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Allgemeine Zeitung. Nr. 176. Augsburg, 24. Juni 1840.

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sie nicht Ja sage, erst sie und dann sich selbst zu erschießen. Später, da sie seine Frau und mit Edward schwanger war, trat er gleichfalls einmal mit einem Gewehr vor sie hin, und drohte sie zu erschießen. Etwas später, als sie eben ihr Kind stillte, verließ er sie plötzlich bei einem Spaziergang mit der Erklärung, er werde nach Amerika gehen. Er verließ auch in der That Birmingham, begab sich aber, anstatt nach Amerika, nach Dublin, wo er eine Zeitlang blieb, und in allerlei Ausschweifungen sein Geld verthat. Er war es - nicht der Sohn - der häufig die Treppe hinauf in das Gastzimmer seines Schwiegervaters ritt, ohne weder seine eigene Lebensgefahr, noch die der Anwesenden in Anschlag zu bringen. Doch zeigte er, bei allen diesen Seltsamkeiten, immer sehr loyale Gesinnungen und war namentlich ein großer Verehrer der Prinzeß Charlotte. Sein Sohn Edward aber glich ihm von Jugend auf so in seinem Aeußern als in seinem Innern, und hing auch an ihm mit der leidenschaftlichsten Liebe. Einen besondern Einfluß auf den Geisteszustand des Kindes, meint Frau Oxford, möge jenes Vorsiehintreten des Vaters mit geladenem Gewehr, da sie eben gesegneten Leibes war, und der Schreck, der sie dabei ergriff, ausgeübt haben. Seltsam genug ist der Tag, wo Edward sein Verbrechen verübte, gerade der Jahrestag des Todes seines Vaters. Von dem gewaltthätigen jähzornigen Temperament des Sohnes sind auch noch verschiedene Beispiele nachgewiesen worden. Während seines Aufenthalts bei seiner Tante, Frau Powell, Wirthin zum Königskopf in Hounslow, drohte er mehreremal den Mägden, er wolle sie erstechen; und als ihn der Oberkellner Yates einmal aus dem Hofe werfen wollte, wo er gegen einen andern Buben das Messer gezogen hatte, sprang er ins Haus und holte einen großen zwei Fuß langen Schraubenstock, mit dem er dem Yates eine schwere Wunde in die Stirn schlug. "Es thut mir nur leid," rief er dann, "daß ich der Bestie nicht das Gehirn eingeschlagen habe." Er ward deßhalb von dem Magistrat von Brentford (7 Jul. 1838) zu 20 Shilling Buße (und 10 Shilling 6 Pence Kosten) verurtheilt.

Courvoisiers Proceß wird morgen vor der großen Jury seinen Anfang nehmen. Nicht weniger als 73 Peers und Peeresses haben bei den Sheriffs um Erlaubniß des Zutritts gebeten, und es sollen besondere Veranstaltungen getroffen worden seyn, um so viel vornehme Welt anständig zu setzen.

