[Arnim, Bettina von]: Tagebuch. Berlin, 1835.Denken sieht und berührt es ist innigste Berührung Wenn der Geist zur Musik wird dann wird Philo- Schon hundertmal hab ich mich in die graue Decke Wenn es wahr ist, daß es eine Magie des Lebens Gute Nacht! -- zu Deinen Füßen verschlaf ich sie. Ja ich will glauben, daß Du da bist, und will Am 28. August. Den übergehen wir mit Stillschweigen. Du bist Denken ſieht und berührt es iſt innigſte Berührung Wenn der Geiſt zur Muſik wird dann wird Philo- Schon hundertmal hab ich mich in die graue Decke Wenn es wahr iſt, daß es eine Magie des Lebens Gute Nacht! — zu Deinen Füßen verſchlaf ich ſie. Ja ich will glauben, daß Du da biſt, und will Am 28. Auguſt. Den übergehen wir mit Stillſchweigen. Du biſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0190" n="180"/> <p>Denken ſieht und berührt es iſt innigſte Berührung<lb/> mit dem Geiſt des Bedachten.</p><lb/> <p>Wenn der Geiſt zur Muſik wird dann wird Philo-<lb/> ſophie zur Empfindung.</p><lb/> <p>Schon hundertmal hab ich mich in die graue Decke<lb/> eingehüllt, und wollte ich ſchlafen ſo muß ich die Hand<lb/> ausſtrecken um eine Zeile zu ſchreiben.</p><lb/> <p>Wenn es wahr iſt, daß es eine Magie des Lebens<lb/> giebt, die vermöge der Selbſterleuchtung ſich erzeugt,<lb/> wer wollte dann außer ihren Kreiſen ſtehen.</p><lb/> <p>Gute Nacht! — zu Deinen Füßen verſchlaf ich ſie.</p><lb/> <p>Ja ich will glauben, daß Du da biſt, und will<lb/> keine Hand nach Dir ausſtrecken, damit ich Dich nicht<lb/> verſcheuche, und doch berührſt Du mich, die Luft verän-<lb/> dert ſich, der Schimmer der Lampe, die Schatten, alles<lb/> gewinnt <choice><sic>Bedeutnng</sic><corr>Bedeutung</corr></choice>.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#et">Am 28. Auguſt.</hi> </dateline><lb/> <p>Den übergehen wir mit Stillſchweigen. Du biſt<lb/> mir von Ewigkeit her. Wer wollte läugnen, daß die<lb/> Sterne uns regieren. Du warſt ihrem Einfluß willig,<lb/> und ſo haben ſie Dich zu ſich erhoben, ich weiß alles:<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [180/0190]
Denken ſieht und berührt es iſt innigſte Berührung
mit dem Geiſt des Bedachten.
Wenn der Geiſt zur Muſik wird dann wird Philo-
ſophie zur Empfindung.
Schon hundertmal hab ich mich in die graue Decke
eingehüllt, und wollte ich ſchlafen ſo muß ich die Hand
ausſtrecken um eine Zeile zu ſchreiben.
Wenn es wahr iſt, daß es eine Magie des Lebens
giebt, die vermöge der Selbſterleuchtung ſich erzeugt,
wer wollte dann außer ihren Kreiſen ſtehen.
Gute Nacht! — zu Deinen Füßen verſchlaf ich ſie.
Ja ich will glauben, daß Du da biſt, und will
keine Hand nach Dir ausſtrecken, damit ich Dich nicht
verſcheuche, und doch berührſt Du mich, die Luft verän-
dert ſich, der Schimmer der Lampe, die Schatten, alles
gewinnt Bedeutung.
Am 28. Auguſt.
Den übergehen wir mit Stillſchweigen. Du biſt
mir von Ewigkeit her. Wer wollte läugnen, daß die
Sterne uns regieren. Du warſt ihrem Einfluß willig,
und ſo haben ſie Dich zu ſich erhoben, ich weiß alles:
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