sind treffliche einzelne Stellen drin, die in einem Plai- doyer von Beaumarchais wohl hätten Platz finden kön- nen. Leider ist das Ganze nicht rasch, kühn und lustig genug geschrieben, wie es hätte sein müssen, um jenen Humanitätssalbader vor der ganzen Welt ein- für alle- mal lächerlich zu machen. Nun bitte ich aber noch um die Judenstädtigkeit selbst, damit ich ja nicht zu bitten und zu verlangen aufhöre.
Was Du mir von Molitor zu sagen gedenkst, wird mir Freude machen; auch durch das Letzte was Du von ihm schickst, wird er mir merkwürdig, besonders durch das was er von der Pestalozzischen Methode sagt.
Lebe recht wohl! Hab' tausend Dank für die gute Aufnahme des Sohns, und bleibe dem Vater günstig.
G.
An Goethe.
Die Städtigkeits- und Schutzordnung der Juden- schaft wird hierbei von einer edlen Erscheinung beglei- tet; nicht allein um Dir eine Freude zu machen, son- dern weil dies Bild mir lieb ist, hab' ich's von der
Wand
ſind treffliche einzelne Stellen drin, die in einem Plai- doyer von Beaumarchais wohl hätten Platz finden kön- nen. Leider iſt das Ganze nicht raſch, kühn und luſtig genug geſchrieben, wie es hätte ſein müſſen, um jenen Humanitätsſalbader vor der ganzen Welt ein- für alle- mal lächerlich zu machen. Nun bitte ich aber noch um die Judenſtädtigkeit ſelbſt, damit ich ja nicht zu bitten und zu verlangen aufhöre.
Was Du mir von Molitor zu ſagen gedenkſt, wird mir Freude machen; auch durch das Letzte was Du von ihm ſchickſt, wird er mir merkwürdig, beſonders durch das was er von der Peſtalozziſchen Methode ſagt.
Lebe recht wohl! Hab' tauſend Dank für die gute Aufnahme des Sohns, und bleibe dem Vater günſtig.
G.
An Goethe.
Die Städtigkeits- und Schutzordnung der Juden- ſchaft wird hierbei von einer edlen Erſcheinung beglei- tet; nicht allein um Dir eine Freude zu machen, ſon- dern weil dies Bild mir lieb iſt, hab' ich's von der
Wand
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ſind treffliche einzelne Stellen drin, die in einem Plai-
doyer von Beaumarchais wohl hätten Platz finden kön-
nen. Leider iſt das Ganze nicht raſch, kühn und luſtig
genug geſchrieben, wie es hätte ſein müſſen, um jenen
Humanitätsſalbader vor der ganzen Welt ein- für alle-
mal lächerlich zu machen. Nun bitte ich aber noch um
die Judenſtädtigkeit ſelbſt, damit ich ja nicht zu bitten
und zu verlangen aufhöre.
Was Du mir von Molitor zu ſagen gedenkſt, wird
mir Freude machen; auch durch das Letzte was Du von
ihm ſchickſt, wird er mir merkwürdig, beſonders durch
das was er von der Peſtalozziſchen Methode ſagt.
Lebe recht wohl! Hab' tauſend Dank für die gute
Aufnahme des Sohns, und bleibe dem Vater günſtig.
G.
An Goethe.
Die Städtigkeits- und Schutzordnung der Juden-
ſchaft wird hierbei von einer edlen Erſcheinung beglei-
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dern weil dies Bild mir lieb iſt, hab' ich's von der
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Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe01_1835/248>, abgerufen am 24.11.2024.
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