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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

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"Denn du, nachdem dein Lauf wie Herkules beendet,
"Sollst werden dieser Welt, die dein nicht werth, ent-
wendet,
"So hoch wird seyn dein Werk, zu machen Deutschland
frey."

Hiemit die Morgenröth ihr Gold am Leib am Flügel
Entdeckte Masten dort, ihm nahen Landes-Hügel,
Sanft leget sich der Wind und bringt das Schiff ans
Land,
Aus welchem als der Held auf das Gestad gesprungen,
Hat knieend er zum Dank mit eifrig frommer Zungen
Erhoben sein Gebet, sein Herz, Gesicht und Hand.
"Gesegnet bist du Held, gesegnet wir Soldaten,
"Die dienend unter dir, theilhaftig deiner Thaten!
Sang bald der ganze Hauf mit einem Mund und Muth,
Kein Glück, kein Unglück je konnt wider dich vermögen,
Und nichts kann dein Gemüth und Angesicht bewegen,
Umsonst ist wider dich des Feinds Gewalt, List, Muth.
Gleich wie der Amboß sich nicht fürchtet vor den Strei-
chen,
Wie Meereswellen nie den kühnen Fels erweichen,
Also verändert dich kein Ernst, Gefahr und Scherz,
Wie Flüsse sich ins Meer ohn Abnahm stets ergiessen,
Ins Meer ohn Zunahm stets die vollen Ströme fliessen,
Also sich und der Welt ist gleich des Helden Herz.
Mit schlechtem Brod und Trank gesättiget zu werden,
Als Trinkglas seinen Helm, als Ruhbett harte Erde,
Als Pfühl den nächsten Stein, ja auch wohl Schnee und
Eis,
2. Band. 7.

„Denn du, nachdem dein Lauf wie Herkules beendet,
„Sollſt werden dieſer Welt, die dein nicht werth, ent-
wendet,
„So hoch wird ſeyn dein Werk, zu machen Deutſchland
frey.“

Hiemit die Morgenroͤth ihr Gold am Leib am Fluͤgel
Entdeckte Maſten dort, ihm nahen Landes-Huͤgel,
Sanft leget ſich der Wind und bringt das Schiff ans
Land,
Aus welchem als der Held auf das Geſtad geſprungen,
Hat knieend er zum Dank mit eifrig frommer Zungen
Erhoben ſein Gebet, ſein Herz, Geſicht und Hand.
„Geſegnet biſt du Held, geſegnet wir Soldaten,
„Die dienend unter dir, theilhaftig deiner Thaten!
Sang bald der ganze Hauf mit einem Mund und Muth,
Kein Gluͤck, kein Ungluͤck je konnt wider dich vermoͤgen,
Und nichts kann dein Gemuͤth und Angeſicht bewegen,
Umſonſt iſt wider dich des Feinds Gewalt, Liſt, Muth.
Gleich wie der Amboß ſich nicht fuͤrchtet vor den Strei-
chen,
Wie Meereswellen nie den kuͤhnen Fels erweichen,
Alſo veraͤndert dich kein Ernſt, Gefahr und Scherz,
Wie Fluͤſſe ſich ins Meer ohn Abnahm ſtets ergieſſen,
Ins Meer ohn Zunahm ſtets die vollen Stroͤme flieſſen,
Alſo ſich und der Welt iſt gleich des Helden Herz.
Mit ſchlechtem Brod und Trank geſaͤttiget zu werden,
Als Trinkglas ſeinen Helm, als Ruhbett harte Erde,
Als Pfuͤhl den naͤchſten Stein, ja auch wohl Schnee und
Eis,
2. Band. 7.
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[97/0109] „Denn du, nachdem dein Lauf wie Herkules beendet, „Sollſt werden dieſer Welt, die dein nicht werth, ent- wendet, „So hoch wird ſeyn dein Werk, zu machen Deutſchland frey.“ Hiemit die Morgenroͤth ihr Gold am Leib am Fluͤgel Entdeckte Maſten dort, ihm nahen Landes-Huͤgel, Sanft leget ſich der Wind und bringt das Schiff ans Land, Aus welchem als der Held auf das Geſtad geſprungen, Hat knieend er zum Dank mit eifrig frommer Zungen Erhoben ſein Gebet, ſein Herz, Geſicht und Hand. „Geſegnet biſt du Held, geſegnet wir Soldaten, „Die dienend unter dir, theilhaftig deiner Thaten! Sang bald der ganze Hauf mit einem Mund und Muth, Kein Gluͤck, kein Ungluͤck je konnt wider dich vermoͤgen, Und nichts kann dein Gemuͤth und Angeſicht bewegen, Umſonſt iſt wider dich des Feinds Gewalt, Liſt, Muth. Gleich wie der Amboß ſich nicht fuͤrchtet vor den Strei- chen, Wie Meereswellen nie den kuͤhnen Fels erweichen, Alſo veraͤndert dich kein Ernſt, Gefahr und Scherz, Wie Fluͤſſe ſich ins Meer ohn Abnahm ſtets ergieſſen, Ins Meer ohn Zunahm ſtets die vollen Stroͤme flieſſen, Alſo ſich und der Welt iſt gleich des Helden Herz. Mit ſchlechtem Brod und Trank geſaͤttiget zu werden, Als Trinkglas ſeinen Helm, als Ruhbett harte Erde, Als Pfuͤhl den naͤchſten Stein, ja auch wohl Schnee und Eis, 2. Band. 7.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/109>, abgerufen am 21.11.2024.