Allgemeine Zeitung. Nr. 91. Augsburg, 31. März 1840.Schiffes, um die Güte und Reichlichkeit der Victualien für die Passagiere zum Behuf der Ueberfahrt nach Amerika nachzusehen und zu certificiren, ohne welche Inspection kein Schiff die Docks verlassen kann; auch jegliche sonstige Beschwerde der Einzelnen wird angenommen und sofort untersucht. Die Zwischendecke dieser großen amerikanischen Schiffe halten zwischen 6 1/2 bis 8 1/2 Fuß rhein. Höhe, so daß ein ausgewachsener Mann mit seiner Kopfbedeckung ohne Beschwerde aufrecht sich darin bewegen kann. Die Schlafstellen sind geräumig, der Oertlichkeit angemessen, und Wasser und Feuerung wird hinreichend nebst Kochstellen geliefert, nach den brittischen Gesetzen. Indem somit keinem Uebelstande Raum gegeben ist, habe ich noch die Fahrt von hier nach Hull oder New-Castle zu schildern. Bei den starken Waaren-Transporten nach Hull sind den Passagieren meistens gut getheerte Verschläge auf dem Verdeck angewiesen, im Sommer hat diese Localität oft den Vorzug der freiern Luft halber; im Frühjahr oder Spätherbst jedoch, wo es auf der See gewöhnlich kalt ist, wähle ich diese Schiffe nicht vorzugsweise. Schon während des ganzen verflossenen Jahres habe ich die New-Castler Dampfschiffe vorgezogen, weil alle Passagiere stets unter Verdeck, auch so viel die zweite Cajüte fassen konnte, in dieser untergebracht werden. Die Dampfschiffe von hier nach England bieten übrigens alle Woche mindestens dreimal Gelegenheit zur Einschiffung dar, die Fahrt geschieht gewöhnlich in 48 Stunden, und in Liverpool sind stets Schiffe zur Uebernahme der Reisenden nach Nord-Amerika bereit. Die Beköstigung besteht in gewöhnlichen gesunden Schiffsspeisen und werden von einem hiesigen rechtlichen Kaufmann, Hrn. E. D. Cordes geliefert, wenn es die Reisenden nicht vorziehen, sich solche selbst zu besorgen, nur hat jeder Passagier sich mit Eß-, Trink-, Koch- und Waschgeschirr selbst zu versehen. Nach dem Betreten der Dampfschiffe hier in Hamburg sind die Passagiere frei von allen weitern Kosten, vorausgesetzt, daß deren Bagage nicht mehr als zwei Centner a Person beträgt, indem für ein Mehr-Gewicht mäßige Fracht bezahlt werden muß. Passage-Gelder und Effecten der Passagiere werden in Hamburg gegen Erlegung von 1/4 Procent versichert. Sir Henry Canning, General-Consul und Charge d'Affaires Ihrer brittischen Majestät für die Hansestädte und Nord-Deutschen resp. Höfe verbürgt, laut in Händen habenden Certificats, den Schutz der englischen Gesetze für jeden Reisenden wegen Proviant und Behandlung, deren Inhalt bei mir durchzusehen ist. Aufnahme-Scheine zur Expedition der sich Meldenden werden gegen zehn Gulden Handgeld per Kopf sofort übersandt. Ich bitte um recht viele Anmeldungen und werde das mir gegebene Vertrauen stets rechtfertigen. Ergebenst Hamburg, 1840 1ste Vorsetzen Nr. 18. [75] Vorläufige Anzeige Nach Zeichnungen von W. Kaulbach und seinen Schülern, Es lag der unterzeichneten Verlagshandlung seit länger die Aufgabe vor, zu den bei ihr schon erschienenen, und etwa noch erscheinenden anderen Ausgaben von Goethe's Werken künstlerische Beilagen zu liefern, die des Dichters würdig und zugleich einer recht großen Verbreitung fähig wären. Denn wie zu allen Zeiten höherer Geistesentwicklung ist auch in unserm Jahrhundert der Aufschwung der bildenden mit dem der redenden Kunst Hand in Hand gegangen, hat sich auch bei uns das Bedürfniß gezeigt, den Bildern und Gestalten, welche die Lieblingsdichter deutscher Nation geschaffen, auch in dem andern Gebiete der Kunst wieder zu begegnen. Schon waren zwar aus dieser gegenseitigen Befruchtung einige Werke hervorgegangen, die in der