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Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835.

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Goethe, guten Morgen! ich war früh um 4 Uhr
bei den Salmenfischern und habe helfen lauern, denn
sie meinen auch: "im Trüben ist gut fischen," aber es
half nichts, es wurde keiner gefangen. Einen Karpfen
hab' ich losgekauft und Gott und Dir zu Ehren wieder
in die Fluth entlassen.

Das Wetter will sich nicht aufklären; eben schiffen
wir über, um auf dem linken Ufer zu Wagen wieder
nach Hause zu fahren, ich hätte gar zu gern noch ein
paar Tage hier herumgekreuzt.

An Bettine.


Ich muß ganz darauf verzichten, Dir zu antwor-
ten, liebe Bettine; Du läßt ein ganzes Bilderbuch herr-
licher, allerliebster Vorstellungen zierlich durch die Fin-
ger laufen; man erkennt im Flug die Schätze, und man
weiß, was man hat, noch eh' man sich des Inhalts
bemächtigen kann. Die besten Stunden benütze ich dazu,
um näher mit ihnen vertraut zu werden, und ermuthige


Goethe, guten Morgen! ich war früh um 4 Uhr
bei den Salmenfiſchern und habe helfen lauern, denn
ſie meinen auch: „im Trüben iſt gut fiſchen,“ aber es
half nichts, es wurde keiner gefangen. Einen Karpfen
hab' ich losgekauft und Gott und Dir zu Ehren wieder
in die Fluth entlaſſen.

Das Wetter will ſich nicht aufklären; eben ſchiffen
wir über, um auf dem linken Ufer zu Wagen wieder
nach Hauſe zu fahren, ich hätte gar zu gern noch ein
paar Tage hier herumgekreuzt.

An Bettine.


Ich muß ganz darauf verzichten, Dir zu antwor-
ten, liebe Bettine; Du läßt ein ganzes Bilderbuch herr-
licher, allerliebſter Vorſtellungen zierlich durch die Fin-
ger laufen; man erkennt im Flug die Schätze, und man
weiß, was man hat, noch eh' man ſich des Inhalts
bemächtigen kann. Die beſten Stunden benütze ich dazu,
um näher mit ihnen vertraut zu werden, und ermuthige

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[277/0309] Am 27. Goethe, guten Morgen! ich war früh um 4 Uhr bei den Salmenfiſchern und habe helfen lauern, denn ſie meinen auch: „im Trüben iſt gut fiſchen,“ aber es half nichts, es wurde keiner gefangen. Einen Karpfen hab' ich losgekauft und Gott und Dir zu Ehren wieder in die Fluth entlaſſen. Das Wetter will ſich nicht aufklären; eben ſchiffen wir über, um auf dem linken Ufer zu Wagen wieder nach Hauſe zu fahren, ich hätte gar zu gern noch ein paar Tage hier herumgekreuzt. An Bettine. 3. Auguſt 1808. Ich muß ganz darauf verzichten, Dir zu antwor- ten, liebe Bettine; Du läßt ein ganzes Bilderbuch herr- licher, allerliebſter Vorſtellungen zierlich durch die Fin- ger laufen; man erkennt im Flug die Schätze, und man weiß, was man hat, noch eh' man ſich des Inhalts bemächtigen kann. Die beſten Stunden benütze ich dazu, um näher mit ihnen vertraut zu werden, und ermuthige

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe01_1835/309>, abgerufen am 24.11.2024.