Allgemeine Zeitung. Nr. 77. Augsburg, 17. März 1840.Man darf um so weniger daran zweifeln, als auch die Pforte bemüht seyn soll, nach Kräften beizutragen, damit die Mächte der Verlegenheit enthoben werden, in die sie sich durch ihre dem Sultan gemachten Zusicherungen gesetzt haben. Wie Sie wohl schon wissen, hat sie sich bereit erklärt, dem Wunsche des Lords Palmerston zu entsprechen, und einen Bevollmächtigten anherzusenden, der den abzuhaltenden Conferenzen beiwohnen soll. Frankreich. Paris, 12 März. Der Vertheidigung von Masagran wurde auch in der Pairskammersitzung vom 10 März in der Discussion über die beantragte Pension zu Gunsten der Wittwe des Obristen Combes gedacht. Der alte Marschall Soult, den seine Erinnerungen aus den Feldzügen der Napoleon'schen Zeit nicht wohl zu einer leichtfertigen Ueberschätzung kriegerischer Thaten verleiten können, nannte die Vertheidigung jenes afrikanischen Städtchens eine "ungeheure, unermeßliche That (un fait prodigieux, immense)," welche die Geschichte aufbewahren müsse. Das heldenmüthige Beispiel des tapfern Combes, sagte der Marschall, habe auf die kleine Besatzung von Masagran begeisternd gewirkt und ihren Muth in so großer Gefahr gestählt. In gleicher Weise sprach der Marquis v. Dreux-Breze: "Es ist zwar nichts Neues, daß eine schwache französische Besatzung bedeutenden Streitkräften widerstand, aber selten sah man einen so energischen Entschluß von einem glänzendern Erfolg gekrönt. Hundert und dreiundzwanzig Soldaten haben in offenem Felde (denn das Städtchen Masagran hat keinerlei Befestigung) einer Armee von zwölftausend Feinden widerstanden und sie zum Rückzug gezwungen, nachdem sie ihr sechshundert Mann getödtet. Der Fall ist fast einzig in den militärischen Annalen, und zeigt von Seite des Officiers, der diese handvoll Tapferer befehligte, nicht nur eine große Unerschrockenheit, sondern auch eine bedeutende Kenntniß der Kriegskunst."*) Eine Subscription ist in Paris und in Algier eröffnet worden, um zur Erinnerung an die Vertheidigung von Masagran eine Säule zu errichten, in welche die Namen aller Soldaten und Officiere, die an dieser Waffenthat Theil genommen, eingegraben werden sollen. Das Commerce, der National und der Courrier francais fordern zu Beiträgen auf. Hr. Guizot, erzählt das Commerce, hat an seinen Freund Hrn. Jaubert, Minister der öffentlichen Arbeiten, geschrieben, daß er gegen das neue Cabinet nichts einzuwenden habe, und ihm nicht nur seine Mitwirkung auf seinem Botschafterposten in London leihen, sondern auch seine Freunde in der Kammer auffordern werde, das Cabinet mit ihrem Votum zu unterstützen, aber dieß nur unter der Bedingung, daß das Ministerium des Hrn. Thiers erkläre, es wolle die seit 1830 befolgte Politik fortsetzen, und sich nicht der Linken nähern. Hr. Guizot setzte hinzu, er würde, wenn das Cabinet seine Erwartung täuschte und die Gunst der Linken zu gewinnen suchte, seinen Botschafterposten in London verlassen und in der Kammer seine Freunde zu einer Opposition in conservativem Sinn ermuntern. Diese Details, versichert das Commerce, habe man sich im Conferenzsaal der Deputirtenkammer erzählt, wo sie auf die Partei der 221, denen Hr. Guizot sich in letzter Zeit angeschlossen, lebhaften Eindruck gemacht und bei ihrem Entschlusse sie bestärkt haben sollen, die Debatte über den Gesetzesentwurf hinsichtlich der geheimen Fonds mit einer Aufforderung an Hrn. Thiers zu einer deutlichen, entschiedenen Erklärung zu eröffnen. Das Journal des Debats meldet, daß am Freitag (13) eine Versammlung der vormaligen 221 bei dem Restaurateur Lemardelay stattfinden werde. Dann fügt es in Bezug auf die Forderung der geheimen Fonds bei: "Man kann ohne den Beistand der 221 nicht regieren; dieß ist anerkannt; das