Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Zeitung. Nr. 29. Augsburg, 29. Januar 1840.

Bild:
<< vorherige Seite


durch die Verleihung dieses höchsten aller preußischen Orden in den Adelsstand erhoben worden. - Der vor einigen Tagen publicirte Handelsvertrag mit Hamburg soll von Seite mehrerer hiesigen und Stettiner Weinhandlungen en gros, die sich durch eine Bestimmung dieses Vertrags benachtheiligt glauben, Reclamationen veranlaßt haben. Es heißt, daß dieselben vom Finanzminister und vom Generalsteuerdirector auf befriedigende Weise beschieden worden seyen.

Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten.

IV. Marine. Armee. Postwesen.

Der gegenwärtige Vertheidigungszustand unserer Seehäfen und Marinewerften, wie ihn der begleitende Bericht des Kriegsministers darlegt, fordert die baldige und ernste Beachtung des Congresses. Als in genauer Verbindung mit diesem Gegenstande stehend, kann ich Ihrer Erwägung nicht stark genug den Plan empfehlen, welchen dieser Beamte wegen der Organisation der Miliz der Vereinigten Staaten vorgelegt hat. (S. Nr. 27 der Allgm. Ztg.) Den ausdrücklichen Wünschen des Congresses gemäß ward im Frühjahr ein Versuch gemacht, den Krieg in Florida mittelst Unterhandlung zu beendigen. Leider sind diese menschenfreundlichen Absichten umsonst gewesen, und die Bemühungen, diese unglücklichen Verwicklungen zu einem befriedigenden Schlusse zu bringen, fehlgeschlagen. Nachdem der commandirende General mit den Indianern feierliche Verpflichtungen abgeschlossen, fingen sie, ohne gegebene Veranlassung, ihre Handlungen der Verrätherei und des Mordes wieder an. Die Erneuerung der Feindseligkeiten auf diesem Gebiete nöthigt mich, Ihrer günstigen Erwägung den Plan zu empfehlen, der Ihnen von dem Staatssecretär des Kriegs in der Absicht vorgelegt werden wird, dieses Departement in Stand zu setzen, den Krieg zu einem glücklichen Ausgang zu führen. Da ich Gelegenheit gehabt hatte, einen Theil der Truppen während des letzten Sommers persönlich in Augenschein zu nehmen, so kann ich mit Vergnügen bezeugen, welch' günstigen Erfolg die Maaßregel dieselben, insoweit die Beschaffenheit unseres Dienstes es gestattet, in möglichst großen Corps beisammen zu halten, für die Verbesserung der Mannszucht unter den Truppen gehabt hat. Ich empfehle Ihnen daher auf verschiedenen, von dem Kriegsminister bezeichneten Posten bequeme und ständige Casernen erbauen zu lassen. Trotz der hochstehenden Mannszucht der Truppen liegen die Uebel, die dem Dienste aus Mangel an Compagnie-Officieren erwachsen, offen zu Tage; ich empfehle Ihnen daher, die Stabsofficiere bleibend von der Linie zu trennen.

