Th. IV. Sect. II. Num. I. Von handlung/ so in Sachsen der Relig-halben
[Spaltenumbruch]
endlich den Rectorem & Senatum Academiae, derhalbe anfiel u. zur beständigkeit vermahnete.
Solche vielfältige admonitiones und war- nungen/ weil sie sich mit denen consiliis aulicis nicht reimeten/ und derwegen allesampt beym Philippo unfruchtbar abgiengen/ gaben ihm ursach seine warnung und vermahnung/ die er bißher mündlich gethan/ in öffentlichen druck coram tota Ecclesia lassen außzugehen.
Dieses verdroß erst die Wittenberger und Philippum auffs hefftigste/ wurden ihm öffent- lich feind und schryen erst allesamt das crucifi- ge über ihn/ er wäre turbator tranquillitatis publicae, desertor Academiae, ingratus erga praeceptorem, proditor arcanorum Philippi &c. Dann das ist nicht ohne/ weil alle seine vermahnungen vergebens waren/ und ihm der schaden/ so auß diesen hof-practicken in Ecclesi- am einrissen/ wohl für allen andern zu hertzen gieng/ erfuhr er fast alle tage/ wie die händel un- ter den palliationibus ceremoniarum stoloe Sa- cerdotalis & adiaphororum durcheinander heimlich getrieben wurden/ und derhalben mu- ste er ein explorator und proditor arcanorum praeceptoris bey männiglich außgeruffen und verleumbdet werden. Derwegen er sich von nothwegen rechtschaffen entschuldigen und an- zeigen muste/ welchen man pro desertore vel proditore vel transfuga Ecclesiae halten solte. Als nun jederman auff den Illyricum verhetzet und verbittert/ und der gröste applausus auff der Wittenberger seiten ware/ nahm sich Hertzog Johannes Albrecht von Mechelburg dieses handels in rechter treue an/ damit auß diesem zwiespalt keine weitere unruhe in Ecclesia ange- zündet würde/ versuchte derwegen auff beyden theilen/ daß aller mißverstand auffgehaben/ und die gemüther wieder miteinander versühnet wurden; es ward auch auff seine unterhandlung eine zusammenkunfft zu Koßwick 2. meilwegs von Wittenberg beyden theilen ernennet und verwilliget. Da sich nun gemeldtes Hertzogs von Mechelburg Abgesandten zuvor dieser ir- rung halben zu Wittenberg mit dem Philippo freundlich unterreden wollen/ wird Philippus geschwind von seinem eydam M. Caspar Peu- cker beredet/ als suchten die Mechelburger ge- gen den Philippum allerley gefährliche list/ wie sie ihn umb ehr/ leib/ gut bringen und zu schand und spott machen wolten/ damit Illyricus recht behielte/ und ward also der Herr Philippus durch diese calumniam des Peuckers von der handlung zurückgezogen/ und muste auf Illyri- co aller unglimpff und unrecht bleiben; Allhier erzeigten sich bald die jungen/ hitzigen freudigen Poeten zu Wittenberg mit allerley schmähe-ge- dichten/ darinnen sie nicht allein den Illyricum, sondern auch andere gelehrte leute ausserhalb Wittenberg öffentlich lästerten/ fürnemlich weil die Wittenberger überweiset ware/ daß sie in den Tomis Lutheri viel puncten verfälschet und verändert hätten; doch wann man zu dersel- ben zeit eine gründliche ursach wissen wolte: Quidnam Illyricus peccasset? kunten sie alle- sampt dazumahl keine andere antwort geben/ est ingratus erga Praeceptorem, & turbat tran- quillitatem Academiae & Ecclesiarum nostra- rum; item, er hat eine neue dialecticam schrei- ben wollen/ als wäre deß Domini Praeceptoris Dialectica den Studiosis nicht gut gnug.