gegenwärtige Ministerium muß ihre Stimmen haben, um eine Majorität zu erhalten. Wenigstens muß es eine große Zahl ihrer Stimmen haben; die Frage ist nur, unter welchen Bedingungen man sie will. Hr. Thiers und Hr. Remusat sind allerdings zwei sehr geistvolle Männer. Die Rede fließt ihnen leicht und angenehm vom Munde, sie kennen das menschliche Herz, und thun sich vielleicht nur etwas zu viel darauf zu gut, um so mehr, als sie es ein wenig verachten. Eine Verachtung solcher Art kann oft schlimmes Spiel bereiten. Sie rechnen auf schlechte Leidenschaften, um eine Majorität zu gewinnen. Wir glauben, daß sie diese nicht finden werden, gerade weil sie sie von solcher Seite suchen. Man gewinnt einige Individuen mit Gunstbezeugungen: damit bildet man sich aber noch keine Majorität. Man bildet sich eine Majorität nur mit festen Grundsätzen, die man kühn auf der Tribune darlegt. Darin liegt die Blöße des gegenwärtigen Ministeriums. Statt sich an die selbstischen Interessen der einzelnen Deputirten zu wenden, statt die Kammer Mann für Mann zu bestechen, was schwer und sehr unsicher ist, sollte man die Grundsätze der 221 ergreifen, offen sich ihrer Sache anschließen, alsdann würde man eine Majorität bekommen, bei welcher man keinen großen Aufwand parlamentarischer Strategie nöthig hätte, und die man eben so leicht sich bewahren würde, als man sie erworben hätte. Leider kann das Ministerium, selbst wenn es dieß wollte, es nicht thun, weil sein Ursprung sich ihm entgegensetzt. Es liegt unter dem Joche seiner Geburt: so wie es auf die Welt gekommen ist, so muß es auch leben. Es kann sich diesem Verhängniß nicht entziehen. Es ist unter dem Beistande der Linken geboren, und was es auch thun mag, es muß mit dem Beistande der Linken leben. Entzieht ihm die Linke ihre stützende Hand, augenblicklich fällt es... Hr. Thiers versucht, das Centrum zum Vortheil der Linken zu verrücken, um so mehr, als kein Mann aus dem Centrum in seinen Reihen steht. Er ist nicht auf der Seite des Centrums, sondern will dieses zur Linken hin nach sich ziehen. Man versucht keine Versöhnung, wie am 22 Febr., am 15 April, am 12 Mai, eine Versöhnung, wobei man den Männern und den Grundsätzen des Centrums mehr oder minder großen Antheil gewährte; jetzt will man eine Abdankung des Centrums, eine Abdankung, bei der man mit einer Auflösung droht. Man will, daß das Centrum in der Kammer abtrete, falls es sich nicht der Gefahr aussetzen wolle, vor den Wahlcollegien abtreten zu müssen. Das *) Die Besatzung von Masagran bestand aus Soldaten der sogenannten "Bataillons d'Afrique," welche aus Individuen gebildet werden, die aus den Militärgefängnissen Frankreichs kommen. Diese Bataillone gehören zu den verrufensten der an ähnlichen Strafcorps zahlreichen Algierer Armee, sind aber wegen ihrer Tapferkeit berühmt, und der Marschall Clauzel hat sie immer zu den gefährlichsten, schwierigsten Unternehmungen verwendet. Ein Brief aus Oran erzählt: "Als der Feind nach fünftägigem Angriff sich zurückzog, und die Besatzung von Mostaganem den Vertheidigern von Masagran zu Hülfe kam, gaben die vom Pulverrauch geschwärzten, todmüden Krieger auf die Frage: was ihnen nöthig sey, zur Antwort: Zwieback, Pulver und Feinde." Unrichtig ist übrigens in der Rede des Hrn. v. Dreux-Breze die Bemerkung, daß Masagran ganz ohne Festungswerke sey Das Städtchen ist von einer einfachen Ringmauer umgeben, welche gegen europäische Truppen von geringem Nutzen wäre, gegen Araber indessen ein Hinderniß bildet, an dem bis jetzt alle ihre Angriffe scheiterten. Aehnliche Beispiele haben sich in diesem Kriege schon öfters zugetragen. Die Besatzung des Blockhauses Salem bei Budschia, aus 25 Mann bestehend, vertheidigte sich im Jahre 1834 gegen 4000 Kabylen mit gleichem Erfolg.