Der Versuch auf das Leben der Königin beschäftigt die öffentliche Aufmerksamkeit natürlich am meisten, jedoch bei dem Geheimniß, womit die Untersuchung geführt wird, ist nur das Allerallgemeinste bekannt. Der Gang der Untersuchung selbst läßt sich jedoch mit ziemlicher Gewißheit errathen. Läßt es sich nachweisen, daß eine Verbindung Oxfords mit andern Personen unwahrscheinlich ist, so bleibt bloß die andere und wahrscheinlichste Alternative übrig, daß die That von Oxford ihren Grund in einer Sucht nach Notorietät hatte. Auf das erstere leitet das Document, überschrieben "Junges England," welches jetzt veröffentlicht ist. Da der Stifter aller jener politischen Gesellschaften, welche das Epitheton "Jung" tragen, der Italiener Mazzini ist, so scheint es natürlich, daß man untersucht, ob es wahrscheinlich sey, daß Mazzini, welcher in London lebt, eine solche Gesellschaft hier gegründet habe. Ist dieses der Fall nicht, wie vermuthet wird, so muß die Folgerung seyn, daß jenes Document absichtlich in Oxfords Zimmer gelassen wurde, um den Verdacht auf eine falsche Spur zu lenken. Es ist nun allerdings wahr, daß Alles, was mit den geheimen Gesellschaften auf dem Continent zusammenhängt, hier so gut wie gar nicht bekannt ist - indessen wäre die Folgerung doch zu kühn, daraus gleich zu schließen, jene Suggestion selbst wäre vom Continente gekommen. War Oxford Werkzeug, so ist es sicher, die Leitung mußte von einer Gesellschaft oder einem hiesigen Comite ausgegangen seyn, so daß alle Untersuchung nach weiterm Zusammenhang in der Fremde nur unnütz wäre, so lange man hier im Lande nicht ein Centrum entdeckt hätte. Geheime Gesellschaften hat es ja auch hier gegeben, die Orangemänner etc., und somit wäre es lächerlich anzunehmen, daß man eine Kenntniß der Verfahrungsweise erst aus der Fremde hätte holen müssen. Von Wichtigkeit wird in diesem Augenblicke auch die bekannte Schornsteinfegergeschichte von dem Jungen, welcher sich früher einige Tage versteckt im Schlosse aufgehalten hatte. So viel ist richtig, daß damals einige Umstände erwähnt wurden, welche nicht gehörig untersucht worden sind, wie denn jene ganze Untersuchungsgeschichte nicht zum besten geführt wurde. Ein Faden ist wenigstens in dem Document vom Jungen England gegeben, dessen Verfolg immerhin wichtige Resultate, selbst wenn dieselbe nur negativer Natur sind, liefern kann. Im Uebrigen wäre es bei dem Dunkel, welches noch über der ganzen Geschichte liegt, Zeitverderb sich langen Speculationen hinzugeben. Wichtiger ist es wohl, das Factum als Anlaß zu betrachten, um darzulegen, wie der Zustand von England sich herausstellt. Ist ein weiterer Zusammenhang von der That Oxfords mit andern Mitschuldigen vorhanden, so ist es höchst wahrscheinlich, daß derselbe ausgemittelt werden wird. Es ist wenig bekannt, doch sicher, daß, besonders seit den letzten Chartistenunruhen, eine sehr wohl organisirte geheime Polizei hier existirt. Die öffentliche Polizei selbst zählt ein Personal von zwischen 5000 und 6000 Personen, deren jede in diesem Augenblick beschäftigt ist Erkundigungen einzuziehen. Was also auf diesem Wege in Publikhäusern etc. zur Sprache kommt, wird erfahren. Die Königin selbst ist sehr populär, das Attentat ist empörend für englische Ansichten, und abgesehen davon, ist der Zusammenhang der Justiz mit dem Volke durch Geschworne und Oeffentlichkeit des Verfahrens so innig, daß wenn Privatleute irgend etwas Verdächtiges bemerkt haben, sie keinen Anstand hegen, es der Polizei mitzutheilen, wie die öffentlichen Blätter bereits der vielfachen schriftlichen Communicationen Erwähnung thun, welche der Polizei gemacht wurden und werden. Das Factum, so revoltirend es an sich ist, dient jedenfalls dazu, zwei höchst erfreuliche Züge in dem englischen Staatsleben zu klarer Anschauung zu bringen. Der erste Punkt ist das Verhältniß der Gerichtsverfassung und Gerechtigkeitspflege zum Volke. Beide sind national, und man findet keine Entgegensetzung von Volk und Regierung, wie solche sich wohl in Frankreich bei analogen Fällen kund gab. Die Polizei selbst ist nur Sicherheitspolizei zum Schutze der Gesellschaft, so daß auch hier Alles friedlich in einander greift. Durch die Natur der Gerichtspflege hier erhalten die Polizeibediensteten eine praktische Erziehung, welche ihnen in manchem Bezug den Blick und die Umsicht von Instructionsrichtern gibt, so wie Sie in den Berichten der englischen Blätter vielleicht nicht ohne Bewunderung gelesen haben werden, mit welcher Umsicht zwei bloße Polizei-Inspectoren die Untersuchung der Effecten in der Wohnung Oxford's einleiteten und bewerkstelligten. Der zweite und wichtigste Punkt, nach meiner Ansicht, ist jedoch die wahre Religiosität des englischen Volkes, welche sich bei diesem traurigen Anlaß zeigte. Man dankte allgemein in den Kirchen für die Rettung der Königin, und wenn, wie verlautet, die Königin selbst sich zu einem öffentlichen Kirchengang entschließt, so wird diese Handlung mehr als bloß Ceremonie seyn.

