Allgemeine Zeitung. Nr. 91. Augsburg, 31. März 1840.[1105] Ankündigung der Vorlesungen I. Im landwirthschaftlichen Fache. Von Director v. Weckherlin: Thierproductionslehre, und zwar aus deren speciellem Theile: Wollkunde und Rindviehzucht mit praktischen Demonstrationen; Vorträge über den Hohenheimer Wirthschaftsbetrieb. - Von Professor Göritz: Pflanzenproductionslehre, landwirthschaftliche Betriebslehre und Taxation, Weinbau und Weinbereitung, mit welchen Vorträgen derselbe praktische Demonstrationen verbinden wird. - Von Professor Siemens: landwirthschaftliche Technologie, worunter insbesondere in diesem Sommer neben Anderem Branntweinbrennerei, Essig- und Obstmost-Bereitung, Kalk- und Ziegelbrennerei vorkommen werden. - Von Oekonomierath Schmidt: landwirthschaftliche Buchhaltung. - Von Institutsgärtner Walker: praktische Demonstrationen in der Obstbaumzucht, Seidezucht. II. Im forstwirthschaftlichen Fache. Von Professor Oberförster Dr. Gwinner: Forsttaxation und Wirthschaftseinrichtung, Waldbau und Forstgeschäfts-Praxis. - Von Professor Brecht: specielle Forstbotanik nebst Demonstrationen, Forstbenutzung, Staats-, Forst-, Wirthschaftslehre und Forstexaminatorien. III. In den hülfswissenschaftlichen Fächern. Von Professor Dr. Riecke: praktische Geometrie mit Uebungen im Feldmessen, Stereometrie, Trigonometrie und Waldwerthsberechnung. - Von Professor Brecht: Planzeichnen. - Von dem neu ernannten Professor der Naturwissenschaften Dr. Fleischer aus Aarau oder bis zu dessen Dienstantritt Professor Schumann: Pflanzen-Physiologie, specielle Botanik mit Excursionen, Anleitung zu chemischen Analysen der Erdarten und Pflanzenkörper. - Von Thierarzt Böhm: Thierheilkunde, Pferdezucht und Pferdekenntniß. - Oekonomie-Aufseher Hintz gibt unter der Leitung des Directors Anweisung zu praktischen landwirthschaftlichen Uebungen, welche sich nach den beim Wirthschaftsbetriebe vorkommenden Geschäften richten, so daß jeder Zögling im Laufe eines Jahres alle wesentlicheren landwirthschaftlichen Verrichtungen durch eigene Uebung kennen zu lernen Gelegenheit erhält. Für den forstwissenschaftlichen Unterricht finden Excursionen in die benachbarten Reviere so wie in entferntere Gegenden statt; insbesondere wird in diesem Sommer die Taxation und Wirthschaftseinrichtung des Hohenheimer Forstreviers fortgesetzt. Ueber die ausgedehnten Hülfsmittel der hiesigen Anstalt und die Eintrittsbedingungen sind in der Schrift: "die k. würtemb. Lehranstalt zu Hohenheim, Stuttgart bei Köhler 1838," so wie unter dem 21 September 1839 in diesem Blatte ausführlichere Mittheilungen gemacht worden. Der Anfang der Vorlesungen ist auf den 4 Mai festgesetzt. Hohenheim, den 17 März 1840 Königliche Direction des land- und forstwirthschaftlichen Instituts. [1103] [Tabelle] Hamburg. Expedition nach Nord-Amerika, Fracht: Preis für Erwachsene 30 Thlr., Kinder unter 14 Jahren 21 Thlr., Säuglinge 10 Thlr. in Gold., Louisdor's a 5 Thlr. oder 10 fl. rhein. Commutations- oder Kopf-Geld eingeschlossen. Beköstigung: 6 bis 7 Thlr. für Erwachsene, Kinder die Hälfte. Bericht an Reisende und Auswanderer. Obwohl die Arten der Expedition von Reisenden nach Nord-Amerika seit einiger Zeit zu einem Gegenstande vielseitiger Besprechungen in den öffentlichen Blättern geworden sind, so kann ich nach bestmöglicher Erfahrung dem es angehenden Publicum den Weg von Hamburg per Dampfschiff über England nach Nord-Amerika vorzugsweise bestens empfehlen. Die Schwester-Stadt Bremen, welche seit Jahren und alljährlich eine große Anzahl von Passagieren nach Amerika übersendet, mag vielleicht den Abbruch in diesem Geschäftszweige schon seit einiger Zeit gefühlt haben, welcher ihr durch Hamburg verursacht wird. - Wenn dieser Umstand auch