Allgemeine Zeitung. Nr. 170. Augsburg, 18. Juni 1840.Vereine die Debatten mit viel weniger Würde, Zweckmäßigkeit, Ordnung und wissenschaftlichem Eifer geführt wurden als in den andern Sectionen. Sollte dieß etwa seinen Grund darin haben, daß Männer, die sich den andern Naturwissenschaften widmen, dieses aus Wißbegierde, aus Liebe zur Sache selbst und innerem Forscherdrang thun, während das medicinische Studium von der Mehrzahl nur um des künftigen Auskommens, um des Brodes willen begonnen wird? Wie möglich und wahrscheinlich ist es dann, daß bei vielen solchen der Eifer für die Wissenschaft als Selbstzweck fehlt, wobei dann an eine vorurtheilsfreie Bequemlichkeit und Lieblingsmeinungen hintansetzende angestrengte Erforschung der Wahrheit schwer zu denken ist? Und hat es nicht am Ende eben darin seinen Grund, wenn großartige medicinische Neuerungen mehr als andere naturwissenschaftliche Entdeckungen Widerstand finden, womit auch die Einwendung zusammenfällt, welche unser Gegner aus diesem Umstand gegen die Homöopathie bildet. Wir sagen "großartige" Neuerungen; denn es ist in der That komisch, wenn der Gegner die Anerkennung der Brauchbarkeit des Mercurius solubilis Hahnem. für einen Beweis hält, daß der Widerstand gegen das homöopathische Heilprincip nicht aus persönlichen und unwissenschaftlichen Gründen herkommt. Was machte denn die Annahme dieses neuen Mercurialpräparats für Mühe? wirft sie alte Meinungen um? erfordert sie ein ganz neues Studium mit Selbstverläugnung und Anstrengung? Unter allem diesem, was die Huldigung für das neue Princip erschwert, ist das stärkste die Furcht vor dem Bekenntniß, geirrt zu haben, und dieß muß namentlich die gelehrten Körperschaften, deren einstimmige Feindschaft gegen die Homöopathie unserm Gegner so viel gilt, zu den reizbarsten Feinden jeder billigen Untersuchung der Sache machen. Man erinnere sich nur an den feindseligen Widerstand gewisser Facultäten gegen die Kuhpocken-Impfung. Haß gelehrter Kasten gegen neue Meinungen ist ja ganz sprüchwörtlich, und Pfarrer Oberlin in Steinthal sagte darum zu seinen Bauern, die Professoren von Jerusalem seyen es gewesen, die Christum bis auf den Tod verfolgt. Wenn aus allen Einwürfen des Gegners hervorleuchtet, wie sehr es ihm an ernstlichem Willen fehlt, in dieser Sache zur Wahrheit zu kommen, so mahnt uns auch seine letzte Berufung auf das Eine unvergänglich Wahre, das festbleibe, wenn auch die Systeme kommen und gehen, an die übertünchten Gräber, die außen schön anzuschauen sind, aber inwendig voll Todtengebeine. Sonderbar ist, daß die Einführung der China, die jetzt wohl kein Arzt entbehren möchte, bei den Aerzten jener Zeit so heftigen Widerstand fand. Der Leibarzt Dr. Chifletius schrieb im Jahre 1651 eine schmähliche Schrift dagegen, in welcher er behauptete, daß man weder in Brüssel, noch in Neapel, Florenz, Madrid, Wien und Paris ein kaltes Fieber damit geheilt hätte. Ueber dieses Werk machten ihm seine Collegen die größten Complimente, als hätte er die Welt von einem Ungeheuer befreit. Sollten wohl damals die Aerzte eine Ahnung davon gehabt haben, daß dieses Mittel 150 Jahre später ihrer Zunft so viel zu schaffen machen werde. Die China war bekanntlich die erste