Frankreich.

(Univers.) Graf Latour-Maubourg, französischer Botschafter

sie nicht Ja sage, erst sie und dann sich selbst zu erschießen. Später, da sie seine Frau und mit Edward schwanger war, trat er gleichfalls einmal mit einem Gewehr vor sie hin, und drohte sie zu erschießen. Etwas später, als sie eben ihr Kind stillte, verließ er sie plötzlich bei einem Spaziergang mit der Erklärung, er werde nach Amerika gehen. Er verließ auch in der That Birmingham, begab sich aber, anstatt nach Amerika, nach Dublin, wo er eine Zeitlang blieb, und in allerlei Ausschweifungen sein Geld verthat. Er war es – nicht der Sohn – der häufig die Treppe hinauf in das Gastzimmer seines Schwiegervaters ritt, ohne weder seine eigene Lebensgefahr, noch die der Anwesenden in Anschlag zu bringen. Doch zeigte er, bei allen diesen Seltsamkeiten, immer sehr loyale Gesinnungen und war namentlich ein großer Verehrer der Prinzeß Charlotte. Sein Sohn Edward aber glich ihm von Jugend auf so in seinem Aeußern als in seinem Innern, und hing auch an ihm mit der leidenschaftlichsten Liebe. Einen besondern Einfluß auf den Geisteszustand des Kindes, meint Frau Oxford, möge jenes Vorsiehintreten des Vaters mit geladenem Gewehr, da sie eben gesegneten Leibes war, und der Schreck, der sie dabei ergriff, ausgeübt haben. Seltsam genug ist der Tag, wo Edward sein Verbrechen verübte, gerade der Jahrestag des Todes seines Vaters. Von dem gewaltthätigen jähzornigen Temperament des Sohnes sind auch noch verschiedene Beispiele nachgewiesen worden. Während seines Aufenthalts bei seiner Tante, Frau Powell, Wirthin zum Königskopf in Hounslow, drohte er mehreremal den Mägden, er wolle sie erstechen; und als ihn der Oberkellner Yates einmal aus dem Hofe werfen wollte, wo er gegen einen andern Buben das Messer gezogen hatte, sprang er ins Haus und holte einen großen zwei Fuß langen Schraubenstock, mit dem er dem Yates eine schwere Wunde in die Stirn schlug. „Es thut mir nur leid,“ rief er dann, „daß ich der Bestie nicht das Gehirn eingeschlagen habe.“ Er ward deßhalb von dem Magistrat von Brentford (7 Jul. 1838) zu 20 Shilling Buße (und 10 Shilling 6 Pence Kosten) verurtheilt.

Courvoisiers Proceß wird morgen vor der großen Jury seinen Anfang nehmen. Nicht weniger als 73 Peers und Peeresses haben bei den Sheriffs um Erlaubniß des Zutritts gebeten, und es sollen besondere Veranstaltungen getroffen worden seyn, um so viel vornehme Welt anständig zu setzen.

