Allgemeine Zeitung. Nr. 3. Augsburg, 3. Januar 1840.Allgemeine Zeitung. Mit allerhöchsten Privilegien. FreitagNr. 3. 3 Januar 1840.Vereinigte Staaten von Nordamerika. Die New-Yorker Blätter beklagen sich über eine Beleidigung der amerikanischen Flagge durch die Engländer. Der Fall wird wiefolgt erzählt: Am 13 Aug. begegnete das amerikanische Handelsschiff Catherine, in einer Entfernung von ungefähr 700 Seemeilen von der afrikanischen Küste, der englischen Brigg Dolphin, Capitän Holland. Die Catherine war zwar an ein Handelshaus in der Havannah verkauft, sollte aber erst in Boni (d. h. an der Sklavenküste von Guinea) an die Käufer übergehen; sie war also zur Zeit noch ein amerikanisches Schiff, das eine amerikanische Flagge führte, und mit allem Erforderlichen zu einer Handelsfahrt an die Küste von Afrika versehen war. Gleichwohl feuerte der Dolphin auf die Catherine, enterte und plünderte sie, und beraubte den Capitän seines Geldes. Die brittischen Officiere tranken allen am Bord befindlichen Branntwein aus, verführten dann in der Betrunkenheit einen großen Lärm, insultirten die amerikanische Flagge, behandelten das Fahrzeug als gute Prise und warfen dessen Capitän ins Gefängniß. "Dieß ist, bemerkt ein New-Yorker Blatt, ein wichtiger Fall, der die Beachtung des amerikanischen Volks und die Untersuchung unserer Regierung verdient. Es handelt sich abermals um die große Frage des Durchsuchungsrechts. Amerika hat gegen dieses von England angesprochene Recht jederzeit protestirt; zur Vertheidigung dieses Princips fingen wir mit England schon einmal Krieg an, und ehe wir in diesem Punkte nachgeben, sind wir zu einem zweiten Kriege bereit." (Nach allen Umständen unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß die Catherine, sey es in amerikanischen oder in spanischen Händen, zum Sklavenhandel bestimmt war. Daß indessen Jonathan in solchen Fällen seine Sache mit Geschick und Beharrlichkeit zu führen versteht, erhellt z. B. daraus, daß erst vor 14 Tagen der amerikanische Gesandte in London, Hr. Stevenson, beim brittischen Schatzamte die Auszahlung einer Entschädigungssumme von 20,000 bis 30,000 Pf. St. für amerikanische Bürger durchsetzte, deren Ansprüche von neun Jahren her datirten, wo ein amerikanisches Schiff mit Negersklaven, amerikanischem Eigenthum, an Bord an den Bahamas scheiterte, und diese Sklaven von den englischen Behörden in Freiheit gesetzt wurden.) Spanisches Südamerika. (Corresp. New-Yorker Blätter.) Montevideo, 18 Sept. Wie man hört, ist ein Heer von 5500 Mann aus den Provinzen Entrerios, Buenos-Ayres und Corrientes, ungefähr 200 englische Meilen von hiesiger Stadt über den Rio Negro gegangen, und auf dem Marsch hierher begriffen. Der jetzige Präsident von Montevideo steht mit einer ungefähr gleich starken Streitmacht in des Feindes Nähe, so daß es demnächst zu einem Zusammenstoß kommen muß. Die Folgen des Kampfes werden wichtig seyn. Siegt das Buenos-Ayrische Heer, so bemächtigt es sich der Stadt Montevideo, und wir bekommen dann hier dieselbe französische Blokade, wie sie Buenos-Ayres hat. Werden dagegen die Buenos-Ayrier geschlagen, so erfolgt unsrerseits sogleich ein Einmarsch in Buenos-Ayres, und das Resultat wird eine Umwälzung und die Einsetzung einer neuen Regierung im Nachbarstaate seyn. Die neue herrschende Partei würde dann natürlich alle Forderungen der Franzosen bewilligen. Man glaubt allgemein an letztern Ausgang. Die Bevölkerung von Buenos-Ayres wünscht eine Veränderung, aber die in der Stadt liegende Besatzung von 2500 Mann schreckt sie von jeder entscheidenden Bewegung zurück. - Die auf den Ebenen zwischen Chili und Buenos-Ayres hausenden Indianer haben einen Einfall in das Gebiet der argentinischen Republik gemacht, und sich der Stadt bis auf 80 Leguas genähert. Sie treiben eine ungeheure Beute an Rindern und Pferden fort, und in einem Gefecht mit einer Abtheilung Regierungstruppen und Buenos-Ayres befreundeter Indianer haben si diese total geschlagen. Es ist ein Haufe von 1500 bis 2000 berittenen Indianern, deren Bewegungen sehr rasch sind. Dieses neue Ungemach könnte die Verlegenheiten jenes Staats leicht noch bedeutend vermehren. Am 1 Sept. mißlang den Booten des französischen Geschwaders der Versuch, bei Punto Indio in der Mündung eines kleinen Flusses ein paar Buenos-Ayrische Schiffe zu verbrennen; die Franzosen Allgemeine Zeitung. Mit allerhöchsten Privilegien. FreitagNr. 