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Allgemeine Zeitung. Nr. 18. Augsburg, 18. Januar 1840.

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bei feierlichen Anlässen wiederholt ausgegangenen und jedesmal mit gerührtestem Danke anerkannten Verheißung des Festhaltens an der Verfassung konnte die Kammer der Abgeordneten nichts mit größerem Vertrauen in Allerhöchstihre erhabenen Regierungsgrundsätze erfüllen, als der Ausspruch, den wir vom Throne vernahmen: "Die Rechtspflege ist Mir eine heilige Angelegenheit." Wir finden hierin die sicherste Bürgschaft für Verwirklichung einer der sehnlichsten Hoffnungen des Landes. "Vertrauen fördert das Gute, Mißtrauen verhindert es." Diese große Wahrheit, sie findet in unsern treuen Herzen den lautesten Widerklang des dankbarsten und festesten Vertrauens gegen den allgeliebten König. - Alle Elemente des Staatslebens ruhen am sichersten auf gegenseitigem Vertrauen. Auf ihm ruht die ächte Treue, das köstlichste Kleinod deutschen Namens. Ihm entkeimt jener offene Freimuth, den beschworne Pflicht heiligt; in ihm liegt das edelste Gepräge der unerschütterlichsten Anhänglichkeit an den allverehrtesten Landesvater und sein glorreiches Haus. Wir verharren in allertiefster Ehrfurcht Ew. königl. Majestät allerunterthänigst-treugehorsamste Kammer der Abgeordneten. Graf v. Seinsheim, 1ster Präsident. Windwart, 1ster Secretär. München, den 15 Jan. 1840."

Jeder der fünf Ausschüsse der Kammer der Abgeordneten wählte für den sechsten Ausschuß "zur vorläufigen Prüfung der einkommenden Petitionen" nunmehr ein Mitglied. Diese sind die Abg. Frhr. v. Fuchs, Walch, Frhr. v. Welden, Bestelmaier und v. Landgraf.

Die Kammer der Reichsräthe hat bereits am 9 d. ihre Ausschüsse gebildet, wie folgt: "Erster Ausschuß: (Gesetzgebung.) v. Roth, Graf v. Reigersberg, v. Maurer, Freiherr v. Freiberg, Fürst v. Wrede. v. Schenk als Stellvertreter. Zweiter Ausschuß: (Steuern.) v. Roth, Fürst v. Wallerstein, Graf zu Pappenheim, v. Niethammer, Ludwig Graf v. Arco. Graf v. Preysing als Stellvertreter. Dritter Ausschuß: (Innere Verwaltung.) Fürst v. Wallerstein, v. Schenk, Graf v. Arco-Valley, Freiherr v. Stauffenberg, Graf v. Montgelas. Freiherr v. Zandt als Stellvertreter. Vierter Ausschuß: (Staatsschuldentilgung.) Graf v. Sandizell, Graf zu Pappenheim, Bischof Richarz, Graf v. Reigersberg, Graf v. Seinsheim. Freiherr v. Lotzbeck als Stellvertreter. Fünfter Ausschuß. (Beschwerden.) Freiherr v. Stauffenberg, v. Roth, Bischof Richarz, Graf v. Reigersberg, v. Schenk. Graf v. Arco-Valley als Stellvertreter. Sechster Ausschuß: (Prüfung der Anträge.) v. Maurer, Graf zu Pappenheim, Graf v. Montgelas, Bischof Richarz. Freiherr v. Stauffenberg.

