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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Ein Stein thut sich am andern schlagen,
Daß die Leut schier mögten verzagen;
Wer dann lebt, der muß alten,
Wenn er sieht die Stein verspalten.
Der achte Tag, vernehmt mich wohl,
Gar greulich Wunder bringen soll,
Der grossen Erdbeben kommen so fast,
Daß weder Menschen noch Vieh hat Rast.
Es fällt alles nieder zu der Stund,
Und spricht: O weh, der Tod kummt!
Der neunte Tag läßt nichtes stahn,
Alle Berg und Hügel müssen sich niederlahn,
Die grausamen, hohen Berge überall,
Die fallen hernieder in das Thal,
Und wird das Erdreich ganz eben,
O wie bitter wird seyn das Leben.
Der zehnte Tag kommt bitterlich,
Die Leut schreien gar jämmerlich,
Die sich in Klüften haben verborgen,
Die kommen hervor mit grossen Sorgen;
Ihr keiner schier mehr reden mag,
Also sehr fürchten sie den jüngsten Tag.
Der eilfte Tag kommt gar klärlich,
Die Todtenbein erzeigen sich,
Vor dem Grab sieht man sie liegen,
Das soll euch nicht seyn verschwiegen;
Wann die lebendigen Leut das sehen,
Vor grosser Angst sie dann vergehen.
Der zwölfte Tag thut so grausam wallen,
Dann sieht man die Stern vom Himmel fallen;
Und fliehen durch die ganze Welt zumal,

Ein Stein thut ſich am andern ſchlagen,
Daß die Leut ſchier moͤgten verzagen;
Wer dann lebt, der muß alten,
Wenn er ſieht die Stein verſpalten.
Der achte Tag, vernehmt mich wohl,
Gar greulich Wunder bringen ſoll,
Der groſſen Erdbeben kommen ſo faſt,
Daß weder Menſchen noch Vieh hat Raſt.
Es faͤllt alles nieder zu der Stund,
Und ſpricht: O weh, der Tod kummt!
Der neunte Tag laͤßt nichtes ſtahn,
Alle Berg und Huͤgel muͤſſen ſich niederlahn,
Die grauſamen, hohen Berge uͤberall,
Die fallen hernieder in das Thal,
Und wird das Erdreich ganz eben,
O wie bitter wird ſeyn das Leben.
Der zehnte Tag kommt bitterlich,
Die Leut ſchreien gar jaͤmmerlich,
Die ſich in Kluͤften haben verborgen,
Die kommen hervor mit groſſen Sorgen;
Ihr keiner ſchier mehr reden mag,
Alſo ſehr fuͤrchten ſie den juͤngſten Tag.
Der eilfte Tag kommt gar klaͤrlich,
Die Todtenbein erzeigen ſich,
Vor dem Grab ſieht man ſie liegen,
Das ſoll euch nicht ſeyn verſchwiegen;
Wann die lebendigen Leut das ſehen,
Vor groſſer Angſt ſie dann vergehen.
Der zwoͤlfte Tag thut ſo grauſam wallen,
Dann ſieht man die Stern vom Himmel fallen;
Und fliehen durch die ganze Welt zumal,

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[201/0211] Ein Stein thut ſich am andern ſchlagen, Daß die Leut ſchier moͤgten verzagen; Wer dann lebt, der muß alten, Wenn er ſieht die Stein verſpalten. Der achte Tag, vernehmt mich wohl, Gar greulich Wunder bringen ſoll, Der groſſen Erdbeben kommen ſo faſt, Daß weder Menſchen noch Vieh hat Raſt. Es faͤllt alles nieder zu der Stund, Und ſpricht: O weh, der Tod kummt! Der neunte Tag laͤßt nichtes ſtahn, Alle Berg und Huͤgel muͤſſen ſich niederlahn, Die grauſamen, hohen Berge uͤberall, Die fallen hernieder in das Thal, Und wird das Erdreich ganz eben, O wie bitter wird ſeyn das Leben. Der zehnte Tag kommt bitterlich, Die Leut ſchreien gar jaͤmmerlich, Die ſich in Kluͤften haben verborgen, Die kommen hervor mit groſſen Sorgen; Ihr keiner ſchier mehr reden mag, Alſo ſehr fuͤrchten ſie den juͤngſten Tag. Der eilfte Tag kommt gar klaͤrlich, Die Todtenbein erzeigen ſich, Vor dem Grab ſieht man ſie liegen, Das ſoll euch nicht ſeyn verſchwiegen; Wann die lebendigen Leut das ſehen, Vor groſſer Angſt ſie dann vergehen. Der zwoͤlfte Tag thut ſo grauſam wallen, Dann ſieht man die Stern vom Himmel fallen; Und fliehen durch die ganze Welt zumal,

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/211>, abgerufen am 22.12.2024.