empirische Veranlassung zu der großen Entdeckung Hahnemanns. [2138-44] [Tabelle] Donau-Dampfschifffahrt. Da die Schifffahrt auf der obern Donau durch Brücken- und Strom-Correctionen für einige Zeit unterbrochen ist, so müssen die Fahrten der Dampfschiffe zwischen Regensburg und Donauwörth bis auf weitere Ankündigung ausgesetzt werden, und diese einstweilen auf die Strecke zwischen Regensburg und Linz beschränkt bleiben. Die Schiffe fahren demnach: von Regensburg nach Linz am 18, 21, 23, 26, 28 Junius, Regensburg, den 28 Mai 1840. Die Verwaltung. [2229] In der Herder'schen Verlagshandlung in Freiburg ist so eben erschienen: Der Stahlsäuerling zu Griesbach am Fuße des Kniebis im Großherzogthum Baden, Mit einer Reisekarte, welche bis Constanz, Basel, Straßburg und Stuttgart sich ausdehnt. Preis broschirt in Umschlag 48 kr. oder 12 gr. [2313-15] Gasthofs-Eröffnung. Dem reisenden Publicum beehre ich mich anzuzeigen, dass ich am 12 d. den käuflich an mich gebrachten Gasthof zu den "Drei Helmen" eröffnen werde. Regensburg, den 1 Junius 1840. Nicolaus Banhof. [2262-67] BRÜNNLBAD. Der Eigenthümer dieser, inner den Linien Wiens gelegenen, in neuester Zeit auf das zweckmäßigste und bequemste eingerichteten Badeanstalt empfiehlt seine seit Jahrhunderten durch ihre stärkende Heilkraft rühmlichst bekannten Mineralquellen der ärztlichen Würdigung sowohl als dem hochgeehrten Publicum. [2167] Durch alle Buchhandlungen Deutschlands und der Schweiz ist zu haben: Volks- und Jahrbüchlein der Land- und Hauswirthschaft. Dritter Jahrgang. Von A. Rothe, Preis geheftet 8 gr. sächs., 36 kr. rhein. od. 30 kr. CM. [2291-94] Russ. poln. Staats-Anlehen. Am 1 Julius d. J. erfolgt in Warschau die Ziehung von 7000 Obligationen mit folgenden Prämien, als: eine Million Gulden poln. (290,000 fl. rhein.) 300,000 fl., 2 a 150,000 fl., 6 a 25,000 fl., 8 a 14,000 fl, 12 a 7000 fl, 20 a 4200 fl., 100 a 2500 fl., 150 a 2100 fl., 200 a 1500 fl., 1000 a 950 fl., 5500 a 750 fl. poln. (215 fl. rhein.) Eine Obligation, welche eine dieser Prämien gewinnen muß, kostet 435 fl. rhein., wovon jedoch 215 fl. als Betrag der kleinsten Prämie abgezogen werden können, mithin 220 fl. rhein., eine halbe 110 fl., eine viertel 55 fl., eine achtel 27 fl. 30 kr. Gegen Einsendung des Betrags bis zum bis zum 6 Julius direct zu beziehen bei Vereine die Debatten mit viel weniger Würde, Zweckmäßigkeit, Ordnung und wissenschaftlichem Eifer geführt wurden als in den andern Sectionen. Sollte dieß etwa seinen Grund darin haben, daß Männer, die sich den andern Naturwissenschaften widmen, dieses aus Wißbegierde, aus Liebe zur Sache selbst und innerem Forscherdrang thun, während das medicinische Studium von der Mehrzahl nur um des künftigen Auskommens, um des Brodes willen begonnen wird? Wie möglich und wahrscheinlich ist es dann, daß bei vielen solchen der Eifer für die Wissenschaft als Selbstzweck fehlt, wobei dann an eine vorurtheilsfreie Bequemlichkeit und Lieblingsmeinungen hintansetzende angestrengte Erforschung der Wahrheit schwer zu denken ist? Und hat es nicht am Ende eben darin seinen Grund, wenn großartige medicinische Neuerungen mehr als andere naturwissenschaftliche Entdeckungen Widerstand finden, womit auch die Einwendung