Nun ist vorhin meldung geschehen/ wie D. [Spaltenumbruch]
Major von Northausen zum Hertzog Augusto gen Merseburg zu einem Hof-prediger & prae- fecto Consistorii daselbst|erfodert/ darin sein schwebendes gemüth billich zu bedencken; dann als er zu Northausen etlichen vertrauten freun- den in geheim zeigete seine salvam guardiam und vocation, darinnen er zu einem Hofprediger ad Augustum gen Merseburg gefodert ward/ war- net ihn derselbigen freund einer/ und bat ihn/ daß er ja den Meißnern nicht zuviel vertrauen wolte/ damit sie ihm nicht ein specklein auff die falle bünden/ das ihm hernach übel geriethe. Dann sie wären gar listig/ auch hätte er wol im werck leider gesehen/ wie sie mit dem frommen Churfürsten wären umbgangen/ welches alles Lutherus zuvor gesehen hatte/ dessen er sich bil- lich solte erinnern/ und nicht zuviel trauen etc. Hierauf antwortete er/ ey/ meynet ihr dann/ dz ich mich so leichtlich von ihnen wolle bereden lassen/ müste ich doch wol ein schelm oder bösewicht seyn/ wo ich so leichtlich meines lieben frommen Herrn vergessen/ und mich zu seinen feinden bege- ben wolte etc. Diese reden geschahen zu Nort- hausen in Burgemeister Bresten hause in der Krannichstrassen/ ungefehrlich 54. tage nach Ascensionis Domini, fast um dieselbige zeit/ als/ wie hiebevor vermeldet/ Philippus des Churf. söhnen dienst pro instauratione scholae Jenensis zugeschrieben und gesaget hatte. Also zog auch D. Georg Major bald von Northausen gen Merßburg/ ward daselbst Hertzogs Augusti Hofprediger/ & Praefectus Consistorii. Bald hernach vermählete sich Hertzog Augustus mit deß Königs von Dennemarck Christiani toch- ter/ und resignirete das Bischoffthum de Weyh- bischoff von Meintz/ Michaeli Sydonio, derselbi- ge war ein rechter höfflicher und gelehrter fuchs/ konte sich bey jederman gar höfflich insinuiren/ zanckete nit wider das Evangelium/ stellete sich auch als ein liebhaber einer rechtschaffenen re- formation in der Christlichen kirchen/ und er- hielte mit seiner freundlichkeit eine grosse gunst bey dem Adel und landschafft; nach dem nun D. Major mit deß Augusti Räthen gute kund- schafft gemacht/ und ihn insonderheit von we- gen seiner geschicklichkeit D. Kommerstadt und andere Hofräthe sehr nach sich gezogen/ nahme zwar D. Major als ein philargyrus solche wohl- thaten gerne auf/ konte auch durch die vielfältige conversation bey gedachtem D. Kommerstadt er- fahren/ was täglich zu hofe gehandelt ward/ und darneben durch D. Kommerstedts vorbitte erlan- gen was er begehrte; dann es war ihm in seiner absenz ab Universitate sein völliglich salariu von der lectura theologica zu Wittenberg gereichet. Nun ist hievor gemeldet/ was vom hofe mit de Hn. Philippo wegen der adiaphore frey gehan- delt worden; gleicher gestalt/ weil D. Major auch ein treffl. gelehrter mann war/ auch gute gunst zu hofe hatte/ foderte ihn einsmals D. Kommerstadt auff seinen sitz gen Kalckbrudt/ allda ward ihme diese propositio: Bona opera esse necessaria ad saluten dermassen beschlossen u. approbiret/ dz er sie darnach öffentl. auf der cantzel proponirte; u. diese propositio war erst den aulicis u. Päbstis. so viel desto lieber/ weil sie biß daher allezeit von dem Luthero impugniret/ nun aber von einem hochgelehrte Lutheris. Doctor assentiret wurde. Es käme nun auf welche seiten es wäre/ so war sie erstlich auf der Päbstis. seiten gar auffs aller- angenehmste/ denn sie deß gantzen Pabsthumbs
grund-
Th. IV. Sect. II. Num. I. Von handlung/ ſo in Sachſen der Relig-halben
[Spaltenumbruch]
endlich den Rectorem & Senatum Academiæ, derhalbē anfiel u. zur beſtaͤndigkeit vermahnete.
Solche vielfaͤltige admonitiones und war- nungen/ weil ſie ſich mit denen conſiliis aulicis nicht reimeten/ und derwegen alleſampt beym Philippo unfruchtbar abgiengen/ gaben ihm urſach ſeine warnung und vermahnung/ die er bißher muͤndlich gethan/ in oͤffentlichen druck coram tota Eccleſia laſſen außzugehen.