Man darf um so weniger daran zweifeln, als auch die Pforte bemüht seyn soll, nach Kräften beizutragen, damit die Mächte der Verlegenheit enthoben werden, in die sie sich durch ihre dem Sultan gemachten Zusicherungen gesetzt haben. Wie Sie wohl schon wissen, hat sie sich bereit erklärt, dem Wunsche des Lords Palmerston zu entsprechen, und einen Bevollmächtigten anherzusenden, der den abzuhaltenden Conferenzen beiwohnen soll. Frankreich. Paris, 12 März. Der Vertheidigung von Masagran wurde auch in der Pairskammersitzung vom 10 März in der Discussion über die beantragte Pension zu Gunsten der Wittwe des Obristen Combes gedacht. Der alte Marschall Soult, den seine Erinnerungen aus den Feldzügen der Napoleon'schen Zeit nicht wohl zu einer leichtfertigen Ueberschätzung kriegerischer Thaten verleiten können, nannte die Vertheidigung jenes afrikanischen Städtchens eine „ungeheure, unermeßliche That (un fait prodigieux, immense),“ welche die Geschichte aufbewahren müsse. Das heldenmüthige Beispiel des tapfern Combes, sagte der Marschall, habe auf die kleine Besatzung von Masagran begeisternd gewirkt und ihren Muth in so großer Gefahr gestählt. In gleicher Weise sprach der Marquis v. Dreux-Brézé: „Es ist zwar nichts Neues, daß eine schwache französische Besatzung bedeutenden Streitkräften widerstand, aber selten sah man einen so energischen Entschluß von einem glänzendern Erfolg gekrönt. Hundert und dreiundzwanzig Soldaten haben in offenem Felde (denn das Städtchen Masagran hat keinerlei Befestigung) einer Armee von zwölftausend Feinden widerstanden und sie zum Rückzug gezwungen, nachdem sie ihr sechshundert Mann getödtet. Der Fall ist fast einzig in den militärischen Annalen, und zeigt von Seite des Officiers, der diese handvoll Tapferer befehligte, nicht nur eine große Unerschrockenheit, sondern auch eine bedeutende Kenntniß der Kriegskunst.“*) Eine Subscription ist in Paris und in Algier eröffnet worden, um zur Erinnerung an die Vertheidigung von Masagran eine Säule zu errichten, in welche die Namen aller Soldaten und Officiere, die an dieser Waffenthat Theil genommen, eingegraben werden sollen. Das Commerce, der National und der Courrier français fordern zu Beiträgen auf. Hr. Guizot, erzählt das Commerce, hat an seinen Freund Hrn. Jaubert, Minister der öffentlichen Arbeiten, geschrieben, daß er gegen das neue Cabinet nichts einzuwenden habe, und ihm nicht nur seine Mitwirkung auf seinem Botschafterposten in London leihen, sondern auch seine Freunde in der Kammer auffordern werde, das Cabinet mit ihrem Votum zu unterstützen, aber dieß nur unter der Bedingung, daß das Ministerium des Hrn. Thiers erkläre, es wolle die seit 1830 befolgte Politik fortsetzen, und sich nicht der Linken nähern. Hr. Guizot setzte hinzu, er würde, wenn das Cabinet seine Erwartung täuschte und die Gunst der Linken zu gewinnen suchte, seinen Botschafterposten in London verlassen und in der Kammer seine Freunde zu einer Opposition in conservativem Sinn ermuntern. Diese Details, versichert das Commerce, habe man sich im Conferenzsaal der Deputirtenkammer erzählt, wo sie auf die Partei der 221, denen Hr. Guizot sich in letzter Zeit angeschlossen, lebhaften Eindruck gemacht und bei ihrem Entschlusse sie bestärkt haben sollen, die Debatte über den Gesetzesentwurf hinsichtlich der geheimen Fonds mit