Geschichte der Poesie wie der zeichnenden Kunst stets unserer Zeit zum Ruhme werden genannt werden. Aber auch hier war es jenem erhabenen Beschützer der deutschen Kunst vorbehalten, zuerst eine Anzahl der genialsten jungen deutschen Künstler in München auf eine umfassende künstlerische Durchbildung der beliebtesten Gegenstände der deutschen Dichtkunst hinzuweisen. Es entstand so jene Reihe von Fresco-Bildern in dem neuen Königsschlosse zu München, in denen Kaulbach seine Meisterhand hauptsächlich an den Goethe'schen Poesien erprobte; hiemit schien aber auch der Weg vorgezeichnet, den die Verlagshandlung bei Lösung einer Aufgabe zu gehen hatte, die sie bereits seit mehreren Jahren beschäftigte. Es gelang ihr, Hrn. Kaulbach zur Anordnung des Ganzen zu gewinnen, und indem sie dieß hiemit zur Kenntniß des Publicums bringt, glaubt sie sich aller weiteren Lobpreisungen der Arbeiten, die zu dem Unternehmen zum Theil schon vollendet, zum Theil noch unter den Händen der Künstler sind, überhoben zu sehen. Nur noch Einiges hat sie über den Plan des Unternehmens beizusetzen Es wird aus einer größeren Reihe von durchaus vollendeten Stahlstichen bestehen, denen zum Theil Kaulbachs eigene, zum Theil die Zeichnungen seiner Schüler zu Grunde liegen. Männer, wie Steifensand, Hoffmann, Enzing-Müller, Weber liehen ihren gewandten Grabstichel der Vervielfältigung der Zeichnungen jenes Meisters und seiner Schüler, und so ist es der Unterzeichneten gelungen, eine Galerie von schönen Blättern zu Stande zu bringen, die ein vollendetes, in gleichartigem Geiste durchgeführtes Ganze bilden. Den Preis so wie überhaupt die nähern Angaben über die weitere Ausführung der "Galerie" werden wir bekannt machen, sobald es möglich seyn wird, über Format und Einrichtung einer neuen Ausgabe von Goethe's Werken etwas Näheres zu wissen, da sich jedenfalls zunächst an diese die "Galerie" anschließen soll. - Stuttgart, im März 1840 J. G. Cotta'sche Buchhandlung. Schiffes, um die Güte und Reichlichkeit der Victualien für die Passagiere zum Behuf der Ueberfahrt nach Amerika nachzusehen und zu certificiren, ohne welche Inspection kein Schiff die Docks verlassen kann; auch jegliche sonstige Beschwerde der Einzelnen wird angenommen und sofort untersucht. Die Zwischendecke dieser großen amerikanischen Schiffe halten zwischen 6 1/2 bis 8 1/2 Fuß rhein. Höhe, so daß ein ausgewachsener Mann mit seiner Kopfbedeckung ohne Beschwerde aufrecht sich darin bewegen kann. Die Schlafstellen sind geräumig, der Oertlichkeit angemessen, und Wasser und Feuerung wird hinreichend nebst Kochstellen geliefert, nach den brittischen Gesetzen. Indem somit keinem Uebelstande Raum gegeben ist, habe ich noch die Fahrt von hier nach Hull oder New-Castle zu schildern. Bei den starken Waaren-Transporten nach Hull sind den Passagieren meistens gut getheerte Verschläge auf dem Verdeck angewiesen, im Sommer hat diese Localität oft den Vorzug der freiern Luft halber; im Frühjahr oder Spätherbst jedoch, wo es auf der See gewöhnlich kalt ist, wähle ich diese Schiffe nicht vorzugsweise. Schon während des ganzen verflossenen Jahres habe ich die New-Castler Dampfschiffe vorgezogen, weil alle Passagiere stets unter Verdeck, auch so viel die zweite Cajüte fassen konnte, in dieser untergebracht werden. Die Dampfschiffe von hier nach England bieten übrigens alle Woche mindestens dreimal Gelegenheit zur Einschiffung dar, die Fahrt geschieht gewöhnlich in 48 Stunden, und in Liverpool sind stets Schiffe zur Uebernahme der Reisenden nach Nord-Amerika bereit. Die Beköstigung besteht in gewöhnlichen gesunden Schiffsspeisen und werden von einem hiesigen rechtlichen