Das höchste was die Wahrheit vermag, ist sich auf¬ lösen in höhere Wahrheit; -- ja, sie sagt Nein! -- verneint sich. --
Nie darf der Geist sich am höchsten halten, sondern jene muß er höher halten auf die er wirkt, denn die befördern ihn -- entwicklen ihn.
Die Wahrheit, die Lieb ist Sclave, der ist Herr, den sie nährt."
So reden die Sterne wenn ich mit ihnen von Dir spreche -- sie lieben Dich, sie sind Deine Sclaven, die höhere Erkenntniß die sie auf Dich herabblitzen, die ent¬ wickelt ihr Vermögen auf den Menschengeist zu wirken, das Hohe auszusprechen, und sie werden mehr noch sa¬ gen wenns Dein Ohr trifft. -- O sie sagten es mir für Dich in der Neujahrsnacht -- -- und viel reicher war die Saat liebender Mahnungen, aber ich konnts nicht alles tragen in meinem Geist was sie sagen; -- ver¬ trau ihnen und Du wirst erleben -- schwere Garben bring ich Dir heimgeschleppt; -- da siehst Du was Leben ist, Keime der Erkenntniß säen die Sterne Dir in' Geist, und Du wolltest verzweifeln weil Deine Füße am Bo¬ den wurzeln. -- Ja das ists. Deine Seele hat Licht ge¬ trunken und will nun schlafen, so leg Dich doch und ruhe, ich will sorgen daß Du schlafen kannst und wa¬
Das höchſte was die Wahrheit vermag, iſt ſich auf¬ löſen in höhere Wahrheit; — ja, ſie ſagt Nein! — verneint ſich. —
Nie darf der Geiſt ſich am höchſten halten, ſondern jene muß er höher halten auf die er wirkt, denn die befördern ihn — entwicklen ihn.
Die Wahrheit, die Lieb iſt Sclave, der iſt Herr, den ſie nährt.“
So reden die Sterne wenn ich mit ihnen von Dir ſpreche — ſie lieben Dich, ſie ſind Deine Sclaven, die höhere Erkenntniß die ſie auf Dich herabblitzen, die ent¬ wickelt ihr Vermögen auf den Menſchengeiſt zu wirken, das Hohe auszuſprechen, und ſie werden mehr noch ſa¬ gen wenns Dein Ohr trifft. — O ſie ſagten es mir für Dich in der Neujahrsnacht — — und viel reicher war die Saat liebender Mahnungen, aber ich konnts nicht alles tragen in meinem Geiſt was ſie ſagen; — ver¬ trau ihnen und Du wirſt erleben — ſchwere Garben bring ich Dir heimgeſchleppt; — da ſiehſt Du was Leben iſt, Keime der Erkenntniß ſäen die Sterne Dir in' Geiſt, und Du wollteſt verzweifeln weil Deine Füße am Bo¬ den wurzeln. — Ja das iſts. Deine Seele hat Licht ge¬ trunken und will nun ſchlafen, ſo leg Dich doch und ruhe, ich will ſorgen daß Du ſchlafen kannſt und wa¬
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Das höchſte was die Wahrheit vermag, iſt ſich auf¬
löſen in höhere Wahrheit; — ja, ſie ſagt Nein! —
verneint ſich. —
Nie darf der Geiſt ſich am höchſten halten, ſondern
jene muß er höher halten auf die er wirkt, denn die
befördern ihn — entwicklen ihn.
Die Wahrheit, die Lieb iſt Sclave, der iſt Herr,
den ſie nährt.“
So reden die Sterne wenn ich mit ihnen von Dir
ſpreche — ſie lieben Dich, ſie ſind Deine Sclaven, die
höhere Erkenntniß die ſie auf Dich herabblitzen, die ent¬
wickelt ihr Vermögen auf den Menſchengeiſt zu wirken,
das Hohe auszuſprechen, und ſie werden mehr noch ſa¬
gen wenns Dein Ohr trifft. — O ſie ſagten es mir
für Dich in der Neujahrsnacht — — und viel reicher
war die Saat liebender Mahnungen, aber ich konnts
nicht alles tragen in meinem Geiſt was ſie ſagen; — ver¬
trau ihnen und Du wirſt erleben — ſchwere Garben bring
ich Dir heimgeſchleppt; — da ſiehſt Du was Leben iſt,
Keime der Erkenntniß ſäen die Sterne Dir in' Geiſt,
und Du wollteſt verzweifeln weil Deine Füße am Bo¬
den wurzeln. — Ja das iſts. Deine Seele hat Licht ge¬
trunken und will nun ſchlafen, ſo leg Dich doch und
ruhe, ich will ſorgen daß Du ſchlafen kannſt und wa¬
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode02_1840/277>, abgerufen am 26.06.2024.
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