einer Aufforderung an Hrn. Thiers zu einer deutlichen, entschiedenen Erklärung zu eröffnen. Das Journal des Débats meldet, daß am Freitag (13) eine Versammlung der vormaligen 221 bei dem Restaurateur Lemardelay stattfinden werde. Dann fügt es in Bezug auf die Forderung der geheimen Fonds bei: „Man kann ohne den Beistand der 221 nicht regieren; dieß ist anerkannt; das gegenwärtige Ministerium muß ihre Stimmen haben, um eine Majorität zu erhalten. Wenigstens muß es eine große Zahl ihrer Stimmen haben; die Frage ist nur, unter welchen Bedingungen man sie will. Hr. Thiers und Hr. Rémusat sind allerdings zwei sehr geistvolle Männer. Die Rede fließt ihnen leicht und angenehm vom Munde, sie kennen das menschliche Herz, und thun sich vielleicht nur etwas zu viel darauf zu gut, um so mehr, als sie es ein wenig verachten. Eine Verachtung solcher Art kann oft schlimmes Spiel bereiten. Sie rechnen auf schlechte Leidenschaften, um eine Majorität zu gewinnen. Wir glauben, daß sie diese nicht finden werden, gerade weil sie sie von solcher Seite suchen. Man gewinnt einige Individuen mit Gunstbezeugungen: damit bildet man sich aber noch keine Majorität. Man bildet sich eine Majorität nur mit festen Grundsätzen, die man kühn auf der Tribune darlegt. Darin liegt die Blöße des gegenwärtigen Ministeriums. Statt sich an die selbstischen Interessen der einzelnen Deputirten zu wenden, statt die Kammer Mann für Mann zu bestechen, was schwer und sehr unsicher ist, sollte man die Grundsätze der 221 ergreifen, offen sich ihrer Sache anschließen, alsdann würde man eine Majorität bekommen, bei welcher man keinen großen Aufwand parlamentarischer Strategie nöthig hätte, und die man eben so leicht sich bewahren würde, als man sie erworben hätte. Leider kann das Ministerium, selbst wenn es dieß wollte, es nicht thun, weil sein Ursprung sich ihm entgegensetzt. Es liegt unter dem Joche seiner Geburt: so wie es auf die Welt gekommen ist, so muß es auch leben. Es kann sich diesem Verhängniß nicht entziehen. Es ist unter dem Beistande der Linken geboren, und was es auch thun mag, es muß mit dem Beistande der Linken leben. Entzieht ihm die Linke ihre stützende Hand, augenblicklich fällt es... Hr. Thiers versucht, das Centrum zum Vortheil der Linken zu verrücken, um so mehr, als kein Mann aus dem Centrum in seinen Reihen steht. Er ist nicht auf der Seite des Centrums, sondern will dieses zur Linken hin nach sich ziehen. Man versucht keine Versöhnung, wie am 22 Febr., am 15 April, am 12 Mai, eine Versöhnung, wobei man den Männern und den Grundsätzen des Centrums mehr oder minder großen Antheil gewährte; jetzt will man eine Abdankung des Centrums, eine Abdankung, bei der man mit einer Auflösung droht. Man will, daß das Centrum in der Kammer abtrete, falls es sich nicht der Gefahr aussetzen wolle, vor den Wahlcollegien abtreten zu müssen. Das *) Die Besatzung von Masagran bestand aus Soldaten der sogenannten „Bataillons d'Afrique,“ welche aus Individuen gebildet werden, die aus den Militärgefängnissen Frankreichs kommen. Diese Bataillone gehören zu den verrufensten der an ähnlichen Strafcorps zahlreichen Algierer Armee, sind aber wegen ihrer Tapferkeit berühmt, und der Marschall Clauzel hat sie immer zu den gefährlichsten, schwierigsten Unternehmungen verwendet. Ein Brief aus Oran erzählt: „Als der Feind nach fünftägigem Angriff sich zurückzog, und die Besatzung von Mostaganem den Vertheidigern von Masagran zu Hülfe kam, gaben die vom Pulverrauch geschwärzten, todmüden Krieger auf die Frage: was ihnen nöthig sey, zur Antwort: Zwieback, Pulver und Feinde.