Von hier und Nürnberg sind einige Mitglieder des Directoriums und des Verwaltungsraths der Nürnberg-Bamberger nördlichen Reichsgränze-Eisenbahn, die HH. Director Scharrer, Oberzollinspector Dürig und Advocat Burkart, nach München abgegangen, um allerhöchsten Ortes unmittelbar den dermaligen Stand dieses Unternehmens vorzulegen, die Hindernisse, welche dem Beginnen des Nationalwerkes bisher von außen, durch schwer belastende Postulate, entgegen getreten sind, darzustellen, und huldreichste Abhülfe, beförderlichste Unterstützung nachzusuchen. Die Vorarbeiten, Revision und Rectificirung der Bahnlinie, Baurisse, Kostenüberschläge etc. sind in allen Haupttheilen so vollendet, und werden im Laufe des jetzigen Winters so im Detail ausgeführt, daß bei günstigen höheren Auspicien der Bau selbst mit dem kommenden Frühjahre angegriffen werden kann. (Fränk. M.)

Der als Schriftsteller, Lehrer und Mensch mit Recht hochgefeierte Dr. Hirscher, Professor der Theologie an der Universität zu Freiburg, ist zum Mitglied des dortigen Domcapitels gewählt und als solches von der Regierung bestätigt worden. Alle Gutgesinnten unseres Landes haben mit inniger Freude dieses Ereigniß vernommen, das gerade in unsern Tagen so mannichfacher kirchlicher Wirren eine erhöhte Bedeutung hat. Hirscher ist der rechte Mann, der die unabweisbaren Forderungen der fortschreitenden Zeit mit der Pflicht gegen das historisch Ueberlieferte in befriedigender Weise zu vereinigen weiß. Christenthum und Wissenschaft feiern in diesem tiefen Denker einen schönen Bund. Sein Geist und Gemüth in gleicher Weise ansprechenden Vorlesungen über allgemeine Religionslehre werden von Studirenden aus allen Facultäten, selbst von vielen Privaten der Stadt, in großer Anzahl besucht, ein erfreuliches Zeichen der Zeit. - In gleicher Weise finden die Vorlesungen des als trefflicher Geograph und Statistiker bekannten Dr. Wörl großen Anklang, und wurden selbst von katholischen und evangelischen Geistlichen besucht. Um so mehr ist es aufgefallen, und allerlei Deutung versucht worden, daß derselbe seine Vorlesungen plötzlich einstellte. Lächerlich aber ist es für den, der die Sachlage kennt, dieses, wie ein Correspondent der Didaskalia unter andern Entstellungen neulich gethan hat, dem Einflusse der Geistlichkeit zuzuschreiben - eine Auslegung seines Verfahrens, wozu Wörl weder in seinen Vorlesungen noch in seiner sonstigen Stellung je nur den geringsten Anlaß gab. Freilich gibt es nun einmal Leute bei uns, die Gespenster sehen; so träumen sie nun auch von einem Gespenste, Ultramontanismus genannt, das, weil jetzt so manche nicht mehr denken mögen oder können, ein willkommener Erklärungsgrund selbst für das Alltägliche seyn muß; dabei sehen freilich jene Leute nicht ein, daß sie gar oft in Widerspruch mit sich selbst gerathen. So soll nun nach ihnen die theologische Facultät aus Vorliebe zum Ultramontanismus darauf dringen, daß die seit mehreren Jahren auf unverzeihliche Weise verwaiste Lehrkanzel der Philosophie endlich einmal wieder besetzt werde; und doch pochen sie selbst, und zwar hierin mit Recht, auf die Nothwendigkeit philosophischer Studien. Aber gewisse Leute können's nun einmal nicht ertragen, wenn man in ihre Befähigung einigen Zweifel setzt.

Heute Abend wird die Leiche der verewigten Frau Landgräfin von Hessen-Homburg von hier nach Homburg, und zwar, wie man hört, in der Stille abgeführt, um daselbst feierlichst in der fürstlichen Familiengruft beigesetzt zu werden. - Gestern war Se. D. der Herzog von Nassau in unsrer Stadt anwesend. - Dem Vernehmen nach wird Se. kais. Hoh. der Großfürst-Thronfolger von Rußland Anfangs des nächsten Monats in Darmstadt erwartet; eine Anzahl Reitpferde ist angekauft worden, um sie Sr. kais. Hoh. zur Disposition zu stellen.

