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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Die Häuser man verlasset,
Und eilet auf die Berg;
Mich da der Anblick fasset,
Daß ich mich bald verberg.

Da schrie und rief die tiefe Stimm,
Wohl bei dem Feuer-Thron mit Grimm:
Der jüngste Tag wird sich bald finden,
Solches verkündge den Menschenkindern;
Mann und Weib, dem thu ichs klagen,
Was ich in meinem Herzen thu tragen;
Ich eß oder trink, ich schlaf oder wach,
Oder was ich auf Erden mach,
So kommet mir nimmer aus meinem Ohrn,
Das greulich und grimmige Horn,
Das da thönet ohne massen Grimm,
Und schreit mit erschrecklicher Stimm:
Steht auf ihr todten Leut,
Zu dem Gericht Gottes müßt ihr heut;
Die Posaune die Todten auferweckt,
Und auch die ganze Welt erschreckt.
Nun höret zu, was ich euch sag,
Es kommen vorher funfzehn Tag,
An dem ersten Tag, da fang ich an:
Die Wasser lassen ihr laufen stahn,
Sie rinnen nicht mehr über Land,
Sie lehnen auf wie eine Wand,
Sie thun gar gräulich sausen,
Daß mans in der ganzen Welt hört brausen.
Darnach wohl an dem andern Tag

Die Haͤuſer man verlaſſet,
Und eilet auf die Berg;
Mich da der Anblick faſſet,
Daß ich mich bald verberg.

Da ſchrie und rief die tiefe Stimm,
Wohl bei dem Feuer-Thron mit Grimm:
Der juͤngſte Tag wird ſich bald finden,
Solches verkuͤndge den Menſchenkindern;
Mann und Weib, dem thu ichs klagen,
Was ich in meinem Herzen thu tragen;
Ich eß oder trink, ich ſchlaf oder wach,
Oder was ich auf Erden mach,
So kommet mir nimmer aus meinem Ohrn,
Das greulich und grimmige Horn,
Das da thoͤnet ohne maſſen Grimm,
Und ſchreit mit erſchrecklicher Stimm:
Steht auf ihr todten Leut,
Zu dem Gericht Gottes muͤßt ihr heut;
Die Poſaune die Todten auferweckt,
Und auch die ganze Welt erſchreckt.
Nun hoͤret zu, was ich euch ſag,
Es kommen vorher funfzehn Tag,
An dem erſten Tag, da fang ich an:
Die Waſſer laſſen ihr laufen ſtahn,
Sie rinnen nicht mehr uͤber Land,
Sie lehnen auf wie eine Wand,
Sie thun gar graͤulich ſauſen,
Daß mans in der ganzen Welt hoͤrt brauſen.
Darnach wohl an dem andern Tag
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[199/0209] Die Haͤuſer man verlaſſet, Und eilet auf die Berg; Mich da der Anblick faſſet, Daß ich mich bald verberg. Da ſchrie und rief die tiefe Stimm, Wohl bei dem Feuer-Thron mit Grimm: Der juͤngſte Tag wird ſich bald finden, Solches verkuͤndge den Menſchenkindern; Mann und Weib, dem thu ichs klagen, Was ich in meinem Herzen thu tragen; Ich eß oder trink, ich ſchlaf oder wach, Oder was ich auf Erden mach, So kommet mir nimmer aus meinem Ohrn, Das greulich und grimmige Horn, Das da thoͤnet ohne maſſen Grimm, Und ſchreit mit erſchrecklicher Stimm: Steht auf ihr todten Leut, Zu dem Gericht Gottes muͤßt ihr heut; Die Poſaune die Todten auferweckt, Und auch die ganze Welt erſchreckt. Nun hoͤret zu, was ich euch ſag, Es kommen vorher funfzehn Tag, An dem erſten Tag, da fang ich an: Die Waſſer laſſen ihr laufen ſtahn, Sie rinnen nicht mehr uͤber Land, Sie lehnen auf wie eine Wand, Sie thun gar graͤulich ſauſen, Daß mans in der ganzen Welt hoͤrt brauſen. Darnach wohl an dem andern Tag

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/209>, abgerufen am 22.12.2024.