“ Unrichtig ist übrigens in der Rede des Hrn. v. Dreux-Brézé die Bemerkung, daß Masagran ganz ohne Festungswerke sey Das Städtchen ist von einer einfachen Ringmauer umgeben, welche gegen europäische Truppen von geringem Nutzen wäre, gegen Araber indessen ein Hinderniß bildet, an dem bis jetzt alle ihre Angriffe scheiterten. Aehnliche Beispiele haben sich in diesem Kriege schon öfters zugetragen. Die Besatzung des Blockhauses Salem bei Budschia, aus 25 Mann bestehend, vertheidigte sich im Jahre 1834 gegen 4000 Kabylen mit gleichem Erfolg.
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Hundert und dreiundzwanzig Soldaten haben in offenem Felde (denn das Städtchen Masagran hat keinerlei Befestigung) einer Armee von zwölftausend Feinden widerstanden und sie zum Rückzug gezwungen, nachdem sie ihr sechshundert Mann getödtet. Der Fall ist fast einzig in den militärischen Annalen, und zeigt von Seite des Officiers, der diese handvoll Tapferer befehligte, nicht nur eine große Unerschrockenheit, sondern auch eine bedeutende Kenntniß der Kriegskunst.“<note place="foot" n="*)"> Die Besatzung von Masagran bestand aus Soldaten der sogenannten „Bataillons d'Afrique,“ welche aus Individuen gebildet werden, die aus den Militärgefängnissen Frankreichs kommen. Diese Bataillone gehören zu den verrufensten der an ähnlichen Strafcorps zahlreichen Algierer Armee, sind aber wegen ihrer Tapferkeit berühmt, und der Marschall Clauzel hat sie immer zu den gefährlichsten, schwierigsten Unternehmungen verwendet. Ein Brief aus Oran erzählt: „Als der Feind nach fünftägigem Angriff sich zurückzog, und die Besatzung von Mostaganem den Vertheidigern von Masagran zu Hülfe kam, gaben die vom Pulverrauch geschwärzten, todmüden Krieger auf die Frage: was ihnen nöthig sey, zur Antwort: Zwieback, Pulver und Feinde.“ Unrichtig ist übrigens in der Rede des Hrn. v. Dreux-Brézé die Bemerkung, daß Masagran ganz ohne Festungswerke sey Das Städtchen ist von einer einfachen Ringmauer umgeben, welche gegen europäische Truppen von geringem Nutzen wäre, gegen Araber indessen ein Hinderniß bildet, an dem bis jetzt alle ihre Angriffe scheiterten. Aehnliche Beispiele haben sich in diesem Kriege schon öfters zugetragen. 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Thiers erkläre, es wolle die seit 1830 befolgte Politik fortsetzen, und sich nicht der Linken nähern. Hr. Guizot setzte hinzu, er würde, wenn das Cabinet seine Erwartung täuschte und die Gunst der Linken zu gewinnen suchte, seinen Botschafterposten in London verlassen und in der Kammer seine Freunde zu einer Opposition in conservativem Sinn ermuntern. Diese Details, versichert das Commerce, habe man sich im Conferenzsaal der Deputirtenkammer erzählt, wo sie auf die Partei der 221, denen Hr. Guizot sich in letzter Zeit angeschlossen, lebhaften Eindruck gemacht und bei ihrem Entschlusse sie bestärkt haben sollen, die Debatte über den Gesetzesentwurf hinsichtlich der geheimen Fonds mit einer Aufforderung an Hrn. Thiers zu einer deutlichen, entschiedenen Erklärung zu eröffnen.