sich auf die verschiedenartigste Weise durch öffentliche Blätter zu erkennen gegeben hat, so ist es dessen ungeachtet vollkommen außer Zweifel, daß Hamburg in Beziehung auf die verschiedenen Gegenden unseres Vaterlandes oft einen nähern Einschiffungsort darbietet und in diesem Falle vorzugsweise von Reisenden begünstigt werden muß. Da nun unsern aus dem Inlande kommenden Landsleuten meistens an einer raschen und billigen Expedition sehr gelegen ist, und nicht immer hinreichende Schaaren vorhanden sind, um von hier aus zu deren directer Einschiffung geeignete Fahrzeuge sofort anzulegen, so war nichts natürlicher, als den Weg via England zu benutzen, wozu uns die Dampfschiffe zwischen hier und England reichliche Gelegenheit darbieten. Die Landung nach 48stündiger Fahrt geschieht entweder in Hull oder New-Castle, und in drei bis vier Tagen wird die Fahrt bis Liverpool, als dem Haupt-Einschiffungsorte nach Amerika, erreicht. Diese Binnenfahrt von der Ost-Küste nach der West-Küste Englands geht durchs Binnenland, von Hull aus per Canal-Fahrt, von New-Castle aus per Eisenbahn. Beide Wege sind nach überstandener erster Seereise sehr geeignet, dem Seekranken eine angenehme, stärkende Erholung zu gewähren, so daß namentlich Frauen und Kinder mit erfrischter Kraft die besten großen amerikanischen Schiffe in Liverpool sofort zur Abfahrt besteigen können, wo denn auch ein gutes Drittel der ganzen Reise beendet ist. Vor dem Abgange der Schiffe nach Amerika von Liverpool aus, begibt sich der Gouvernements-Agent an Bord jeden [1105] Ankündigung der Vorlesungen I. Im landwirthschaftlichen Fache. Von Director v. Weckherlin: Thierproductionslehre, und zwar aus deren speciellem Theile: Wollkunde und Rindviehzucht mit praktischen Demonstrationen; Vorträge über den Hohenheimer Wirthschaftsbetrieb. – Von Professor Göritz: Pflanzenproductionslehre, landwirthschaftliche Betriebslehre und Taxation, Weinbau und Weinbereitung, mit welchen Vorträgen derselbe praktische Demonstrationen verbinden wird. – Von Professor Siemens: landwirthschaftliche Technologie, worunter insbesondere in diesem Sommer neben Anderem Branntweinbrennerei, Essig- und Obstmost-Bereitung, Kalk- und Ziegelbrennerei vorkommen werden. – Von Oekonomierath Schmidt: landwirthschaftliche Buchhaltung. – Von Institutsgärtner Walker: praktische Demonstrationen in der Obstbaumzucht, Seidezucht. II. Im forstwirthschaftlichen Fache. Von Professor Oberförster Dr. Gwinner: Forsttaxation und Wirthschaftseinrichtung, Waldbau und Forstgeschäfts-Praxis. – Von Professor Brecht: specielle Forstbotanik nebst Demonstrationen, Forstbenutzung, Staats-, Forst-, Wirthschaftslehre und Forstexaminatorien. III. In den hülfswissenschaftlichen Fächern. Von Professor Dr. Riecke: praktische Geometrie mit Uebungen im Feldmessen, Stereometrie, Trigonometrie und Waldwerthsberechnung. – Von Professor Brecht: Planzeichnen. – Von dem neu ernannten Professor der Naturwissenschaften Dr. Fleischer aus Aarau oder bis zu dessen Dienstantritt Professor Schumann: Pflanzen-Physiologie, specielle Botanik mit Excursionen, Anleitung zu chemischen Analysen der Erdarten und Pflanzenkörper. – Von Thierarzt Böhm: Thierheilkunde, Pferdezucht und Pferdekenntniß. – Oekonomie-Aufseher Hintz gibt unter der Leitung des Directors Anweisung zu praktischen landwirthschaftlichen Uebungen, welche sich nach den beim Wirthschaftsbetriebe vorkommenden Geschäften richten, so daß jeder Zögling im Laufe eines Jahres alle wesentlicheren landwirthschaftlichen Verrichtungen durch eigene Uebung kennen zu lernen Gelegenheit erhält. Für den forstwissenschaftlichen Unterricht finden Excursionen in die benachbarten Reviere so wie in entferntere Gegenden statt; insbesondere wird in diesem Sommer