Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700.man ohne Abendmahl bleibe: Weil CHristus nicht gebothen/ Das IV. Capitel. Von den übrigen beschwerungen wieder meine persohn. JCh wolte keine feder hievon weiter ansetzen/ weil ich alle solche an- 2. Es dörffte jemand bey offterwehnter freyheit etwa gedencken: 3. Es mögen aber (III.) die/ welche diesen namen zum scheltwort das F 2
man ohne Abendmahl bleibe: Weil CHriſtus nicht gebothen/ Das IV. Capitel. Von den uͤbrigen beſchwerungen wieder meine perſohn. JCh wolte keine feder hievon weiter anſetzen/ weil ich alle ſolche an- 2. Es doͤrffte jemand bey offterwehnter freyheit etwa gedencken: 3. Es moͤgen aber (III.) die/ welche dieſen namen zum ſcheltwort das F 2
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man ohne Abendmahl bleibe: Weil CHriſtus nicht gebothen/
ſondern frey geſetzet hat/ zu genieſſen/ wen da will. Jch ſtimme
auch denen Lutheriſchen ſchul-Theologen gerne bey/ daß die aͤuſſerliche
nieſſung nicht præciſè und ſchlechterdings zur ſeligkeit noth ſey:
Ja wenn auch gleich Lutherus endlich weder dieſe noch andere ſolche wahr-
heiten geſagt haͤtte: ſo bleibet doch CHriſtus mein einiger grund/ von
dem die ſchrifft mir und allen/ die zu ihm dieſen augenblick kommen wollen
zeuget. Joh. V. 39. 40.
Das IV. Capitel.
Von den uͤbrigen beſchwerungen wieder meine perſohn.
JCh wolte keine feder hievon weiter anſetzen/ weil ich alle ſolche an-
klagen/ (waͤren ſie auch viel haͤrter) gar nicht empfinde. Al-
lein die ſachen ſelbſt/ welche Hr. Cyprian. auff die bahn bringt/
achte ich werth/ zu gemeinem nutz ein wenig zu erlaͤutern/ weils eine gar ge-
ringe zeit und muͤhe erfordert.
2. Es doͤrffte jemand bey offterwehnter freyheit etwa gedencken:
Vielleicht iſts wahr/ was Cypr. p. 15. zur fuͤnfften anklage vorbringt/
daß du ein frey-geiſt biſt? Allein wenn alle die/ ſo die wahre freyheit des
gewiſſens behaupten frey-geiſter ſeyn/ ſo iſt (I.) Lutherus/ (vermoͤge ſeiner
obigen worte) einer der vornehmſten mit geweſen/ deſſen er ſich aber nie
geſchaͤmet hat. Daß ich von CHriſto/ den Apoſteln/ und allen bekennern
der wahrheit nichts ſage. (II.) iſt die ſache ſelbſt von dem Heiland ſeinen
glaubigen/ ſo theuer erworben/ und ſo tieff eingedrucket und zugeeignet:
Daß ſie ſich des namens frey-geiſt im heil. verſtand nicht ſchaͤmen koͤnnen
noch duͤrffen. Vielmehr wuͤnſchen ſie immer mehr mit der that und aus
lebendiger taͤglicher erfahrung zu bezeugen/ daß wo der geiſt des HErꝛn
wahrhafftig iſt/ daſelbſt nichts anders als freyheit ſeyn koͤnne. 2. Cor.
III. 17. Und wer zu der hoffnung und dem vorſchmack der herrlichen frey-
heit als ein neugebohren kind GOttes beruffen iſt: Der laͤſſet ſich ſolche
weder beurtheilen noch nehmen/ ſondern wird allein durchs geſetz der
freyheit von GOtt ſelbſt gerichtet. Rom. IIX. 21. Gal. IV. 31. v. 1.
13. 1. Cor. X. 29. Jac. II. 12.
3. Es moͤgen aber (III.) die/ welche dieſen namen zum ſcheltwort
brauchen/ in ihrem gewiſſen zuſehen/ und fuͤhlen/ ob ſie nicht noch knech-
te der ſuͤnden ſeyn? und im knechtlichen geiſt unter den duͤrfftigen
ſatzungen gefangen liegen. 1. Cor. VII. 23, Gal. IV. 9. Coloſſ. II. 20.
das
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