</p><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">Journal des Débats</hi> meldet, daß am Freitag (13) eine Versammlung der vormaligen 221 bei dem Restaurateur Lemardelay stattfinden werde. Dann fügt es in Bezug auf die Forderung der geheimen Fonds bei: „Man kann ohne den Beistand der 221 nicht regieren; dieß ist anerkannt; das gegenwärtige Ministerium muß ihre Stimmen haben, um eine Majorität zu erhalten. Wenigstens muß es eine große Zahl ihrer Stimmen haben; die Frage ist nur, unter welchen Bedingungen man sie will. Hr. Thiers und Hr. Rémusat sind allerdings zwei sehr geistvolle Männer. Die Rede fließt ihnen leicht und angenehm vom Munde, sie kennen das menschliche Herz, und thun sich vielleicht nur etwas zu viel darauf zu gut, um so mehr, als sie es ein wenig verachten. Eine Verachtung solcher Art kann oft schlimmes Spiel bereiten. Sie rechnen auf schlechte Leidenschaften, um eine Majorität zu gewinnen. Wir glauben, daß sie diese nicht finden werden, gerade weil sie sie von solcher Seite suchen. Man gewinnt einige Individuen mit Gunstbezeugungen: damit bildet man sich aber noch keine Majorität. Man bildet sich eine Majorität nur mit festen Grundsätzen, die man kühn auf der Tribune darlegt. Darin liegt die Blöße des gegenwärtigen Ministeriums. Statt sich an die selbstischen Interessen der einzelnen Deputirten zu wenden, statt die Kammer Mann für Mann zu bestechen, was schwer und sehr unsicher ist, sollte man die Grundsätze der 221 ergreifen, offen sich ihrer Sache anschließen, alsdann würde man eine Majorität bekommen, bei welcher man keinen großen Aufwand parlamentarischer Strategie nöthig hätte, und die man eben so leicht sich bewahren würde, als man sie erworben hätte. Leider kann das Ministerium, selbst wenn es dieß wollte, es nicht thun, weil sein Ursprung sich ihm entgegensetzt. Es liegt unter dem Joche seiner Geburt: so wie es auf die Welt gekommen ist, so muß es auch leben. Es kann sich diesem Verhängniß nicht entziehen. Es ist unter dem Beistande der Linken geboren, und was es auch thun mag, es muß mit dem Beistande der Linken leben. Entzieht ihm die Linke ihre stützende Hand, augenblicklich fällt es... Hr. Thiers versucht, das Centrum zum Vortheil der Linken zu verrücken, um so mehr, als kein Mann aus dem Centrum in seinen Reihen steht. Er ist nicht auf der Seite des Centrums, sondern will dieses zur Linken hin nach sich ziehen. Man versucht keine Versöhnung, wie am 22 Febr., am 15 April, am 12 Mai, eine Versöhnung, wobei man den Männern und den Grundsätzen des Centrums mehr oder minder großen Antheil gewährte; jetzt will man eine Abdankung des Centrums, eine Abdankung, bei der man mit einer Auflösung droht. Man will, daß das Centrum in der Kammer abtrete, falls es sich nicht der Gefahr aussetzen wolle, vor den Wahlcollegien abtreten zu müssen. Das<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0611/0003]
Man darf um so weniger daran zweifeln, als auch die Pforte bemüht seyn soll, nach Kräften beizutragen, damit die Mächte der Verlegenheit enthoben werden, in die sie sich durch ihre dem Sultan gemachten Zusicherungen gesetzt haben. Wie Sie wohl schon wissen, hat sie sich bereit erklärt, dem Wunsche des Lords Palmerston zu entsprechen, und einen Bevollmächtigten anherzusenden, der den abzuhaltenden Conferenzen beiwohnen soll.
Frankreich.
_ Paris, 12 März.
