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Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700.

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Apostel Historie im 17. cap. bekantist. Hierüber geriethen sie
nun bald mit den Heidnischen Pfaffen in action, zumal nicht
allein sie selbst/ sondern auch andere aus den tempeln blieben/
und jenen alsofort manches accidens entginge/ wie in der abbil-
dung der ersten Christen/ und in der vorbereitung der Kirchen-
Historie und sonst zu sehen ist.

5. Also entstunden nun die vielfältigen anklagen wieder
die ersten Christen/
daß die Heidnischen Pfaffen so wol/
als die
Philosophi, Professores und Schul - leute bey
der Obrigkeit schrifftlich und mündlich sich beschwereten:
Warum doch die Christen weder häuser zum dienst der
anbetung auffbaueten/ noch Altäre machten?
(Arno-
bius init. Lib VI. adv. Gent.) item:
Warum sie nicht allein selbst
keine tempel hätten/ sondern auch die andern kirchen als tod-
tengräber verachteten?
(Minutius Felix in Octav. p. 332. edit. He-
raldi
) Ja die Christen verdieneten unter andern auch damit
der Heiden zorn/ und die entsetzlichsten verfolgungen/ wenn sie
dieser mit ihren kirchen und tempeln spotteten und sprachen:
Jhr suchet im Capitolio (oder im tempel allda) was ihr
doch vom himmel erwarten sollet; Jhr zehlet im gebet die
kirchen-gewölbe/ u. s. w.
(Tertull. Apol. cap. 24. & 40.)

6. Wie aber bald darauff durch die vermengung Heidni-
scher und Christlicher dinge auch die tempel und kirch-häuser
bey dem verfall unter denen Christen auffkamen/ und damit
der alte greuel des aberglaubens und götzendienstes nach und
nach so arg als unter Heiden war; erweckte GOtt dennoch
immerhin solche zeugen/ die das gantze äusserliche schatten- und
heuchel-werck angriffen/ und darüber angeklagt wurden. Jch
will nicht wiederholen/ was schon von so manchen personen in
der Kirchen-Historie stehet/ welche des wegen als irrige und

kätzer

Apoſtel Hiſtorie im 17. cap. bekantiſt. Hieruͤber geriethen ſie
nun bald mit den Heidniſchen Pfaffen in action, zumal nicht
allein ſie ſelbſt/ ſondern auch andere aus den tempeln blieben/
und jenen alſofort manches accidens entginge/ wie in der abbil-
dung der erſten Chriſten/ und in der vorbereitung der Kirchen-
Hiſtorie und ſonſt zu ſehen iſt.

5. Alſo entſtunden nun die vielfaͤltigen anklagen wieder
die erſten Chriſten/
daß die Heidniſchen Pfaffen ſo wol/
als die
Philoſophi, Profeſſores und Schul - leute bey
der Obrigkeit ſchrifftlich und muͤndlich ſich beſchwereten:
Warum doch die Chriſten weder haͤuſer zum dienſt der
anbetung auffbaueten/ noch Altaͤre machten?
(Arno-
bius init. Lib VI. adv. Gent.) item:
Warum ſie nicht allein ſelbſt
keine tempel haͤtten/ ſondern auch die andern kirchen als tod-
tengraͤber verachteten?
(Minutius Felix in Octav. p. 332. edit. He-
raldi
) Ja die Chriſten verdieneten unter andern auch damit
der Heiden zorn/ und die entſetzlichſten verfolgungen/ wenn ſie
dieſer mit ihren kirchen und tempeln ſpotteten und ſprachen:
Jhr ſuchet im Capitolio (oder im tempel allda) was ihr
doch vom himmel erwarten ſollet; Jhr zehlet im gebet die
kirchen-gewoͤlbe/ u. ſ. w.
(Tertull. Apol. cap. 24. & 40.)

6. Wie aber bald darauff durch die vermengung Heidni-
ſcher und Chriſtlicher dinge auch die tempel und kirch-haͤuſer
bey dem verfall unter denen Chriſten auffkamen/ und damit
der alte greuel des aberglaubens und goͤtzendienſtes nach und
nach ſo arg als unter Heiden war; erweckte GOtt dennoch
immerhin ſolche zeugen/ die das gantze aͤuſſerliche ſchatten- und
heuchel-werck angriffen/ und daruͤber angeklagt wurden. Jch
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[7/0008] Apoſtel Hiſtorie im 17. cap. bekantiſt. Hieruͤber geriethen ſie nun bald mit den Heidniſchen Pfaffen in action, zumal nicht allein ſie ſelbſt/ ſondern auch andere aus den tempeln blieben/ und jenen alſofort manches accidens entginge/ wie in der abbil- dung der erſten Chriſten/ und in der vorbereitung der Kirchen- Hiſtorie und ſonſt zu ſehen iſt. 5. Alſo entſtunden nun die vielfaͤltigen anklagen wieder die erſten Chriſten/ daß die Heidniſchen Pfaffen ſo wol/ als die Philoſophi, Profeſſores und Schul - leute bey der Obrigkeit ſchrifftlich und muͤndlich ſich beſchwereten: Warum doch die Chriſten weder haͤuſer zum dienſt der anbetung auffbaueten/ noch Altaͤre machten? (Arno- bius init. Lib VI. adv. Gent.) item: Warum ſie nicht allein ſelbſt keine tempel haͤtten/ ſondern auch die andern kirchen als tod- tengraͤber verachteten? (Minutius Felix in Octav. p. 332. edit. He- raldi) Ja die Chriſten verdieneten unter andern auch damit der Heiden zorn/ und die entſetzlichſten verfolgungen/ wenn ſie dieſer mit ihren kirchen und tempeln ſpotteten und ſprachen: Jhr ſuchet im Capitolio (oder im tempel allda) was ihr doch vom himmel erwarten ſollet; Jhr zehlet im gebet die kirchen-gewoͤlbe/ u. ſ. w. (Tertull. Apol. cap. 24. & 40.) 6. Wie aber bald darauff durch die vermengung Heidni- ſcher und Chriſtlicher dinge auch die tempel und kirch-haͤuſer bey dem verfall unter denen Chriſten auffkamen/ und damit der alte greuel des aberglaubens und goͤtzendienſtes nach und nach ſo arg als unter Heiden war; erweckte GOtt dennoch immerhin ſolche zeugen/ die das gantze aͤuſſerliche ſchatten- und heuchel-werck angriffen/ und daruͤber angeklagt wurden. Jch will nicht wiederholen/ was ſchon von ſo manchen perſonen in der Kirchen-Hiſtorie ſtehet/ welche des wegen als irrige und kaͤtzer

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_cyprian_1700/8>, abgerufen am 23.11.2024.