Der Versuch auf das Leben der Königin beschäftigt die öffentliche Aufmerksamkeit natürlich am meisten, jedoch bei dem Geheimniß, womit die Untersuchung geführt wird, ist nur das Allerallgemeinste bekannt. Der Gang der Untersuchung selbst läßt sich jedoch mit ziemlicher Gewißheit errathen. Läßt es sich nachweisen, daß eine Verbindung Oxfords mit andern Personen unwahrscheinlich ist, so bleibt bloß die andere und wahrscheinlichste Alternative übrig, daß die That von Oxford ihren Grund in einer Sucht nach Notorietät hatte. Auf das erstere leitet das Document, überschrieben „Junges England,“ welches jetzt veröffentlicht ist. Da der Stifter aller jener politischen Gesellschaften, welche das Epitheton „Jung“ tragen, der Italiener Mazzini ist, so scheint es natürlich, daß man untersucht, ob es wahrscheinlich sey, daß Mazzini, welcher in London lebt, eine solche Gesellschaft hier gegründet habe. Ist dieses der Fall nicht, wie vermuthet wird, so muß die Folgerung seyn, daß jenes Document absichtlich in Oxfords Zimmer gelassen wurde, um den Verdacht auf eine falsche Spur zu lenken. Es ist nun allerdings wahr, daß Alles, was mit den geheimen Gesellschaften auf dem Continent zusammenhängt, hier so gut wie gar nicht bekannt ist – indessen wäre die Folgerung doch zu kühn, daraus gleich zu schließen, jene Suggestion selbst wäre vom Continente gekommen. War Oxford Werkzeug, so ist es sicher, die Leitung mußte von einer Gesellschaft oder einem hiesigen Comité ausgegangen seyn, so daß alle Untersuchung nach weiterm Zusammenhang in der Fremde nur unnütz wäre, so lange man hier im Lande nicht ein Centrum entdeckt hätte. Geheime Gesellschaften hat es ja auch hier gegeben, die Orangemänner etc., und somit wäre es lächerlich anzunehmen, daß man eine Kenntniß der Verfahrungsweise erst aus der Fremde hätte holen müssen. Von Wichtigkeit wird in diesem Augenblicke auch die bekannte Schornsteinfegergeschichte von dem Jungen, welcher sich früher einige Tage versteckt im Schlosse aufgehalten hatte. So viel ist richtig, daß damals einige Umstände erwähnt wurden, welche nicht gehörig untersucht worden sind, wie denn jene ganze Untersuchungsgeschichte nicht zum besten geführt wurde. Ein Faden ist wenigstens in dem Document vom Jungen England gegeben, dessen Verfolg immerhin wichtige Resultate, selbst wenn dieselbe nur negativer Natur sind, liefern kann. Im Uebrigen wäre es bei dem Dunkel, welches noch über der ganzen Geschichte liegt, Zeitverderb sich langen Speculationen hinzugeben. Wichtiger ist es wohl, das Factum als Anlaß zu betrachten, um darzulegen, wie der Zustand von England sich herausstellt. Ist ein weiterer Zusammenhang von der That Oxfords mit andern Mitschuldigen vorhanden, so ist es höchst wahrscheinlich, daß derselbe ausgemittelt werden wird. Es ist wenig bekannt, doch sicher, daß, besonders seit den letzten Chartistenunruhen, eine sehr wohl organisirte geheime Polizei hier existirt. Die öffentliche Polizei selbst zählt ein Personal von zwischen 5000 und 6000 Personen, deren jede in diesem Augenblick beschäftigt ist Erkundigungen einzuziehen. Was also auf diesem Wege in Publikhäusern etc. zur Sprache kommt, wird erfahren. Die Königin selbst ist sehr populär, das Attentat ist empörend für englische Ansichten, und abgesehen davon, ist der Zusammenhang der Justiz mit dem Volke durch Geschworne und Oeffentlichkeit des Verfahrens so