Es sind bedeutende Veränderungen in der Personalorganisation unserer Justizbehörden eingetreten: sie betreffen den Cassationshof, das Obergericht und die beiden Kreisgerichte hier und in Alzei. Es war schon lange davon die Rede; die Regierung hat vollkommen Zeit gehabt zu prüfen und zu wählen. Man muß daher erwarten, daß der Erfolg ihre Wahl rechtfertigen werde. Eine andere Hoffnung jedoch, und zwar eine solche, die sehr allgemein gehegt wurde und zu welcher die besten Gründe berechtigten, ist dadurch vereitelt. Man dachte nämlich, daß der Augenblick der Erledigung mehrerer höhern Stellen benutzt werden würde, um das vor einigen Jahren creirte, ganz überflüssige Kriegsgericht in Alzei wieder einzuziehen. Unsere ganze Provinz hat bekanntlich nur 20 Quadratmeilen Umfang. Für dieses kleine Gebiet bestehen jetzt zwei Tribunale erster Instanz. In Rheinpreußen, welches dieselbe


bei feierlichen Anlässen wiederholt ausgegangenen und jedesmal mit gerührtestem Danke anerkannten Verheißung des Festhaltens an der Verfassung konnte die Kammer der Abgeordneten nichts mit größerem Vertrauen in Allerhöchstihre erhabenen Regierungsgrundsätze erfüllen, als der Ausspruch, den wir vom Throne vernahmen: „Die Rechtspflege ist Mir eine heilige Angelegenheit.“ Wir finden hierin die sicherste Bürgschaft für Verwirklichung einer der sehnlichsten Hoffnungen des Landes. „Vertrauen fördert das Gute, Mißtrauen verhindert es.“ Diese große Wahrheit, sie findet in unsern treuen Herzen den lautesten Widerklang des dankbarsten und festesten Vertrauens gegen den allgeliebten König. – Alle Elemente des Staatslebens ruhen am sichersten auf gegenseitigem Vertrauen. Auf ihm ruht die ächte Treue, das köstlichste Kleinod deutschen Namens. Ihm entkeimt jener offene Freimuth, den beschworne Pflicht heiligt; in ihm liegt das edelste Gepräge der unerschütterlichsten Anhänglichkeit an den allverehrtesten Landesvater und sein glorreiches Haus. Wir verharren in allertiefster Ehrfurcht Ew. königl. Majestät allerunterthänigst-treugehorsamste Kammer der Abgeordneten. Graf v. Seinsheim, 1ster Präsident. Windwart, 1ster Secretär. München, den 15 Jan. 1840.“

Jeder der fünf Ausschüsse der Kammer der Abgeordneten wählte für den sechsten Ausschuß „zur vorläufigen Prüfung der einkommenden Petitionen“ nunmehr ein Mitglied. Diese sind die Abg. Frhr. v. Fuchs, Walch, Frhr. v. Welden, Bestelmaier und v. Landgraf.

Die Kammer der Reichsräthe hat bereits am 9 d. ihre Ausschüsse gebildet, wie folgt: „Erster Ausschuß: (Gesetzgebung.) v. Roth, Graf v. Reigersberg, v. Maurer, Freiherr v. Freiberg, Fürst v. Wrede. v. Schenk als Stellvertreter. Zweiter Ausschuß: (Steuern.) v. Roth, Fürst v. Wallerstein, Graf zu Pappenheim, v. Niethammer, Ludwig Graf v. Arco. Graf v. Preysing als Stellvertreter. Dritter Ausschuß: (Innere Verwaltung.) Fürst v. Wallerstein, v. Schenk, Graf v. Arco-Valley, Freiherr v. Stauffenberg, Graf v. Montgelas. Freiherr v. Zandt als Stellvertreter. Vierter Ausschuß: (Staatsschuldentilgung.) Graf v. Sandizell, Graf zu Pappenheim, Bischof Richarz, Graf v. Reigersberg, Graf v. Seinsheim. Freiherr v. Lotzbeck als Stellvertreter. Fünfter Ausschuß. (Beschwerden.) Freiherr v. Stauffenberg, v. Roth, Bischof Richarz, Graf v. Reigersberg, v. Schenk. Graf v. Arco-Valley als Stellvertreter. Sechster Ausschuß: (Prüfung der Anträge.) v. Maurer, Graf zu Pappenheim, Graf v. Montgelas, Bischof Richarz. Freiherr v. Stauffenberg.

