gesäet, dies Vertrauen in das Rechte, ins Große was so oft unterbleibt aus Mangel an kühnem Muth. Das ist die Blume dieser Saat die blüht hervor: und meiner Brust prägt sich ein daß ich nicht mehr nach der Men¬ schen Rath frag, oder auf ihre Meinung, ihren Willen mich berufe, und mich so meiner inneren Stimme ent¬ ziehe, die mir vielleicht befiehlt was mich gefährdet, aber mir das Reine, Echte, Große was auf kein Ge¬ rüste der Falschheit sich stützt, sondern rein aus der Brust mit Gottes Stimme einklingt, als heiligen Ge¬ gensatz aller menschlichen Vorsicht darstellt. Ein In¬ neres sagt mir: "wie Du den Sternen zusagst, -- so sage der innern Stimme auch zu, der nicht umsonst ein so dringender Laut eingeboren die fühlbar macht das Unversöhnliche einer fremden Handlung mit die¬ sem heiteren Umgang der Natur. Nie könnt ich et¬ was thun, wo nicht mein eigner Geist Ja dazu sagte, und nie sollten mich Folgen kränken schienen sie auch noch so herbe, wären sie diesem Vertrauen in die innere Stimme entsprungen. -- Denn Erdenschicksal! -- Was ist Erdenschicksal? -- Erhaben kann der Menschengeist nie genug handlen! -- Alles kleinliche Denken und Treiben ist weit größeres Elend, vergeudet viel edleres Gut als
geſäet, dies Vertrauen in das Rechte, ins Große was ſo oft unterbleibt aus Mangel an kühnem Muth. Das iſt die Blume dieſer Saat die blüht hervor: und meiner Bruſt prägt ſich ein daß ich nicht mehr nach der Men¬ ſchen Rath frag, oder auf ihre Meinung, ihren Willen mich berufe, und mich ſo meiner inneren Stimme ent¬ ziehe, die mir vielleicht befiehlt was mich gefährdet, aber mir das Reine, Echte, Große was auf kein Ge¬ rüſte der Falſchheit ſich ſtützt, ſondern rein aus der Bruſt mit Gottes Stimme einklingt, als heiligen Ge¬ genſatz aller menſchlichen Vorſicht darſtellt. Ein In¬ neres ſagt mir: „wie Du den Sternen zuſagſt, — ſo ſage der innern Stimme auch zu, der nicht umſonſt ein ſo dringender Laut eingeboren die fühlbar macht das Unverſöhnliche einer fremden Handlung mit die¬ ſem heiteren Umgang der Natur. Nie könnt ich et¬ was thun, wo nicht mein eigner Geiſt Ja dazu ſagte, und nie ſollten mich Folgen kränken ſchienen ſie auch noch ſo herbe, wären ſie dieſem Vertrauen in die innere Stimme entſprungen. — Denn Erdenſchickſal! — Was iſt Erdenſchickſal? — Erhaben kann der Menſchengeiſt nie genug handlen! — Alles kleinliche Denken und Treiben iſt weit größeres Elend, vergeudet viel edleres Gut als
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geſäet, dies Vertrauen in das Rechte, ins Große was ſo
oft unterbleibt aus Mangel an kühnem Muth. Das iſt
die Blume dieſer Saat die blüht hervor: und meiner
Bruſt prägt ſich ein daß ich nicht mehr nach der Men¬
ſchen Rath frag, oder auf ihre Meinung, ihren Willen
mich berufe, und mich ſo meiner inneren Stimme ent¬
ziehe, die mir vielleicht befiehlt was mich gefährdet,
aber mir das Reine, Echte, Große was auf kein Ge¬
rüſte der Falſchheit ſich ſtützt, ſondern rein aus der
Bruſt mit Gottes Stimme einklingt, als heiligen Ge¬
genſatz aller menſchlichen Vorſicht darſtellt. Ein In¬
neres ſagt mir: „wie Du den Sternen zuſagſt, —
ſo ſage der innern Stimme auch zu, der nicht umſonſt
ein ſo dringender Laut eingeboren die fühlbar macht
das Unverſöhnliche einer fremden Handlung mit die¬
ſem heiteren Umgang der Natur. Nie könnt ich et¬
was thun, wo nicht mein eigner Geiſt Ja dazu ſagte,
und nie ſollten mich Folgen kränken ſchienen ſie auch
noch ſo herbe, wären ſie dieſem Vertrauen in die innere
Stimme entſprungen. — Denn Erdenſchickſal! — Was iſt
Erdenſchickſal? — Erhaben kann der Menſchengeiſt nie
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode02_1840/169>, abgerufen am 21.11.2024.
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