Der Vertheidigung von Masagran wurde auch in der Pairskammersitzung vom 10 März in der Discussion über die beantragte Pension zu Gunsten der Wittwe des Obristen Combes gedacht. Der alte Marschall Soult, den seine Erinnerungen aus den Feldzügen der Napoleon'schen Zeit nicht wohl zu einer leichtfertigen Ueberschätzung kriegerischer Thaten verleiten können, nannte die Vertheidigung jenes afrikanischen Städtchens eine „ungeheure, unermeßliche That (un fait prodigieux, immense),“ welche die Geschichte aufbewahren müsse. Das heldenmüthige Beispiel des tapfern Combes, sagte der Marschall, habe auf die kleine Besatzung von Masagran begeisternd gewirkt und ihren Muth in so großer Gefahr gestählt. In gleicher Weise sprach der Marquis v. Dreux-Brézé: „Es ist zwar nichts Neues, daß eine schwache französische Besatzung bedeutenden Streitkräften widerstand, aber selten sah man einen so energischen Entschluß von einem glänzendern Erfolg gekrönt. Hundert und dreiundzwanzig Soldaten haben in offenem Felde (denn das Städtchen Masagran hat keinerlei Befestigung) einer Armee von zwölftausend Feinden widerstanden und sie zum Rückzug gezwungen, nachdem sie ihr sechshundert Mann getödtet. Der Fall ist fast einzig in den militärischen Annalen, und zeigt von Seite des Officiers, der diese handvoll Tapferer befehligte, nicht nur eine große Unerschrockenheit, sondern auch eine bedeutende Kenntniß der Kriegskunst.“ *)
Eine Subscription ist in Paris und in Algier eröffnet worden, um zur Erinnerung an die Vertheidigung von Masagran eine Säule zu errichten, in welche die Namen aller Soldaten und Officiere, die an dieser Waffenthat Theil genommen, eingegraben werden sollen. Das Commerce, der National und der Courrier français fordern zu Beiträgen auf.
Hr. Guizot, erzählt das Commerce, hat an seinen Freund Hrn. Jaubert, Minister der öffentlichen Arbeiten, geschrieben, daß er gegen das neue Cabinet nichts einzuwenden habe, und ihm nicht nur seine Mitwirkung auf seinem Botschafterposten in London leihen, sondern auch seine Freunde in der Kammer auffordern werde, das Cabinet mit ihrem Votum zu unterstützen, aber dieß nur unter der Bedingung, daß das Ministerium des Hrn. Thiers erkläre, es wolle die seit 1830 befolgte Politik fortsetzen, und sich nicht der Linken nähern. Hr. Guizot setzte hinzu, er würde, wenn das Cabinet seine Erwartung täuschte und die Gunst der Linken zu gewinnen suchte, seinen Botschafterposten in London verlassen und in der Kammer seine Freunde zu einer Opposition in conservativem Sinn ermuntern. Diese Details, versichert das Commerce, habe man sich im Conferenzsaal der Deputirtenkammer erzählt, wo sie auf die Partei der 221, denen Hr. Guizot sich in letzter Zeit angeschlossen, lebhaften Eindruck gemacht und bei ihrem Entschlusse sie bestärkt haben sollen, die Debatte über den Gesetzesentwurf hinsichtlich der geheimen Fonds mit einer Aufforderung an Hrn. Thiers zu einer deutlichen, entschiedenen Erklärung zu eröffnen.