3. 3 Januar 1840.Vereinigte Staaten von Nordamerika. Die New-Yorker Blätter beklagen sich über eine Beleidigung der amerikanischen Flagge durch die Engländer. Der Fall wird wiefolgt erzählt: Am 13 Aug. begegnete das amerikanische Handelsschiff Catherine, in einer Entfernung von ungefähr 700 Seemeilen von der afrikanischen Küste, der englischen Brigg Dolphin, Capitän Holland. Die Catherine war zwar an ein Handelshaus in der Havannah verkauft, sollte aber erst in Boni (d. h. an der Sklavenküste von Guinea) an die Käufer übergehen; sie war also zur Zeit noch ein amerikanisches Schiff, das eine amerikanische Flagge führte, und mit allem Erforderlichen zu einer Handelsfahrt an die Küste von Afrika versehen war. Gleichwohl feuerte der Dolphin auf die Catherine, enterte und plünderte sie, und beraubte den Capitän seines Geldes. Die brittischen Officiere tranken allen am Bord befindlichen Branntwein aus, verführten dann in der Betrunkenheit einen großen Lärm, insultirten die amerikanische Flagge, behandelten das Fahrzeug als gute Prise und warfen dessen Capitän ins Gefängniß. „Dieß ist, bemerkt ein New-Yorker Blatt, ein wichtiger Fall, der die Beachtung des amerikanischen Volks und die Untersuchung unserer Regierung verdient. Es handelt sich abermals um die große Frage des Durchsuchungsrechts. Amerika hat gegen dieses von England angesprochene Recht jederzeit protestirt; zur Vertheidigung dieses Princips fingen wir mit England schon einmal Krieg an, und ehe wir in diesem Punkte nachgeben, sind wir zu einem zweiten Kriege bereit.“ (Nach allen Umständen unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß die Catherine, sey es in amerikanischen oder in spanischen Händen, zum Sklavenhandel bestimmt war. Daß indessen Jonathan in solchen Fällen seine Sache mit Geschick und Beharrlichkeit zu führen versteht, erhellt z. B. daraus, daß erst vor 14 Tagen der amerikanische Gesandte in London, Hr. Stevenson, beim brittischen Schatzamte die Auszahlung einer Entschädigungssumme von 20,000 bis 30,000 Pf. St. für amerikanische Bürger durchsetzte, deren Ansprüche von neun Jahren her datirten, wo ein amerikanisches Schiff mit Negersklaven, amerikanischem Eigenthum, an Bord an den Bahamas scheiterte, und diese Sklaven von den englischen Behörden in Freiheit gesetzt wurden.) Spanisches Südamerika. (Corresp. New-Yorker Blätter.) Montevideo, 18 Sept. Wie man hört, ist ein Heer von 5500 Mann aus den Provinzen Entrerios, Buenos-Ayres und Corrientes, ungefähr 200 englische Meilen von hiesiger Stadt über den Rio Negro gegangen, und auf dem Marsch hierher begriffen. Der jetzige Präsident von Montevideo steht mit einer ungefähr gleich starken Streitmacht in des Feindes Nähe, so daß es demnächst zu einem Zusammenstoß kommen muß. Die Folgen des Kampfes werden wichtig seyn. Siegt das Buenos-Ayrische Heer, so bemächtigt es sich der Stadt Montevideo, und wir bekommen dann hier dieselbe französische Blokade, wie sie Buenos-Ayres hat. Werden dagegen die Buenos-Ayrier geschlagen, so erfolgt unsrerseits sogleich ein Einmarsch in Buenos-Ayres, und das Resultat wird eine Umwälzung und die Einsetzung einer neuen Regierung im Nachbarstaate seyn. Die neue herrschende Partei würde dann natürlich alle Forderungen der Franzosen bewilligen. Man glaubt allgemein an letztern Ausgang. Die Bevölkerung von Buenos-Ayres wünscht eine Veränderung, aber die in der Stadt liegende Besatzung von 2500 Mann schreckt sie von jeder entscheidenden Bewegung zurück. – Die auf den Ebenen zwischen Chili und Buenos-Ayres hausenden Indianer haben einen Einfall in das Gebiet der argentinischen Republik gemacht, und sich der Stadt bis auf 80 Leguas genähert. Sie treiben eine ungeheure Beute an Rindern und Pferden fort, und in einem Gefecht mit einer Abtheilung Regierungstruppen und Buenos-Ayres befreundeter Indianer haben si diese total geschlagen. Es ist ein Haufe von 1500 bis 2000 berittenen Indianern, deren Bewegungen sehr rasch sind. Dieses neue Ungemach könnte die Verlegenheiten jenes Staats leicht noch bedeutend vermehren. 