Allgemeine Zeitung. Nr. 79. Augsburg, 19. März 1840.wird, so dürfte er Berlin erst am 31 März erreichen und in Darmstadt gegen Ende April eintreffen. - Graf Moriz Esterhazy ist dem Vernehmen nach interimistisch zum Geschäftsträger am k. schwedischen Hofe ernannt, da die Rückkehr des Gesandten, Grafen Woyna, sich noch etwas verziehen dürfte. Neuerdings spricht man von verläßlicher Rückkehr des Fürsten Esterhazy auf den Botschafterposten in London, nur ist der Termin derselben noch nicht bekannt. Ostindien. Ein Schreiben aus Pondichery vom 22 Jan. in französischen Blättern gibt einige Details über die furchtbaren Verheerungen, welche der Einbruch der Gewässer des Meeres an der Küste von Orissa, in den Städten Yanaon und Coringui angerichtet. Das durch einen Orkan bis fast in den tiefsten Grund aufgewühlte Meer brach zur Nachtzeit ins Land ein und überschwemmte dasselbe bis über fünfzehn Meilen von der Küste. Die Stadt Yanaon, wo die Franzosen eine Faktorei besitzen, und Coringui, eine Niederlassung der Engländer, wurden fast ganz zerstört. Als vier Stunden später das Meer wieder zurückgetreten war, blieben 10,000 Leichname auf dem trocknen Boden zurück und 5 bis 6000 schwemmten die Fluthen mit fort. So gewaltig war der Einbruch der See, daß man ein kleines Küstenfahrzeug fünfzehn Meilen im Innern, bei einer Pagode, fand. wird, so dürfte er Berlin erst am 31 März erreichen und in Darmstadt gegen Ende April eintreffen. – Graf Moriz Esterhazy ist dem Vernehmen nach interimistisch zum Geschäftsträger am k. schwedischen Hofe ernannt, da die Rückkehr des Gesandten, Grafen Woyna, sich noch etwas verziehen dürfte. Neuerdings spricht man von verläßlicher Rückkehr des Fürsten Esterhazy auf den Botschafterposten in London, nur ist der Termin derselben noch nicht bekannt. Ostindien. Ein Schreiben aus Pondichery vom 22 Jan. in französischen Blättern gibt einige Details über die furchtbaren Verheerungen, welche der Einbruch der Gewässer des Meeres an der Küste von Orissa, in den Städten Yanaon und Coringui angerichtet. Das durch einen Orkan bis fast in den tiefsten Grund aufgewühlte Meer brach zur Nachtzeit ins Land ein und überschwemmte dasselbe bis über fünfzehn Meilen von der Küste. Die Stadt Yanaon, wo die Franzosen eine Faktorei besitzen, und Coringui, eine Niederlassung der Engländer, wurden fast ganz zerstört. Als vier Stunden später das Meer wieder zurückgetreten war, blieben 10,000 Leichname auf dem trocknen Boden zurück und 5 bis 6000 schwemmten die Fluthen mit fort. So gewaltig war der Einbruch der See, daß man ein kleines Küstenfahrzeug fünfzehn Meilen im Innern, bei einer Pagode, fand. <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0008" n="0632"/> wird, so dürfte er Berlin erst am 31 März erreichen und in Darmstadt gegen Ende April eintreffen. – Graf Moriz Esterhazy ist dem Vernehmen nach interimistisch zum Geschäftsträger am k. schwedischen Hofe ernannt, da die Rückkehr des Gesandten, Grafen Woyna, sich noch etwas verziehen dürfte. Neuerdings spricht man von verläßlicher Rückkehr des Fürsten Esterhazy auf den Botschafterposten in London, nur ist der Termin derselben noch nicht bekannt.</p> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Ostindien.</hi> </head><lb/> <p>Ein Schreiben aus <hi rendition="#b">Pondichery</hi> vom 22 Jan. in französischen Blättern gibt einige Details über die furchtbaren Verheerungen, welche der Einbruch der Gewässer des Meeres an der Küste von Orissa, in den Städten Yanaon und Coringui angerichtet. Das durch einen Orkan bis fast in den tiefsten Grund aufgewühlte Meer brach zur Nachtzeit ins Land ein und überschwemmte dasselbe bis über fünfzehn Meilen von der Küste. Die Stadt Yanaon, wo die Franzosen eine Faktorei besitzen, und Coringui, eine Niederlassung der Engländer, wurden fast ganz zerstört. Als vier Stunden später das Meer wieder zurückgetreten war, blieben 10,000 Leichname auf dem trocknen Boden zurück und 5 bis 6000 schwemmten die Fluthen mit fort. So gewaltig war der Einbruch der See, daß man ein kleines Küstenfahrzeug fünfzehn Meilen im Innern, bei einer Pagode, fand.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [0632/0008]
wird, so dürfte er Berlin erst am 31 März erreichen und in Darmstadt gegen Ende April eintreffen. – Graf Moriz Esterhazy ist dem Vernehmen nach interimistisch zum Geschäftsträger am k. schwedischen Hofe ernannt, da die Rückkehr des Gesandten, Grafen Woyna, sich noch etwas verziehen dürfte. Neuerdings spricht man von verläßlicher Rückkehr des Fürsten Esterhazy auf den Botschafterposten in London, nur ist der Termin derselben noch nicht bekannt.
Ostindien.
Ein Schreiben aus Pondichery vom 22 Jan. in französischen Blättern gibt einige Details über die furchtbaren Verheerungen, welche der Einbruch der Gewässer des Meeres an der Küste von Orissa, in den Städten Yanaon und Coringui angerichtet. Das durch einen Orkan bis fast in den tiefsten Grund aufgewühlte Meer brach zur Nachtzeit ins Land ein und überschwemmte dasselbe bis über fünfzehn Meilen von der Küste. Die Stadt Yanaon, wo die Franzosen eine Faktorei besitzen, und Coringui, eine Niederlassung der Engländer, wurden fast ganz zerstört. Als vier Stunden später das Meer wieder zurückgetreten war, blieben 10,000 Leichname auf dem trocknen Boden zurück und 5 bis 6000 schwemmten die Fluthen mit fort. So gewaltig war der Einbruch der See, daß man ein kleines Küstenfahrzeug fünfzehn Meilen im Innern, bei einer Pagode, fand.
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