die Taxation und Wirthschaftseinrichtung des Hohenheimer Forstreviers fortgesetzt. Ueber die ausgedehnten Hülfsmittel der hiesigen Anstalt und die Eintrittsbedingungen sind in der Schrift: „die k. würtemb. Lehranstalt zu Hohenheim, Stuttgart bei Köhler 1838,“ so wie unter dem 21 September 1839 in diesem Blatte ausführlichere Mittheilungen gemacht worden. Der Anfang der Vorlesungen ist auf den 4 Mai festgesetzt. Hohenheim, den 17 März 1840 Königliche Direction des land- und forstwirthschaftlichen Instituts. [1103] [Tabelle] Hamburg. Expedition nach Nord-Amerika, Fracht: Preis für Erwachsene 30 Thlr., Kinder unter 14 Jahren 21 Thlr., Säuglinge 10 Thlr. in Gold., Louisdor's à 5 Thlr. oder 10 fl. rhein. Commutations- oder Kopf-Geld eingeschlossen. Beköstigung: 6 bis 7 Thlr. für Erwachsene, Kinder die Hälfte. Bericht an Reisende und Auswanderer. Obwohl die Arten der Expedition von Reisenden nach Nord-Amerika seit einiger Zeit zu einem Gegenstande vielseitiger Besprechungen in den öffentlichen Blättern geworden sind, so kann ich nach bestmöglicher Erfahrung dem es angehenden Publicum den Weg von Hamburg per Dampfschiff über England nach Nord-Amerika vorzugsweise bestens empfehlen. Die Schwester-Stadt Bremen, welche seit Jahren und alljährlich eine große Anzahl von Passagieren nach Amerika übersendet, mag vielleicht den Abbruch in diesem Geschäftszweige schon seit einiger Zeit gefühlt haben, welcher ihr durch Hamburg verursacht wird. – Wenn dieser Umstand auch sich auf die verschiedenartigste Weise durch öffentliche Blätter zu erkennen gegeben hat, so ist es dessen ungeachtet vollkommen außer Zweifel, daß Hamburg in Beziehung auf die verschiedenen Gegenden unseres Vaterlandes oft einen nähern Einschiffungsort darbietet und in diesem Falle vorzugsweise von Reisenden begünstigt werden muß. Da nun unsern aus dem Inlande kommenden Landsleuten meistens an einer raschen und billigen Expedition sehr gelegen ist, und nicht immer hinreichende Schaaren vorhanden sind, um von hier aus zu deren directer Einschiffung geeignete Fahrzeuge sofort anzulegen, so war nichts natürlicher, als den Weg via England zu benutzen, wozu uns die Dampfschiffe zwischen hier und England reichliche Gelegenheit darbieten. Die Landung nach 48stündiger Fahrt geschieht entweder in Hull oder New-Castle, und in drei bis vier Tagen wird die Fahrt bis Liverpool, als dem Haupt-Einschiffungsorte nach Amerika, erreicht. Diese Binnenfahrt von der Ost-Küste nach der West-Küste Englands geht durchs Binnenland, von Hull aus per Canal-Fahrt, von New-Castle aus per Eisenbahn. Beide Wege sind nach überstandener erster Seereise sehr geeignet, dem Seekranken eine angenehme, stärkende Erholung zu gewähren, so daß namentlich Frauen und Kinder mit erfrischter Kraft die besten großen amerikanischen Schiffe in Liverpool sofort zur Abfahrt besteigen können, wo denn auch ein gutes Drittel der ganzen Reise beendet ist. Vor dem Abgange der Schiffe nach Amerika von Liverpool aus, begibt sich der Gouvernements-Agent an Bord jeden <TEI> <text> <body> <div type="jAnnouncements"> <pb facs="#f0014" n="0726"/> <div xml:id="jAn1105" type="jAn" n="2"> <head>[1105]</head><lb/> <p>Ankündigung der Vorlesungen<lb/> bei dem land- und forstwirthschaftlichen<lb/> Institute Hohenheim<lb/> für das Sommerhalbjahr 1840</p><lb/> <p>I. Im landwirthschaftlichen Fache.</p><lb/> <p>Von Director v. 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Die Schwester-Stadt Bremen, welche seit Jahren und alljährlich eine große Anzahl von Passagieren nach Amerika übersendet, mag vielleicht den Abbruch in diesem Geschäftszweige schon seit einiger Zeit gefühlt haben, welcher ihr durch Hamburg verursacht wird. – Wenn dieser Umstand auch sich auf die verschiedenartigste Weise durch öffentliche Blätter zu erkennen gegeben hat, so ist es dessen ungeachtet vollkommen außer Zweifel, daß Hamburg in Beziehung auf die verschiedenen Gegenden unseres Vaterlandes oft einen nähern Einschiffungsort darbietet und in diesem Falle vorzugsweise von Reisenden begünstigt werden muß.