Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840.pfing nichts wie derlei Erinnerungen hatte und kein Der wahre Geist ist nicht allein, er ist mit den Gei¬ Geist sind Sonnen die einander strahlen, -- Licht Was sich nach Licht sehnt ist nicht lichtlos, denn Die Schönheit die sinnlich vergeht, die hat einen pfing nichts wie derlei Erinnerungen hatte und kein Der wahre Geiſt iſt nicht allein, er iſt mit den Gei¬ Geiſt ſind Sonnen die einander ſtrahlen, — Licht Was ſich nach Licht ſehnt iſt nicht lichtlos, denn Die Schönheit die ſinnlich vergeht, die hat einen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0301" n="287"/> pfing nichts wie derlei Erinnerungen hatte und kein<lb/> Reden mit den Sternen war; und geſtern aber war ich<lb/> ſo heiter geworden, und hier will ich Dir herſchreiben<lb/> was ich da oben von den Sternen erfahren hab.</p><lb/> <p>Der wahre Geiſt iſt nicht allein, er iſt mit den Gei¬<lb/> ſtern, — ſo wie er ausſtrahlt ſo ſtrahlt es ihn wieder,<lb/> ſeine Erzeugniſſe ſind Geiſter die ihn wieder erzeugen.</p><lb/> <p>Geiſt ſind Sonnen die einander ſtrahlen, — Licht<lb/> nimmt Licht auf, — Licht ſehnt ſich nach Licht, — Licht<lb/> geht über ins Licht, — Licht vergeht im Licht. — Viel¬<lb/> leicht iſt das die Liebe. —</p><lb/> <p>Was ſich nach Licht ſehnt iſt nicht lichtlos, denn<lb/> die Sehnſucht iſt ſchon Licht, die Roſe trägt das Licht<lb/> in der Knospe verſchloſſen. —</p><lb/> <p>Die Schönheit die ſinnlich vergeht, die hat einen<lb/> Geiſt der ſich weiter entwickeln will, der Roſe Geiſt<lb/> ſteigt höher wenn ihre Schönheit verblühte. — Im Geiſt<lb/> blühen tauſend Roſen, die Sinne ſind der Boden aus<lb/> dem das Schöne in den Geiſt aufblüht, die Sinne tra¬<lb/> gen die Roſen ſie blühen in dem Geiſt auf. — Der Geiſt<lb/> iſt der Äther der Sinne, — die Roſe berührt den Athem,<lb/> das Geſicht und das Gefühl! — Warum bewegt die<lb/> Roſe das Gefühl? — athme ihren Duft und Du wirſt<lb/> bewegt; — gewiß liegt in ihrem Daſein Seligkeit die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [287/0301]
pfing nichts wie derlei Erinnerungen hatte und kein
Reden mit den Sternen war; und geſtern aber war ich
ſo heiter geworden, und hier will ich Dir herſchreiben
was ich da oben von den Sternen erfahren hab.
Der wahre Geiſt iſt nicht allein, er iſt mit den Gei¬
ſtern, — ſo wie er ausſtrahlt ſo ſtrahlt es ihn wieder,
ſeine Erzeugniſſe ſind Geiſter die ihn wieder erzeugen.
Geiſt ſind Sonnen die einander ſtrahlen, — Licht
nimmt Licht auf, — Licht ſehnt ſich nach Licht, — Licht
geht über ins Licht, — Licht vergeht im Licht. — Viel¬
leicht iſt das die Liebe. —
Was ſich nach Licht ſehnt iſt nicht lichtlos, denn
die Sehnſucht iſt ſchon Licht, die Roſe trägt das Licht
in der Knospe verſchloſſen. —
Die Schönheit die ſinnlich vergeht, die hat einen
Geiſt der ſich weiter entwickeln will, der Roſe Geiſt
ſteigt höher wenn ihre Schönheit verblühte. — Im Geiſt
blühen tauſend Roſen, die Sinne ſind der Boden aus
dem das Schöne in den Geiſt aufblüht, die Sinne tra¬
gen die Roſen ſie blühen in dem Geiſt auf. — Der Geiſt
iſt der Äther der Sinne, — die Roſe berührt den Athem,
das Geſicht und das Gefühl! — Warum bewegt die
Roſe das Gefühl? — athme ihren Duft und Du wirſt
bewegt; — gewiß liegt in ihrem Daſein Seligkeit die
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