Von hier und Nürnberg sind einige Mitglieder des Directoriums und des Verwaltungsraths der Nürnberg-Bamberger nördlichen Reichsgränze-Eisenbahn, die HH. Director Scharrer, Oberzollinspector Dürig und Advocat Burkart, nach München abgegangen, um allerhöchsten Ortes unmittelbar den dermaligen Stand dieses Unternehmens vorzulegen, die Hindernisse, welche dem Beginnen des Nationalwerkes bisher von außen, durch schwer belastende Postulate, entgegen getreten sind, darzustellen, und huldreichste Abhülfe, beförderlichste Unterstützung nachzusuchen. Die Vorarbeiten, Revision und Rectificirung der Bahnlinie, Baurisse, Kostenüberschläge etc. sind in allen Haupttheilen so vollendet, und werden im Laufe des jetzigen Winters so im Detail ausgeführt, daß bei günstigen höheren Auspicien der Bau selbst mit dem kommenden Frühjahre angegriffen werden kann. (Fränk. M.)

Der als Schriftsteller, Lehrer und Mensch mit Recht hochgefeierte Dr. Hirscher, Professor der Theologie an der Universität zu Freiburg, ist zum Mitglied des dortigen Domcapitels gewählt und als solches von der Regierung bestätigt worden. Alle Gutgesinnten unseres Landes haben mit inniger Freude dieses Ereigniß vernommen, das gerade in unsern Tagen so mannichfacher kirchlicher Wirren eine erhöhte Bedeutung hat. Hirscher ist der rechte Mann, der die unabweisbaren Forderungen der fortschreitenden Zeit mit der Pflicht gegen das historisch Ueberlieferte in befriedigender Weise zu vereinigen weiß. Christenthum und Wissenschaft feiern in diesem tiefen Denker einen schönen Bund. Sein Geist und Gemüth in gleicher Weise ansprechenden Vorlesungen über allgemeine Religionslehre werden von Studirenden aus allen Facultäten, selbst von vielen Privaten der Stadt, in großer Anzahl besucht, ein erfreuliches Zeichen der Zeit. – In gleicher Weise finden die Vorlesungen des als trefflicher Geograph und Statistiker bekannten Dr. Wörl großen Anklang, und wurden selbst von katholischen und evangelischen Geistlichen besucht. Um so mehr ist es aufgefallen, und allerlei Deutung versucht worden, daß derselbe seine Vorlesungen plötzlich einstellte. Lächerlich aber ist es für den, der die Sachlage kennt, dieses, wie ein Correspondent der Didaskalia unter andern Entstellungen neulich gethan hat, dem Einflusse der Geistlichkeit zuzuschreiben – eine Auslegung seines Verfahrens, wozu Wörl weder in seinen Vorlesungen noch in seiner sonstigen Stellung je nur den geringsten Anlaß gab. Freilich gibt es nun einmal Leute bei uns, die Gespenster sehen; so träumen sie nun auch von einem Gespenste, Ultramontanismus genannt, das, weil jetzt so manche nicht mehr denken mögen oder können, ein willkommener Erklärungsgrund selbst für das Alltägliche seyn muß; dabei sehen freilich jene Leute nicht ein, daß sie gar oft in Widerspruch mit sich selbst gerathen. So soll nun nach ihnen die theologische Facultät aus Vorliebe zum Ultramontanismus darauf dringen, daß die seit mehreren Jahren auf unverzeihliche Weise verwaiste Lehrkanzel der Philosophie endlich einmal wieder besetzt werde; und doch pochen sie selbst, und zwar hierin mit Recht, auf die Nothwendigkeit philosophischer Studien. Aber gewisse Leute können's nun einmal nicht ertragen, wenn man in ihre Befähigung einigen Zweifel setzt.

