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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Gottfried Friedeborn/ Gifftheil/ Hoyerin/ Lohmann und Teting.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
fangen wird/ beschreibet er in Prodromo Apo-
logetico
im anfang also: Jch weiß ja für
meine person gewiß/ daß ich weder vor
noch nach dem
Colloquio von ihnen noch
Die um-
stände des-
selben.
jemanden gütlich bin vermahnet; son-
dern daß anfänglich ich und Hardwig
Lohmann von
Habacuc Meyern/ wie
stadt- und landkündig/ für der gantzen
gemeine ohne einige vorhergehende
gütliche vermahnung nur auff lauter
argwohn ausgescholten und geschmä-
het/ vielweniger uns auff unsere ihnen
zugestellte
Confession und neben-schrei-
ben begehrter massen geantwortet/ und
ein besseres gewiesen worden: Biß eine
lange zeit hernach der Amtmann und
Burgemeister das vermeinte
Colloquium
angestellet haben: Jsts nicht wahr/ ihr
lieben Flensburger/ daß nachdem wir
ihm dem
Pastori die Confession zugesandt/
er nicht allein dieselbe selbst an den tag
und unter die leute gebracht/ sondern
auch darauff noch heftiger ohne einige
vorhergehende freundliche vermahnug/
unterredung oder
Refutation der Confel-
sion
mit schetten/ lästern und schmähen
fortgefahren/ zu handthätigkeit/ auff-
ruhr und leibes-straffen wider uns die
Obrigkeit und gemeine angereitzet?

23. Er entdecket hierauff die proceduren der
Verfol-
gungen.
Prediger unwarheit: Er (der Pastor) hat ge-
prediget/ daß man vor zeiten unter den
Christen solche leute ausgesteiniget/ ver-
jaget/ und verbrennet/ ja uns öffentlich
mehr als gnug gleichsam beym namen
genennet/ indem er/ da wir verreist gewe-
sen/ öffentlich gepredigt/ die fremden
und leichtfertigen vögel wären nun aus
ihren nestern ausgeflogen. Jsts nicht
ferner wahr/ ihr lieben Flensburger/ daß
solches eine lange zeit/ ehe wir auff dem
königlichen hause zum
Colloquio vociret/
geschehen?
Worauff er erzehlet/ daß bey dem
Colloqui-
um.
angestellten Colloquio als der Amtmann bey-
derseits die affecten auszulassen ermahnet/ der
Pastor Meyer zu dem Probst Friederich Dam
gesaget/ er solte nun mit ihnen reden/ dieser
aber habe es wieder auff den Pastor geschoben/
und wären selbst mit einander in solchen zanck
und hader gerathen/ auch in geberden und wor-
ten so greulich sich prostituiret/ daß man öffent-
lich gesehe/ welches geistes kinder sie wären. Da
auch hernach der Probst Tetingen gefragt/ ob
er denn gelehrte leute verwerffen wolte? sey die-
ser von jenem ein tölpel gescholten wor-
den/
weil er sich erkläret/ er könne weder einem
Doctor noch Magister seine seligkeit anvertraue.

24. Auff diese und dergleichen umstände ist
endlich erfolgt/ daß der Hertzog von Hollstein
anno 1624. den 27. September in einem öffent-
lichen Mandat diesen Teting und Lohmann
aus seinen landen getrieben/ wie die 3. Ministe-
ria
in der abgenöthigten schutz-schrifft
p. 12. setzen; Teting selbst aber erzehlet am ge-
dachten ort/ daß nach dem Colloquio die Pre-
diger durch die 2. Burgemeister sich erbie-
ten lassen/ sie wolten nicht mehr auff sie schelten/
wenn sie nur wiederum zur kirchen gehen/ und
was etwa wegen des puncts de incarnatione
Christi
nach gelegenheit des texts contraverti-
[Spaltenumbruch] ret würde/ gut geschehen lassen wolten. EsJahr
MDC.
biß
MDCC.

wäre aber den Burgemeistern geantwortet
worden: Sie (Teting und Lohmann) hät-
ten sich schonlängst zuvor um vieler ur-
sach willen auff dem land allein und in
der stille zu wohnen/ und derowegen sich
aus der stadt zubegeben entschlossen.