Die Marine ist nützlich und ehrenvoll beschäftigt worden in Beschützung der Rechte und des Eigenthums unserer Bürger überall, wo die Lage der Dinge ihre Gegenwart zu erheischen schien. Mit Ausnahme eines einzigen Falls, wo ein von Mord begleiteter Frevel an einem in erlaubtem Handel begriffenen vereinsstaatlichen Schiffe verübt ward, hat nichts den Unternehmungsgeist unserer Bürger auf diesem Felde der Thätigkeit, wo er sich so glänzend entfaltet, behindert oder belästigt. Als Commodore Reed diesen verwegenen Act der Seeräuberei erfuhr, begab er sich sofort an Ort und Stelle; da er aber keine Genugthuung erhielt, weder durch Auslieferung der Mörder noch durch Rückerstattung des geplünderten Eigenthums, so ertheilte er den Barbaren (Malayen) eine strenge und verdiente Züchtigung. Aus dem Berichte des Marineministers werden Sie ersehen, daß es hinsichtlich der Verfügung über unsere Kriegsschiffe nöthig erachtet worden, eine hinlängliche Streitmacht an der Küste von Afrika zu stationiren, um den betrügerischen Mißbrauch unserer Flagge von Seite Fremder zu verhindern. Neuere Erfahrung hat gezeigt, daß die Bestimmungen in unsern bestehenden Gesetzen über Verkauf und Aushändigung (transfer) amerikanischer Schiffe, während sie auswärts sind, sich äußerst mangelhaft erweisen. Aus diesen Mängeln hat man Vortheil gezogen, um Schiffen, die gänzlich Ausländern angehören und den Ocean befahren, den Schein amerikanischen Eigenthums zu geben. Diesen Charakter hat man so gut nachzuheucheln gewußt, daß er ihnen bei Betreibung des Sklavenhandels - einem Handel, den unsere Gesetze nachdrücklich verpönen (denounce), den unsere Bürger mit Abscheu betrachten, und dessen wirksame Unterdrückung nirgends aufrichtiger gewünscht wird als in den Vereinigten Staaten - vergleichsweise Sicherheit bot. Darum wird Ihnen eine baldige sorgfältige Revision dieser Gesetze empfohlen, so daß, ohne die Freiheit unserer Schifffahrt zu behindern oder einen mit derselben in Verbindung stehenden wichtigen Zweig unserer Industrie zu schwächen, die Reinheit und Ehre unserer Flagge mit Sorgfalt gewahrt werde. Nachweisungen hierüber von unserm Consul in der Havannah, welche die Nothwendigkeit hievon darthun, wurden einer Committee des Senats am Schlusse der letzten Session, jedoch wie es scheint, zu spät mitgetheilt, um noch in Erwägung gezogen werden zu können. Sie werden, nebst weitern Mittheilungen aus andern Quellen, von dem geeigneten Departement zu Ihrer Kenntniß gebracht werden. Den letzten Nachrichten zufolge ist die Erforschungs-Expedition in ihren Zwecken erfolgreich gewesen und verspricht nicht minder nützliche Resultate für Handel und Schifffahrt als für die Wissenschaft.

Die Ausdehnung der Poststraßen für den Briefpostdienst betrug am verflossenen 1 Jul. etwa 133,999 (engl.) Meilen, und der Durchschnitt des Jahrestransports auf ihnen 34,496,878 Meilen. Die Zahl der Postämter an jenem Tage belief sich auf 12,780, und am 30 v. M. auf 13,028. Die Einnahme des Postamts-Departements für das mit dem verflossenen 30 Jun. endigende Jahr betrug 4,476,638 Dollars - eine Vermehrung von 241,560 gegen das vorhergehende Jahr. Die Verbindlichkeiten und Haftungen dieses Departements für dieselbe Periode belaufen sich auf 4,624,117 D. Der Mehrbetrag der Haftungen über das Einkommen für die zwei letzten Jahre ist aus dem früher vorhandenen Ueberschusse bestritten worden. Trotz der schwierigen Geldverhältnisse des Landes scheint das Einkommen dieses Departements im Steigen zu seyn, und wofern es von der neuerlichen Zahlungseinstellung so vieler Banken keinen zu starken Stoß erleidet, so wird es im Stande seyn, nicht nur den gegenwärtigen Briefpostdienst aufrecht zu halten, sondern ihn in kurzer Zeit zu erweitern. Mit Vergnügen gewahrt man den Eifer und die Treue, womit die Beamten dieses Departements im Allgemeinen ihre Berufspflichten erfüllen. Einige Schwierigkeiten haben sich erhoben in Bezug auf Verträge für den Transport der Brieffelleisen durch Eisenbahn- und Dampfbootcompagnien. Es scheint, daß das von dem Congreß für den Brieftransport auf Eisenbahnen ausgesetzte Entschädigungsmaximum nicht genügend ist, um einige der Compagnien dahin zu bringen, die Briefe zu solchen Stunden zu versenden, wie es die Bequemlichkeit des Publicums erheischt. Es ist eine der wichtigsten Pflichten der Generalregierung, zum Besten des gesammten Volkes für die Errichtung und Erhaltung der bestmöglichen Briefpostanstalt zu sorgen. Zu diesem Ende ist es unumgänglich nöthig, das Postdepartement in Stand zu setzen, die Stunden, in welchen die Briefe auf Eisenbahnen verführt werden sollen, ebenso wie


durch die Verleihung dieses höchsten aller preußischen Orden in den Adelsstand erhoben worden. – Der vor einigen Tagen publicirte Handelsvertrag mit Hamburg soll von Seite mehrerer hiesigen und Stettiner Weinhandlungen en gros, die sich durch eine Bestimmung dieses Vertrags benachtheiligt glauben, Reclamationen veranlaßt haben. Es heißt, daß dieselben vom Finanzminister und vom Generalsteuerdirector auf befriedigende Weise beschieden worden seyen.

Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten.

IV. Marine. Armee. Postwesen.

Der gegenwärtige Vertheidigungszustand unserer Seehäfen und Marinewerften, wie ihn der begleitende Bericht des Kriegsministers darlegt, fordert die baldige und ernste Beachtung des Congresses. Als in genauer Verbindung mit diesem Gegenstande stehend, kann ich Ihrer Erwägung nicht stark genug den Plan empfehlen, welchen dieser Beamte wegen der Organisation der Miliz der Vereinigten Staaten vorgelegt hat. (S. Nr. 27 der Allgm. Ztg.) Den ausdrücklichen Wünschen des Congresses gemäß ward im Frühjahr ein Versuch gemacht, den Krieg in Florida mittelst Unterhandlung zu beendigen. Leider sind diese menschenfreundlichen Absichten umsonst gewesen, und die Bemühungen, diese unglücklichen Verwicklungen zu einem befriedigenden Schlusse zu bringen, fehlgeschlagen. Nachdem der commandirende General mit den Indianern feierliche Verpflichtungen abgeschlossen, fingen sie, ohne gegebene Veranlassung, ihre Handlungen der Verrätherei und des Mordes wieder an. Die Erneuerung der Feindseligkeiten auf diesem Gebiete nöthigt mich, Ihrer günstigen Erwägung den Plan zu empfehlen, der Ihnen von dem Staatssecretär des Kriegs in der Absicht vorgelegt werden wird, dieses Departement in Stand zu setzen, den Krieg zu einem glücklichen Ausgang zu führen. Da ich Gelegenheit gehabt hatte, einen Theil der Truppen während des letzten Sommers persönlich in Augenschein zu nehmen, so kann ich mit Vergnügen bezeugen, welch' günstigen Erfolg die Maaßregel dieselben, insoweit die Beschaffenheit unseres Dienstes es gestattet, in möglichst großen Corps beisammen zu halten, für die Verbesserung der Mannszucht unter den Truppen gehabt hat. Ich empfehle Ihnen daher auf verschiedenen, von dem Kriegsminister bezeichneten Posten bequeme und ständige Casernen erbauen zu lassen. Trotz der hochstehenden Mannszucht der Truppen liegen die Uebel, die dem Dienste aus Mangel an Compagnie-Officieren erwachsen, offen zu Tage; ich empfehle Ihnen daher, die Stabsofficiere bleibend von der Linie zu trennen.

Die Marine ist nützlich und ehrenvoll beschäftigt worden in Beschützung der Rechte und des Eigenthums unserer Bürger überall, wo die Lage der Dinge ihre Gegenwart zu erheischen schien. Mit Ausnahme eines einzigen Falls, wo ein von Mord begleiteter Frevel an einem in erlaubtem Handel begriffenen vereinsstaatlichen Schiffe verübt ward, hat nichts den Unternehmungsgeist unserer Bürger auf diesem Felde der Thätigkeit, wo er sich so glänzend entfaltet, behindert oder belästigt. Als Commodore Reed diesen verwegenen Act der Seeräuberei erfuhr, begab er sich sofort an Ort und Stelle; da er aber keine Genugthuung erhielt, weder durch Auslieferung der Mörder noch durch Rückerstattung des geplünderten Eigenthums, so ertheilte er den Barbaren (Malayen) eine strenge und verdiente Züchtigung. Aus dem Berichte des Marineministers werden Sie ersehen, daß es hinsichtlich der Verfügung über unsere Kriegsschiffe nöthig erachtet worden, eine hinlängliche Streitmacht an der Küste von Afrika zu stationiren, um den betrügerischen Mißbrauch unserer Flagge von Seite Fremder zu verhindern. Neuere Erfahrung hat gezeigt, daß die Bestimmungen in unsern bestehenden Gesetzen über Verkauf und Aushändigung (transfer) amerikanischer Schiffe, während sie auswärts sind, sich äußerst mangelhaft erweisen. Aus diesen Mängeln hat man Vortheil gezogen, um Schiffen, die gänzlich Ausländern angehören und den Ocean befahren, den Schein amerikanischen Eigenthums zu geben. Diesen Charakter hat man so gut nachzuheucheln gewußt, daß er ihnen bei Betreibung des Sklavenhandels – einem Handel, den unsere Gesetze nachdrücklich verpönen (denounce), den unsere Bürger mit Abscheu betrachten, und dessen wirksame Unterdrückung nirgends aufrichtiger gewünscht wird als in den Vereinigten Staaten – vergleichsweise Sicherheit bot. Darum wird Ihnen eine baldige sorgfältige Revision dieser Gesetze empfohlen, so daß, ohne die Freiheit unserer Schifffahrt zu behindern oder einen mit derselben in Verbindung stehenden wichtigen Zweig unserer Industrie zu schwächen, die Reinheit und Ehre unserer Flagge mit Sorgfalt gewahrt werde. Nachweisungen hierüber von unserm Consul in der Havannah, welche die Nothwendigkeit hievon darthun, wurden einer Committee des Senats am Schlusse der letzten Session, jedoch wie es scheint, zu spät mitgetheilt, um noch in Erwägung gezogen werden zu können. Sie werden, nebst weitern Mittheilungen aus andern Quellen, von dem geeigneten Departement zu Ihrer Kenntniß gebracht werden. Den letzten Nachrichten zufolge ist die Erforschungs-Expedition in ihren Zwecken erfolgreich gewesen und verspricht nicht minder nützliche Resultate für Handel und Schifffahrt als für die Wissenschaft.

Die Ausdehnung der Poststraßen für den Briefpostdienst betrug am verflossenen 1 Jul. etwa 133,999 (engl.) Meilen, und der Durchschnitt des Jahrestransports auf ihnen 34,496,878 Meilen. Die Zahl der Postämter an jenem Tage belief sich auf 12,780, und am 30 v. M. auf 13,028. Die Einnahme des Postamts-Departements für das mit dem verflossenen 30 Jun. endigende Jahr betrug 4,476,638 Dollars – eine Vermehrung von 241,560 gegen das vorhergehende Jahr. Die Verbindlichkeiten und Haftungen dieses Departements für dieselbe Periode belaufen sich auf 4,624,117 D. Der Mehrbetrag der Haftungen über das Einkommen für die zwei letzten Jahre ist aus dem früher vorhandenen Ueberschusse bestritten worden. Trotz der schwierigen Geldverhältnisse des Landes scheint das Einkommen dieses Departements im Steigen zu seyn, und wofern es von der neuerlichen Zahlungseinstellung so vieler Banken keinen zu starken Stoß erleidet, so wird es im Stande seyn, nicht nur den gegenwärtigen Briefpostdienst aufrecht zu halten, sondern ihn in kurzer Zeit zu erweitern. Mit Vergnügen gewahrt man den Eifer und die Treue, womit die Beamten dieses Departements im Allgemeinen ihre Berufspflichten erfüllen. Einige Schwierigkeiten haben sich erhoben in Bezug auf Verträge für den Transport der Brieffelleisen durch Eisenbahn- und Dampfbootcompagnien. Es scheint, daß das von dem Congreß für den Brieftransport auf Eisenbahnen ausgesetzte Entschädigungsmaximum nicht genügend ist, um einige der Compagnien dahin zu bringen, die Briefe zu solchen Stunden zu versenden, wie es die Bequemlichkeit des Publicums erheischt. Es ist eine der wichtigsten Pflichten der Generalregierung, zum Besten des gesammten Volkes für die Errichtung und Erhaltung der bestmöglichen Briefpostanstalt zu sorgen. Zu diesem Ende ist es unumgänglich nöthig, das Postdepartement in Stand zu setzen, die Stunden, in welchen die Briefe auf Eisenbahnen verführt werden sollen, ebenso wie

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jSupplement" n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div type="jArticle" n="2">
                <p><pb facs="#f0010" n="0228"/><lb/>
durch die Verleihung dieses höchsten aller preußischen Orden in den Adelsstand erhoben worden. &#x2013; Der vor einigen Tagen publicirte Handelsvertrag mit Hamburg soll von Seite mehrerer hiesigen und Stettiner Weinhandlungen en gros, die sich durch eine Bestimmung dieses Vertrags benachtheiligt glauben, Reclamationen veranlaßt haben. Es heißt, daß dieselben vom Finanzminister und vom Generalsteuerdirector auf befriedigende Weise beschieden worden seyen.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="1">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten</hi>.</hi> </head><lb/>