Heute Abend wird die Leiche der verewigten Frau Landgräfin von Hessen-Homburg von hier nach Homburg, und zwar, wie man hört, in der Stille abgeführt, um daselbst feierlichst in der fürstlichen Familiengruft beigesetzt zu werden. – Gestern war Se. D. der Herzog von Nassau in unsrer Stadt anwesend. – Dem Vernehmen nach wird Se. kais. Hoh. der Großfürst-Thronfolger von Rußland Anfangs des nächsten Monats in Darmstadt erwartet; eine Anzahl Reitpferde ist angekauft worden, um sie Sr. kais. Hoh. zur Disposition zu stellen.

Es sind bedeutende Veränderungen in der Personalorganisation unserer Justizbehörden eingetreten: sie betreffen den Cassationshof, das Obergericht und die beiden Kreisgerichte hier und in Alzei. Es war schon lange davon die Rede; die Regierung hat vollkommen Zeit gehabt zu prüfen und zu wählen. Man muß daher erwarten, daß der Erfolg ihre Wahl rechtfertigen werde. Eine andere Hoffnung jedoch, und zwar eine solche, die sehr allgemein gehegt wurde und zu welcher die besten Gründe berechtigten, ist dadurch vereitelt. Man dachte nämlich, daß der Augenblick der Erledigung mehrerer höhern Stellen benutzt werden würde, um das vor einigen Jahren creirte, ganz überflüssige Kriegsgericht in Alzei wieder einzuziehen. Unsere ganze Provinz hat bekanntlich nur 20 Quadratmeilen Umfang. Für dieses kleine Gebiet bestehen jetzt zwei Tribunale erster Instanz. In Rheinpreußen, welches dieselbe