Dieſes verdroß erſt die Wittenberger und Philippum auffs hefftigſte/ wurden ihm oͤffent- lich feind und ſchryen erſt alleſamt das crucifi- ge uͤber ihn/ er waͤre turbator tranquillitatis publicæ, deſertor Academiæ, ingratus erga præceptorem, proditor arcanorum Philippi &c. Dann das iſt nicht ohne/ weil alle ſeine vermahnungen vergebens waren/ und ihm der ſchaden/ ſo auß dieſen hof-practicken in Eccleſi- am einriſſen/ wohl fuͤr allen andern zu hertzen gieng/ erfuhr er faſt alle tage/ wie die haͤndel un- ter den palliationibus ceremoniarum ſtolœ Sa- cerdotalis & adiaphororum durcheinander heimlich getrieben wurden/ und derhalben mu- ſte er ein explorator und proditor arcanorum præceptoris bey maͤnniglich außgeruffen und verleumbdet werden. Derwegen er ſich von nothwegen rechtſchaffen entſchuldigen und an- zeigen muſte/ welchen man pro deſertore vel proditore vel transfuga Eccleſiæ halten ſolte. Als nun jederman auff den Illyricum verhetzet und verbittert/ und der groͤſte applauſus auff der Wittenberger ſeiten ware/ nahm ſich Hertzog Johannes Albrecht von Mechelburg dieſes handels in rechter treue an/ damit auß dieſem zwieſpalt keine weitere unruhe in Eccleſia ange- zuͤndet wuͤrde/ verſuchte derwegen auff beyden theilen/ daß aller mißverſtand auffgehaben/ und die gemuͤther wieder miteinander verſuͤhnet wurden; es ward auch auff ſeine unterhandlung eine zuſammenkunfft zu Koßwick 2. meilwegs von Wittenberg beyden theilen ernennet und verwilliget. Da ſich nun gemeldtes Hertzogs von Mechelburg Abgeſandten zuvor dieſer ir- rung halben zu Wittenberg mit dem Philippo freundlich unterreden wollen/ wird Philippus geſchwind von ſeinem eydam M. Caſpar Peu- cker beredet/ als ſuchten die Mechelburger ge- gen den Philippum allerley gefaͤhrliche liſt/ wie ſie ihn umb ehr/ leib/ gut bringen und zu ſchand und ſpott machen wolten/ damit Illyricus recht behielte/ und ward alſo der Herr Philippus durch dieſe calumniam des Peuckers von der handlung zuruͤckgezogen/ und muſte auf Illyri- co aller unglimpff und unrecht bleiben; Allhier erzeigten ſich bald die jungen/ hitzigen freudigen Poeten zu Wittenberg mit allerley ſchmaͤhe-ge- dichten/ darinnen ſie nicht allein den Illyricum, ſondern auch andere gelehrte leute auſſerhalb Wittenberg oͤffentlich laͤſterten/ fuͤrnemlich weil die Wittenberger uͤberweiſet warē/ daß ſie in den Tomis Lutheri viel puncten verfaͤlſchet und veraͤndert haͤtten; doch wann man zu derſel- ben zeit eine gruͤndliche urſach wiſſen wolte: Quidnam Illyricus peccaſſet? kunten ſie alle- ſampt dazumahl keine andere antwort geben/ eſt ingratus erga Præceptorem, & turbat tran- quillitatem Academiæ & Eccleſiarum noſtra- rum; item, er hat eine neue dialecticam ſchrei- ben wollen/ als waͤre deß Domini Præceptoris Dialectica den Studioſis nicht gut gnug.