              <p>IV. <hi rendition="#g">Marine</hi>. <hi rendition="#g">Armee</hi>. <hi rendition="#g">Postwesen</hi>.</p><lb/>
              <p>Der gegenwärtige Vertheidigungszustand unserer Seehäfen und Marinewerften, wie ihn der begleitende Bericht des Kriegsministers darlegt, fordert die baldige und ernste Beachtung des Congresses. Als in genauer Verbindung mit diesem Gegenstande stehend, kann ich Ihrer Erwägung nicht stark genug den Plan empfehlen, welchen dieser Beamte wegen der Organisation der Miliz der Vereinigten Staaten vorgelegt hat. (S. Nr. 27 der Allgm. Ztg.) Den ausdrücklichen Wünschen des Congresses gemäß ward im Frühjahr ein Versuch gemacht, den Krieg in Florida mittelst Unterhandlung zu beendigen. Leider sind diese menschenfreundlichen Absichten umsonst gewesen, und die Bemühungen, diese unglücklichen Verwicklungen zu einem befriedigenden Schlusse zu bringen, fehlgeschlagen. Nachdem der commandirende General mit den Indianern feierliche Verpflichtungen abgeschlossen, fingen sie, ohne gegebene Veranlassung, ihre Handlungen der Verrätherei und des Mordes wieder an. Die Erneuerung der Feindseligkeiten auf diesem Gebiete nöthigt mich, Ihrer günstigen Erwägung den Plan zu empfehlen, der Ihnen von dem Staatssecretär des Kriegs in der Absicht vorgelegt werden wird, dieses Departement in Stand zu setzen, den Krieg zu einem glücklichen Ausgang zu führen. Da ich Gelegenheit gehabt hatte, einen Theil der Truppen während des letzten Sommers persönlich in Augenschein zu nehmen, so kann ich mit Vergnügen bezeugen, welch' günstigen Erfolg die Maaßregel dieselben, insoweit die Beschaffenheit unseres Dienstes es gestattet, in möglichst großen Corps beisammen zu halten, für die Verbesserung der Mannszucht unter den Truppen gehabt hat. Ich empfehle Ihnen daher auf verschiedenen, von dem Kriegsminister bezeichneten Posten bequeme und ständige Casernen erbauen zu lassen. Trotz der hochstehenden Mannszucht der Truppen liegen die Uebel, die dem Dienste aus Mangel an Compagnie-Officieren erwachsen, offen zu Tage; ich empfehle Ihnen daher, die Stabsofficiere bleibend von der Linie zu trennen.</p><lb/>
              <p>Die Marine ist nützlich und ehrenvoll beschäftigt worden in Beschützung der Rechte und des Eigenthums unserer Bürger überall, wo die Lage der Dinge ihre Gegenwart zu erheischen schien. Mit Ausnahme eines einzigen Falls, wo ein von Mord begleiteter Frevel an einem in erlaubtem Handel begriffenen vereinsstaatlichen Schiffe verübt ward, hat nichts den Unternehmungsgeist unserer Bürger auf diesem Felde der Thätigkeit, wo er sich so glänzend entfaltet, behindert oder belästigt. Als Commodore Reed diesen verwegenen Act der Seeräuberei erfuhr, begab er sich sofort an Ort und Stelle; da er aber keine Genugthuung erhielt, weder durch Auslieferung der Mörder noch durch Rückerstattung des geplünderten Eigenthums, so ertheilte er den Barbaren (Malayen) eine strenge und verdiente Züchtigung. Aus dem Berichte des Marineministers werden Sie ersehen, daß es hinsichtlich der Verfügung über unsere Kriegsschiffe nöthig erachtet worden, eine hinlängliche Streitmacht an der Küste von Afrika zu stationiren, um den betrügerischen Mißbrauch unserer Flagge von Seite Fremder zu verhindern. Neuere Erfahrung hat gezeigt, daß die Bestimmungen in unsern bestehenden Gesetzen über Verkauf und Aushändigung (transfer) amerikanischer Schiffe, während sie auswärts sind, sich äußerst mangelhaft erweisen. Aus diesen Mängeln hat man Vortheil gezogen, um Schiffen, die gänzlich Ausländern angehören und den Ocean befahren, den Schein