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Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700.

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gerechtigkeit wahrhafftige zufriedenheit und glückseligkeit/ sondern gegen
CHristierkäntniß/ alles koth und schaden sey und bringe. Man gönne
doch seiner armen seelen so viel frieden/ daß sie ihrhöchstes guth alleine su-
chen dörffe/ welches sie in creaturen nicht findet; Man suche doch noch
hier mit seinem schöpffer in ernstlick er zukehrzu ihm versöhnt und einig zu
werden/ und halte sich in so viel elenden vorurtheilen nicht länger auff/ die
der satan unter dem namen der menschen und ihrer meinungen/ secten/ dis-
put
en/ satzungen und traditionen neben das wort GOttes ausgesäet hat.
Man suche GOtt im geist zu dienen nach seiner foderung in der H. Schrifft/
und fasse das wort begierig/ das so nahe ist im mund und hertzen/ und da-
von alle männer GOttes gezeuget haben/ welches auch weißlich lehret/ al-
le äussere dinge in Göttlicher gedult so lange tragen/ als es dem schöpffer
selbst gefällt.

20. Will man aber ja der ewigen liebe GOttes und dem zeugnüß ih-
res geistes noch nicht [r]aum geben/ so thäte man doch klüglich/ wenn man
sich mit wiederspruch und verwerffung des wahrenlichts nicht versündigte.
Es kan eine zeit kommen/ da man solche falsche aussprüche/ die nach den
traditionen der menschen abgefasset sind/ gerne wiederruffen wolte/ aber
doch ein falsch gerüchte darüber durchgehen muß. Der gute Hr. Cypr.
wird erfahren/ was ihm seine gegensätze gefruchtet/ und ob sie im feuer der
Göttlichen gerechtigkeit bestand haben.

21. Jch kan meines orthes aus treuer liebe zu dem in ihm liegenden
funcken der einfalt nicht anders/ als ihm einfältigen gehorsam zu CHristo
dem wort des vaterserbitten/ daßer doch nun zu CHristo komme/ von dem
die schrifft zeuget Joh. V. 39. 40. Wodurch er aller seiner scrupel und ge-
nommener anstösse über der wahrheit loß/ und in denselben ruhig werden
kan. Unterdruckt er aber noch länger dieses Göttliche licht/ in meinung/ es
sey Quakerey und irrthum/ und bauet auff den einigen grund noch mehr heu
und stoppeln menschlicher dinge; so wird er dessen mit schmertzen scha-
den leiden. Bekennet eraber CHristum vor den menschen/ wie dieser ihn so
wol als alle menschen gerne erleuchten will/ und deßwegen noch immer dar
auch an sein hertz klopffet; so wird er selbst und andere mit ihm bald sich
unaussprechlich freuen/ und seine seele aus dem Sodoms-feuer zur beute
erretten.

22. Jch mag nun nichts weiter von seinen falschen beschuldigungen
gedencken/ denn die zeit wird und muß kommen/ da er sich derselben noth-
wendig vor GOTT und menschen schämen soll. Hätte er von mir etwas
gründliches gewust/ oder die geringste würckliche verfälschungin der Kir-

chen-

gerechtigkeit wahrhafftige zufriedenheit und gluͤckſeligkeit/ ſondern gegen
CHriſtierkaͤntniß/ alles koth und ſchaden ſey und bringe. Man goͤnne
doch ſeiner armen ſeelen ſo viel frieden/ daß ſie ihrhoͤchſtes guth alleine ſu-
chen doͤrffe/ welches ſie in creaturen nicht findet; Man ſuche doch noch
hier mit ſeinem ſchoͤpffer in ernſtlick er zukehrzu ihm verſoͤhnt und einig zu
werden/ und halte ſich in ſo viel elenden vorurtheilen nicht laͤnger auff/ die
der ſatan unter dem namen der menſchen und ihrer meinungen/ ſecten/ diſ-
put
en/ ſatzungen und traditionen neben das wort GOttes ausgeſaͤet hat.
Man ſuche GOtt im geiſt zu dienen nach ſeiner foderung in der H. Schrifft/
und faſſe das wort begierig/ das ſo nahe iſt im mund und hertzen/ und da-
von alle maͤnner GOttes gezeuget haben/ welches auch weißlich lehret/ al-
le aͤuſſere dinge in Goͤttlicher gedult ſo lange tragen/ als es dem ſchoͤpffer
ſelbſt gefaͤllt.

20. Will man aber ja der ewigen liebe GOttes und dem zeugnuͤß ih-
res geiſtes noch nicht [r]aum geben/ ſo thaͤte man doch kluͤglich/ wenn man
ſich mit wiederſpruch und verwerffung des wahrenlichts nicht verſuͤndigte.
Es kan eine zeit kommen/ da man ſolche falſche ausſpruͤche/ die nach den
traditionen der menſchen abgefaſſet ſind/ gerne wiederruffen wolte/ aber
doch ein falſch geruͤchte daruͤber durchgehen muß. Der gute Hr. Cypr.
wird erfahren/ was ihm ſeine gegenſaͤtze gefruchtet/ und ob ſie im feuer der
Goͤttlichen gerechtigkeit beſtand haben.

21. Jch kan meines orthes aus treuer liebe zu dem in ihm liegenden
funcken der einfalt nicht anders/ als ihm einfaͤltigen gehorſam zu CHriſto
dem wort des vaterserbitten/ daßer doch nun zu CHriſto komme/ von dem
die ſchrifft zeuget Joh. V. 39. 40. Wodurch er aller ſeiner ſcrupel und ge-
nommener anſtoͤſſe uͤber der wahrheit loß/ und in denſelben ruhig werden
kan. Unterdruckt er aber noch laͤnger dieſes Goͤttliche licht/ in meinung/ es
ſey Quakerey und irꝛthum/ und bauet auff den einigen grund noch mehr heu
und ſtoppeln menſchlicher dinge; ſo wird er deſſen mit ſchmertzen ſcha-
den leiden. Bekennet eraber CHriſtum vor den menſchen/ wie dieſer ihn ſo
wol als alle menſchen gerne erleuchten will/ und deßwegen noch immer dar
auch an ſein hertz klopffet; ſo wird er ſelbſt und andere mit ihm bald ſich
unausſprechlich freuen/ und ſeine ſeele aus dem Sodoms-feuer zur beute
erretten.

22. Jch mag nun nichts weiter von ſeinen falſchen beſchuldigungen
gedencken/ denn die zeit wird und muß kommen/ da er ſich derſelben noth-
wendig vor GOTT und menſchen ſchaͤmen ſoll. Haͤtte er von mir etwas
gruͤndliches gewuſt/ oder die geringſte wuͤrckliche verfaͤlſchungin der Kir-

chen-
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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_cyprian_1700/51>, abgerufen am 21.11.2024.