Kaufmann, Hrn. E. D. Cordes geliefert, wenn es die Reisenden nicht vorziehen, sich solche selbst zu besorgen, nur hat jeder Passagier sich mit Eß-, Trink-, Koch- und Waschgeschirr selbst zu versehen. Nach dem Betreten der Dampfschiffe hier in Hamburg sind die Passagiere frei von allen weitern Kosten, vorausgesetzt, daß deren Bagage nicht mehr als zwei Centner à Person beträgt, indem für ein Mehr-Gewicht mäßige Fracht bezahlt werden muß. Passage-Gelder und Effecten der Passagiere werden in Hamburg gegen Erlegung von 1/4 Procent versichert. Sir Henry Canning, General-Consul und Chargé d'Affaires Ihrer brittischen Majestät für die Hansestädte und Nord-Deutschen resp. Höfe verbürgt, laut in Händen habenden Certificats, den Schutz der englischen Gesetze für jeden Reisenden wegen Proviant und Behandlung, deren Inhalt bei mir durchzusehen ist. Aufnahme-Scheine zur Expedition der sich Meldenden werden gegen zehn Gulden Handgeld per Kopf sofort übersandt. Ich bitte um recht viele Anmeldungen und werde das mir gegebene Vertrauen stets rechtfertigen. Ergebenst Hamburg, 1840 1ste Vorsetzen Nr. 18. [75] Vorläufige Anzeige Nach Zeichnungen von W. Kaulbach und seinen Schülern, Es lag der unterzeichneten Verlagshandlung seit länger die Aufgabe vor, zu den bei ihr schon erschienenen, und etwa noch erscheinenden anderen Ausgaben von Goethe's Werken künstlerische Beilagen zu liefern, die des Dichters würdig und zugleich einer recht großen Verbreitung fähig wären. Denn wie zu allen Zeiten höherer Geistesentwicklung ist auch in unserm Jahrhundert der Aufschwung der bildenden mit dem der redenden Kunst Hand in Hand gegangen, hat sich auch bei uns das Bedürfniß gezeigt, den Bildern und Gestalten, welche die Lieblingsdichter deutscher Nation geschaffen, auch in dem andern Gebiete der Kunst wieder zu begegnen. Schon waren zwar aus dieser gegenseitigen Befruchtung einige Werke hervorgegangen, die in der Geschichte der Poesie wie der zeichnenden Kunst stets unserer Zeit zum Ruhme werden genannt werden. Aber auch hier war es jenem erhabenen Beschützer der deutschen Kunst vorbehalten, zuerst eine Anzahl der genialsten jungen deutschen Künstler in München auf eine umfassende künstlerische Durchbildung der beliebtesten Gegenstände der deutschen Dichtkunst hinzuweisen. Es entstand so jene Reihe von Fresco-Bildern in dem neuen Königsschlosse zu München, in denen Kaulbach seine Meisterhand hauptsächlich an den Goethe'schen Poesien erprobte; hiemit schien aber auch der Weg vorgezeichnet, den die Verlagshandlung bei Lösung einer Aufgabe zu gehen hatte, die sie bereits seit mehreren Jahren beschäftigte. Es gelang ihr, Hrn. Kaulbach zur Anordnung des Ganzen zu gewinnen, und indem sie dieß hiemit zur Kenntniß des Publicums bringt, glaubt sie sich aller weiteren Lobpreisungen der Arbeiten, die zu dem Unternehmen zum Theil schon vollendet, zum Theil noch unter den Händen der Künstler sind, überhoben zu sehen. Nur noch Einiges hat sie über den Plan des Unternehmens beizusetzen Es wird aus einer größeren Reihe von durchaus vollendeten Stahlstichen bestehen, denen zum Theil Kaulbachs eigene, zum Theil die Zeichnungen seiner Schüler zu Grunde liegen. Männer, wie Steifensand, Hoffmann, Enzing-Müller, Weber liehen ihren gewandten Grabstichel der Vervielfältigung der Zeichnungen jenes Meisters und seiner Schüler, und so ist es der Unterzeichneten gelungen, eine Galerie von schönen Blättern zu Stande zu bringen, die ein vollendetes, in gleichartigem Geiste durchgeführtes Ganze bilden. Den Preis so wie überhaupt die nähern Angaben über die weitere Ausführung der „Galerie“ werden wir bekannt machen, sobald es möglich seyn wird, über Format und Einrichtung einer neuen Ausgabe von Goethe's Werken etwas Näheres zu wissen, da sich jedenfalls zunächst an diese die „Galerie“ anschließen soll. – Stuttgart, im März 1840 J. G. 