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bei feierlichen Anlässen wiederholt ausgegangenen und jedesmal mit gerührtestem Danke anerkannten Verheißung des Festhaltens an der Verfassung konnte die Kammer der Abgeordneten nichts mit größerem Vertrauen in Allerhöchstihre erhabenen Regierungsgrundsätze erfüllen, als der Ausspruch, den wir vom Throne vernahmen: &#x201E;Die Rechtspflege ist Mir eine heilige Angelegenheit.&#x201C; Wir finden hierin die sicherste Bürgschaft für Verwirklichung einer der sehnlichsten Hoffnungen des Landes. &#x201E;Vertrauen fördert das Gute, Mißtrauen verhindert es.&#x201C; Diese große Wahrheit, sie findet in unsern treuen Herzen den lautesten Widerklang des dankbarsten und festesten Vertrauens gegen den allgeliebten König. &#x2013; Alle Elemente des Staatslebens ruhen am sichersten auf gegenseitigem Vertrauen. Auf ihm ruht die ächte Treue, das köstlichste Kleinod deutschen Namens. Ihm entkeimt jener offene Freimuth, den beschworne Pflicht heiligt; in ihm liegt das edelste Gepräge der unerschütterlichsten Anhänglichkeit an den allverehrtesten Landesvater und sein glorreiches Haus. Wir verharren in allertiefster Ehrfurcht Ew. königl. Majestät allerunterthänigst-treugehorsamste Kammer der Abgeordneten. Graf v. Seinsheim, 1ster Präsident. Windwart, 1ster Secretär. München, den 15 Jan. 1840.&#x201C;</p>
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Ihm entkeimt jener offene Freimuth, den beschworne Pflicht heiligt; in ihm liegt das edelste Gepräge der unerschütterlichsten Anhänglichkeit an den allverehrtesten Landesvater und sein glorreiches Haus. Wir verharren in allertiefster Ehrfurcht Ew. königl. Majestät allerunterthänigst-treugehorsamste Kammer der Abgeordneten. Graf v. Seinsheim, 1ster Präsident. Windwart, 1ster Secretär. München, den 15 Jan. 1840.“ *̲ München, 16 Jan. Jeder der fünf Ausschüsse der Kammer der Abgeordneten wählte für den sechsten Ausschuß „zur vorläufigen Prüfung der einkommenden Petitionen“ nunmehr ein Mitglied. Diese sind die Abg. Frhr. v. Fuchs, Walch, Frhr. v. Welden, Bestelmaier und v. Landgraf. ✝ München, 15 Jan. Die Kammer der Reichsräthe hat bereits am 9 d. ihre Ausschüsse gebildet, wie folgt: „Erster Ausschuß: (Gesetzgebung.) v. Roth, Graf v. Reigersberg, v. Maurer, Freiherr v. Freiberg, Fürst v. Wrede. v. Schenk als Stellvertreter. Zweiter Ausschuß: (Steuern.) v. Roth, Fürst v. Wallerstein, Graf zu Pappenheim, v. Niethammer, Ludwig Graf v. Arco. Graf v. Preysing als Stellvertreter. Dritter Ausschuß: (Innere Verwaltung.) Fürst v. Wallerstein, v. Schenk, Graf v. Arco-Valley, Freiherr v. Stauffenberg, Graf v. Montgelas. Freiherr v. Zandt als Stellvertreter. Vierter Ausschuß: (Staatsschuldentilgung.) Graf v. Sandizell, Graf zu Pappenheim, Bischof Richarz, Graf v. Reigersberg, Graf v. Seinsheim. Freiherr v. Lotzbeck als Stellvertreter. Fünfter Ausschuß. (Beschwerden.) Freiherr v. Stauffenberg, v. Roth, Bischof Richarz, Graf v. Reigersberg, v. Schenk. Graf v. Arco-Valley als Stellvertreter. Sechster Ausschuß: (Prüfung der Anträge.) v. Maurer, Graf zu Pappenheim, Graf v. Montgelas, Bischof Richarz. Freiherr v. Stauffenberg. Bamberg, 12 Jan. Von hier und Nürnberg sind einige Mitglieder des Directoriums und des Verwaltungsraths der Nürnberg-Bamberger nördlichen Reichsgränze-Eisenbahn, die HH. Director Scharrer, Oberzollinspector Dürig und Advocat Burkart, nach München abgegangen, um allerhöchsten Ortes unmittelbar den dermaligen Stand dieses Unternehmens vorzulegen, die Hindernisse, welche dem Beginnen des Nationalwerkes bisher von außen, durch schwer belastende Postulate, entgegen getreten sind, darzustellen, und huldreichste Abhülfe, beförderlichste Unterstützung nachzusuchen. Die Vorarbeiten, Revision und Rectificirung der Bahnlinie, Baurisse, Kostenüberschläge etc. sind in allen Haupttheilen so vollendet, und werden im Laufe des jetzigen Winters so im Detail ausgeführt, daß bei günstigen höheren Auspicien der Bau selbst mit dem kommenden Frühjahre angegriffen werden kann. (Fränk. M.) * Freiburg, 18 Jan. Der als