</p><lb/> <p>Da nun unsern aus dem Inlande kommenden Landsleuten meistens an einer raschen und billigen Expedition sehr gelegen ist, und nicht immer hinreichende Schaaren vorhanden sind, um von hier aus zu deren directer Einschiffung geeignete Fahrzeuge sofort anzulegen, so war nichts natürlicher, als den Weg via England zu benutzen, wozu uns die Dampfschiffe zwischen hier und England reichliche Gelegenheit darbieten. Die Landung nach 48stündiger Fahrt geschieht entweder in Hull oder New-Castle, und in drei bis vier Tagen wird die Fahrt bis Liverpool, als dem Haupt-Einschiffungsorte nach Amerika, erreicht. Diese Binnenfahrt von der Ost-Küste nach der West-Küste Englands geht durchs Binnenland, von Hull aus per Canal-Fahrt, von New-Castle aus per Eisenbahn. Beide Wege sind nach überstandener erster Seereise sehr geeignet, dem Seekranken eine angenehme, stärkende Erholung zu gewähren, so daß namentlich Frauen und Kinder mit erfrischter Kraft die besten großen amerikanischen Schiffe in Liverpool sofort zur Abfahrt besteigen können, wo denn auch ein gutes Drittel der ganzen Reise beendet ist.</p><lb/> <p>Vor dem Abgange der Schiffe nach Amerika von Liverpool aus, begibt sich der Gouvernements-Agent an Bord jeden<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0726/0014]
[1105]
Ankündigung der Vorlesungen
bei dem land- und forstwirthschaftlichen
Institute Hohenheim
für das Sommerhalbjahr 1840
I. Im landwirthschaftlichen Fache.
Von Director v. Weckherlin: Thierproductionslehre, und zwar aus deren speciellem Theile: Wollkunde und Rindviehzucht mit praktischen Demonstrationen; Vorträge über den Hohenheimer Wirthschaftsbetrieb. – Von Professor Göritz: Pflanzenproductionslehre, landwirthschaftliche Betriebslehre und Taxation, Weinbau und Weinbereitung, mit welchen Vorträgen derselbe praktische Demonstrationen verbinden wird. – Von Professor Siemens: landwirthschaftliche Technologie, worunter insbesondere in diesem Sommer neben Anderem Branntweinbrennerei, Essig- und Obstmost-Bereitung, Kalk- und Ziegelbrennerei vorkommen werden. – Von Oekonomierath Schmidt: landwirthschaftliche Buchhaltung. – Von Institutsgärtner Walker: praktische Demonstrationen in der Obstbaumzucht, Seidezucht.
II. Im forstwirthschaftlichen Fache.
Von Professor Oberförster Dr. Gwinner: Forsttaxation und Wirthschaftseinrichtung, Waldbau und Forstgeschäfts-Praxis. – Von Professor Brecht: specielle Forstbotanik nebst Demonstrationen, Forstbenutzung, Staats-, Forst-, Wirthschaftslehre und Forstexaminatorien.
III. In den hülfswissenschaftlichen Fächern.
Von Professor Dr. Riecke: praktische Geometrie mit Uebungen im Feldmessen, Stereometrie, Trigonometrie und Waldwerthsberechnung. – Von Professor Brecht: Planzeichnen. – Von dem neu ernannten Professor der Naturwissenschaften Dr. Fleischer aus Aarau oder bis zu dessen Dienstantritt Professor Schumann: Pflanzen-Physiologie, specielle Botanik mit Excursionen, Anleitung zu chemischen Analysen der Erdarten und Pflanzenkörper. – Von Thierarzt Böhm: Thierheilkunde, Pferdezucht und Pferdekenntniß. – Oekonomie-Aufseher Hintz gibt unter der Leitung des Directors Anweisung zu praktischen landwirthschaftlichen Uebungen, welche sich nach den beim Wirthschaftsbetriebe vorkommenden Geschäften richten, so daß jeder Zögling im Laufe eines Jahres alle wesentlicheren landwirthschaftlichen Verrichtungen durch eigene Uebung kennen zu lernen Gelegenheit erhält.