innig, daß wenn Privatleute irgend etwas Verdächtiges bemerkt haben, sie keinen Anstand hegen, es der Polizei mitzutheilen, wie die öffentlichen Blätter bereits der vielfachen schriftlichen Communicationen Erwähnung thun, welche der Polizei gemacht wurden und werden. Das Factum, so revoltirend es an sich ist, dient jedenfalls dazu, zwei höchst erfreuliche Züge in dem englischen Staatsleben zu klarer Anschauung zu bringen. Der erste Punkt ist das Verhältniß der Gerichtsverfassung und Gerechtigkeitspflege zum Volke. Beide sind national, und man findet keine Entgegensetzung von Volk und Regierung, wie solche sich wohl in Frankreich bei analogen Fällen kund gab. Die Polizei selbst ist nur Sicherheitspolizei zum Schutze der Gesellschaft, so daß auch hier Alles friedlich in einander greift. Durch die Natur der Gerichtspflege hier erhalten die Polizeibediensteten eine praktische Erziehung, welche ihnen in manchem Bezug den Blick und die Umsicht von Instructionsrichtern gibt, so wie Sie in den Berichten der englischen Blätter vielleicht nicht ohne Bewunderung gelesen haben werden, mit welcher Umsicht zwei bloße Polizei-Inspectoren die Untersuchung der Effecten in der Wohnung Oxford's einleiteten und bewerkstelligten. Der zweite und wichtigste Punkt, nach meiner Ansicht, ist jedoch die wahre Religiosität des englischen Volkes, welche sich bei diesem traurigen Anlaß zeigte. Man dankte allgemein in den Kirchen für die Rettung der Königin, und wenn, wie verlautet, die Königin selbst sich zu einem öffentlichen Kirchengang entschließt, so wird diese Handlung mehr als bloß Ceremonie seyn.

Frankreich.

(Univers.) Graf Latour-Maubourg, französischer Botschafter

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Ist dieses der Fall nicht, wie vermuthet wird, so muß die Folgerung seyn, daß jenes Document absichtlich in Oxfords Zimmer gelassen wurde, um den Verdacht auf eine falsche Spur zu lenken. Es ist nun allerdings wahr, daß Alles, was mit den geheimen Gesellschaften auf dem Continent zusammenhängt, hier so gut wie gar nicht bekannt ist &#x2013; indessen wäre die Folgerung doch zu kühn, daraus gleich zu schließen, jene Suggestion selbst wäre vom Continente gekommen. War Oxford Werkzeug, so ist es sicher, die Leitung mußte von einer Gesellschaft oder einem hiesigen Comité ausgegangen seyn, so daß alle Untersuchung nach weiterm Zusammenhang in der Fremde nur unnütz wäre, so lange man hier im Lande nicht ein Centrum entdeckt hätte. Geheime Gesellschaften hat es ja auch hier gegeben, die Orangemänner etc., und somit wäre es lächerlich anzunehmen, daß man eine Kenntniß der Verfahrungsweise erst aus der Fremde hätte holen müssen. Von Wichtigkeit wird in diesem Augenblicke auch die bekannte Schornsteinfegergeschichte von dem Jungen, welcher sich früher einige Tage versteckt im Schlosse aufgehalten hatte. So viel ist richtig, daß damals einige Umstände erwähnt wurden, welche nicht gehörig untersucht worden sind, wie denn jene ganze Untersuchungsgeschichte nicht zum besten geführt wurde. Ein Faden ist wenigstens in dem Document vom Jungen England gegeben, dessen Verfolg immerhin wichtige Resultate, selbst wenn dieselbe nur negativer Natur sind, liefern kann. Im Uebrigen wäre es bei dem Dunkel, welches noch über der ganzen Geschichte liegt, Zeitverderb sich langen Speculationen hinzugeben. Wichtiger ist es wohl, das Factum als Anlaß zu