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Die Schlafstellen sind geräumig, der Oertlichkeit angemessen, und Wasser und Feuerung wird hinreichend nebst Kochstellen geliefert, nach den brittischen Gesetzen.</p><lb/> <p>Indem somit keinem Uebelstande Raum gegeben ist, habe ich noch die Fahrt von hier nach Hull oder New-Castle zu schildern.</p><lb/> <p>Bei den starken Waaren-Transporten nach Hull sind den Passagieren meistens gut getheerte Verschläge auf dem Verdeck angewiesen, im Sommer hat diese Localität oft den Vorzug der freiern Luft halber; im Frühjahr oder Spätherbst jedoch, wo es auf der See gewöhnlich kalt ist, wähle ich diese Schiffe nicht vorzugsweise. Schon während des ganzen verflossenen Jahres habe ich die New-Castler Dampfschiffe vorgezogen, weil alle Passagiere stets unter Verdeck, auch so viel die zweite Cajüte fassen konnte, in dieser untergebracht werden. Die Dampfschiffe von hier nach England bieten übrigens alle Woche mindestens dreimal Gelegenheit zur Einschiffung dar, die Fahrt geschieht gewöhnlich in 48 Stunden, und in Liverpool sind stets Schiffe zur Uebernahme der Reisenden nach Nord-Amerika bereit.</p><lb/> <p>Die Beköstigung besteht in gewöhnlichen gesunden Schiffsspeisen und werden von einem hiesigen rechtlichen Kaufmann, Hrn. E. D. Cordes geliefert, wenn es die Reisenden nicht vorziehen, sich solche selbst zu besorgen, nur hat jeder Passagier sich mit Eß-, Trink-, Koch- und Waschgeschirr selbst zu versehen. Nach dem Betreten der Dampfschiffe hier in Hamburg sind die Passagiere frei von allen weitern Kosten, vorausgesetzt, daß deren Bagage nicht mehr als zwei Centner à Person beträgt, indem für ein Mehr-Gewicht mäßige Fracht bezahlt werden muß.</p><lb/> <p>Passage-Gelder und Effecten der Passagiere werden in Hamburg gegen Erlegung von 1/4 Procent versichert.</p><lb/> <p>Sir Henry Canning, General-Consul und Chargé d'Affaires Ihrer brittischen Majestät für die Hansestädte und Nord-Deutschen resp. Höfe verbürgt, laut in Händen habenden Certificats, den Schutz der englischen Gesetze für jeden Reisenden wegen Proviant und Behandlung, deren Inhalt bei mir durchzusehen ist.</p><lb/> <p>Aufnahme-Scheine zur Expedition der sich Meldenden werden gegen zehn Gulden Handgeld per Kopf sofort übersandt.</p><lb/> <p>Ich bitte um recht viele Anmeldungen und werde das mir gegebene Vertrauen stets rechtfertigen.</p><lb/> <p>Ergebenst<lb/> H. D. 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Denn wie zu allen Zeiten höherer Geistesentwicklung ist auch in unserm Jahrhundert der Aufschwung der bildenden mit dem der redenden Kunst Hand in Hand gegangen, hat sich auch bei uns das Bedürfniß gezeigt, den Bildern und Gestalten, welche die Lieblingsdichter deutscher Nation geschaffen, auch in dem andern Gebiete der Kunst wieder zu begegnen. Schon waren zwar aus dieser gegenseitigen Befruchtung einige Werke hervorgegangen, die in der Geschichte der Poesie wie der zeichnenden Kunst stets unserer Zeit zum Ruhme werden genannt werden. Aber auch hier war es jenem erhabenen Beschützer der deutschen Kunst vorbehalten, zuerst eine Anzahl der genialsten jungen deutschen Künstler in München auf eine umfassende künstlerische Durchbildung der beliebtesten Gegenstände der deutschen Dichtkunst hinzuweisen. Es entstand so jene Reihe von Fresco-Bildern in dem neuen Königsschlosse zu München, in denen Kaulbach seine Meisterhand hauptsächlich an den Goethe'schen Poesien erprobte; hiemit schien aber auch der Weg vorgezeichnet, den die Verlagshandlung bei Lösung einer Aufgabe zu gehen hatte, die sie bereits seit mehreren Jahren beschäftigte.