Daß sie also von der Obrigkeit selbsten in der
stadt zubleiben gebeten/ und nicht/ wie ihre
feinde sich rühmeten/ verwiesen worden.

25. Es hat aber sonderlich Teting folgende
Schrifften in dieser sache public[i]rt.

Tetings
schrifften.

Bekäntniß von dem modo der mensch-
werdung und einwohnung CHristi in al-
len wahren Christen 1625. in
4to.

Prodromus Apologeticus auff des Mini-
sterii
zu Flenßburg ausgegangenes büch-
lein/ welches Abgetrungene
Relation des
mit denen von Flenßburg entwichene
En-
thusiast
en gehaltenen Colloquii und gründ-
liche
Refutation geintitulirt worden. 1627.

Wahrhafftiger bericht/ aus was ur-
sachen Hardwig Lohmann und
Nicolaus
Teting/ sonsten Kuntz genannt/ so wol
auch andere mehr von den Priestern zu
Husum/ Flensburg und andern orten im
lande hin und wieder auff den predigt-
stühlen ausgeketzert/ gelästert und ver-
dammet worden.

Abgetrungene kurtze/ jedoch gründli-
che und mit H. Schrifft und
Lutheri &c.
und anderer Avthentisirter Lutherischer
Theologen schrifften mehr wolbewähr-
te beantwortung
Nic. Tetings auff des
predigamts
(dreyfachen Ministerii zu Lü-
beck/ Hamburg und Lüneburg) buch von
den neuen Propheten. 1636. in
12mo.

26. Auff dieses letztere hat Johann MüllerGegen-
schrifft.

zu Hamburg eine vertheidigung des war-
hafftigen berichts
publicirt/ weil Teting
aus Hollstein sich nach Hamburg gewendet/
und allda in der Medicin practicirt gehabt.
Was aber ihre bekäntniß gewesen/ ist schon
aus denen beygelegten zunamen zu mercken/
davon Teting in Prodromo dieses erinnert:
Das wort Enthusiasta ist uns deßwegenEnthusi-
asmus.

nicht so lästerlich und verdrießlich anzu-
hören gewesen/ als sie denn es gerne dazu
gesetzet haben wollen. Denn auch das
wort
Enthusiasmus an sich selbst nicht so
verächtlich ist/ wie denen gnugsam be-
kant/ die der Griechischen sprache kün-
dig sind.
Absonderlich ist der streit über der
meinung von CHristi menschwerdung herge-
kommen/ davon der Auctor am gedachten ort
also schreibet: Jch erkenne und befindeVon Chri-
sti mensch-
heit.

auch nicht in H. Schrifft/ daß CHristi
fleisch von unserm fleisch/ und bein von
unserm bein sey/ sondern wol das gegen-
theil/
Ephes. V. daß die gläubigen allein
fleisch von seinem fleisch/ und bein von
seinem bein haben/ und durch die wieder-
geburt es erlangen.
Item, daß das we-
sen/ daraus CHristi fleisch worden/ al-
lein vom H. Geist empfangen/ und also
von der Jungfrauen Marien geboren
worden/ nach dem glaubens-
articul em-
pfangen vom H. Geist etc.
Item nach dem
zeugniß des Engels
Matth. I. das in ihr
geboren
(das war ja sein fleisch) das ist