zusammenfällt, welche unser Gegner aus diesem Umstand gegen die Homöopathie bildet. Wir sagen „großartige“ Neuerungen; denn es ist in der That komisch, wenn der Gegner die Anerkennung der Brauchbarkeit des Mercurius solubilis Hahnem. für einen Beweis hält, daß der Widerstand gegen das homöopathische Heilprincip nicht aus persönlichen und unwissenschaftlichen Gründen herkommt. Was machte denn die Annahme dieses neuen Mercurialpräparats für Mühe? wirft sie alte Meinungen um? erfordert sie ein ganz neues Studium mit Selbstverläugnung und Anstrengung? Unter allem diesem, was die Huldigung für das neue Princip erschwert, ist das stärkste die Furcht vor dem Bekenntniß, geirrt zu haben, und dieß muß namentlich die gelehrten Körperschaften, deren einstimmige Feindschaft gegen die Homöopathie unserm Gegner so viel gilt, zu den reizbarsten Feinden jeder billigen Untersuchung der Sache machen. Man erinnere sich nur an den feindseligen Widerstand gewisser Facultäten gegen die Kuhpocken-Impfung. Haß gelehrter Kasten gegen neue Meinungen ist ja ganz sprüchwörtlich, und Pfarrer Oberlin in Steinthal sagte darum zu seinen Bauern, die Professoren von Jerusalem seyen es gewesen, die Christum bis auf den Tod verfolgt. Wenn aus allen Einwürfen des Gegners hervorleuchtet, wie sehr es ihm an ernstlichem Willen fehlt, in dieser Sache zur Wahrheit zu kommen, so mahnt uns auch seine letzte Berufung auf das Eine unvergänglich Wahre, das festbleibe, wenn auch die Systeme kommen und gehen, an die übertünchten Gräber, die außen schön anzuschauen sind, aber inwendig voll Todtengebeine. Sonderbar ist, daß die Einführung der China, die jetzt wohl kein Arzt entbehren möchte, bei den Aerzten jener Zeit so heftigen Widerstand fand. Der Leibarzt Dr. Chifletius schrieb im Jahre 1651 eine schmähliche Schrift dagegen, in welcher er behauptete, daß man weder in Brüssel, noch in Neapel, Florenz, Madrid, Wien und Paris ein kaltes Fieber damit geheilt hätte. Ueber dieses Werk machten ihm seine Collegen die größten Complimente, als hätte er die Welt von einem Ungeheuer befreit. Sollten wohl damals die Aerzte eine Ahnung davon gehabt haben, daß dieses Mittel 150 Jahre später ihrer Zunft so viel zu schaffen machen werde. Die China war bekanntlich die erste empirische Veranlassung zu der großen Entdeckung Hahnemanns. [2138-44] [Tabelle] Donau-Dampfschifffahrt. Da die Schifffahrt auf der obern Donau durch Brücken- und Strom-Correctionen für einige Zeit unterbrochen ist, so müssen die Fahrten der Dampfschiffe zwischen Regensburg und Donauwörth bis auf weitere Ankündigung ausgesetzt werden, und diese einstweilen auf die Strecke zwischen Regensburg und Linz beschränkt bleiben. Die Schiffe fahren demnach: von Regensburg nach Linz am 18, 21, 23, 26, 28 Junius, Regensburg, den 28 Mai 1840. Die Verwaltung. [2229] In der Herder'schen Verlagshandlung in Freiburg ist so eben erschienen: Der Stahlsäuerling zu Griesbach am Fuße des Kniebis im Großherzogthum Baden, Mit einer Reisekarte, welche bis Constanz, Basel, Straßburg und Stuttgart sich ausdehnt. Preis broschirt in Umschlag 48 kr. oder 12 gr. [2313-15] Gasthofs-Eröffnung. Dem reisenden Publicum beehre ich mich anzuzeigen, dass ich am 12 d. den käuflich an