Nun iſt vorhin meldung geſchehen/ wie D. [Spaltenumbruch]
Major von Northauſen zum Hertzog Auguſto gen Merſeburg zu einem Hof-prediger & præ- fecto Conſiſtorii daſelbſt|erfodert/ darin ſein ſchwebendes gemuͤth billich zu bedencken; dann als er zu Northauſen etlichen vertrauten freun- den in geheim zeigete ſeine ſalvam guardiam und vocation, darinnen er zu einem Hofprediger ad Auguſtum gen Merſeburg gefodert ward/ war- net ihn derſelbigen freund einer/ und bat ihn/ daß er ja den Meißnern nicht zuviel vertrauen wolte/ damit ſie ihm nicht ein ſpecklein auff die falle buͤnden/ das ihm hernach uͤbel geriethe. Dann ſie waͤren gar liſtig/ auch haͤtte er wol im werck leider geſehen/ wie ſie mit dem frommen Churfuͤrſten waͤren umbgangen/ welches alles Lutherus zuvor geſehen hatte/ deſſen er ſich bil- lich ſolte erinnern/ und nicht zuviel trauen ꝛc. Hierauf antwortete er/ ey/ meynet ihr dañ/ dz ich mich ſo leichtlich von ihnen wolle bereden laſſen/ muͤſte ich doch wol ein ſchelm oder boͤſewicht ſeyn/ wo ich ſo leichtlich meines lieben frommen Herrn vergeſſen/ uñ mich zu ſeinen feinden bege- ben wolte ꝛc. Dieſe reden geſchahen zu Nort- hauſen in Burgemeiſter Breſten hauſe in der Krannichſtraſſen/ ungefehrlich 54. tage nach Aſcenſionis Domini, faſt um dieſelbige zeit/ als/ wie hiebevor vermeldet/ Philippus des Churf. ſoͤhnen dienſt pro inſtauratione ſcholæ Jenenſis zugeſchrieben und geſaget hatte. Alſo zog auch D. Georg Major bald von Northauſen gen Merßburg/ ward daſelbſt Hertzogs Auguſti Hofprediger/ & Præfectus Conſiſtorii. Bald hernach vermaͤhlete ſich Hertzog Auguſtus mit deß Koͤnigs von Dennemarck Chriſtiani toch- ter/ uñ reſignirete das Biſchoffthum dē Weyh- biſchoff von Meintz/ Michaeli Sydonio, derſelbi- ge war ein rechter hoͤfflicher und gelehrter fuchs/ konte ſich bey jederman gar hoͤfflich inſinuiren/ zanckete nit wider das Evangelium/ ſtellete ſich auch als ein liebhaber einer rechtſchaffenen re- formation in der Chriſtlichen kirchen/ und er- hielte mit ſeiner freundlichkeit eine groſſe gunſt bey dem Adel und landſchafft; nach dem nun D. Major mit deß Auguſti Raͤthen gute kund- ſchafft gemacht/ und ihn inſonderheit von we- gen ſeiner geſchicklichkeit D. Kommerſtadt und andere Hofraͤthe ſehr nach ſich gezogen/ nahme zwar D. Major als ein philargyrus ſolche wohl- thaten gerne auf/ konte auch duꝛch die vielfaͤltige converſation bey gedachtem D. Kom̃erſtadt er- fahren/ was taͤglich zu hofe gehandelt ward/ uñ darneben durch D. Kom̃erſtedts vorbitte erlan- gen was er begehrte; dann es war ihm in ſeiner abſenz ab Univerſitate ſein voͤlliglich ſalariũ von der lectura theologica zu Wittenberg gereichet. Nun iſt hievor gemeldet/ was vom hofe mit dē Hn. Philippo wegen der adiaphorē frey gehan- delt worden; gleicher geſtalt/ weil D. Major auch ein treffl. gelehrter mañ war/ auch gute gunſt zu hofe hatte/ foderte ihn einsmals D. Kom̃erſtadt auff ſeinen ſitz gen Kalckbrudt/ allda ward ihme dieſe propoſitio: Bona opera eſſe neceſſaria ad ſalutẽ dermaſſen beſchloſſen u. approbiret/ dz er ſie darnach oͤffentl. auf deꝛ cantzel proponirte; u. dieſe propoſitio war erſt den aulicis u. Paͤbſtiſ. ſo viel deſto lieber/ weil ſie biß daher allezeit von dem Luthero impugniret/ nun aber von einem hochgelehrtē Lutheriſ. Doctor aſſentiret wurde. Es kaͤme nun auf welche ſeiten es waͤre/ ſo war ſie erſtlich auf der Paͤbſtiſ. ſeiten gar auffs aller- angenehmſte/ denn ſie deß gantzen Pabſthumbs
grund-
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Th. IV. Sect. II. Num. I. Von handlung/ ſo in Sachſen der Relig-halben
endlich den Rectorem & Senatum Academiæ,
derhalbē anfiel u. zur beſtaͤndigkeit vermahnete.
