Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835.

Bild:
<< vorherige Seite

wie werth mir Ihr Andenken ist dem ich mich herzlich
empfehle.


C. v. Goethe.
An Bettine.

Du bist sehr liebenswürdig, gute Bettine, daß Du
dem schweigenden Freunde immer einmal wieder ein le-
bendiges Wort zusprichst, ihm von deinen Zuständen
und von den Localitäten in denen Du umherwandelst
einige Nachricht giebst; ich vernehme sehr gern wie Dir
zu Muthe ist, und meine Einbildungskraft folgt Dir
mit Vergnügen sowohl auf die Bergeshöhen als in die
engen Schloß- und Klosterhöfe. Gedenke meiner auch
bei den Eidexen und Salamandern.

Eine Danksagung meiner Frau wird bei Dir schon
eingelaufen sein, deine unerwartete Sendung hat un-
glaubliche Freude gemacht, alles ist einzeln bewundert
und hochgeschätzt worden. Nun muß ich Dir auch schnell
für die mehreren Briefe danken die Du mir geschrieben
hast, und die mich in meiner Carlsbader Einsamkeit an-
genehm überraschten, unterhielten und theilweise wieder-
holt beschäftigten, so waren mir besonders deine Explo-

wie werth mir Ihr Andenken iſt dem ich mich herzlich
empfehle.


C. v. Goethe.
An Bettine.

Du biſt ſehr liebenswürdig, gute Bettine, daß Du
dem ſchweigenden Freunde immer einmal wieder ein le-
bendiges Wort zuſprichſt, ihm von deinen Zuſtänden
und von den Localitäten in denen Du umherwandelſt
einige Nachricht giebſt; ich vernehme ſehr gern wie Dir
zu Muthe iſt, und meine Einbildungskraft folgt Dir
mit Vergnügen ſowohl auf die Bergeshöhen als in die
engen Schloß- und Kloſterhöfe. Gedenke meiner auch
bei den Eidexen und Salamandern.

Eine Dankſagung meiner Frau wird bei Dir ſchon
eingelaufen ſein, deine unerwartete Sendung hat un-
glaubliche Freude gemacht, alles iſt einzeln bewundert
und hochgeſchätzt worden. Nun muß ich Dir auch ſchnell
für die mehreren Briefe danken die Du mir geſchrieben
haſt, und die mich in meiner Carlsbader Einſamkeit an-
genehm überraſchten, unterhielten und theilweiſe wieder-
holt beſchäftigten, ſo waren mir beſonders deine Explo-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0032" n="22"/>
wie werth mir Ihr Andenken i&#x017F;t dem ich mich herzlich<lb/>
empfehle.</p><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#et">Weimar, am 1. Februar 1809.</hi> </dateline><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et">C. v. Goethe.</hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <opener>
            <salute>An Bettine.</salute>
          </opener><lb/>
          <p>Du bi&#x017F;t &#x017F;ehr liebenswürdig, gute Bettine, daß Du<lb/>
dem &#x017F;chweigenden Freunde immer einmal wieder ein le-<lb/>
bendiges Wort zu&#x017F;prich&#x017F;t, ihm von deinen Zu&#x017F;tänden<lb/>
und von den Localitäten in denen Du umherwandel&#x017F;t<lb/>
einige Nachricht gieb&#x017F;t; ich vernehme &#x017F;ehr gern wie Dir<lb/>
zu Muthe i&#x017F;t, und meine Einbildungskraft folgt Dir<lb/>
mit Vergnügen &#x017F;owohl auf die Bergeshöhen als in die<lb/>
engen Schloß- und Klo&#x017F;terhöfe. Gedenke meiner auch<lb/>
bei den Eidexen und Salamandern.</p><lb/>
          <p>Eine Dank&#x017F;agung meiner Frau wird bei Dir &#x017F;chon<lb/>
eingelaufen &#x017F;ein, deine unerwartete Sendung hat un-<lb/>
glaubliche Freude gemacht, alles i&#x017F;t einzeln bewundert<lb/>
und hochge&#x017F;chätzt worden. Nun muß ich Dir auch &#x017F;chnell<lb/>
für die mehreren Briefe danken die Du mir ge&#x017F;chrieben<lb/>
ha&#x017F;t, und die mich in meiner Carlsbader Ein&#x017F;amkeit an-<lb/>
genehm überra&#x017F;chten, unterhielten und theilwei&#x017F;e wieder-<lb/>
holt be&#x017F;chäftigten, &#x017F;o waren mir be&#x017F;onders deine Explo-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[22/0032] wie werth mir Ihr Andenken iſt dem ich mich herzlich empfehle. Weimar, am 1. Februar 1809. C. v. Goethe. An Bettine. Du biſt ſehr liebenswürdig, gute Bettine, daß Du dem ſchweigenden Freunde immer einmal wieder ein le- bendiges Wort zuſprichſt, ihm von deinen Zuſtänden und von den Localitäten in denen Du umherwandelſt einige Nachricht giebſt; ich vernehme ſehr gern wie Dir zu Muthe iſt, und meine Einbildungskraft folgt Dir mit Vergnügen ſowohl auf die Bergeshöhen als in die engen Schloß- und Kloſterhöfe. Gedenke meiner auch bei den Eidexen und Salamandern. Eine Dankſagung meiner Frau wird bei Dir ſchon eingelaufen ſein, deine unerwartete Sendung hat un- glaubliche Freude gemacht, alles iſt einzeln bewundert und hochgeſchätzt worden. Nun muß ich Dir auch ſchnell für die mehreren Briefe danken die Du mir geſchrieben haſt, und die mich in meiner Carlsbader Einſamkeit an- genehm überraſchten, unterhielten und theilweiſe wieder- holt beſchäftigten, ſo waren mir beſonders deine Explo-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/32
Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/32>, abgerufen am 21.11.2024.