vom
A. K. H. Dritter Theil. O

Gottfried Friedeborn/ Gifftheil/ Hoyerin/ Lohmann und Teting.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
fangen wird/ beſchreibet er in Prodromo Apo-
logetico
im anfang alſo: Jch weiß ja fuͤr
meine perſon gewiß/ daß ich weder vor
noch nach dem
Colloquio von ihnen noch
Die um-
ſtaͤnde deſ-
ſelben.
jemanden guͤtlich bin vermahnet; ſon-
dern daß anfaͤnglich ich und Hardwig
Lohmann von
Habacuc Meyern/ wie
ſtadt- und landkuͤndig/ fuͤr der gantzen
gemeine ohne einige vorhergehende
guͤtliche vermahnung nur auff lauter
argwohn ausgeſcholten und geſchmaͤ-
het/ vielweniger uns auff unſere ihnen
zugeſtellte
Confeſſion und neben-ſchrei-
ben begehrter maſſen geantwortet/ und
ein beſſeres gewieſen worden: Biß eine
lange zeit hernach der Amtmann und
Burgemeiſter das vermeinte
Colloquium
angeſtellet haben: Jſts nicht wahr/ ihr
lieben Flensburger/ daß nachdem wir
ihm dem
Paſtori die Confeſſion zugeſandt/
er nicht allein dieſelbe ſelbſt an den tag
und unter die leute gebracht/ ſondern
auch darauff noch heftiger ohne einige
vorhergehende freundliche vermahnũg/
unterredung oder
Refutation der Confel-
ſion
mit ſchetten/ laͤſtern und ſchmaͤhen
fortgefahren/ zu handthaͤtigkeit/ auff-
ruhr und leibes-ſtraffen wider uns die
Obrigkeit und gemeine angereitzet?

23. Er entdecket hierauff die proceduren der
Verfol-
gungen.
Prediger unwarheit: Er (der Paſtor) hat ge-
prediget/ daß man vor zeiten unter den
Chriſten ſolche leute ausgeſteiniget/ ver-
jaget/ und verbrennet/ ja uns oͤffentlich
mehr als gnug gleichſam beym namen
genennet/ indem er/ da wir verreiſt gewe-
ſen/ oͤffentlich gepredigt/ die fremden
und leichtfertigen voͤgel waͤren nun aus
ihren neſtern ausgeflogen. Jſts nicht
ferneꝛ wahr/ ihr lieben Flensburger/ daß
ſolches eine lange zeit/ ehe wir auff dem
koͤniglichen hauſe zum
Colloquio vociret/
geſchehen?
Worauff er erzehlet/ daß bey dem
Colloqui-
um.
angeſtellten Colloquio als der Amtmann bey-
derſeits die affecten auszulaſſen ermahnet/ der
Paſtor Meyer zu dem Probſt Friederich Dam
geſaget/ er ſolte nun mit ihnen reden/ dieſer
aber habe es wieder auff den Paſtor geſchoben/
und waͤren ſelbſt mit einander in ſolchen zanck
und hader gerathen/ auch in geberden und wor-
ten ſo greulich ſich proſtituiret/ daß man oͤffent-
lich geſehë/ welches geiſtes kinder ſie waͤren. Da
auch hernach der Probſt Tetingen gefragt/ ob
er denn gelehrte leute verwerffen wolte? ſey die-
ſer von jenem ein toͤlpel geſcholten wor-
den/
weil er ſich erklaͤret/ er koͤnne weder einem
Doctor noch Magiſter ſeine ſeligkeit anveꝛtꝛauē.

24. Auff dieſe und dergleichen umſtaͤnde iſt
endlich erfolgt/ daß der Hertzog von Hollſtein
anno 1624. den 27. September in einem oͤffent-
lichen Mandat dieſen Teting und Lohmann
aus ſeinen landen getrieben/ wie die 3. Miniſte-
ria
in der abgenoͤthigten ſchutz-ſchrifft
p. 12. ſetzen; Teting ſelbſt aber erzehlet am ge-
dachten ort/ daß nach dem Colloquio die Pre-
diger durch die 2. Burgemeiſter ſich erbie-
ten laſſen/ ſie wolten nicht mehr auff ſie ſchelten/
wenn ſie nur wiederum zur kirchen gehen/ und
was etwa wegen des puncts de incarnatione
Chriſti
nach gelegenheit des texts contraverti-
[Spaltenumbruch] ret wuͤrde/ gut geſchehen laſſen wolten. EsJahr
MDC.
biß
MDCC.

waͤre aber den Burgemeiſtern geantwortet
worden: Sie (Teting und Lohmann) haͤt-
ten ſich ſchonlaͤngſt zuvor um vieler ur-
ſach willen auff dem land allein und in
der ſtille zu wohnen/ und derowegen ſich
aus der ſtadt zubegeben entſchloſſen.