Für den forstwissenschaftlichen Unterricht finden Excursionen in die benachbarten Reviere so wie in entferntere Gegenden statt; insbesondere wird in diesem Sommer die Taxation und Wirthschaftseinrichtung des Hohenheimer Forstreviers fortgesetzt.
Ueber die ausgedehnten Hülfsmittel der hiesigen Anstalt und die Eintrittsbedingungen sind in der Schrift: „die k. würtemb. Lehranstalt zu Hohenheim, Stuttgart bei Köhler 1838,“ so wie unter dem 21 September 1839 in diesem Blatte ausführlichere Mittheilungen gemacht worden.
Der Anfang der Vorlesungen ist auf den 4 Mai festgesetzt.
Hohenheim, den 17 März 1840
Königliche Direction des land- und forstwirthschaftlichen Instituts.
[1103]
Hamburg.
Expedition nach Nord-Amerika,
als
New-York, Philadelphia, Baltimore, New-Orleans etc.
mit
Dampfschiff über England,
jede Woche mindestens 3 Mal.
Fracht: Preis für Erwachsene 30 Thlr., Kinder unter 14 Jahren 21 Thlr., Säuglinge 10 Thlr. in Gold., Louisdor's à 5 Thlr. oder 10 fl. rhein. Commutations- oder Kopf-Geld eingeschlossen.
Beköstigung: 6 bis 7 Thlr. für Erwachsene, Kinder die Hälfte.
Bericht an Reisende und Auswanderer.
Obwohl die Arten der Expedition von Reisenden nach Nord-Amerika seit einiger Zeit zu einem Gegenstande vielseitiger Besprechungen in den öffentlichen Blättern geworden sind, so kann ich nach bestmöglicher Erfahrung dem es angehenden Publicum den Weg von Hamburg per Dampfschiff über England nach Nord-Amerika vorzugsweise bestens empfehlen. Die Schwester-Stadt Bremen, welche seit Jahren und alljährlich eine große Anzahl von Passagieren nach Amerika übersendet, mag vielleicht den Abbruch in diesem Geschäftszweige schon seit einiger Zeit gefühlt haben, welcher ihr durch Hamburg verursacht wird. – Wenn dieser Umstand auch sich auf die verschiedenartigste Weise durch öffentliche Blätter zu erkennen gegeben hat, so ist es dessen ungeachtet vollkommen außer Zweifel, daß Hamburg in Beziehung auf die verschiedenen Gegenden unseres Vaterlandes oft einen nähern Einschiffungsort darbietet und in diesem Falle vorzugsweise von Reisenden begünstigt werden muß.
Da nun unsern aus dem Inlande kommenden Landsleuten meistens an einer raschen und billigen Expedition sehr gelegen ist, und nicht immer hinreichende Schaaren vorhanden sind, um von hier aus zu deren directer Einschiffung geeignete Fahrzeuge sofort anzulegen, so war nichts natürlicher, als den Weg via England zu benutzen, wozu uns die Dampfschiffe zwischen hier und England reichliche Gelegenheit darbieten. Die Landung nach 48stündiger Fahrt geschieht entweder in Hull oder New-Castle, und in drei bis vier Tagen wird die Fahrt bis Liverpool, als dem Haupt-Einschiffungsorte nach Amerika, erreicht. Diese Binnenfahrt von der Ost-Küste nach der West-Küste Englands geht durchs Binnenland, von Hull aus per Canal-Fahrt, von New-Castle aus per Eisenbahn. Beide Wege sind nach überstandener erster Seereise sehr geeignet, dem Seekranken eine angenehme, stärkende Erholung zu gewähren, so daß namentlich Frauen und Kinder mit erfrischter Kraft die besten großen amerikanischen Schiffe in Liverpool sofort zur Abfahrt besteigen können, wo denn auch ein gutes Drittel der ganzen Reise beendet ist.
Vor dem Abgange der Schiffe nach Amerika von Liverpool aus, begibt sich der Gouvernements-Agent an Bord jeden
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