[Arnim, Bettina von]: Tagebuch. Berlin, 1835.hielt, ist in derselben Art gesenkt, und hält nachlässig Es sind jetzt acht Jahre her, daß ein hiesiger Künst- *) Der jüngere Wichmann.
hielt, iſt in derſelben Art geſenkt, und hält nachläſſig Es ſind jetzt acht Jahre her, daß ein hieſiger Künſt- *) Der jüngere Wichmann.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0248" n="238"/> hielt, iſt in derſelben Art geſenkt, und hält nachläſſig<lb/><hi rendition="#g">ſeines Ruhms vergeſſend</hi> den vollen Lorbeerkranz<lb/> geſenkt, ſein Blick iſt nach den Wolken gerichtet, die<lb/> junge Pſyche ſteht vor ihm, wie ich damals, ſie hebt<lb/> ſich auf ihren Fußſpitzen, um in die Saiten der Leier<lb/> zu greifen, und er läßt's geſchehen in Begeiſtrung ver-<lb/> ſunken. Auf der einen Seite der Thronlehne iſt Mig-<lb/> non als Engel gekleidet mit der Überſchrift: „So laßt<lb/> mich ſcheinen bis ich werde,“ jenſeits Bettina, wie ſie,<lb/> zierliche kindliche Mänade auf dem Köpfchen ſteht, mit<lb/> der Inſchrift: „Wende die Füßchen zum Himmel nur<lb/> ohne Sorge! Wir ſtrecken Arme betend empor, aber<lb/> nicht ſchuldlos wie Du.“</p><lb/> <p>Es ſind jetzt acht Jahre her, daß ein hieſiger Künſt-<lb/> ler <note place="foot" n="*)">Der jüngere Wichmann.</note> die Gefälligkeit hatte, mit mir eine Skizze in<lb/> Thon von dieſem Monument zu machen, es ſteht in<lb/> Frankfurt auf dem Muſeum, man war ſehr geneigt es<lb/> in Thon ausführen zu laſſen, da gab Goethe das frank-<lb/> furter Bürgerrecht auf, dies verminderte zu ſehr das<lb/> Intereſſe für ihn, als daß man noch mit der Energie,<lb/> die dazu nöthig war, die Sache betrieben hätte, und<lb/> ſo iſt's bis heute unterblieben. Ich ſelbſt hab' oft in<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [238/0248]
hielt, iſt in derſelben Art geſenkt, und hält nachläſſig
ſeines Ruhms vergeſſend den vollen Lorbeerkranz
geſenkt, ſein Blick iſt nach den Wolken gerichtet, die
junge Pſyche ſteht vor ihm, wie ich damals, ſie hebt
ſich auf ihren Fußſpitzen, um in die Saiten der Leier
zu greifen, und er läßt's geſchehen in Begeiſtrung ver-
ſunken. Auf der einen Seite der Thronlehne iſt Mig-
non als Engel gekleidet mit der Überſchrift: „So laßt
mich ſcheinen bis ich werde,“ jenſeits Bettina, wie ſie,
zierliche kindliche Mänade auf dem Köpfchen ſteht, mit
der Inſchrift: „Wende die Füßchen zum Himmel nur
ohne Sorge! Wir ſtrecken Arme betend empor, aber
nicht ſchuldlos wie Du.“
Es ſind jetzt acht Jahre her, daß ein hieſiger Künſt-
ler *) die Gefälligkeit hatte, mit mir eine Skizze in
Thon von dieſem Monument zu machen, es ſteht in
Frankfurt auf dem Muſeum, man war ſehr geneigt es
in Thon ausführen zu laſſen, da gab Goethe das frank-
furter Bürgerrecht auf, dies verminderte zu ſehr das
Intereſſe für ihn, als daß man noch mit der Energie,
die dazu nöthig war, die Sache betrieben hätte, und
ſo iſt's bis heute unterblieben. Ich ſelbſt hab' oft in
*) Der jüngere Wichmann.
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