Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.Vom sechsten Tagewerck Gottes die Beume anzusehen/ in jhrer Blüetvnd mit jhren Früchten vnd die Wäl- der/ so damit geschmücket sein: Schön ist der Himmel mit Sonne vnd Mond/ vnnd so vnzehlig vielen leuchtenden Sternlein gezieret/ aber weil solche schönheit alle vmb deß Menschen wil- len geschaffen/ so muß freilich der Mensch viel schöner vnd herrlicher sein/ das auch der Sonnen schönheit mit demselben nicht zuuergleichen. Denn gleich wie deß geringsten Blümleins Matth. 6.schönheit vbertrifft die schönheit vnnd geschmuck deß Königes Salomons/ auch in seiner grossen herrligkeit/ wie vnser lieber Herr spricht. Also vber- trifft die schönheit vnd artige Gestalt deß Menschen nicht allein Salomons eusserliche herrligkeit/ sondern auch al- ler Blumen auff dem Felde/ ja auch die schönheit der Sonnen am Himmel: Sonderlich wenn man die Seele deß Menschen betrachtet. Denn es kan auch der Seelen schönheit/ auß der schö-
Vom ſechſten Tagewerck Gottes die Beume anzuſehen/ in jhrer Bluͤetvnd mit jhren Fruͤchten vnd die Waͤl- der/ ſo damit geſchmuͤcket ſein: Schoͤn iſt der Himmel mit Sonne vñ Mond/ vnnd ſo vnzehlig vielen leuchtenden Sternlein gezieret/ aber weil ſolche ſchoͤnheit alle vmb deß Menſchen wil- len geſchaffen/ ſo muß freilich der Menſch viel ſchoͤner vñ herrlicher ſein/ das auch der Sonnen ſchoͤnheit mit demſelben nicht zuuergleichen. Denn gleich wie deß geringſten Bluͤmleins Matth. 6.ſchoͤnheit vbertrifft die ſchoͤnheit vnnd geſchmuck deß Koͤniges Salomons/ auch in ſeiner groſſen herrligkeit/ wie vnſer lieber Herr ſpricht. Alſo vber- trifft die ſchoͤnheit vnd artige Geſtalt deß Menſchen nicht allein Salomons euſſerliche herrligkeit/ ſondern auch al- ler Blumen auff dem Felde/ ja auch die ſchoͤnheit der Sonnen am Himmel: Sonderlich wenn man die Seele deß Menſchen betrachtet. Denn es kan auch der Seelen ſchoͤnheit/ auß der ſchoͤ-
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Vom ſechſten Tagewerck Gottes
die Beume anzuſehen/ in jhrer Bluͤet
vnd mit jhren Fruͤchten vnd die Waͤl-
der/ ſo damit geſchmuͤcket ſein: Schoͤn
iſt der Himmel mit Sonne vñ Mond/
vnnd ſo vnzehlig vielen leuchtenden
Sternlein gezieret/ aber weil ſolche
ſchoͤnheit alle vmb deß Menſchen wil-
len geſchaffen/ ſo muß freilich der
Menſch viel ſchoͤner vñ herrlicher ſein/
das auch der Sonnen ſchoͤnheit mit
demſelben nicht zuuergleichen. Denn
gleich wie deß geringſten Bluͤmleins
ſchoͤnheit vbertrifft die ſchoͤnheit vnnd
geſchmuck deß Koͤniges Salomons/
auch in ſeiner groſſen herrligkeit/ wie
vnſer lieber Herr ſpricht. Alſo vber-
trifft die ſchoͤnheit vnd artige Geſtalt
deß Menſchen nicht allein Salomons
euſſerliche herrligkeit/ ſondern auch al-
ler Blumen auff dem Felde/ ja auch die
ſchoͤnheit der Sonnen am Himmel:
Sonderlich wenn man die Seele deß
Menſchen betrachtet. Denn es kan
auch der Seelen ſchoͤnheit/ auß der
ſchoͤ-
Matth. 6.
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