Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.aus, und auch Herr Oburn trat erheitert und ruhig in das Comtoir, und verkündete dem Buchhalter, daß der Prinz bereit sei, Morgen früh die Summe von 10,000 Rthlr. vorzuschießen. Bei dieser Nachricht erbleichte Ehrig, und sah Oburn mit einem vorwurfsvollen Blicke an, den dieser nicht ertragen konnte. Rasch wandte er sich ab, und ging in das Gemach seiner Frau. Stumm trat er ein; es war eine unheimliche Pause! Sie lag auf dem schwarzen Sammet-Sopha, betäubt und lautlos, er ging hastig im Zimmer auf und ab. Dann sprach er plötzlich in bittendem Ton: "Johanna, Johanna! Bei meiner Ehre! Es giebt nur dies eine Mittel, uns zu retten! Glaube nicht, daß ich leichten Sinnes mich dazu entschlossen! Es hat mich schweren Kampf gekostet; denn ich liebe Dich! -- Du mußt --------------!" "Oburn," schrie die Frau ihm entgegen, "Du willst mich verkaufen, wie eine Sache, wie Dein Eigenthum aus, und auch Herr Oburn trat erheitert und ruhig in das Comtoir, und verkündete dem Buchhalter, daß der Prinz bereit sei, Morgen früh die Summe von 10,000 Rthlr. vorzuschießen. Bei dieser Nachricht erbleichte Ehrig, und sah Oburn mit einem vorwurfsvollen Blicke an, den dieser nicht ertragen konnte. Rasch wandte er sich ab, und ging in das Gemach seiner Frau. Stumm trat er ein; es war eine unheimliche Pause! Sie lag auf dem schwarzen Sammet-Sopha, betäubt und lautlos, er ging hastig im Zimmer auf und ab. Dann sprach er plötzlich in bittendem Ton: „Johanna, Johanna! Bei meiner Ehre! Es giebt nur dies eine Mittel, uns zu retten! Glaube nicht, daß ich leichten Sinnes mich dazu entschlossen! Es hat mich schweren Kampf gekostet; denn ich liebe Dich! — Du mußt ———————!“ „Oburn,“ schrie die Frau ihm entgegen, „Du willst mich verkaufen, wie eine Sache, wie Dein Eigenthum <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0162" n="150"/> aus, und auch Herr Oburn trat erheitert und ruhig in das Comtoir, und verkündete dem Buchhalter, daß der Prinz bereit sei, Morgen früh die Summe von 10,000 Rthlr. vorzuschießen. Bei dieser Nachricht erbleichte Ehrig, und sah Oburn mit einem vorwurfsvollen Blicke an, den dieser nicht ertragen konnte. Rasch wandte er sich ab, und ging in das Gemach seiner Frau.</p> <p> Stumm trat er ein; es war eine unheimliche Pause! Sie lag auf dem schwarzen Sammet-Sopha, betäubt und lautlos, er ging hastig im Zimmer auf und ab. Dann sprach er plötzlich in bittendem Ton: „Johanna, Johanna!</p> <p> Bei meiner Ehre! Es giebt nur dies <hi rendition="#g">eine</hi> Mittel, uns zu retten! Glaube nicht, daß ich leichten Sinnes mich dazu entschlossen! Es hat mich schweren Kampf gekostet; denn ich liebe Dich! — Du mußt ———————!“</p> <p> „Oburn,“ schrie die Frau ihm entgegen,<choice><sic>“ </sic><corr> „</corr></choice>Du willst mich verkaufen, wie eine Sache, wie Dein Eigenthum </p> </div> </body> </text> </TEI> [150/0162]
aus, und auch Herr Oburn trat erheitert und ruhig in das Comtoir, und verkündete dem Buchhalter, daß der Prinz bereit sei, Morgen früh die Summe von 10,000 Rthlr. vorzuschießen. Bei dieser Nachricht erbleichte Ehrig, und sah Oburn mit einem vorwurfsvollen Blicke an, den dieser nicht ertragen konnte. Rasch wandte er sich ab, und ging in das Gemach seiner Frau.
Stumm trat er ein; es war eine unheimliche Pause! Sie lag auf dem schwarzen Sammet-Sopha, betäubt und lautlos, er ging hastig im Zimmer auf und ab. Dann sprach er plötzlich in bittendem Ton: „Johanna, Johanna!
Bei meiner Ehre! Es giebt nur dies eine Mittel, uns zu retten! Glaube nicht, daß ich leichten Sinnes mich dazu entschlossen! Es hat mich schweren Kampf gekostet; denn ich liebe Dich! — Du mußt ———————!“
„Oburn,“ schrie die Frau ihm entgegen, „Du willst mich verkaufen, wie eine Sache, wie Dein Eigenthum
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