Schriftsteller, Lehrer und Mensch mit Recht hochgefeierte Dr. Hirscher, Professor der Theologie an der Universität zu Freiburg, ist zum Mitglied des dortigen Domcapitels gewählt und als solches von der Regierung bestätigt worden. Alle Gutgesinnten unseres Landes haben mit inniger Freude dieses Ereigniß vernommen, das gerade in unsern Tagen so mannichfacher kirchlicher Wirren eine erhöhte Bedeutung hat. Hirscher ist der rechte Mann, der die unabweisbaren Forderungen der fortschreitenden Zeit mit der Pflicht gegen das historisch Ueberlieferte in befriedigender Weise zu vereinigen weiß. Christenthum und Wissenschaft feiern in diesem tiefen Denker einen schönen Bund. Sein Geist und Gemüth in gleicher Weise ansprechenden Vorlesungen über allgemeine Religionslehre werden von Studirenden aus allen Facultäten, selbst von vielen Privaten der Stadt, in großer Anzahl besucht, ein erfreuliches Zeichen der Zeit. – In gleicher Weise finden die Vorlesungen des als trefflicher Geograph und Statistiker bekannten Dr. Wörl großen Anklang, und wurden selbst von katholischen und evangelischen Geistlichen besucht. Um so mehr ist es aufgefallen, und allerlei Deutung versucht worden, daß derselbe seine Vorlesungen plötzlich einstellte. Lächerlich aber ist es für den, der die Sachlage kennt, dieses, wie ein Correspondent der Didaskalia unter andern Entstellungen neulich gethan hat, dem Einflusse der Geistlichkeit zuzuschreiben – eine Auslegung seines Verfahrens, wozu Wörl weder in seinen Vorlesungen noch in seiner sonstigen Stellung je nur den geringsten Anlaß gab. Freilich gibt es nun einmal Leute bei uns, die Gespenster sehen; so träumen sie nun auch von einem Gespenste, Ultramontanismus genannt, das, weil jetzt so manche nicht mehr denken mögen oder können, ein willkommener Erklärungsgrund selbst für das Alltägliche seyn muß; dabei sehen freilich jene Leute nicht ein, daß sie gar oft in Widerspruch mit sich selbst gerathen. So soll nun nach ihnen die theologische Facultät aus Vorliebe zum Ultramontanismus darauf dringen, daß die seit mehreren Jahren auf unverzeihliche Weise verwaiste Lehrkanzel der Philosophie endlich einmal wieder besetzt werde; und doch pochen sie selbst, und zwar hierin mit Recht, auf die Nothwendigkeit philosophischer Studien. Aber gewisse Leute können's nun einmal nicht ertragen, wenn man in ihre Befähigung einigen Zweifel setzt. ✝* Frankfurt a. M., 14 Jan. Heute Abend wird die Leiche der verewigten Frau Landgräfin von Hessen-Homburg von hier nach Homburg, und zwar, wie man hört, in der Stille abgeführt, um daselbst feierlichst in der fürstlichen Familiengruft beigesetzt zu werden. – Gestern war Se. D. der Herzog von Nassau in unsrer Stadt anwesend. – Dem Vernehmen nach wird Se. kais. Hoh. der Großfürst-Thronfolger von Rußland Anfangs des nächsten Monats in Darmstadt erwartet; eine Anzahl Reitpferde ist angekauft worden, um sie Sr. kais. Hoh. zur Disposition zu stellen. * Mainz, 12 Jan. Es sind bedeutende Veränderungen in der Personalorganisation unserer Justizbehörden eingetreten: sie betreffen den Cassationshof, das Obergericht und die beiden Kreisgerichte hier und in Alzei. Es war schon lange davon die Rede; die Regierung hat vollkommen Zeit gehabt zu prüfen und zu wählen. Man muß daher erwarten, daß der Erfolg ihre Wahl rechtfertigen werde. Eine andere Hoffnung jedoch, und zwar eine solche, die sehr allgemein gehegt wurde und zu welcher die besten Gründe berechtigten, ist dadurch vereitelt. Man dachte nämlich, daß der Augenblick der Erledigung mehrerer höhern Stellen benutzt werden würde, um das vor einigen Jahren creirte, ganz überflüssige Kriegsgericht in Alzei wieder einzuziehen. Unsere ganze Provinz hat bekanntlich nur 20 Quadratmeilen Umfang. Für dieses kleine Gebiet bestehen jetzt zwei Tribunale erster Instanz. In Rheinpreußen, welches dieselbe

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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 18. Augsburg, 18. Januar 1840, S. 0142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_018_18400118/6>, abgerufen am 21.11.2024.