betrachten, um darzulegen, wie der Zustand von England sich herausstellt. Ist ein weiterer Zusammenhang von der That Oxfords mit andern Mitschuldigen vorhanden, so ist es höchst wahrscheinlich, daß derselbe ausgemittelt werden wird. Es ist wenig bekannt, doch sicher, daß, besonders seit den letzten Chartistenunruhen, eine sehr wohl organisirte geheime Polizei hier existirt. Die öffentliche Polizei selbst zählt ein Personal von zwischen 5000 und 6000 Personen, deren jede in diesem Augenblick beschäftigt ist Erkundigungen einzuziehen. Was also auf diesem Wege in Publikhäusern etc. zur Sprache kommt, wird erfahren. Die Königin selbst ist sehr populär, das Attentat ist empörend für englische Ansichten, und abgesehen davon, ist der Zusammenhang der Justiz mit dem Volke durch Geschworne und Oeffentlichkeit des Verfahrens so innig, daß wenn Privatleute irgend etwas Verdächtiges bemerkt haben, sie keinen Anstand hegen, es der Polizei mitzutheilen, wie die öffentlichen Blätter bereits der vielfachen schriftlichen Communicationen Erwähnung thun, welche der Polizei gemacht wurden und werden. Das Factum, so revoltirend es an sich ist, dient jedenfalls dazu, zwei höchst erfreuliche Züge in dem englischen Staatsleben zu klarer Anschauung zu bringen. Der erste Punkt ist das Verhältniß der Gerichtsverfassung und Gerechtigkeitspflege zum Volke. Beide sind national, und man findet keine Entgegensetzung von Volk und Regierung, wie solche sich wohl in Frankreich bei analogen Fällen kund gab. Die Polizei selbst ist nur Sicherheitspolizei zum Schutze der Gesellschaft, so daß auch hier Alles friedlich in einander greift. Durch die Natur der Gerichtspflege hier erhalten die Polizeibediensteten eine praktische Erziehung, welche ihnen in manchem Bezug den Blick und die Umsicht von Instructionsrichtern gibt, so wie Sie in den Berichten der englischen Blätter vielleicht nicht ohne Bewunderung gelesen haben werden, mit welcher Umsicht zwei bloße Polizei-Inspectoren die Untersuchung der Effecten in der Wohnung Oxford's einleiteten und bewerkstelligten. Der zweite und wichtigste Punkt, nach meiner Ansicht, ist jedoch die wahre Religiosität des englischen Volkes, welche sich bei diesem traurigen Anlaß zeigte. Man dankte allgemein in den Kirchen für die Rettung der Königin, und wenn, wie verlautet, die Königin selbst sich zu einem öffentlichen Kirchengang entschließt, so wird diese Handlung mehr als bloß Ceremonie seyn.</p>
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[1403/0003] sie nicht Ja sage, erst sie und dann sich selbst zu erschießen. Später, da sie seine Frau und mit Edward schwanger war, trat er gleichfalls einmal mit einem Gewehr vor sie hin, und drohte sie zu erschießen. Etwas später, als sie eben ihr Kind stillte, verließ er sie plötzlich bei einem Spaziergang mit der Erklärung, er werde nach Amerika gehen. Er verließ auch in der That Birmingham, begab sich aber, anstatt nach Amerika, nach Dublin, wo er eine Zeitlang blieb, und in allerlei Ausschweifungen sein Geld verthat. Er war es – nicht der Sohn – der häufig die Treppe hinauf in das Gastzimmer seines Schwiegervaters ritt, ohne weder seine eigene Lebensgefahr, noch die der Anwesenden in Anschlag zu bringen. Doch zeigte er, bei allen diesen Seltsamkeiten, immer sehr loyale Gesinnungen und war namentlich ein großer Verehrer der Prinzeß Charlotte. Sein Sohn Edward aber glich ihm