Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Ich thu euch dessen warnen, Weil Warnung noch hat Plaz, Gespannt sind euch die Garne, Die Hund sind auf der Hatz; Gedenket an mein Treue, Kein Tell kommt nimmermehr, Kein Freund alt und neue, Giebt euch ein besser Lehr. Thut euch zusammen halten In Fried und Einigkeit, Als eure frommen Alten, Betrachtet Bund und Eid; Laßt euch das Geld nicht müssen, Die Gaben machen blind, Damit ihr nicht müßt büssen, Und dienen zulezt dem Feind. Nehmt hin fromm' Eidgenossen, Die noch aufrichtig sind, Dieß Lied hiemit beschlossen, Thuts schlagen nicht in Wind; Ein Urner hats gesungen, Gedichtet und vermehrt, Zur Warnung, Lehr der Jungen, Dem Vaterland verehrt. Ich thu euch deſſen warnen, Weil Warnung noch hat Plaz, Geſpannt ſind euch die Garne, Die Hund ſind auf der Hatz; Gedenket an mein Treue, Kein Tell kommt nimmermehr, Kein Freund alt und neue, Giebt euch ein beſſer Lehr. Thut euch zuſammen halten In Fried und Einigkeit, Als eure frommen Alten, Betrachtet Bund und Eid; Laßt euch das Geld nicht muͤſſen, Die Gaben machen blind, Damit ihr nicht muͤßt buͤſſen, Und dienen zulezt dem Feind. Nehmt hin fromm' Eidgenoſſen, Die noch aufrichtig ſind, Dieß Lied hiemit beſchloſſen, Thuts ſchlagen nicht in Wind; Ein Urner hats geſungen, Gedichtet und vermehrt, Zur Warnung, Lehr der Jungen, Dem Vaterland verehrt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0148" n="136"/> <lg n="25"> <l>Ich thu euch deſſen warnen,</l><lb/> <l>Weil Warnung noch hat Plaz,</l><lb/> <l>Geſpannt ſind euch die Garne,</l><lb/> <l>Die Hund ſind auf der Hatz;</l><lb/> <l>Gedenket an mein Treue,</l><lb/> <l>Kein Tell kommt nimmermehr,</l><lb/> <l>Kein Freund alt und neue,</l><lb/> <l>Giebt euch ein beſſer Lehr.</l> </lg><lb/> <lg n="26"> <l>Thut euch zuſammen halten</l><lb/> <l>In Fried und Einigkeit,</l><lb/> <l>Als eure frommen Alten,</l><lb/> <l>Betrachtet Bund und Eid;</l><lb/> <l>Laßt euch das Geld nicht muͤſſen,</l><lb/> <l>Die Gaben machen blind,</l><lb/> <l>Damit ihr nicht muͤßt buͤſſen,</l><lb/> <l>Und dienen zulezt dem Feind.</l> </lg><lb/> <lg n="27"> <l>Nehmt hin fromm' Eidgenoſſen,</l><lb/> <l>Die noch aufrichtig ſind,</l><lb/> <l>Dieß Lied hiemit beſchloſſen,</l><lb/> <l>Thuts ſchlagen nicht in Wind;</l><lb/> <l>Ein Urner hats geſungen,</l><lb/> <l>Gedichtet und vermehrt,</l><lb/> <l>Zur Warnung, Lehr der Jungen,</l><lb/> <l>Dem Vaterland verehrt.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [136/0148]
Ich thu euch deſſen warnen,
Weil Warnung noch hat Plaz,
Geſpannt ſind euch die Garne,
Die Hund ſind auf der Hatz;
Gedenket an mein Treue,
Kein Tell kommt nimmermehr,
Kein Freund alt und neue,
Giebt euch ein beſſer Lehr.
Thut euch zuſammen halten
In Fried und Einigkeit,
Als eure frommen Alten,
Betrachtet Bund und Eid;
Laßt euch das Geld nicht muͤſſen,
Die Gaben machen blind,
Damit ihr nicht muͤßt buͤſſen,
Und dienen zulezt dem Feind.
Nehmt hin fromm' Eidgenoſſen,
Die noch aufrichtig ſind,
Dieß Lied hiemit beſchloſſen,
Thuts ſchlagen nicht in Wind;
Ein Urner hats geſungen,
Gedichtet und vermehrt,
Zur Warnung, Lehr der Jungen,
Dem Vaterland verehrt.
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