Solche vielfaͤltige admonitiones und war-
nungen/ weil ſie ſich mit denen conſiliis aulicis
nicht reimeten/ und derwegen alleſampt beym
Philippo unfruchtbar abgiengen/ gaben ihm
urſach ſeine warnung und vermahnung/ die er
bißher muͤndlich gethan/ in oͤffentlichen druck
coram tota Eccleſia laſſen außzugehen.
Dieſes verdroß erſt die Wittenberger und
Philippum auffs hefftigſte/ wurden ihm oͤffent-
lich feind und ſchryen erſt alleſamt das crucifi-
ge uͤber ihn/ er waͤre turbator tranquillitatis
publicæ, deſertor Academiæ, ingratus erga
præceptorem, proditor arcanorum Philippi
&c. Dann das iſt nicht ohne/ weil alle ſeine
vermahnungen vergebens waren/ und ihm der
ſchaden/ ſo auß dieſen hof-practicken in Eccleſi-
am einriſſen/ wohl fuͤr allen andern zu hertzen
gieng/ erfuhr er faſt alle tage/ wie die haͤndel un-
ter den palliationibus ceremoniarum ſtolœ Sa-
cerdotalis & adiaphororum durcheinander
heimlich getrieben wurden/ und derhalben mu-
ſte er ein explorator und proditor arcanorum
præceptoris bey maͤnniglich außgeruffen und
verleumbdet werden. Derwegen er ſich von
nothwegen rechtſchaffen entſchuldigen und an-
zeigen muſte/ welchen man pro deſertore vel
proditore vel transfuga Eccleſiæ halten ſolte.
Als nun jederman auff den Illyricum verhetzet
und verbittert/ und der groͤſte applauſus auff der
Wittenberger ſeiten ware/ nahm ſich Hertzog
Johannes Albrecht von Mechelburg dieſes
handels in rechter treue an/ damit auß dieſem
zwieſpalt keine weitere unruhe in Eccleſia ange-
zuͤndet wuͤrde/ verſuchte derwegen auff beyden
theilen/ daß aller mißverſtand auffgehaben/ und
die gemuͤther wieder miteinander verſuͤhnet
wurden; es ward auch auff ſeine unterhandlung
eine zuſammenkunfft zu Koßwick 2. meilwegs
von Wittenberg beyden theilen ernennet und
verwilliget. Da ſich nun gemeldtes Hertzogs
von Mechelburg Abgeſandten zuvor dieſer ir-
rung halben zu Wittenberg mit dem Philippo
freundlich unterreden wollen/ wird Philippus
geſchwind von ſeinem eydam M. Caſpar Peu-
cker beredet/ als ſuchten die Mechelburger ge-
gen den Philippum allerley gefaͤhrliche liſt/ wie
ſie ihn umb ehr/ leib/ gut bringen und zu ſchand
und ſpott machen wolten/ damit Illyricus recht
behielte/ und ward alſo der Herr Philippus
durch dieſe calumniam des Peuckers von der
handlung zuruͤckgezogen/ und muſte auf Illyri-
co aller unglimpff und unrecht bleiben; Allhier
erzeigten ſich bald die jungen/ hitzigen freudigen
Poeten zu Wittenberg mit allerley ſchmaͤhe-ge-
dichten/ darinnen ſie nicht allein den Illyricum,
ſondern auch andere gelehrte leute auſſerhalb
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weil die Wittenberger uͤberweiſet warē/ daß ſie
in den Tomis Lutheri viel puncten verfaͤlſchet
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Quidnam Illyricus peccaſſet? kunten ſie alle-
ſampt dazumahl keine andere antwort geben/
eſt ingratus erga Præceptorem, & turbat tran-
quillitatem Academiæ & Eccleſiarum noſtra-
rum; item, er hat eine neue dialecticam ſchrei-
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Dialectica den Studioſis nicht gut gnug.
Nun iſt vorhin meldung geſchehen/ wie D.
Major von Northauſen zum Hertzog Auguſto
gen Merſeburg zu einem Hof-prediger & præ-
fecto Conſiſtorii daſelbſt|erfodert/ darin ſein
ſchwebendes gemuͤth billich zu bedencken; dann
als er zu Northauſen etlichen vertrauten freun-
den in geheim zeigete ſeine ſalvam guardiam und
vocation, darinnen er zu einem Hofprediger ad
Auguſtum gen Merſeburg gefodert ward/ war-
net ihn derſelbigen freund einer/ und bat ihn/
daß er ja den Meißnern nicht zuviel vertrauen
wolte/ damit ſie ihm nicht ein ſpecklein auff die
falle buͤnden/ das ihm hernach uͤbel geriethe.