amerikanischen Eigenthums zu geben. Diesen Charakter hat man so gut nachzuheucheln gewußt, daß er ihnen bei Betreibung des Sklavenhandels &#x2013; <hi rendition="#g">einem Handel</hi>, <hi rendition="#g">den unsere Gesetze nachdrücklich verpönen</hi> (denounce), <hi rendition="#g">den unsere Bürger mit Abscheu betrachten</hi>, <hi rendition="#g">und dessen wirksame Unterdrückung nirgends aufrichtiger gewünscht wird als in den Vereinigten Staaten</hi> &#x2013; vergleichsweise Sicherheit bot. Darum wird Ihnen eine baldige sorgfältige Revision dieser Gesetze empfohlen, so daß, ohne die Freiheit unserer Schifffahrt zu behindern oder einen mit derselben in Verbindung stehenden wichtigen Zweig unserer Industrie zu schwächen, die Reinheit und Ehre unserer Flagge mit Sorgfalt gewahrt werde. Nachweisungen hierüber von unserm Consul in der Havannah, welche die Nothwendigkeit hievon darthun, wurden einer Committee des Senats am Schlusse der letzten Session, jedoch wie es scheint, zu spät mitgetheilt, um noch in Erwägung gezogen werden zu können. Sie werden, nebst weitern Mittheilungen aus andern Quellen, von dem geeigneten Departement zu Ihrer Kenntniß gebracht werden. Den letzten Nachrichten zufolge ist die Erforschungs-Expedition in ihren Zwecken erfolgreich gewesen und verspricht nicht minder nützliche Resultate für Handel und Schifffahrt als für die Wissenschaft.</p><lb/>
              <p>Die Ausdehnung der Poststraßen für den Briefpostdienst betrug am verflossenen 1 Jul. etwa 133,999 (engl.) Meilen, und der Durchschnitt des Jahrestransports auf ihnen 34,496,878 Meilen. Die Zahl der Postämter an jenem Tage belief sich auf 12,780, und am 30 v. M. auf 13,028. Die Einnahme des Postamts-Departements für das mit dem verflossenen 30 Jun. endigende Jahr betrug 4,476,638 Dollars &#x2013; eine Vermehrung von 241,560 gegen das vorhergehende Jahr. Die Verbindlichkeiten und Haftungen dieses Departements für dieselbe Periode belaufen sich auf 4,624,117 D. Der Mehrbetrag der Haftungen über das Einkommen für die zwei letzten Jahre ist aus dem früher vorhandenen Ueberschusse bestritten worden. Trotz der schwierigen Geldverhältnisse des Landes scheint das Einkommen dieses Departements im Steigen zu seyn, und wofern es von der neuerlichen Zahlungseinstellung so vieler Banken keinen zu starken Stoß erleidet, so wird es im Stande seyn, nicht nur den gegenwärtigen Briefpostdienst aufrecht zu halten, sondern ihn in kurzer Zeit zu erweitern. Mit Vergnügen gewahrt man den Eifer und die Treue, womit die Beamten dieses Departements im Allgemeinen ihre Berufspflichten erfüllen. Einige Schwierigkeiten haben sich erhoben in Bezug auf Verträge für den Transport der Brieffelleisen durch Eisenbahn- und Dampfbootcompagnien. Es scheint, daß das von dem Congreß für den Brieftransport auf Eisenbahnen ausgesetzte Entschädigungsmaximum nicht genügend ist, um einige der Compagnien dahin zu bringen, die Briefe zu solchen Stunden zu versenden, wie es die Bequemlichkeit des Publicums erheischt. Es ist eine der wichtigsten Pflichten der Generalregierung, zum Besten des gesammten Volkes für die Errichtung und Erhaltung der bestmöglichen Briefpostanstalt zu sorgen. Zu diesem Ende ist es unumgänglich nöthig, das Postdepartement in Stand zu setzen, die Stunden, in welchen die Briefe auf Eisenbahnen verführt werden sollen, ebenso wie<lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0228/0010] durch die Verleihung dieses höchsten aller preußischen Orden in den Adelsstand erhoben worden. – Der vor einigen Tagen publicirte Handelsvertrag mit Hamburg soll von Seite mehrerer hiesigen und Stettiner Weinhandlungen en gros, die sich durch eine Bestimmung dieses Vertrags benachtheiligt glauben, Reclamationen veranlaßt haben. Es heißt, daß dieselben vom Finanzminister und vom Generalsteuerdirector auf befriedigende Weise beschieden worden seyen. Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten. IV. Marine. Armee. Postwesen. Der gegenwärtige Vertheidigungszustand unserer Seehäfen und Marinewerften, wie ihn der begleitende Bericht des Kriegsministers darlegt, fordert die baldige und ernste Beachtung des Congresses. Als in genauer Verbindung mit diesem Gegenstande stehend, kann ich Ihrer Erwägung nicht stark genug den Plan empfehlen, welchen dieser Beamte wegen der Organisation der Miliz der Vereinigten Staaten vorgelegt hat. (S. Nr. 27 der Allgm. Ztg.) Den ausdrücklichen Wünschen des Congresses gemäß ward im Frühjahr ein Versuch gemacht, den Krieg in Florida mittelst Unterhandlung zu beendigen. Leider sind diese menschenfreundlichen Absichten umsonst gewesen, und die Bemühungen, diese unglücklichen Verwicklungen zu einem befriedigenden Schlusse zu bringen, fehlgeschlagen. Nachdem der commandirende General mit den Indianern feierliche Verpflichtungen abgeschlossen, fingen sie, ohne gegebene Veranlassung, ihre Handlungen der Verrätherei und des Mordes wieder an. Die Erneuerung der Feindseligkeiten auf diesem Gebiete nöthigt mich, Ihrer günstigen Erwägung den Plan zu empfehlen, der Ihnen von dem Staatssecretär des Kriegs in der Absicht vorgelegt werden wird, dieses Departement in Stand zu setzen, den Krieg zu einem glücklichen Ausgang zu führen. Da ich Gelegenheit gehabt hatte, einen Theil der Truppen während des letzten Sommers persönlich in Augenschein zu nehmen, so kann ich mit Vergnügen bezeugen, welch' günstigen Erfolg die Maaßregel dieselben, insoweit die Beschaffenheit unseres Dienstes es gestattet, in möglichst großen Corps beisammen zu halten, für die Verbesserung der Mannszucht unter den Truppen gehabt hat. Ich empfehle Ihnen daher auf verschiedenen, von dem Kriegsminister bezeichneten Posten bequeme und ständige Casernen erbauen zu lassen. Trotz der hochstehenden Mannszucht der Truppen liegen die Uebel, die dem Dienste aus Mangel an Compagnie-Officieren erwachsen, offen zu Tage; ich empfehle Ihnen daher, die Stabsofficiere bleibend von der Linie zu trennen. Die Marine ist nützlich und ehrenvoll beschäftigt worden in Beschützung der Rechte und des Eigenthums unserer Bürger überall, wo die Lage der Dinge ihre Gegenwart zu erheischen schien. Mit Ausnahme eines einzigen Falls, wo ein von Mord begleiteter Frevel an einem in erlaubtem Handel begriffenen vereinsstaatlichen Schiffe verübt ward, hat nichts den Unternehmungsgeist unserer Bürger auf diesem Felde der Thätigkeit, wo er sich so glänzend entfaltet, behindert oder belästigt. Als Commodore Reed diesen verwegenen Act der Seeräuberei erfuhr, begab er sich sofort an Ort und Stelle; da er aber keine Genugthuung erhielt, weder durch Auslieferung der Mörder noch durch Rückerstattung des geplünderten Eigenthums, so ertheilte er den Barbaren (Malayen) eine strenge und verdiente Züchtigung. Aus dem Berichte des Marineministers werden Sie ersehen, daß es hinsichtlich der Verfügung über unsere Kriegsschiffe nöthig erachtet worden, eine hinlängliche Streitmacht an der Küste von Afrika zu stationiren, um den betrügerischen Mißbrauch unserer Flagge von Seite Fremder zu verhindern. Neuere Erfahrung hat gezeigt, daß die Bestimmungen in unsern bestehenden Gesetzen über Verkauf und Aushändigung (transfer) amerikanischer Schiffe, während sie auswärts sind, sich äußerst mangelhaft erweisen. Aus diesen Mängeln hat man Vortheil gezogen, um Schiffen, die gänzlich Ausländern angehören und den Ocean befahren, den Schein amerikanischen Eigenthums zu