Fuß leben können wenn er gewollt hätte, doch all diese Bezeichnungen die mit so viel Adel der Seele verbunden waren, und von so reiner Gesinnung ausgingen habe er ausgeschlagen von den Reichen, aber von seinen Bauern, denen er noch vieles geholfen, habe er angenommen was ihm nöthig war, denn, sagte er: das Scherflein der Wittwe muß man nicht verschmähen. -- Sie hat mir noch manches zu erzählen versprochen von ihm, als ich so feurig danach war, so werd ich nächstens wieder zu ihr kommen. -- Das Wappen wollt sie mir aufheben und mir vor ihrem Tod noch schenken, ich hätte lieber den Briefwechsel gehabt. -- Ich glaub zu so etwas hätt ich Verstand, es einzuleiten und zu be¬ reichern für den Druck, da wollt ich wohl noch viel hin¬ zufügen, mir kommt immer nur der Verstand wenn ich von andern angeregt werd, von selbst fällt mir nichts ein, aber wenn ich von andern großes Lebendiges wahr¬ nehme, so fällt mir gleich alles dazu ein als sei ich aus dem Traum geweckt, vielleicht könnt ich hierdurch dem Clemens ein Genüge leisten der mich zu so manchem aufgefordert hat was mich ganz todt läßt. Erfinden kann ich gar nichts. Aber ich weiß gewiß wenn ich diese Briefe des Großpapa durchläse, es würde mir alles einleuchten was dazu gehört, ich weiß noch so viel
Fuß leben können wenn er gewollt hätte, doch all dieſe Bezeichnungen die mit ſo viel Adel der Seele verbunden waren, und von ſo reiner Geſinnung ausgingen habe er ausgeſchlagen von den Reichen, aber von ſeinen Bauern, denen er noch vieles geholfen, habe er angenommen was ihm nöthig war, denn, ſagte er: das Scherflein der Wittwe muß man nicht verſchmähen. — Sie hat mir noch manches zu erzählen verſprochen von ihm, als ich ſo feurig danach war, ſo werd ich nächſtens wieder zu ihr kommen. — Das Wappen wollt ſie mir aufheben und mir vor ihrem Tod noch ſchenken, ich hätte lieber den Briefwechſel gehabt. — Ich glaub zu ſo etwas hätt ich Verſtand, es einzuleiten und zu be¬ reichern für den Druck, da wollt ich wohl noch viel hin¬ zufügen, mir kommt immer nur der Verſtand wenn ich von andern angeregt werd, von ſelbſt fällt mir nichts ein, aber wenn ich von andern großes Lebendiges wahr¬ nehme, ſo fällt mir gleich alles dazu ein als ſei ich aus dem Traum geweckt, vielleicht könnt ich hierdurch dem Clemens ein Genüge leiſten der mich zu ſo manchem aufgefordert hat was mich ganz todt läßt. Erfinden kann ich gar nichts. Aber ich weiß gewiß wenn ich dieſe Briefe des Großpapa durchläſe, es würde mir alles einleuchten was dazu gehört, ich weiß noch ſo viel
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Fuß leben können wenn er gewollt hätte, doch all dieſe
Bezeichnungen die mit ſo viel Adel der Seele verbunden
waren, und von ſo reiner Geſinnung ausgingen habe er
ausgeſchlagen von den Reichen, aber von ſeinen Bauern,
denen er noch vieles geholfen, habe er angenommen
was ihm nöthig war, denn, ſagte er: das Scherflein der
Wittwe muß man nicht verſchmähen. — Sie hat mir
noch manches zu erzählen verſprochen von ihm, als
ich ſo feurig danach war, ſo werd ich nächſtens
wieder zu ihr kommen. — Das Wappen wollt ſie
mir aufheben und mir vor ihrem Tod noch ſchenken,
ich hätte lieber den Briefwechſel gehabt. — Ich glaub
zu ſo etwas hätt ich Verſtand, es einzuleiten und zu be¬
reichern für den Druck, da wollt ich wohl noch viel hin¬
zufügen, mir kommt immer nur der Verſtand wenn ich
von andern angeregt werd, von ſelbſt fällt mir nichts
ein, aber wenn ich von andern großes Lebendiges wahr¬
nehme, ſo fällt mir gleich alles dazu ein als ſei ich aus
dem Traum geweckt, vielleicht könnt ich hierdurch dem
Clemens ein Genüge leiſten der mich zu ſo manchem
aufgefordert hat was mich ganz todt läßt. Erfinden
kann ich gar nichts. Aber ich weiß gewiß wenn ich
dieſe Briefe des Großpapa durchläſe, es würde mir
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode02_1840/67>, abgerufen am 27.11.2024.
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