mich gebrachten Gasthof zu den „Drei Helmen“ eröffnen werde. Regensburg, den 1 Junius 1840. Nicolaus Banhof. [2262-67] BRÜNNLBAD. Der Eigenthümer dieser, inner den Linien Wiens gelegenen, in neuester Zeit auf das zweckmäßigste und bequemste eingerichteten Badeanstalt empfiehlt seine seit Jahrhunderten durch ihre stärkende Heilkraft rühmlichst bekannten Mineralquellen der ärztlichen Würdigung sowohl als dem hochgeehrten Publicum. [2167] Durch alle Buchhandlungen Deutschlands und der Schweiz ist zu haben: Volks- und Jahrbüchlein der Land- und Hauswirthschaft. Dritter Jahrgang. Von A. Rothe, Preis geheftet 8 gr. sächs., 36 kr. rhein. od. 30 kr. CM. [2291-94] Russ. poln. Staats-Anlehen. Am 1 Julius d. J. erfolgt in Warschau die Ziehung von 7000 Obligationen mit folgenden Prämien, als: eine Million Gulden poln. 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Sollte dieß etwa seinen Grund darin haben, daß Männer, die sich den andern Naturwissenschaften widmen, dieses aus Wißbegierde, aus Liebe zur Sache selbst und innerem Forscherdrang thun, während das medicinische Studium von der Mehrzahl nur um des künftigen Auskommens, um des Brodes willen begonnen wird? Wie möglich und wahrscheinlich ist es dann, daß bei vielen solchen der Eifer für die Wissenschaft als Selbstzweck fehlt, wobei dann an eine vorurtheilsfreie Bequemlichkeit und Lieblingsmeinungen hintansetzende angestrengte Erforschung der Wahrheit schwer zu denken ist? Und hat es nicht am Ende eben darin seinen Grund, wenn großartige medicinische Neuerungen mehr als andere naturwissenschaftliche Entdeckungen Widerstand finden, womit auch die Einwendung zusammenfällt, welche unser Gegner aus diesem Umstand gegen die Homöopathie bildet. Wir sagen „<hi rendition="#g">großartige</hi>“ Neuerungen; denn es ist in der That komisch, wenn der Gegner die Anerkennung der Brauchbarkeit des Mercurius solubilis Hahnem. für einen Beweis hält, daß der Widerstand gegen das homöopathische Heilprincip nicht aus persönlichen und unwissenschaftlichen Gründen herkommt. Was machte denn die Annahme dieses neuen Mercurialpräparats für Mühe? wirft sie alte Meinungen um? erfordert sie ein ganz neues Studium mit Selbstverläugnung und Anstrengung? Unter allem diesem, was die Huldigung für das neue Princip erschwert, ist das stärkste die Furcht vor dem Bekenntniß, geirrt zu haben, und dieß muß namentlich die gelehrten Körperschaften, deren einstimmige Feindschaft gegen die Homöopathie unserm Gegner so viel gilt, zu den reizbarsten Feinden jeder billigen Untersuchung der Sache machen. Man erinnere sich nur an den feindseligen Widerstand gewisser Facultäten gegen die Kuhpocken-Impfung. Haß gelehrter Kasten gegen neue Meinungen ist ja ganz sprüchwörtlich, und Pfarrer Oberlin in Steinthal sagte darum zu seinen Bauern, die Professoren von Jerusalem seyen es gewesen, die Christum bis auf den Tod verfolgt. Wenn aus allen Einwürfen des Gegners hervorleuchtet, wie sehr es ihm an ernstlichem Willen fehlt, in dieser Sache zur Wahrheit zu kommen, so mahnt uns auch seine letzte Berufung auf das Eine unvergänglich Wahre, das festbleibe, wenn auch die Systeme kommen und gehen, an die übertünchten Gräber, die außen schön anzuschauen sind, aber inwendig voll Todtengebeine.