</p><lb/> <p>Es gelang ihr, Hrn. Kaulbach zur Anordnung des Ganzen zu gewinnen, und indem sie dieß hiemit zur Kenntniß des Publicums bringt, glaubt sie sich aller weiteren Lobpreisungen der Arbeiten, die zu dem Unternehmen zum Theil schon vollendet, zum Theil noch unter den Händen der Künstler sind, überhoben zu sehen. Nur noch Einiges hat sie über den Plan des Unternehmens beizusetzen</p><lb/> <p>Es wird aus einer größeren Reihe von durchaus vollendeten Stahlstichen bestehen, denen zum Theil Kaulbachs eigene, zum Theil die Zeichnungen seiner Schüler zu Grunde liegen. Männer, wie Steifensand, Hoffmann, Enzing-Müller, Weber liehen ihren gewandten Grabstichel der Vervielfältigung der Zeichnungen jenes Meisters und seiner Schüler, und so ist es der Unterzeichneten gelungen, eine Galerie von schönen Blättern zu Stande zu bringen, die ein vollendetes, in gleichartigem Geiste durchgeführtes Ganze bilden.</p><lb/> <p>Den Preis so wie überhaupt die nähern Angaben über die weitere Ausführung der „Galerie“ werden wir bekannt machen, sobald es möglich seyn wird, über Format und Einrichtung einer neuen Ausgabe von Goethe's Werken etwas Näheres zu wissen, da sich jedenfalls zunächst an diese die „Galerie“ anschließen soll. –</p><lb/> <p>Stuttgart, im März 1840</p><lb/> <p>J. G. Cotta'sche Buchhandlung.</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0727/0015]
Schiffes, um die Güte und Reichlichkeit der Victualien für die Passagiere zum Behuf der Ueberfahrt nach Amerika nachzusehen und zu certificiren, ohne welche Inspection kein Schiff die Docks verlassen kann; auch jegliche sonstige Beschwerde der Einzelnen wird angenommen und sofort untersucht.
Die Zwischendecke dieser großen amerikanischen Schiffe halten zwischen 6 1/2 bis 8 1/2 Fuß rhein. Höhe, so daß ein ausgewachsener Mann mit seiner Kopfbedeckung ohne Beschwerde aufrecht sich darin bewegen kann. Die Schlafstellen sind geräumig, der Oertlichkeit angemessen, und Wasser und Feuerung wird hinreichend nebst Kochstellen geliefert, nach den brittischen Gesetzen.
Indem somit keinem Uebelstande Raum gegeben ist, habe ich noch die Fahrt von hier nach Hull oder New-Castle zu schildern.
Bei den starken Waaren-Transporten nach Hull sind den Passagieren meistens gut getheerte Verschläge auf dem Verdeck angewiesen, im Sommer hat diese Localität oft den Vorzug der freiern Luft halber; im Frühjahr oder Spätherbst jedoch, wo es auf der See gewöhnlich kalt ist, wähle ich diese Schiffe nicht vorzugsweise. Schon während des ganzen verflossenen Jahres habe ich die New-Castler Dampfschiffe vorgezogen, weil alle Passagiere stets unter Verdeck, auch so viel die zweite Cajüte fassen konnte, in dieser untergebracht werden. Die Dampfschiffe von hier nach England bieten übrigens alle Woche mindestens dreimal Gelegenheit zur Einschiffung dar, die Fahrt geschieht gewöhnlich in 48 Stunden, und in Liverpool sind stets Schiffe zur Uebernahme der Reisenden nach Nord-Amerika bereit.
Die Beköstigung besteht in gewöhnlichen gesunden Schiffsspeisen und werden von einem hiesigen rechtlichen Kaufmann, Hrn. E. D. Cordes geliefert, wenn es die Reisenden nicht vorziehen, sich solche selbst zu besorgen, nur hat jeder Passagier sich mit Eß-, Trink-, Koch- und Waschgeschirr selbst zu versehen. Nach dem Betreten der Dampfschiffe hier in Hamburg sind die Passagiere frei von allen weitern Kosten, vorausgesetzt, daß deren Bagage nicht mehr als zwei Centner à Person beträgt, indem für ein Mehr-Gewicht mäßige Fracht bezahlt werden muß.