Daß ſie alſo von der Obrigkeit ſelbſten in der
ſtadt zubleiben gebeten/ und nicht/ wie ihre
feinde ſich ruͤhmeten/ verwieſen worden.

25. Es hat aber ſonderlich Teting folgende
Schrifften in dieſer ſache public[i]rt.

Tetings
ſchrifften.

Bekaͤntniß von dem modo der menſch-
werdung und einwohnung CHriſti in al-
len wahren Chriſten 1625. in
4to.

Prodromus Apologeticus auff des Mini-
ſterii
zu Flenßburg ausgegangenes buͤch-
lein/ welches Abgetrungene
Relation des
mit denen von Flenßburg entwichenë
En-
thuſiaſt
en gehaltenen Colloquii uñ gruͤnd-
liche
Refutation geintitulirt worden. 1627.

Wahrhafftiger bericht/ aus was ur-
ſachen Hardwig Lohmann und
Nicolaus
Teting/ ſonſten Kuntz genannt/ ſo wol
auch andere mehr von den Prieſtern zu
Huſum/ Flensburg und andern orten im
lande hin und wieder auff den predigt-
ſtuͤhlen ausgeketzert/ gelaͤſtert und ver-
dammet worden.

Abgetrungene kurtze/ jedoch gruͤndli-
che und mit H. Schrifft und
Lutheri &c.
und anderer Avthentiſirter Lutheriſcher
Theologen ſchrifften mehr wolbewaͤhr-
te beantwortung
Nic. Tetings auff des
predigamts
(dreyfachen Miniſterii zu Luͤ-
beck/ Hamburg und Luͤneburg) buch von
den neuen Propheten. 1636. in
12mo.

26. Auff dieſes letztere hat Johann MuͤllerGegen-
ſchrifft.

zu Hamburg eine vertheidigung des war-
hafftigen berichts
publicirt/ weil Teting
aus Hollſtein ſich nach Hamburg gewendet/
und allda in der Medicin practicirt gehabt.
Was aber ihre bekaͤntniß geweſen/ iſt ſchon
aus denen beygelegten zunamen zu mercken/
davon Teting in Prodromo dieſes erinnert:
Das wort Enthuſiaſta iſt uns deßwegenEnthuſi-
aſmus.

nicht ſo laͤſterlich und verdrießlich anzu-
hoͤren geweſen/ als ſie denn es geꝛne dazu
geſetzet haben wollen. Denn auch das
wort
Enthuſiaſmus an ſich ſelbſt nicht ſo
veraͤchtlich iſt/ wie denen gnugſam be-
kant/ die der Griechiſchen ſprache kuͤn-
dig ſind.
Abſonderlich iſt der ſtreit uͤber der
meinung von CHriſti menſchwerdung herge-
kommen/ davon der Auctor am gedachten ort
alſo ſchreibet: Jch erkenne und befindeVon Chri-
ſti menſch-
heit.

auch nicht in H. Schrifft/ daß CHriſti
fleiſch von unſerm fleiſch/ und bein von
unſerm bein ſey/ ſondern wol das gegen-
theil/
Epheſ. V. daß die glaͤubigen allein
fleiſch von ſeinem fleiſch/ und bein von
ſeinem bein haben/ und duꝛch die wiedeꝛ-
geburt es erlangen.
Item, daß das we-
ſen/ daraus CHriſti fleiſch worden/ al-
lein vom H. Geiſt empfangen/ und alſo
von der Jungfrauen Marien geboren
worden/ nach dem glaubens-
articul em-
pfangen vom H. Geiſt ꝛc.
Item nach dem
zeugniß des Engels
Matth. I. das in ihr
geboren
(das war ja ſein fleiſch) das iſt