</p><lb/> <p>Sonderbar ist, daß die Einführung der China, die jetzt wohl kein Arzt entbehren möchte, bei den Aerzten jener Zeit so heftigen Widerstand fand. Der Leibarzt Dr. Chifletius schrieb im Jahre 1651 eine schmähliche Schrift dagegen, in welcher er behauptete, daß man weder in Brüssel, noch in Neapel, Florenz, Madrid, Wien und Paris ein kaltes Fieber damit geheilt hätte. Ueber dieses Werk machten ihm seine Collegen die größten Complimente, als hätte er die Welt von einem Ungeheuer befreit. Sollten wohl damals die Aerzte eine Ahnung davon gehabt haben, daß dieses Mittel 150 Jahre später ihrer Zunft so viel zu schaffen machen werde. 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Vereine die Debatten mit viel weniger Würde, Zweckmäßigkeit, Ordnung und wissenschaftlichem Eifer geführt wurden als in den andern Sectionen. Sollte dieß etwa seinen Grund darin haben, daß Männer, die sich den andern Naturwissenschaften widmen, dieses aus Wißbegierde, aus Liebe zur Sache selbst und innerem Forscherdrang thun, während das medicinische Studium von der Mehrzahl nur um des künftigen Auskommens, um des Brodes willen begonnen wird? Wie möglich und wahrscheinlich ist es dann, daß bei vielen solchen der Eifer für die Wissenschaft als Selbstzweck fehlt, wobei dann an eine vorurtheilsfreie Bequemlichkeit und Lieblingsmeinungen hintansetzende angestrengte Erforschung der Wahrheit schwer zu denken ist? Und hat es nicht am Ende eben darin seinen Grund, wenn großartige medicinische Neuerungen mehr als andere naturwissenschaftliche Entdeckungen Widerstand finden, womit auch die Einwendung zusammenfällt, welche unser Gegner aus diesem Umstand gegen die Homöopathie bildet. Wir sagen „großartige“ Neuerungen; denn es ist in der That komisch, wenn der Gegner die Anerkennung der Brauchbarkeit des Mercurius solubilis Hahnem. für einen Beweis hält, daß der Widerstand gegen das homöopathische Heilprincip nicht aus persönlichen und unwissenschaftlichen Gründen herkommt. Was machte denn die Annahme dieses neuen Mercurialpräparats für Mühe? wirft sie alte Meinungen um? erfordert sie ein ganz neues Studium mit Selbstverläugnung und Anstrengung? Unter allem diesem, was die Huldigung für das neue Princip erschwert, ist das stärkste die Furcht vor dem Bekenntniß, geirrt zu haben, und dieß muß namentlich die gelehrten Körperschaften, deren einstimmige Feindschaft gegen die Homöopathie unserm Gegner so viel gilt, zu den reizbarsten Feinden jeder billigen Untersuchung der Sache machen. Man erinnere sich nur an den feindseligen Widerstand gewisser Facultäten gegen die Kuhpocken-Impfung. Haß gelehrter Kasten gegen neue Meinungen ist ja ganz sprüchwörtlich, und Pfarrer Oberlin in Steinthal sagte darum zu seinen Bauern, die Professoren von Jerusalem seyen es gewesen, die Christum bis auf den Tod verfolgt. Wenn aus allen Einwürfen des Gegners hervorleuchtet, wie sehr es ihm an ernstlichem Willen fehlt, in dieser Sache zur Wahrheit zu kommen, so mahnt uns auch seine letzte Berufung auf das Eine unvergänglich Wahre, das festbleibe, wenn auch die Systeme kommen und gehen, an die übertünchten Gräber, die außen schön anzuschauen sind, aber inwendig voll Todtengebeine.