Passage-Gelder und Effecten der Passagiere werden in Hamburg gegen Erlegung von 1/4 Procent versichert.
Sir Henry Canning, General-Consul und Chargé d'Affaires Ihrer brittischen Majestät für die Hansestädte und Nord-Deutschen resp. Höfe verbürgt, laut in Händen habenden Certificats, den Schutz der englischen Gesetze für jeden Reisenden wegen Proviant und Behandlung, deren Inhalt bei mir durchzusehen ist.
Aufnahme-Scheine zur Expedition der sich Meldenden werden gegen zehn Gulden Handgeld per Kopf sofort übersandt.
Ich bitte um recht viele Anmeldungen und werde das mir gegebene Vertrauen stets rechtfertigen.
Ergebenst
H. D. Albers, beeidigter Schiffsmakler.
Hamburg, 1840
1ste Vorsetzen Nr. 18.
[75]
Vorläufige Anzeige
EINER GALERIE
zu
Goethe's sämmtlichen Werken.
Nach Zeichnungen von W. Kaulbach und seinen Schülern,
in Stahl gestochen von
Steifensand, Weber, Enzing-Müller, Hoffmann u. A.
Es lag der unterzeichneten Verlagshandlung seit länger die Aufgabe vor, zu den bei ihr schon erschienenen, und etwa noch erscheinenden anderen Ausgaben von Goethe's Werken künstlerische Beilagen zu liefern, die des Dichters würdig und zugleich einer recht großen Verbreitung fähig wären. Denn wie zu allen Zeiten höherer Geistesentwicklung ist auch in unserm Jahrhundert der Aufschwung der bildenden mit dem der redenden Kunst Hand in Hand gegangen, hat sich auch bei uns das Bedürfniß gezeigt, den Bildern und Gestalten, welche die Lieblingsdichter deutscher Nation geschaffen, auch in dem andern Gebiete der Kunst wieder zu begegnen. Schon waren zwar aus dieser gegenseitigen Befruchtung einige Werke hervorgegangen, die in der Geschichte der Poesie wie der zeichnenden Kunst stets unserer Zeit zum Ruhme werden genannt werden. Aber auch hier war es jenem erhabenen Beschützer der deutschen Kunst vorbehalten, zuerst eine Anzahl der genialsten jungen deutschen Künstler in München auf eine umfassende künstlerische Durchbildung der beliebtesten Gegenstände der deutschen Dichtkunst hinzuweisen. Es entstand so jene Reihe von Fresco-Bildern in dem neuen Königsschlosse zu München, in denen Kaulbach seine Meisterhand hauptsächlich an den Goethe'schen Poesien erprobte; hiemit schien aber auch der Weg vorgezeichnet, den die Verlagshandlung bei Lösung einer Aufgabe zu gehen hatte, die sie bereits seit mehreren Jahren beschäftigte.
Es gelang ihr, Hrn. Kaulbach zur Anordnung des Ganzen zu gewinnen, und indem sie dieß hiemit zur Kenntniß des Publicums bringt, glaubt sie sich aller weiteren Lobpreisungen der Arbeiten, die zu dem Unternehmen zum Theil schon vollendet, zum Theil noch unter den Händen der Künstler sind, überhoben zu sehen. Nur noch Einiges hat sie über den Plan des Unternehmens beizusetzen
Es wird aus einer größeren Reihe von durchaus vollendeten Stahlstichen bestehen, denen zum Theil Kaulbachs eigene, zum Theil die Zeichnungen seiner Schüler zu Grunde liegen. Männer, wie Steifensand, Hoffmann, Enzing-Müller, Weber liehen ihren gewandten Grabstichel der Vervielfältigung der Zeichnungen jenes Meisters und seiner Schüler, und so ist es der Unterzeichneten gelungen, eine Galerie von schönen Blättern zu Stande zu bringen, die ein vollendetes, in gleichartigem Geiste durchgeführtes Ganze bilden.
Den Preis so wie überhaupt die nähern Angaben über die weitere Ausführung der „Galerie“ werden wir bekannt machen, sobald es möglich seyn wird, über Format und Einrichtung einer neuen Ausgabe von Goethe's Werken etwas Näheres zu wissen, da sich jedenfalls zunächst an diese die „Galerie“ anschließen soll. –
Stuttgart, im März 1840
J. G. Cotta'sche Buchhandlung.
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