Das Journal des Débats meldet, daß am Freitag (13) eine Versammlung der vormaligen 221 bei dem Restaurateur Lemardelay stattfinden werde. Dann fügt es in Bezug auf die Forderung der geheimen Fonds bei: „Man kann ohne den Beistand der 221 nicht regieren; dieß ist anerkannt; das gegenwärtige Ministerium muß ihre Stimmen haben, um eine Majorität zu erhalten. Wenigstens muß es eine große Zahl ihrer Stimmen haben; die Frage ist nur, unter welchen Bedingungen man sie will. Hr. Thiers und Hr. Rémusat sind allerdings zwei sehr geistvolle Männer. Die Rede fließt ihnen leicht und angenehm vom Munde, sie kennen das menschliche Herz, und thun sich vielleicht nur etwas zu viel darauf zu gut, um so mehr, als sie es ein wenig verachten. Eine Verachtung solcher Art kann oft schlimmes Spiel bereiten. Sie rechnen auf schlechte Leidenschaften, um eine Majorität zu gewinnen. Wir glauben, daß sie diese nicht finden werden, gerade weil sie sie von solcher Seite suchen. Man gewinnt einige Individuen mit Gunstbezeugungen: damit bildet man sich aber noch keine Majorität. Man bildet sich eine Majorität nur mit festen Grundsätzen, die man kühn auf der Tribune darlegt. Darin liegt die Blöße des gegenwärtigen Ministeriums. Statt sich an die selbstischen Interessen der einzelnen Deputirten zu wenden, statt die Kammer Mann für Mann zu bestechen, was schwer und sehr unsicher ist, sollte man die Grundsätze der 221 ergreifen, offen sich ihrer Sache anschließen, alsdann würde man eine Majorität bekommen, bei welcher man keinen großen Aufwand parlamentarischer Strategie nöthig hätte, und die man eben so leicht sich bewahren würde, als man sie erworben hätte. Leider kann das Ministerium, selbst wenn es dieß wollte, es nicht thun, weil sein Ursprung sich ihm entgegensetzt. Es liegt unter dem Joche seiner Geburt: so wie es auf die Welt gekommen ist, so muß es auch leben. Es kann sich diesem Verhängniß nicht entziehen. Es ist unter dem Beistande der Linken geboren, und was es auch thun mag, es muß mit dem Beistande der Linken leben. Entzieht ihm die Linke ihre stützende Hand, augenblicklich fällt es... Hr. Thiers versucht, das Centrum zum Vortheil der Linken zu verrücken, um so mehr, als kein Mann aus dem Centrum in seinen Reihen steht. Er ist nicht auf der Seite des Centrums, sondern will dieses zur Linken hin nach sich ziehen. Man versucht keine Versöhnung, wie am 22 Febr., am 15 April, am 12 Mai, eine Versöhnung, wobei man den Männern und den Grundsätzen des Centrums mehr oder minder großen Antheil gewährte; jetzt will man eine Abdankung des Centrums, eine Abdankung, bei der man mit einer Auflösung droht. Man will, daß das Centrum in der Kammer abtrete, falls es sich nicht der Gefahr aussetzen wolle, vor den Wahlcollegien abtreten zu müssen. Das
*) Die Besatzung von Masagran bestand aus Soldaten der sogenannten „Bataillons d'Afrique,“ welche aus Individuen gebildet werden, die aus den Militärgefängnissen Frankreichs kommen. Diese Bataillone gehören zu den verrufensten der an ähnlichen Strafcorps zahlreichen Algierer Armee, sind aber wegen ihrer Tapferkeit berühmt, und der Marschall Clauzel hat sie immer zu den gefährlichsten, schwierigsten Unternehmungen verwendet. Ein Brief aus Oran erzählt: „Als der Feind nach fünftägigem Angriff sich zurückzog, und die Besatzung von Mostaganem den Vertheidigern von Masagran zu Hülfe kam, gaben die vom Pulverrauch geschwärzten, todmüden Krieger auf die Frage: was ihnen nöthig sey, zur Antwort: Zwieback, Pulver und Feinde.“ Unrichtig ist übrigens in der Rede des Hrn. v. Dreux-Brézé die Bemerkung, daß Masagran ganz ohne Festungswerke sey Das Städtchen ist von einer einfachen Ringmauer umgeben, welche gegen europäische Truppen von geringem Nutzen wäre, gegen Araber indessen ein Hinderniß bildet, an dem bis jetzt alle ihre Angriffe scheiterten. Aehnliche Beispiele haben sich in diesem Kriege schon öfters zugetragen. Die Besatzung des Blockhauses Salem bei Budschia, aus 25 Mann bestehend, vertheidigte sich im Jahre 1834 gegen 4000 Kabylen mit gleichem Erfolg.
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(2016-06-28T11:37:15Z)
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Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
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