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Die brittischen Officiere tranken allen am Bord befindlichen Branntwein aus, verführten dann in der Betrunkenheit einen großen Lärm, insultirten die amerikanische Flagge, behandelten das Fahrzeug als gute Prise und warfen dessen Capitän ins Gefängniß. „Dieß ist, bemerkt ein New-Yorker Blatt, ein wichtiger Fall, der die Beachtung des amerikanischen Volks und die Untersuchung unserer Regierung verdient. Es handelt sich abermals um die große Frage des Durchsuchungsrechts. Amerika hat gegen dieses von England angesprochene Recht jederzeit protestirt; zur Vertheidigung dieses Princips fingen wir mit England schon einmal Krieg an, und ehe wir in diesem Punkte nachgeben, sind wir zu einem zweiten Kriege bereit.“ (Nach allen Umständen unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß die Catherine, sey es in amerikanischen oder in spanischen Händen, zum Sklavenhandel bestimmt war. Daß indessen Jonathan in solchen Fällen seine Sache mit Geschick und Beharrlichkeit zu führen versteht, erhellt z. B. daraus, daß erst vor 14 Tagen der amerikanische Gesandte in London, Hr. Stevenson, beim brittischen Schatzamte die Auszahlung einer Entschädigungssumme von 20,000 bis 30,000 Pf. St. für amerikanische Bürger durchsetzte, deren Ansprüche von neun Jahren her datirten, wo ein amerikanisches Schiff mit Negersklaven, amerikanischem Eigenthum, an Bord an den Bahamas scheiterte, und diese Sklaven von den englischen Behörden in Freiheit gesetzt wurden.)</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Spanisches Südamerika.</hi> </head><lb/> <p>(Corresp. <hi rendition="#g">New</hi>-<hi rendition="#g">Yorker</hi> Blätter.) <hi rendition="#b">Montevideo,</hi> 18 Sept. Wie man hört, ist ein Heer von 5500 Mann aus den Provinzen Entrerios, Buenos-Ayres und Corrientes, ungefähr 200 englische Meilen von hiesiger Stadt über den Rio Negro gegangen, und auf dem Marsch hierher begriffen. Der jetzige Präsident von Montevideo steht mit einer ungefähr gleich starken Streitmacht in des Feindes Nähe, so daß es demnächst zu einem Zusammenstoß kommen muß. Die Folgen des Kampfes werden wichtig seyn. Siegt das Buenos-Ayrische Heer, so bemächtigt es sich der Stadt Montevideo, und wir bekommen dann hier dieselbe französische Blokade, wie sie Buenos-Ayres hat. Werden dagegen die Buenos-Ayrier geschlagen, so erfolgt unsrerseits sogleich ein Einmarsch in Buenos-Ayres, und das Resultat wird eine Umwälzung und die Einsetzung einer neuen Regierung im Nachbarstaate seyn. Die neue herrschende Partei würde dann natürlich alle Forderungen der Franzosen bewilligen. Man glaubt allgemein an letztern Ausgang. Die Bevölkerung von Buenos-Ayres wünscht eine Veränderung, aber die in der Stadt liegende Besatzung von 2500 Mann schreckt sie von jeder entscheidenden Bewegung zurück. – Die auf den Ebenen zwischen Chili und Buenos-Ayres hausenden Indianer haben einen Einfall in das Gebiet der argentinischen Republik gemacht, und sich der Stadt bis auf 80 Leguas genähert. Sie treiben eine ungeheure Beute an Rindern und Pferden fort, und in einem Gefecht mit einer Abtheilung Regierungstruppen und Buenos-Ayres befreundeter Indianer haben si diese total geschlagen. Es ist ein Haufe von 1500 bis 2000 berittenen Indianern, deren Bewegungen sehr rasch sind. Dieses neue Ungemach könnte die Verlegenheiten jenes Staats leicht noch bedeutend vermehren. Am 1 Sept. mißlang den Booten des französischen Geschwaders der Versuch, bei Punto Indio in der Mündung eines kleinen Flusses ein paar Buenos-Ayrische Schiffe zu verbrennen; die Franzosen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0017/0001]
Allgemeine Zeitung.
Mit allerhöchsten Privilegien.
Freitag
Nr. 3.