Sonderbar ist, daß die Einführung der China, die jetzt wohl kein Arzt entbehren möchte, bei den Aerzten jener Zeit so heftigen Widerstand fand. Der Leibarzt Dr. Chifletius schrieb im Jahre 1651 eine schmähliche Schrift dagegen, in welcher er behauptete, daß man weder in Brüssel, noch in Neapel, Florenz, Madrid, Wien und Paris ein kaltes Fieber damit geheilt hätte. Ueber dieses Werk machten ihm seine Collegen die größten Complimente, als hätte er die Welt von einem Ungeheuer befreit. Sollten wohl damals die Aerzte eine Ahnung davon gehabt haben, daß dieses Mittel 150 Jahre später ihrer Zunft so viel zu schaffen machen werde. Die China war bekanntlich die erste empirische Veranlassung zu der großen Entdeckung Hahnemanns.
[2138-44]
Donau-Dampfschifffahrt.
Da die Schifffahrt auf der obern Donau durch Brücken- und Strom-Correctionen für einige Zeit unterbrochen ist, so müssen die Fahrten der Dampfschiffe zwischen Regensburg und Donauwörth bis auf weitere Ankündigung ausgesetzt werden, und diese einstweilen auf die Strecke zwischen Regensburg und Linz beschränkt bleiben.
Die Schiffe fahren demnach:
von Regensburg nach Linz am 18, 21, 23, 26, 28 Junius,
von Linz nach Regensburg am 18, 20, 23, 25, 28, 30 Junius.
Regensburg, den 28 Mai 1840.
Die Verwaltung.
[2229]
In der Herder'schen Verlagshandlung in Freiburg ist so eben erschienen:
Der Stahlsäuerling zu Griesbach am Fuße des Kniebis im Großherzogthum Baden,
natur- und heilkundig beschrieben von Dr. W. J. A. Werber, ordentlicher öffentlicher Professor an der Universität zu Freiburg.
Mit einer Reisekarte, welche bis Constanz, Basel, Straßburg und Stuttgart sich ausdehnt.
Preis broschirt in Umschlag 48 kr. oder 12 gr.
[2313-15]
Gasthofs-Eröffnung.
Dem reisenden Publicum beehre ich mich anzuzeigen, dass ich am 12 d. den käuflich an mich gebrachten Gasthof zu den „Drei Helmen“ eröffnen werde.
Regensburg, den 1 Junius 1840.
Nicolaus Banhof.
[2262-67]
BRÜNNLBAD.
Der Eigenthümer dieser, inner den Linien Wiens gelegenen, in neuester Zeit auf das zweckmäßigste und bequemste eingerichteten Badeanstalt empfiehlt seine seit Jahrhunderten durch ihre stärkende Heilkraft rühmlichst bekannten Mineralquellen der ärztlichen Würdigung sowohl als dem hochgeehrten Publicum.
[2167]
Durch alle Buchhandlungen Deutschlands und der Schweiz ist zu haben:
Volks- und Jahrbüchlein der Land- und Hauswirthschaft.
Dritter Jahrgang.
Von A. Rothe,
Verfasser der rechten Mitte, Franz Noak etc.
Motto: Mit dem Strome der Zeit kommt Gutes und Böses; bauet der ruhige Verstand und die Tugend eine Brücke, so schreitet das Glück sicher hinüber.
Preis geheftet 8 gr. sächs., 36 kr. rhein. od. 30 kr. CM.
[2291-94]
Russ. poln. Staats-Anlehen.
Am 1 Julius d. J. erfolgt in Warschau die Ziehung von 7000 Obligationen mit folgenden Prämien, als: eine Million Gulden poln. (290,000 fl. rhein.) 300,000 fl., 2 à 150,000 fl., 6 à 25,000 fl., 8 à 14,000 fl, 12 à 7000 fl, 20 à 4200 fl., 100 à 2500 fl., 150 à 2100 fl., 200 à 1500 fl., 1000 à 950 fl., 5500 à 750 fl. poln. (215 fl. rhein.)
Eine Obligation, welche eine dieser Prämien gewinnen muß, kostet 435 fl. rhein., wovon jedoch 215 fl. als Betrag der kleinsten Prämie abgezogen werden können, mithin 220 fl. rhein., eine halbe 110 fl., eine viertel 55 fl., eine achtel 27 fl. 30 kr.
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(2016-06-28T11:37:15Z)
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