Dann ſie waͤren gar liſtig/ auch haͤtte er wol im
werck leider geſehen/ wie ſie mit dem frommen
Churfuͤrſten waͤren umbgangen/ welches alles
Lutherus zuvor geſehen hatte/ deſſen er ſich bil-
lich ſolte erinnern/ und nicht zuviel trauen ꝛc.
Hierauf antwortete er/ ey/ meynet ihr dañ/ dz ich
mich ſo leichtlich von ihnen wolle bereden laſſen/
muͤſte ich doch wol ein ſchelm oder boͤſewicht
ſeyn/ wo ich ſo leichtlich meines lieben frommen
Herrn vergeſſen/ uñ mich zu ſeinen feinden bege-
ben wolte ꝛc. Dieſe reden geſchahen zu Nort-
hauſen in Burgemeiſter Breſten hauſe in der
Krannichſtraſſen/ ungefehrlich 54. tage nach
Aſcenſionis Domini, faſt um dieſelbige zeit/ als/
wie hiebevor vermeldet/ Philippus des Churf.
ſoͤhnen dienſt pro inſtauratione ſcholæ Jenenſis
zugeſchrieben und geſaget hatte. Alſo zog auch
D. Georg Major bald von Northauſen gen
Merßburg/ ward daſelbſt Hertzogs Auguſti
Hofprediger/ & Præfectus Conſiſtorii. Bald
hernach vermaͤhlete ſich Hertzog Auguſtus mit
deß Koͤnigs von Dennemarck Chriſtiani toch-
ter/ uñ reſignirete das Biſchoffthum dē Weyh-
biſchoff von Meintz/ Michaeli Sydonio, derſelbi-
ge war ein rechter hoͤfflicher und gelehrter fuchs/
konte ſich bey jederman gar hoͤfflich inſinuiren/
zanckete nit wider das Evangelium/ ſtellete ſich
auch als ein liebhaber einer rechtſchaffenen re-
formation in der Chriſtlichen kirchen/ und er-
hielte mit ſeiner freundlichkeit eine groſſe gunſt
bey dem Adel und landſchafft; nach dem nun D.
Major mit deß Auguſti Raͤthen gute kund-
ſchafft gemacht/ und ihn inſonderheit von we-
gen ſeiner geſchicklichkeit D. Kommerſtadt und
andere Hofraͤthe ſehr nach ſich gezogen/ nahme
zwar D. Major als ein philargyrus ſolche wohl-
thaten gerne auf/ konte auch duꝛch die vielfaͤltige
converſation bey gedachtem D. Kom̃erſtadt er-
fahren/ was taͤglich zu hofe gehandelt ward/ uñ
darneben durch D. Kom̃erſtedts vorbitte erlan-
gen was er begehrte; dann es war ihm in ſeiner
abſenz ab Univerſitate ſein voͤlliglich ſalariũ von
der lectura theologica zu Wittenberg gereichet.
Nun iſt hievor gemeldet/ was vom hofe mit dē
Hn. Philippo wegen der adiaphorē frey gehan-
delt worden; gleicher geſtalt/ weil D. Major auch
ein treffl. gelehrter mañ war/ auch gute gunſt zu
hofe hatte/ foderte ihn einsmals D. Kom̃erſtadt
auff ſeinen ſitz gen Kalckbrudt/ allda ward ihme
dieſe propoſitio: Bona opera eſſe neceſſaria ad
ſalutẽ dermaſſen beſchloſſen u. approbiret/ dz er
ſie darnach oͤffentl. auf deꝛ cantzel proponirte; u.
dieſe propoſitio war erſt den aulicis u. Paͤbſtiſ.
ſo viel deſto lieber/ weil ſie biß daher allezeit von
dem Luthero impugniret/ nun aber von einem
hochgelehrtē Lutheriſ. Doctor aſſentiret wurde.
Es kaͤme nun auf welche ſeiten es waͤre/ ſo war
ſie erſtlich auf der Paͤbſtiſ. ſeiten gar auffs aller-
angenehmſte/ denn ſie deß gantzen Pabſthumbs
grund-
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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/390>, abgerufen am 22.12.2024.
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