Liegt ein Spielmann begraben, Mit der kleinen Killekeia, Mit der großen Kum Kum.
Da laufen die Schwaben, Die Weiber nachtraben, Bis über die Grenze, Mit Sichel und Sense: "Guten Morgen Spielleut, "Nun schneidet das Korn."
Knabe und Veilchen.
Mündlich.
Knabe.
Blühe liebes Veilchen, Das so lieblich roch, Blühe noch ein Weilchen, Werde schöner noch. Weist du was ich denke, Liebchen zum Geschenke, Pflück ich Veilchen dich, Veilchen freue dich!
Veilchen.
Brich mich stilles Veilchen, Bin die Liebste dein, Und in einem Weilchen Werd ich schöner seyn!
Liegt ein Spielmann begraben, Mit der kleinen Killekeia, Mit der großen Kum Kum.
Da laufen die Schwaben, Die Weiber nachtraben, Bis uͤber die Grenze, Mit Sichel und Senſe: „Guten Morgen Spielleut, „Nun ſchneidet das Korn.“
Knabe und Veilchen.
Muͤndlich.
Knabe.
Bluͤhe liebes Veilchen, Das ſo lieblich roch, Bluͤhe noch ein Weilchen, Werde ſchoͤner noch. Weiſt du was ich denke, Liebchen zum Geſchenke, Pfluͤck ich Veilchen dich, Veilchen freue dich!
Veilchen.
Brich mich ſtilles Veilchen, Bin die Liebſte dein, Und in einem Weilchen Werd ich ſchoͤner ſeyn!
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><lgn="3"><pbfacs="#f0348"n="329[339]"/><l>Liegt ein Spielmann begraben,</l><lb/><l>Mit der kleinen Killekeia,</l><lb/><l>Mit der großen Kum Kum.</l></lg><lb/><lgn="4"><l>Da laufen die Schwaben,</l><lb/><l>Die Weiber nachtraben,</l><lb/><l>Bis uͤber die Grenze,</l><lb/><l>Mit Sichel und Senſe:</l><lb/><l>„Guten Morgen Spielleut,</l><lb/><l>„Nun ſchneidet das Korn.“</l></lg></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Knabe und Veilchen</hi>.</head><lb/><prendition="#c">Muͤndlich.</p><lb/><lgtype="poem"><lgn="1"><head><hirendition="#g">Knabe</hi>.</head><lb/><l><hirendition="#in">B</hi>luͤhe liebes Veilchen,</l><lb/><l>Das ſo lieblich roch,</l><lb/><l>Bluͤhe noch ein Weilchen,</l><lb/><l>Werde ſchoͤner noch.</l><lb/><l>Weiſt du was ich denke,</l><lb/><l>Liebchen zum Geſchenke,</l><lb/><l>Pfluͤck ich Veilchen dich,</l><lb/><l>Veilchen freue dich!</l></lg><lb/><lgn="2"><head><hirendition="#g">Veilchen</hi>.</head><lb/><l>Brich mich ſtilles Veilchen,</l><lb/><l>Bin die Liebſte dein,</l><lb/><l>Und in einem Weilchen</l><lb/><l>Werd ich ſchoͤner ſeyn!</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[329[339]/0348]
Liegt ein Spielmann begraben,
Mit der kleinen Killekeia,
Mit der großen Kum Kum.
Da laufen die Schwaben,
Die Weiber nachtraben,
Bis uͤber die Grenze,
Mit Sichel und Senſe:
„Guten Morgen Spielleut,
„Nun ſchneidet das Korn.“
Knabe und Veilchen.
Muͤndlich.
Knabe.
Bluͤhe liebes Veilchen,
Das ſo lieblich roch,
Bluͤhe noch ein Weilchen,
Werde ſchoͤner noch.
Weiſt du was ich denke,
Liebchen zum Geſchenke,
Pfluͤck ich Veilchen dich,
Veilchen freue dich!
Veilchen.
Brich mich ſtilles Veilchen,
Bin die Liebſte dein,
Und in einem Weilchen
Werd ich ſchoͤner ſeyn!
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 329[339]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/348>, abgerufen am 04.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.