"Nun sage mir, viel Alter, "Was suchst in Vaters Land?
"Du führst den Harnisch eben, "Wie eines Königs Kind, "Du machst mich jungen Helden "Mit sehnden Augen blind; "Du sollst daheime bleiben, "Beym guten Hausgemach, "Bey einer heißen Glute." Der Alte lacht und sprach:
"Sollt ich daheime bleiben "Bey gutem Hausgemach? "Ich bin in allen Tagen "Zu reisen aufgesezt, "Zu reisen und zu fechten "Bis auf mein Heimefahrt; "Das sag ich dir, viel Junger, "Drauf grauet mir der Bart."
"Dein Bart will ich ausraufen, "Das sag ich, alter Mann, "Daß dir dein rosenfarbnes Blut "Die Wangen überläuft; "Dein Harnisch und dein grünes Schild "Mußt du mir hierauf geben, "Dazu auch mein Gefangner seyn, "Willt du behalten Leben."
„Nun ſage mir, viel Alter, „Was ſuchſt in Vaters Land?
„Du fuͤhrſt den Harniſch eben, „Wie eines Koͤnigs Kind, „Du machſt mich jungen Helden „Mit ſehnden Augen blind; „Du ſollſt daheime bleiben, „Beym guten Hausgemach, „Bey einer heißen Glute.“ Der Alte lacht und ſprach:
„Sollt ich daheime bleiben „Bey gutem Hausgemach? „Ich bin in allen Tagen „Zu reiſen aufgeſezt, „Zu reiſen und zu fechten „Bis auf mein Heimefahrt; „Das ſag ich dir, viel Junger, „Drauf grauet mir der Bart.“
„Dein Bart will ich ausraufen, „Das ſag ich, alter Mann, „Daß dir dein roſenfarbnes Blut „Die Wangen uͤberlaͤuft; „Dein Harniſch und dein gruͤnes Schild „Mußt du mir hierauf geben, „Dazu auch mein Gefangner ſeyn, „Willt du behalten Leben.“
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„Nun ſage mir, viel Alter,
„Was ſuchſt in Vaters Land?
„Du fuͤhrſt den Harniſch eben,
„Wie eines Koͤnigs Kind,
„Du machſt mich jungen Helden
„Mit ſehnden Augen blind;
„Du ſollſt daheime bleiben,
„Beym guten Hausgemach,
„Bey einer heißen Glute.“
Der Alte lacht und ſprach:
„Sollt ich daheime bleiben
„Bey gutem Hausgemach?
„Ich bin in allen Tagen
„Zu reiſen aufgeſezt,
„Zu reiſen und zu fechten
„Bis auf mein Heimefahrt;
„Das ſag ich dir, viel Junger,
„Drauf grauet mir der Bart.“
„Dein Bart will ich ausraufen,
„Das ſag ich, alter Mann,
„Daß dir dein roſenfarbnes Blut
„Die Wangen uͤberlaͤuft;
„Dein Harniſch und dein gruͤnes Schild
„Mußt du mir hierauf geben,
„Dazu auch mein Gefangner ſeyn,
„Willt du behalten Leben.“
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/139>, abgerufen am 21.11.2024.
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