sein? -- alles schwing ich auf gen Himmel, Schweiß wird mirs kosten, warum nicht Lasten tragen wenn ich sie aufschwingen kann in die Himmel. -- Was ist das, ein Athlethe sein und nicht den Erdball auf den Fin¬ gern tanzen lassen? --
Haben wirs nicht ausgemacht wir wollen das ge¬ meine Leben, unter uns sinken lassen, haben wir nicht zu einander gesagt laß uns schweben und nicht an die¬ sem oder jenem festhalten? -- und war's nicht das erste worauf wir unser Seyn begründeten daß wir al¬ les wollten wagen zu denken? -- und ist der nicht un¬ sinnig der das Denken wollt vor die Thüre stoßen, weißt der nicht göttliche Botschaft ab, -- und warum ist denn nur Geist was frei schwebt und was sich an¬ lehnt ist nicht Geist. -- O ja! das begeistert mich, so zu denken und der Nebel umflort Dich nicht mehr, und es ist hell wie ich Dich denk, -- und wenn auch. -- Wir können wohl über die Nebel hinaussteigen, -- Deine Fittige wolle Dir nicht brechen lassen, ich sag Dir gut daß ich die Erde und ihren Frevel am Geist, in Banden halten werd. -- Was ist? -- was kannst Du gewin¬ nen was Du nicht wagst? -- und was Du verlieren kannst lohnt es der Mühe es zu bewahren, Du ver¬ lierst nur was Du nicht wagst. --
II. 13
ſein? — alles ſchwing ich auf gen Himmel, Schweiß wird mirs koſten, warum nicht Laſten tragen wenn ich ſie aufſchwingen kann in die Himmel. — Was iſt das, ein Athlethe ſein und nicht den Erdball auf den Fin¬ gern tanzen laſſen? —
Haben wirs nicht ausgemacht wir wollen das ge¬ meine Leben, unter uns ſinken laſſen, haben wir nicht zu einander geſagt laß uns ſchweben und nicht an die¬ ſem oder jenem feſthalten? — und war's nicht das erſte worauf wir unſer Seyn begründeten daß wir al¬ les wollten wagen zu denken? — und iſt der nicht un¬ ſinnig der das Denken wollt vor die Thüre ſtoßen, weißt der nicht göttliche Botſchaft ab, — und warum iſt denn nur Geiſt was frei ſchwebt und was ſich an¬ lehnt iſt nicht Geiſt. — O ja! das begeiſtert mich, ſo zu denken und der Nebel umflort Dich nicht mehr, und es iſt hell wie ich Dich denk, — und wenn auch. — Wir können wohl über die Nebel hinausſteigen, — Deine Fittige wolle Dir nicht brechen laſſen, ich ſag Dir gut daß ich die Erde und ihren Frevel am Geiſt, in Banden halten werd. — Was iſt? — was kannſt Du gewin¬ nen was Du nicht wagſt? — und was Du verlieren kannſt lohnt es der Mühe es zu bewahren, Du ver¬ lierſt nur was Du nicht wagſt. —
II. 13
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0303"n="289"/>ſein? — alles ſchwing ich auf gen Himmel, Schweiß<lb/>
wird mirs koſten, warum nicht Laſten tragen wenn ich<lb/>ſie aufſchwingen kann in die Himmel. — Was iſt das,<lb/>
ein Athlethe ſein und nicht den Erdball auf den Fin¬<lb/>
gern tanzen laſſen? —</p><lb/><p>Haben wirs nicht ausgemacht wir wollen das ge¬<lb/>
meine Leben, unter uns ſinken laſſen, haben wir nicht<lb/>
zu einander geſagt laß uns ſchweben und nicht an die¬<lb/>ſem oder jenem feſthalten? — und war's nicht das<lb/>
erſte worauf wir unſer Seyn begründeten daß wir al¬<lb/>
les wollten wagen zu denken? — und iſt der nicht un¬<lb/>ſinnig der das Denken wollt vor die Thüre ſtoßen,<lb/>
weißt der nicht göttliche Botſchaft ab, — und warum<lb/>
iſt denn nur Geiſt was frei ſchwebt und was ſich an¬<lb/>
lehnt iſt nicht Geiſt. — O ja! das begeiſtert mich, ſo<lb/>
zu denken und der Nebel umflort Dich nicht mehr, und<lb/>
es iſt hell wie ich Dich denk, — und wenn auch. —<lb/>
Wir können wohl über die Nebel hinausſteigen, — Deine<lb/>
Fittige wolle Dir nicht brechen laſſen, ich ſag Dir gut<lb/>
daß ich die Erde und ihren Frevel am Geiſt, in Banden<lb/>
halten werd. — Was iſt? — was kannſt Du gewin¬<lb/>
nen was Du nicht wagſt? — und was Du verlieren<lb/>
kannſt lohnt es der Mühe es zu bewahren, Du ver¬<lb/>
lierſt nur was Du nicht wagſt. —</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">II</hi>. 13<lb/></fw></div></div></body></text></TEI>
[289/0303]
ſein? — alles ſchwing ich auf gen Himmel, Schweiß
wird mirs koſten, warum nicht Laſten tragen wenn ich
ſie aufſchwingen kann in die Himmel. — Was iſt das,
ein Athlethe ſein und nicht den Erdball auf den Fin¬
gern tanzen laſſen? —
Haben wirs nicht ausgemacht wir wollen das ge¬
meine Leben, unter uns ſinken laſſen, haben wir nicht
zu einander geſagt laß uns ſchweben und nicht an die¬
ſem oder jenem feſthalten? — und war's nicht das
erſte worauf wir unſer Seyn begründeten daß wir al¬
les wollten wagen zu denken? — und iſt der nicht un¬
ſinnig der das Denken wollt vor die Thüre ſtoßen,
weißt der nicht göttliche Botſchaft ab, — und warum
iſt denn nur Geiſt was frei ſchwebt und was ſich an¬
lehnt iſt nicht Geiſt. — O ja! das begeiſtert mich, ſo
zu denken und der Nebel umflort Dich nicht mehr, und
es iſt hell wie ich Dich denk, — und wenn auch. —
Wir können wohl über die Nebel hinausſteigen, — Deine
Fittige wolle Dir nicht brechen laſſen, ich ſag Dir gut
daß ich die Erde und ihren Frevel am Geiſt, in Banden
halten werd. — Was iſt? — was kannſt Du gewin¬
nen was Du nicht wagſt? — und was Du verlieren
kannſt lohnt es der Mühe es zu bewahren, Du ver¬
lierſt nur was Du nicht wagſt. —
II. 13
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode02_1840/303>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.