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Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835.

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berne Seepferde von Tritonen gebändigt und zum Theil
beritten; alles in Silber und Gold getrieben mit email-
lirten Verzierungen. Wenn man in den hohlen Fels
Wein thut, so spritzt er aus Röhrchen in regelmäßigen
feinen Strahlen rund um die Venus empor, und fließt
in ein verborgnes Becken unter dem Fels; das ist die
hohe Mittelgruppe. Näher am Ufer liegen bunte Mu-
scheln, zwischen den Wellen, und emaillirte Wasserlilien;
aus ihren Kelchen steigen kleine Amoretten empor die
mit gespanntem Bogen einander beschießen, zwischen
durch flüchten Seeweibchen mit Fischschweifen von See-
männchen mit spitzen Bärten verfolgt, und an ihren
Schilfkränzen erhascht oder mit Netzen eingefangen. Auf
der andern Seite sind Seeweibchen die einen kleinen
Amor in der Luft gefangen halten und ihn unter die
Wellen ziehen wollen, er wehrt sich und stemmt sein
Füßchen der einen auf die Brust während die andre ihn
an den bunten Flügeln hält; diese Gruppe ist ganz
köstlich und sehr lustig; der Amor ist schwarz von Am-
bra, die Nymphen sind von Gold mit emaillirten Krän-
zen. Die Gruppen sind vertheilt in beiden Halbovalen,
alles emaillirt mit blau, grün, roth, gelb, lauter helle
Farben; viele Seeungeheuer gucken zwischen den christall-
nen Wellen hervor mit aufgesperrtem Rachen; sie schnap-

berne Seepferde von Tritonen gebändigt und zum Theil
beritten; alles in Silber und Gold getrieben mit email-
lirten Verzierungen. Wenn man in den hohlen Fels
Wein thut, ſo ſpritzt er aus Röhrchen in regelmäßigen
feinen Strahlen rund um die Venus empor, und fließt
in ein verborgnes Becken unter dem Fels; das iſt die
hohe Mittelgruppe. Näher am Ufer liegen bunte Mu-
ſcheln, zwiſchen den Wellen, und emaillirte Waſſerlilien;
aus ihren Kelchen ſteigen kleine Amoretten empor die
mit geſpanntem Bogen einander beſchießen, zwiſchen
durch flüchten Seeweibchen mit Fiſchſchweifen von See-
männchen mit ſpitzen Bärten verfolgt, und an ihren
Schilfkränzen erhaſcht oder mit Netzen eingefangen. Auf
der andern Seite ſind Seeweibchen die einen kleinen
Amor in der Luft gefangen halten und ihn unter die
Wellen ziehen wollen, er wehrt ſich und ſtemmt ſein
Füßchen der einen auf die Bruſt während die andre ihn
an den bunten Flügeln hält; dieſe Gruppe iſt ganz
köſtlich und ſehr luſtig; der Amor iſt ſchwarz von Am-
bra, die Nymphen ſind von Gold mit emaillirten Krän-
zen. Die Gruppen ſind vertheilt in beiden Halbovalen,
alles emaillirt mit blau, grün, roth, gelb, lauter helle
Farben; viele Seeungeheuer gucken zwiſchen den chriſtall-
nen Wellen hervor mit aufgeſperrtem Rachen; ſie ſchnap-

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[60/0092] berne Seepferde von Tritonen gebändigt und zum Theil beritten; alles in Silber und Gold getrieben mit email- lirten Verzierungen. Wenn man in den hohlen Fels Wein thut, ſo ſpritzt er aus Röhrchen in regelmäßigen feinen Strahlen rund um die Venus empor, und fließt in ein verborgnes Becken unter dem Fels; das iſt die hohe Mittelgruppe. Näher am Ufer liegen bunte Mu- ſcheln, zwiſchen den Wellen, und emaillirte Waſſerlilien; aus ihren Kelchen ſteigen kleine Amoretten empor die mit geſpanntem Bogen einander beſchießen, zwiſchen durch flüchten Seeweibchen mit Fiſchſchweifen von See- männchen mit ſpitzen Bärten verfolgt, und an ihren Schilfkränzen erhaſcht oder mit Netzen eingefangen. Auf der andern Seite ſind Seeweibchen die einen kleinen Amor in der Luft gefangen halten und ihn unter die Wellen ziehen wollen, er wehrt ſich und ſtemmt ſein Füßchen der einen auf die Bruſt während die andre ihn an den bunten Flügeln hält; dieſe Gruppe iſt ganz köſtlich und ſehr luſtig; der Amor iſt ſchwarz von Am- bra, die Nymphen ſind von Gold mit emaillirten Krän- zen. Die Gruppen ſind vertheilt in beiden Halbovalen, alles emaillirt mit blau, grün, roth, gelb, lauter helle Farben; viele Seeungeheuer gucken zwiſchen den chriſtall- nen Wellen hervor mit aufgeſperrtem Rachen; ſie ſchnap-

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe01_1835/92>, abgerufen am 21.11.2024.