von Jugend auf so in seinem Aeußern als in seinem Innern, und hing auch an ihm mit der leidenschaftlichsten Liebe. Einen besondern Einfluß auf den Geisteszustand des Kindes, meint Frau Oxford, möge jenes Vorsiehintreten des Vaters mit geladenem Gewehr, da sie eben gesegneten Leibes war, und der Schreck, der sie dabei ergriff, ausgeübt haben. Seltsam genug ist der Tag, wo Edward sein Verbrechen verübte, gerade der Jahrestag des Todes seines Vaters. Von dem gewaltthätigen jähzornigen Temperament des Sohnes sind auch noch verschiedene Beispiele nachgewiesen worden. Während seines Aufenthalts bei seiner Tante, Frau Powell, Wirthin zum Königskopf in Hounslow, drohte er mehreremal den Mägden, er wolle sie erstechen; und als ihn der Oberkellner Yates einmal aus dem Hofe werfen wollte, wo er gegen einen andern Buben das Messer gezogen hatte, sprang er ins Haus und holte einen großen zwei Fuß langen Schraubenstock, mit dem er dem Yates eine schwere Wunde in die Stirn schlug. „Es thut mir nur leid,“ rief er dann, „daß ich der Bestie nicht das Gehirn eingeschlagen habe.“ Er ward deßhalb von dem Magistrat von Brentford (7 Jul. 1838) zu 20 Shilling Buße (und 10 Shilling 6 Pence Kosten) verurtheilt. Courvoisiers Proceß wird morgen vor der großen Jury seinen Anfang nehmen. Nicht weniger als 73 Peers und Peeresses haben bei den Sheriffs um Erlaubniß des Zutritts gebeten, und es sollen besondere Veranstaltungen getroffen worden seyn, um so viel vornehme Welt anständig zu setzen. _ London, 17 Jun. Der Versuch auf das Leben der Königin beschäftigt die öffentliche Aufmerksamkeit natürlich am meisten, jedoch bei dem Geheimniß, womit die Untersuchung geführt wird, ist nur das Allerallgemeinste bekannt. Der Gang der Untersuchung selbst läßt sich jedoch mit ziemlicher Gewißheit errathen. Läßt es sich nachweisen, daß eine Verbindung Oxfords mit andern Personen unwahrscheinlich ist, so bleibt bloß die andere und wahrscheinlichste Alternative übrig, daß die That von Oxford ihren Grund in einer Sucht nach Notorietät hatte. Auf das erstere leitet das Document, überschrieben „Junges England,“ welches jetzt veröffentlicht ist. Da der Stifter aller jener politischen Gesellschaften, welche das Epitheton „Jung“ tragen, der Italiener Mazzini ist, so scheint es natürlich, daß man untersucht, ob es wahrscheinlich sey, daß Mazzini, welcher in London lebt, eine solche Gesellschaft hier gegründet habe. Ist dieses der Fall nicht, wie vermuthet wird, so muß die Folgerung seyn, daß jenes Document absichtlich in Oxfords Zimmer gelassen wurde, um den Verdacht auf eine falsche Spur zu lenken. Es ist nun allerdings wahr, daß Alles, was mit den geheimen Gesellschaften auf dem Continent zusammenhängt, hier so gut wie gar nicht bekannt ist – indessen wäre die Folgerung doch zu kühn, daraus gleich zu schließen, jene Suggestion selbst wäre vom Continente gekommen. War Oxford Werkzeug, so ist es sicher, die Leitung mußte von einer Gesellschaft oder einem hiesigen Comité ausgegangen seyn, so daß alle Untersuchung nach weiterm Zusammenhang in der Fremde nur unnütz wäre, so lange man hier im Lande nicht ein Centrum entdeckt hätte. Geheime Gesellschaften hat es ja auch hier gegeben, die Orangemänner etc., und somit wäre es lächerlich anzunehmen, daß man eine Kenntniß der Verfahrungsweise erst aus der Fremde hätte holen müssen. Von Wichtigkeit wird in diesem Augenblicke