vom
A. K. H. Dritter Theil. O
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[105/0117] Gottfried Friedeborn/ Gifftheil/ Hoyerin/ Lohmann und Teting. fangen wird/ beſchreibet er in Prodromo Apo- logetico im anfang alſo: Jch weiß ja fuͤr meine perſon gewiß/ daß ich weder vor noch nach dem Colloquio von ihnen noch jemanden guͤtlich bin vermahnet; ſon- dern daß anfaͤnglich ich und Hardwig Lohmann von Habacuc Meyern/ wie ſtadt- und landkuͤndig/ fuͤr der gantzen gemeine ohne einige vorhergehende guͤtliche vermahnung nur auff lauter argwohn ausgeſcholten und geſchmaͤ- het/ vielweniger uns auff unſere ihnen zugeſtellte Confeſſion und neben-ſchrei- ben begehrter maſſen geantwortet/ und ein beſſeres gewieſen worden: Biß eine lange zeit hernach der Amtmann und Burgemeiſter das vermeinte Colloquium angeſtellet haben: Jſts nicht wahr/ ihr lieben Flensburger/ daß nachdem wir ihm dem Paſtori die Confeſſion zugeſandt/ er nicht allein dieſelbe ſelbſt an den tag und unter die leute gebracht/ ſondern auch darauff noch heftiger ohne einige vorhergehende freundliche vermahnũg/ unterredung oder Refutation der Confel- ſion mit ſchetten/ laͤſtern und ſchmaͤhen fortgefahren/ zu handthaͤtigkeit/ auff- ruhr und leibes-ſtraffen wider uns die Obrigkeit und gemeine angereitzet? Jahr MDC. biß MDCC. Die um- ſtaͤnde deſ- ſelben. 23. Er entdecket hierauff die proceduren der Prediger unwarheit: Er (der Paſtor) hat ge- prediget/ daß man vor zeiten unter den Chriſten ſolche leute ausgeſteiniget/ ver- jaget/ und verbrennet/ ja uns oͤffentlich mehr als gnug gleichſam beym namen genennet/ indem er/ da wir verreiſt gewe- ſen/ oͤffentlich gepredigt/ die fremden und leichtfertigen voͤgel waͤren nun aus ihren neſtern ausgeflogen. Jſts nicht ferneꝛ wahr/ ihr lieben Flensburger/ daß ſolches eine lange zeit/ ehe wir auff dem koͤniglichen hauſe zum Colloquio vociret/ geſchehen? Worauff er erzehlet/ daß bey dem angeſtellten Colloquio als der Amtmann bey- derſeits die affecten auszulaſſen ermahnet/ der Paſtor Meyer zu dem Probſt Friederich Dam geſaget/ er ſolte nun mit ihnen reden/ dieſer aber habe es wieder auff den Paſtor geſchoben/ und waͤren ſelbſt mit einander in ſolchen zanck und hader gerathen/ auch in geberden und wor- ten ſo greulich ſich proſtituiret/ daß man oͤffent- lich geſehë/ welches geiſtes kinder ſie waͤren. Da auch hernach der Probſt Tetingen gefragt/ ob er denn gelehrte leute verwerffen wolte? ſey die- ſer von jenem ein toͤlpel geſcholten wor- den/ weil er ſich erklaͤret/ er koͤnne weder einem Doctor noch Magiſter ſeine ſeligkeit anveꝛtꝛauē. Verfol- gungen. Colloqui- um. 24. Auff dieſe und dergleichen umſtaͤnde iſt endlich erfolgt/ daß der Hertzog von Hollſtein anno 1624. den 27. September in einem oͤffent- lichen Mandat dieſen Teting und Lohmann aus ſeinen landen getrieben/ wie die 3. Miniſte- ria in der abgenoͤthigten ſchutz-ſchrifft p. 12. ſetzen; Teting ſelbſt aber erzehlet am ge- dachten ort/ daß nach dem Colloquio die Pre- diger durch die 2. Burgemeiſter ſich erbie- ten laſſen/ ſie wolten nicht mehr auff ſie ſchelten/ wenn ſie nur wiederum zur kirchen