3 Januar 1840.
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
Die New-Yorker Blätter beklagen sich über eine Beleidigung der amerikanischen Flagge durch die Engländer. Der Fall wird wiefolgt erzählt: Am 13 Aug. begegnete das amerikanische Handelsschiff Catherine, in einer Entfernung von ungefähr 700 Seemeilen von der afrikanischen Küste, der englischen Brigg Dolphin, Capitän Holland. Die Catherine war zwar an ein Handelshaus in der Havannah verkauft, sollte aber erst in Boni (d. h. an der Sklavenküste von Guinea) an die Käufer übergehen; sie war also zur Zeit noch ein amerikanisches Schiff, das eine amerikanische Flagge führte, und mit allem Erforderlichen zu einer Handelsfahrt an die Küste von Afrika versehen war. Gleichwohl feuerte der Dolphin auf die Catherine, enterte und plünderte sie, und beraubte den Capitän seines Geldes. Die brittischen Officiere tranken allen am Bord befindlichen Branntwein aus, verführten dann in der Betrunkenheit einen großen Lärm, insultirten die amerikanische Flagge, behandelten das Fahrzeug als gute Prise und warfen dessen Capitän ins Gefängniß. „Dieß ist, bemerkt ein New-Yorker Blatt, ein wichtiger Fall, der die Beachtung des amerikanischen Volks und die Untersuchung unserer Regierung verdient. Es handelt sich abermals um die große Frage des Durchsuchungsrechts. Amerika hat gegen dieses von England angesprochene Recht jederzeit protestirt; zur Vertheidigung dieses Princips fingen wir mit England schon einmal Krieg an, und ehe wir in diesem Punkte nachgeben, sind wir zu einem zweiten Kriege bereit.“ (Nach allen Umständen unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß die Catherine, sey es in amerikanischen oder in spanischen Händen, zum Sklavenhandel bestimmt war. Daß indessen Jonathan in solchen Fällen seine Sache mit Geschick und Beharrlichkeit zu führen versteht, erhellt z. B. daraus, daß erst vor 14 Tagen der amerikanische Gesandte in London, Hr. Stevenson, beim brittischen Schatzamte die Auszahlung einer Entschädigungssumme von 20,000 bis 30,000 Pf. St. für amerikanische Bürger durchsetzte, deren Ansprüche von neun Jahren her datirten, wo ein amerikanisches Schiff mit Negersklaven, amerikanischem Eigenthum, an Bord an den Bahamas scheiterte, und diese Sklaven von den englischen Behörden in Freiheit gesetzt wurden.)
Spanisches Südamerika.
(Corresp. New-Yorker Blätter.) Montevideo, 18 Sept. Wie man hört, ist ein Heer von 5500 Mann aus den Provinzen Entrerios, Buenos-Ayres und Corrientes, ungefähr 200 englische Meilen von hiesiger Stadt über den Rio Negro gegangen, und auf dem Marsch hierher begriffen. Der jetzige Präsident von Montevideo steht mit einer ungefähr gleich starken Streitmacht in des Feindes Nähe, so daß es demnächst zu einem Zusammenstoß kommen muß. Die Folgen des Kampfes werden wichtig seyn. Siegt das Buenos-Ayrische Heer, so bemächtigt es sich der Stadt Montevideo, und wir bekommen dann hier dieselbe französische Blokade, wie sie Buenos-Ayres hat. Werden dagegen die Buenos-Ayrier geschlagen, so erfolgt unsrerseits sogleich ein Einmarsch in Buenos-Ayres, und das Resultat wird eine Umwälzung und die Einsetzung einer neuen Regierung im Nachbarstaate seyn. Die neue herrschende Partei würde dann natürlich alle Forderungen der Franzosen bewilligen. Man glaubt allgemein an letztern Ausgang. Die Bevölkerung von Buenos-Ayres wünscht eine Veränderung, aber die in der Stadt liegende Besatzung von 2500 Mann schreckt sie von jeder entscheidenden Bewegung zurück. – Die auf den Ebenen zwischen Chili und Buenos-Ayres hausenden Indianer haben einen Einfall in das Gebiet der argentinischen Republik gemacht, und sich der Stadt bis auf 80 Leguas genähert. Sie treiben eine ungeheure Beute an Rindern und Pferden fort, und in einem Gefecht mit einer Abtheilung Regierungstruppen und Buenos-Ayres befreundeter Indianer haben si diese total geschlagen. Es ist ein Haufe von 1500 bis 2000 berittenen Indianern, deren Bewegungen sehr rasch sind. Dieses neue Ungemach könnte die Verlegenheiten jenes Staats leicht noch bedeutend vermehren. Am 1 Sept. mißlang den Booten des französischen Geschwaders der Versuch, bei Punto Indio in der Mündung eines kleinen Flusses ein paar Buenos-Ayrische Schiffe zu verbrennen; die Franzosen
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