geben. Diesen Charakter hat man so gut nachzuheucheln gewußt, daß er ihnen bei Betreibung des Sklavenhandels – einem Handel, den unsere Gesetze nachdrücklich verpönen (denounce), den unsere Bürger mit Abscheu betrachten, und dessen wirksame Unterdrückung nirgends aufrichtiger gewünscht wird als in den Vereinigten Staaten – vergleichsweise Sicherheit bot. Darum wird Ihnen eine baldige sorgfältige Revision dieser Gesetze empfohlen, so daß, ohne die Freiheit unserer Schifffahrt zu behindern oder einen mit derselben in Verbindung stehenden wichtigen Zweig unserer Industrie zu schwächen, die Reinheit und Ehre unserer Flagge mit Sorgfalt gewahrt werde. Nachweisungen hierüber von unserm Consul in der Havannah, welche die Nothwendigkeit hievon darthun, wurden einer Committee des Senats am Schlusse der letzten Session, jedoch wie es scheint, zu spät mitgetheilt, um noch in Erwägung gezogen werden zu können. Sie werden, nebst weitern Mittheilungen aus andern Quellen, von dem geeigneten Departement zu Ihrer Kenntniß gebracht werden. Den letzten Nachrichten zufolge ist die Erforschungs-Expedition in ihren Zwecken erfolgreich gewesen und verspricht nicht minder nützliche Resultate für Handel und Schifffahrt als für die Wissenschaft. Die Ausdehnung der Poststraßen für den Briefpostdienst betrug am verflossenen 1 Jul. etwa 133,999 (engl.) Meilen, und der Durchschnitt des Jahrestransports auf ihnen 34,496,878 Meilen. Die Zahl der Postämter an jenem Tage belief sich auf 12,780, und am 30 v. M. auf 13,028. Die Einnahme des Postamts-Departements für das mit dem verflossenen 30 Jun. endigende Jahr betrug 4,476,638 Dollars – eine Vermehrung von 241,560 gegen das vorhergehende Jahr. Die Verbindlichkeiten und Haftungen dieses Departements für dieselbe Periode belaufen sich auf 4,624,117 D. Der Mehrbetrag der Haftungen über das Einkommen für die zwei letzten Jahre ist aus dem früher vorhandenen Ueberschusse bestritten worden. Trotz der schwierigen Geldverhältnisse des Landes scheint das Einkommen dieses Departements im Steigen zu seyn, und wofern es von der neuerlichen Zahlungseinstellung so vieler Banken keinen zu starken Stoß erleidet, so wird es im Stande seyn, nicht nur den gegenwärtigen Briefpostdienst aufrecht zu halten, sondern ihn in kurzer Zeit zu erweitern. Mit Vergnügen gewahrt man den Eifer und die Treue, womit die Beamten dieses Departements im Allgemeinen ihre Berufspflichten erfüllen. Einige Schwierigkeiten haben sich erhoben in Bezug auf Verträge für den Transport der Brieffelleisen durch Eisenbahn- und Dampfbootcompagnien. Es scheint, daß das von dem Congreß für den Brieftransport auf Eisenbahnen ausgesetzte Entschädigungsmaximum nicht genügend ist, um einige der Compagnien dahin zu bringen, die Briefe zu solchen Stunden zu versenden, wie es die Bequemlichkeit des Publicums erheischt. Es ist eine der wichtigsten Pflichten der Generalregierung, zum Besten des gesammten Volkes für die Errichtung und Erhaltung der bestmöglichen Briefpostanstalt zu sorgen. Zu diesem Ende ist es unumgänglich nöthig, das Postdepartement in Stand zu setzen, die Stunden, in welchen die Briefe auf Eisenbahnen verführt werden sollen, ebenso wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Deutsches Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-06-28T11:37:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-06-28T11:37:15Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_029_18400129
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_029_18400129/10
Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 29. Augsburg, 29. Januar 1840, S. 0228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_029_18400129/10>, abgerufen am 21.11.2024.