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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

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Da ließ er ihm das Panner, da ließ er ihm die Weid,
Zu Königsfeld im Kloster viel liegen begraben mit Leide.
Der Herzog Lüpolt wollte es gar fürstlich wagen,
Da er an die Bauern kam, sie haben ihn todt geschlagen.
Die Kuh die sprach zum Stiere: Ach sollt ich dir nicht
klagen,
Mich wollt auf deinem Refiere ein Herr gemolken haben,
Da hab ich ihm den Kübel so eben umgeschlagen,
Ich gab ihm eins zum Ohre, daß ihr ihn müßt begraben.
Ein Herre war entronnen, der war ein Herr von Ehren,
Er kam zu böser Stund bey Sempach zu dem See,
Er klopft mit seinem Knecht da an bey Hans von Rot:
"Nun thus durch Gott und Geld, führ uns aus aller
Noth."
Fast gern, sprach Hans von Rot, des Lohnes war er
froh,
Den er verdienen sollt, fährt übern See also.
Er rudert stark und schnelle, da er gen Notwyl war,
Da winkt der Herr dem Knechte, er sollt ihn erstechen gar.
Das wollt der Knecht vollbringen, am Schiffmann in der
That,
Hans Rot sieht's in dem Schatten, das Schifflein er um-
trat.
Sie wollten sich noch halten, er warf sie in den See:
"Nun trinket liebe Herren, ihr erstecht kein Schiffmann mehr.

Da ließ er ihm das Panner, da ließ er ihm die Weid,
Zu Koͤnigsfeld im Kloſter viel liegen begraben mit Leide.
Der Herzog Luͤpolt wollte es gar fuͤrſtlich wagen,
Da er an die Bauern kam, ſie haben ihn todt geſchlagen.
Die Kuh die ſprach zum Stiere: Ach ſollt ich dir nicht
klagen,
Mich wollt auf deinem Refiere ein Herr gemolken haben,
Da hab ich ihm den Kuͤbel ſo eben umgeſchlagen,
Ich gab ihm eins zum Ohre, daß ihr ihn muͤßt begraben.
Ein Herre war entronnen, der war ein Herr von Ehren,
Er kam zu boͤſer Stund bey Sempach zu dem See,
Er klopft mit ſeinem Knecht da an bey Hans von Rot:
„Nun thus durch Gott und Geld, fuͤhr uns aus aller
Noth.“
Faſt gern, ſprach Hans von Rot, des Lohnes war er
froh,
Den er verdienen ſollt, faͤhrt uͤbern See alſo.
Er rudert ſtark und ſchnelle, da er gen Notwyl war,
Da winkt der Herr dem Knechte, er ſollt ihn erſtechen gar.
Das wollt der Knecht vollbringen, am Schiffmann in der
That,
Hans Rot ſieht's in dem Schatten, das Schifflein er um-
trat.
Sie wollten ſich noch halten, er warf ſie in den See:
„Nun trinket liebe Herren, ihr erſtecht kein Schiffmann mehr.

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[352[362]/0371] Da ließ er ihm das Panner, da ließ er ihm die Weid, Zu Koͤnigsfeld im Kloſter viel liegen begraben mit Leide. Der Herzog Luͤpolt wollte es gar fuͤrſtlich wagen, Da er an die Bauern kam, ſie haben ihn todt geſchlagen. Die Kuh die ſprach zum Stiere: Ach ſollt ich dir nicht klagen, Mich wollt auf deinem Refiere ein Herr gemolken haben, Da hab ich ihm den Kuͤbel ſo eben umgeſchlagen, Ich gab ihm eins zum Ohre, daß ihr ihn muͤßt begraben. Ein Herre war entronnen, der war ein Herr von Ehren, Er kam zu boͤſer Stund bey Sempach zu dem See, Er klopft mit ſeinem Knecht da an bey Hans von Rot: „Nun thus durch Gott und Geld, fuͤhr uns aus aller Noth.“ Faſt gern, ſprach Hans von Rot, des Lohnes war er froh, Den er verdienen ſollt, faͤhrt uͤbern See alſo. Er rudert ſtark und ſchnelle, da er gen Notwyl war, Da winkt der Herr dem Knechte, er ſollt ihn erſtechen gar. Das wollt der Knecht vollbringen, am Schiffmann in der That, Hans Rot ſieht's in dem Schatten, das Schifflein er um- trat. Sie wollten ſich noch halten, er warf ſie in den See: „Nun trinket liebe Herren, ihr erſtecht kein Schiffmann mehr.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 352[362]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/371>, abgerufen am 22.11.2024.