auch die bekannte Schornsteinfegergeschichte von dem Jungen, welcher sich früher einige Tage versteckt im Schlosse aufgehalten hatte. So viel ist richtig, daß damals einige Umstände erwähnt wurden, welche nicht gehörig untersucht worden sind, wie denn jene ganze Untersuchungsgeschichte nicht zum besten geführt wurde. Ein Faden ist wenigstens in dem Document vom Jungen England gegeben, dessen Verfolg immerhin wichtige Resultate, selbst wenn dieselbe nur negativer Natur sind, liefern kann. Im Uebrigen wäre es bei dem Dunkel, welches noch über der ganzen Geschichte liegt, Zeitverderb sich langen Speculationen hinzugeben. Wichtiger ist es wohl, das Factum als Anlaß zu betrachten, um darzulegen, wie der Zustand von England sich herausstellt. Ist ein weiterer Zusammenhang von der That Oxfords mit andern Mitschuldigen vorhanden, so ist es höchst wahrscheinlich, daß derselbe ausgemittelt werden wird. Es ist wenig bekannt, doch sicher, daß, besonders seit den letzten Chartistenunruhen, eine sehr wohl organisirte geheime Polizei hier existirt. Die öffentliche Polizei selbst zählt ein Personal von zwischen 5000 und 6000 Personen, deren jede in diesem Augenblick beschäftigt ist Erkundigungen einzuziehen. Was also auf diesem Wege in Publikhäusern etc. zur Sprache kommt, wird erfahren. Die Königin selbst ist sehr populär, das Attentat ist empörend für englische Ansichten, und abgesehen davon, ist der Zusammenhang der Justiz mit dem Volke durch Geschworne und Oeffentlichkeit des Verfahrens so innig, daß wenn Privatleute irgend etwas Verdächtiges bemerkt haben, sie keinen Anstand hegen, es der Polizei mitzutheilen, wie die öffentlichen Blätter bereits der vielfachen schriftlichen Communicationen Erwähnung thun, welche der Polizei gemacht wurden und werden. Das Factum, so revoltirend es an sich ist, dient jedenfalls dazu, zwei höchst erfreuliche Züge in dem englischen Staatsleben zu klarer Anschauung zu bringen. Der erste Punkt ist das Verhältniß der Gerichtsverfassung und Gerechtigkeitspflege zum Volke. Beide sind national, und man findet keine Entgegensetzung von Volk und Regierung, wie solche sich wohl in Frankreich bei analogen Fällen kund gab. Die Polizei selbst ist nur Sicherheitspolizei zum Schutze der Gesellschaft, so daß auch hier Alles friedlich in einander greift. Durch die Natur der Gerichtspflege hier erhalten die Polizeibediensteten eine praktische Erziehung, welche ihnen in manchem Bezug den Blick und die Umsicht von Instructionsrichtern gibt, so wie Sie in den Berichten der englischen Blätter vielleicht nicht ohne Bewunderung gelesen haben werden, mit welcher Umsicht zwei bloße Polizei-Inspectoren die Untersuchung der Effecten in der Wohnung Oxford's einleiteten und bewerkstelligten. Der zweite und wichtigste Punkt, nach meiner Ansicht, ist jedoch die wahre Religiosität des englischen Volkes, welche sich bei diesem traurigen Anlaß zeigte. Man dankte allgemein in den Kirchen für die Rettung der Königin, und wenn, wie verlautet, die Königin selbst sich zu einem öffentlichen Kirchengang entschließt, so wird diese Handlung mehr als bloß Ceremonie seyn. Frankreich. _ Paris, 19 Jun. (Univers.) Graf Latour-Maubourg, französischer Botschafter

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 176. Augsburg, 24. Juni 1840, S. 1403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_176_18400624/3>, abgerufen am 21.11.2024.