Aus mündlicher Ueberlieferung in Maria's Godwi. Bremen 1802. II. B. S. 113. abgedruckt.
Maria, wo bist du zur Stube gewesen? Maria, mein einziges Kind!
Ich bin bey meiner Großmutter gewesen, Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Was hat sie dir dann zu essen gegeben? Maria, mein einziges Kind!
Sie hat mir gebackne Fischlein gegeben, Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo hat sie dir dann das Fischlein gefangen? Maria, mein einziges Kind!
Sie hat es in ihrem Krautgärtlein gefangen, Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Womit hat sie dann das Fischlein gefangen? Maria, mein einziges Kind.
Sie hat es mit Stecken und Ruthen gefangen. Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo ist dann das Uebrige vom Fischlein hinkommen? Maria, mein einziges Kind!
Sie hats ihrem schwarzbraunen Hündlein gegeben, Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Großmutter Schlangenkoͤchin.
Aus muͤndlicher Ueberlieferung in Maria's Godwi. Bremen 1802. II. B. S. 113. abgedruckt.
Maria, wo biſt du zur Stube geweſen? Maria, mein einziges Kind!
Ich bin bey meiner Großmutter geweſen, Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Was hat ſie dir dann zu eſſen gegeben? Maria, mein einziges Kind!
Sie hat mir gebackne Fiſchlein gegeben, Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo hat ſie dir dann das Fiſchlein gefangen? Maria, mein einziges Kind!
Sie hat es in ihrem Krautgaͤrtlein gefangen, Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Womit hat ſie dann das Fiſchlein gefangen? Maria, mein einziges Kind.
Sie hat es mit Stecken und Ruthen gefangen. Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo iſt dann das Uebrige vom Fiſchlein hinkommen? Maria, mein einziges Kind!
Sie hats ihrem ſchwarzbraunen Huͤndlein gegeben, Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0028"n="19"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Großmutter Schlangenkoͤchin</hi>.</head><lb/><prendition="#c">Aus muͤndlicher Ueberlieferung in Maria's Godwi. Bremen 1802.<lb/><hirendition="#aq">II.</hi> B. S. 113. abgedruckt.</p><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><l><hirendition="#in">M</hi>aria, wo biſt du zur Stube geweſen?</l><lb/><l>Maria, mein einziges Kind!</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Ich bin bey meiner Großmutter geweſen,</l><lb/><l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Was hat ſie dir dann zu eſſen gegeben?</l><lb/><l>Maria, mein einziges Kind!</l></lg><lb/><lgn="4"><l>Sie hat mir gebackne Fiſchlein gegeben,</l><lb/><l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l></lg><lb/><lgn="5"><l>Wo hat ſie dir dann das Fiſchlein gefangen?</l><lb/><l>Maria, mein einziges Kind!</l></lg><lb/><lgn="6"><l>Sie hat es in ihrem Krautgaͤrtlein gefangen,</l><lb/><l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l></lg><lb/><lgn="7"><l>Womit hat ſie dann das Fiſchlein gefangen?</l><lb/><l>Maria, mein einziges Kind.</l></lg><lb/><lgn="8"><l>Sie hat es mit Stecken und Ruthen gefangen.</l><lb/><l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l></lg><lb/><lgn="9"><l>Wo iſt dann das Uebrige vom Fiſchlein hinkommen?</l><lb/><l>Maria, mein einziges Kind!</l></lg><lb/><lgn="10"><l>Sie hats ihrem ſchwarzbraunen Huͤndlein gegeben,</l><lb/><l>Ach weh! Frau Mutter, wie weh!</l></lg><lb/></lg></div></div></body></text></TEI>
[19/0028]
Großmutter Schlangenkoͤchin.
Aus muͤndlicher Ueberlieferung in Maria's Godwi. Bremen 1802.
II. B. S. 113. abgedruckt.
Maria, wo biſt du zur Stube geweſen?
Maria, mein einziges Kind!
Ich bin bey meiner Großmutter geweſen,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Was hat ſie dir dann zu eſſen gegeben?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hat mir gebackne Fiſchlein gegeben,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo hat ſie dir dann das Fiſchlein gefangen?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hat es in ihrem Krautgaͤrtlein gefangen,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Womit hat ſie dann das Fiſchlein gefangen?
Maria, mein einziges Kind.
Sie hat es mit Stecken und Ruthen gefangen.
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Wo iſt dann das Uebrige vom Fiſchlein hinkommen?
Maria, mein einziges Kind!
Sie hats ihrem ſchwarzbraunen Huͤndlein gegeben,
Ach weh! Frau Mutter, wie weh!
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/28>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.