Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Trümmeken Tanz.

(Altes Tanzlied, Dithmarsische Kronik Seite 108.)

Herr Hinrich und siene Bröder alle dree, voll grone,
Se buuden een Schepken tor See, um de adlige Rosen-
blome,
Do dat Schepken rede was, voll grone,
Se setten sick darin, se föhrde alle daher, um de adliche
Rosenblome
Do se Westwerts averkemen, voll grone,
Do stond dar een Goldschmits Söhne vor de Döhr, mit
de adlige Rosenblome,
Weset mir willkommen, ji Herren alle dree gar hübsch
und schone
Will ji Mede, efte will ji nun Wien, sprach de adlige
Rosenblome,
Wy willen neen Mede, wy willen neen Wien, voll grone
Wy willen en Goldschmits Tochter han, de van de adlige
Rosenblome.
Des Goldschmits Tochter krieg ji nig, gar hübsch und
schone,
Se is Lütke Leicke al to gesegt, de adlige Rosenblome.
Lütke Leicke de krieg se nig, voll grone,
Dar will wy dree unse Halse um wagen, um de adlige
Rosenblome.
Lütke Leicke tog ut sien blankes Schwerd, voll grone,
He houde Herr Hinrich sien lütgen Finger af, um de ad-
lige Rosenblome.
Herr Hinrich tog ut sien blankes Schwerd, gar hübsch
und schone,
He houde Lütke Leicke sien Hövende wedder af, um de
adlige Rosenblome.

Truͤmmeken Tanz.

(Altes Tanzlied, Dithmarſiſche Kronik Seite 108.)

Herr Hinrich und ſiene Broͤder alle dree, voll grone,
Se buuden een Schepken tor See, um de adlige Roſen-
blome,
Do dat Schepken rede was, voll grone,
Se ſetten ſick darin, ſe foͤhrde alle daher, um de adliche
Roſenblome
Do ſe Weſtwerts averkemen, voll grone,
Do ſtond dar een Goldſchmits Soͤhne vor de Doͤhr, mit
de adlige Roſenblome,
Weſet mir willkommen, ji Herren alle dree gar huͤbſch
und ſchone
Will ji Mede, efte will ji nun Wien, ſprach de adlige
Roſenblome,
Wy willen neen Mede, wy willen neen Wien, voll grone
Wy willen en Goldſchmits Tochter han, de van de adlige
Roſenblome.
Des Goldſchmits Tochter krieg ji nig, gar huͤbſch und
ſchone,
Se is Luͤtke Leicke al to geſegt, de adlige Roſenblome.
Luͤtke Leicke de krieg ſe nig, voll grone,
Dar will wy dree unſe Halſe um wagen, um de adlige
Roſenblome.
Luͤtke Leicke tog ut ſien blankes Schwerd, voll grone,
He houde Herr Hinrich ſien luͤtgen Finger af, um de ad-
lige Roſenblome.
Herr Hinrich tog ut ſien blankes Schwerd, gar huͤbſch
und ſchone,
He houde Luͤtke Leicke ſien Hoͤvende wedder af, um de
adlige Roſenblome.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0260" n="248"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Tru&#x0364;mmeken Tanz</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">(Altes Tanzlied, Dithmar&#x017F;i&#x017F;che Kronik Seite 108.)</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">H</hi>err Hinrich und &#x017F;iene Bro&#x0364;der alle dree, voll grone,</l><lb/>
              <l>Se buuden een Schepken tor See, um de adlige Ro&#x017F;en-</l><lb/>
              <l>blome,</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Do dat Schepken rede was, voll grone,</l><lb/>
              <l>Se &#x017F;etten &#x017F;ick darin, &#x017F;e fo&#x0364;hrde alle daher, um de adliche</l><lb/>
              <l>Ro&#x017F;enblome</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Do &#x017F;e We&#x017F;twerts averkemen, voll grone,</l><lb/>
              <l>Do &#x017F;tond dar een Gold&#x017F;chmits So&#x0364;hne vor de Do&#x0364;hr, mit</l><lb/>
              <l>de adlige Ro&#x017F;enblome,</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>We&#x017F;et mir willkommen, ji Herren alle dree gar hu&#x0364;b&#x017F;ch</l><lb/>
              <l>und &#x017F;chone</l><lb/>
              <l>Will ji Mede, efte will ji nun Wien, &#x017F;prach de adlige</l><lb/>
              <l>Ro&#x017F;enblome,</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Wy willen neen Mede, wy willen neen Wien, voll grone</l><lb/>
              <l>Wy willen en Gold&#x017F;chmits Tochter han, de van de adlige</l><lb/>
              <l>Ro&#x017F;enblome.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>Des Gold&#x017F;chmits Tochter krieg ji nig, gar hu&#x0364;b&#x017F;ch und</l><lb/>
              <l>&#x017F;chone,</l><lb/>
              <l>Se is Lu&#x0364;tke Leicke al to ge&#x017F;egt, de adlige Ro&#x017F;enblome.</l><lb/>
              <l>Lu&#x0364;tke Leicke de krieg &#x017F;e nig, voll grone,</l><lb/>
              <l>Dar will wy dree un&#x017F;e Hal&#x017F;e um wagen, um de adlige</l><lb/>
              <l>Ro&#x017F;enblome.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="7">
              <l>Lu&#x0364;tke Leicke tog ut &#x017F;ien blankes Schwerd, voll grone,</l><lb/>
              <l>He houde Herr Hinrich &#x017F;ien lu&#x0364;tgen Finger af, um de ad-</l><lb/>
              <l>lige Ro&#x017F;enblome.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="8">
              <l>Herr Hinrich tog ut &#x017F;ien blankes Schwerd, gar hu&#x0364;b&#x017F;ch</l><lb/>
              <l>und &#x017F;chone,</l><lb/>
              <l>He houde Lu&#x0364;tke Leicke &#x017F;ien Ho&#x0364;vende wedder af, um de</l><lb/>
              <l>adlige Ro&#x017F;enblome.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[248/0260] Truͤmmeken Tanz. (Altes Tanzlied, Dithmarſiſche Kronik Seite 108.) Herr Hinrich und ſiene Broͤder alle dree, voll grone, Se buuden een Schepken tor See, um de adlige Roſen- blome, Do dat Schepken rede was, voll grone, Se ſetten ſick darin, ſe foͤhrde alle daher, um de adliche Roſenblome Do ſe Weſtwerts averkemen, voll grone, Do ſtond dar een Goldſchmits Soͤhne vor de Doͤhr, mit de adlige Roſenblome, Weſet mir willkommen, ji Herren alle dree gar huͤbſch und ſchone Will ji Mede, efte will ji nun Wien, ſprach de adlige Roſenblome, Wy willen neen Mede, wy willen neen Wien, voll grone Wy willen en Goldſchmits Tochter han, de van de adlige Roſenblome. Des Goldſchmits Tochter krieg ji nig, gar huͤbſch und ſchone, Se is Luͤtke Leicke al to geſegt, de adlige Roſenblome. Luͤtke Leicke de krieg ſe nig, voll grone, Dar will wy dree unſe Halſe um wagen, um de adlige Roſenblome. Luͤtke Leicke tog ut ſien blankes Schwerd, voll grone, He houde Herr Hinrich ſien luͤtgen Finger af, um de ad- lige Roſenblome. Herr Hinrich tog ut ſien blankes Schwerd, gar huͤbſch und ſchone, He houde Luͤtke Leicke ſien Hoͤvende wedder af, um de adlige Roſenblome.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/260
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/260>, abgerufen am 22.11.2024.