gehen/ und was etwa wegen des puncts de incarnatione Chriſti nach gelegenheit des texts contraverti- ret wuͤrde/ gut geſchehen laſſen wolten. Es waͤre aber den Burgemeiſtern geantwortet worden: Sie (Teting und Lohmann) haͤt- ten ſich ſchonlaͤngſt zuvor um vieler ur- ſach willen auff dem land allein und in der ſtille zu wohnen/ und derowegen ſich aus der ſtadt zubegeben entſchloſſen. Daß ſie alſo von der Obrigkeit ſelbſten in der ſtadt zubleiben gebeten/ und nicht/ wie ihre feinde ſich ruͤhmeten/ verwieſen worden. Jahr MDC. biß MDCC. 25. Es hat aber ſonderlich Teting folgende Schrifften in dieſer ſache publicirt. Bekaͤntniß von dem modo der menſch- werdung und einwohnung CHriſti in al- len wahren Chriſten 1625. in 4to. Prodromus Apologeticus auff des Mini- ſteriizu Flenßburg ausgegangenes buͤch- lein/ welches Abgetrungene Relation des mit denen von Flenßburg entwichenë En- thuſiaſten gehaltenen Colloquii uñ gruͤnd- liche Refutation geintitulirt worden. 1627. Wahrhafftiger bericht/ aus was ur- ſachen Hardwig Lohmann und Nicolaus Teting/ ſonſten Kuntz genannt/ ſo wol auch andere mehr von den Prieſtern zu Huſum/ Flensburg und andern orten im lande hin und wieder auff den predigt- ſtuͤhlen ausgeketzert/ gelaͤſtert und ver- dammet worden. Abgetrungene kurtze/ jedoch gruͤndli- che und mit H. Schrifft und Lutheri &c. und anderer Avthentiſirter Lutheriſcher Theologen ſchrifften mehr wolbewaͤhr- te beantwortung Nic. Tetings auff des predigamts (dreyfachen Miniſterii zu Luͤ- beck/ Hamburg und Luͤneburg) buch von den neuen Propheten. 1636. in 12mo. 26. Auff dieſes letztere hat Johann Muͤller zu Hamburg eine vertheidigung des war- hafftigen berichts publicirt/ weil Teting aus Hollſtein ſich nach Hamburg gewendet/ und allda in der Medicin practicirt gehabt. Was aber ihre bekaͤntniß geweſen/ iſt ſchon aus denen beygelegten zunamen zu mercken/ davon Teting in Prodromo dieſes erinnert: Das wort Enthuſiaſta iſt uns deßwegen nicht ſo laͤſterlich und verdrießlich anzu- hoͤren geweſen/ als ſie denn es geꝛne dazu geſetzet haben wollen. Denn auch das wort Enthuſiaſmus an ſich ſelbſt nicht ſo veraͤchtlich iſt/ wie denen gnugſam be- kant/ die der Griechiſchen ſprache kuͤn- dig ſind. Abſonderlich iſt der ſtreit uͤber der meinung von CHriſti menſchwerdung herge- kommen/ davon der Auctor am gedachten ort alſo ſchreibet: Jch erkenne und befinde auch nicht in H. Schrifft/ daß CHriſti fleiſch von unſerm fleiſch/ und bein von unſerm bein ſey/ ſondern wol das gegen- theil/ Epheſ. V. daß die glaͤubigen allein fleiſch von ſeinem fleiſch/ und bein von ſeinem bein haben/ und duꝛch die wiedeꝛ- geburt es erlangen. Item, daß das we- ſen/ daraus CHriſti fleiſch worden/ al- lein vom H. Geiſt empfangen/ und alſo von der Jungfrauen Marien geboren worden/ nach dem glaubens-articul em- pfangen vom H. Geiſt ꝛc. Item nach dem zeugniß des Engels Matth. I. das in ihr geboren (das war ja ſein fleiſch) das iſt vom Gegen- ſchrifft. Enthuſi- aſmus. Von Chri- ſti menſch- heit. A. K. H. Dritter Theil. O

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/117>, abgerufen am 16.05.2024.