscher Philosophus
schreibet das Meer sey aller Wasser
Todt/ Wann sie ins Meer kommen/
so sterben sie drinnen/ vnnd verwesen
wie die Menschlichen Leiber in der Er-
den. Daher werde das Meer nicht
voller. Dann es ist eine gewaltige
putrefactio vnd feule im Meerwas-
ser. Vnd so bald süß Wasser ins Meer
kompt/ wirds saltzig/ vnd stirbet gleich-
sam/ vnd ist ein todtes Wasser gegen
einem Lebendigen süssen Wasser zu-
rechnen. Vnnd daher kompts/ daß
Ein jeg-
lich Was-
ser führet
ein ver-
borgen
Saltz.
das Meer saltzig ist. Dann die letzte
materia aller ding ist Saltz. Vnnd
es ist kein Wasser so rein vnd lauter/ es
führet ein verborgen Saltz mit sich.
Das kompt dann alles im Meer zu-
sammen/ vnnd durch die feulung im
Meer wird das Saltz offenbar. Vnnd

wegen

Vom fuͤnfften Tagewerck Gottes
Himmel vber alle Berge: So ſetzet
ſichs doch wieder/ vnd bleibet in ſei-
nem Circkel. So muͤſſen wir dabey
Gottes Allmacht greiffen vnnd ſe-
Dz Meer
aller Waſ-
ſer Todt.
hen. Ein Deutſcher Philoſophus
ſchreibet das Meer ſey aller Waſſer
Todt/ Wann ſie ins Meer kommen/
ſo ſterben ſie drinnen/ vnnd verweſen
wie die Menſchlichen Leiber in der Er-
den. Daher werde das Meer nicht
voller. Dann es iſt eine gewaltige
putrefactio vnd feule im Meerwaſ-
ſer. Vnd ſo bald ſuͤß Waſſer ins Meer
kompt/ wirds ſaltzig/ vnd ſtirbet gleich-
ſam/ vnd iſt ein todtes Waſſer gegen
einem Lebendigen ſuͤſſen Waſſer zu-
rechnen. Vnnd daher kompts/ daß
Ein jeg-
lich Waſ-
ſer fuͤhret
ein ver-
borgen
Saltz.
das Meer ſaltzig iſt. Dann die letzte
materia aller ding iſt Saltz. Vnnd
es iſt kein Waſſer ſo rein vnd lauter/ es
fuͤhret ein verborgen Saltz mit ſich.
Das kompt dann alles im Meer zu-
ſammen/ vnnd durch die feulung im
Meer wird das Saltz offenbar. Vnnd

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[160/0182] Vom fuͤnfften Tagewerck Gottes Himmel vber alle Berge: So ſetzet ſichs doch wieder/ vnd bleibet in ſei- nem Circkel. So muͤſſen wir dabey Gottes Allmacht greiffen vnnd ſe- hen. Ein Deutſcher Philoſophus ſchreibet das Meer ſey aller Waſſer Todt/ Wann ſie ins Meer kommen/ ſo ſterben ſie drinnen/ vnnd verweſen wie die Menſchlichen Leiber in der Er- den. Daher werde das Meer nicht voller. Dann es iſt eine gewaltige putrefactio vnd feule im Meerwaſ- ſer. Vnd ſo bald ſuͤß Waſſer ins Meer kompt/ wirds ſaltzig/ vnd ſtirbet gleich- ſam/ vnd iſt ein todtes Waſſer gegen einem Lebendigen ſuͤſſen Waſſer zu- rechnen. Vnnd daher kompts/ daß das Meer ſaltzig iſt. Dann die letzte materia aller ding iſt Saltz. Vnnd es iſt kein Waſſer ſo rein vnd lauter/ es fuͤhret ein verborgen Saltz mit ſich. Das kompt dann alles im Meer zu- ſammen/ vnnd durch die feulung im Meer wird das Saltz offenbar. Vnnd wegen Dz Meer aller Waſ- ſer Todt. Ein jeg- lich Waſ- ſer fuͤhret ein ver- borgen Saltz.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/182>, abgerufen am 24.11.2024.