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Allgemeine Zeitung. Nr. 177. Augsburg, 25. Juni 1840.

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Aufruf an Deutschlands Aerzte.

Im k. Juliusspitale dahier starb vor kurzem ein 59 Jahre alter Mann an einer bei Erwachsenen vielleicht ganz unerhörten Krankheit. Er hatte nämlich eine ungeheure Anschwellung des Schädels, so daß dieser aussah, wie der Wasserkopf bei Kindern. Durch ein n Einstich wurden innerhalb drei Tagen fünfzehn Pfund und fünf Unzen flüssiges Blut entleert. Zwölf Tage nach der Punction trat der Tod durch Entkräftung ein.

Die Entstehungsursache der Blutansammlung, welche sehr langsam statthatte, und beiläufig 3/4 Jahre währte, konnte nicht ausgemittelt werden.

Wäre irgend einem meiner HH. Collegen ein ähnlicher Fall bekannt, so würde ich sehr dankbar für die Mittheilung desselben seyn. - Würzburg, im Junius 1840.

Dr. Textor, Professor.

[2490]

Bekanntmachung.

Das Herrmannsbad zu Muskau in der k. preuß. Oberlausitz wird am 28 Junius eröffnet. Dasselbe ist berühmt durch seine reichhaltigen und sich schon so bewährten Moorschlammbäder, so wie auch die kräftigen natürlichen Eisen- und Schlackenbäder einer rühmlichen Erwähnung verdienen, zu welchen nun auch noch die so beliebten und sich auch hier schon so wirksam gezeigten Wellenbäder getreten sind - wozu hier in dem Neißefluß und der an dems lben im Park gelegenen großen Mühle so günstige Gelegenheit vorhanden - und die in diesem Jahre noch vermehrt worden. Außerdem werden aber auch alle Arten künstlicher Bäder, als russische Dampf-, Douche- und Schwefelräucherungsbäder verabreicht, so wie auch alle Arten von Trinkwasser, sowohl natürliche als künstliche (Struve'sche) in bester Güte bereit gehalten, oder auf vorherige Bestellung billigst und sehr bald herbeigeschafft werden. Aber auch die den hiesigen Park besuchenden Fremden finden auf dem Bade freundlich und anständig eingerichtete Wohnungen und Stallung für Pferde; so wie auch in der vorhandenen Restauration für gute Bewirthung gesorgt werden wird.

Bestellungen auf Quartiere werden portofrei erbeten, diese aber, so wie sonstige Wünsche, bestens berücksichtigt werden; nur ersucht man, den Tag der Ankunft und die Zeit des Aufenthaltes genau anzugeben. Auch wird der Bade-Arzt Hr. Dr. Fettke hieselbst über Anfragen in ärztlicher Beziehung gern die gewünschte Auskunft ertheilen.

Die fürstlich Pückler'sche Bade-Direction.

[2439]

Aubert et Comp. de Paris, Editeurs du Charivari, de la Caricature etc. etc. a Leipzig chez Leopold Michelsen.

Lithographies en tous genres, - etudes, modeles de dessin, - Albums pour les Salons, - Albums et livres pour les enfants, - les dames et les demoiselles, livres comiques ornes de planches amusantes.

Die Mode in den Salons, die Tische mit Albums auszuschmücken, um die Gesellschaft auf dem Lande bei schlechtem Wetter, so wie in der Stadt in den langen Winter-Soireen angenehm zu unterhalten, ist jetzt allgemein in Frankreich, England und Rußland angenommen; überzeugt, daß diese Liebhaberei gewiß auch bald in allen größern Städten Deutschlands Aufnahme finden wird, haben sich die HH. Aubert und Comp. in Paris, die einzigen Herausgeber solcher sich dazu eignender Werke, veranlaßt gefunden, eine vollständige Auswahl derselben nach Leipzig an ihren Commissionär für ganz Deutschland, Leopold Michelsen, zu senden, der alle resp. Aufträge aufs prompteste ausführen wird.

Galerie de la Presse et des Beaux Arts.

Dieses ausgezeichnete Werk enthält in 2 Bänden in 4. 98 Portraits mit 98 Biographien der berühmtesten Männer in Paris: Schriftsteller, Künstler, Journalisten etc., die Portraits sind von den besten Künstlern in Paris lithographirt.

Le Musee pour rire.

2 Bände in 4. mit 100 Caricaturen französischer Sitten nebst Erklärung derselben, ein schönes Werk als Album für Salons.

Les Cent et Un Robert Macaire.

2 schöne Bände in 4., in demselben Geschmack wie das vorhergehende Werk, voller beißender Satyre auf die Pariser Sitten und Handel; von diesem Werke wurden binnen kurzem 5000 Exemplare in Frankreich verkauft.

Vorschriften zum Zeichnen von Julien.

Diese Studien und Muster sind für die königlichen Schulen angefertigt und in allen Colleges von der Regierung angenommen worden; es ist das beste Werk, was in Frankreich in dieser Art erschienen ist.

Komische Albums, Albums für Kinder, Musterbücher für Fabrikbesitzer, Decorationen, Ornamente etc. etc.

[2420]

Homburg an der Höhe. Homburg an der Höhe, durch seine schöne, gesunde Lage - 600 Fuß über der Meeresfläche - am Fuße des Taunus, und seine reine nervenstärkende Luft gleich ausgezeichnet, wurde seit vielen Jahren schon wegen seiner Soolquellen im Sommer von einzelnen Fremden besucht, welche in Ermangelung aller Anstalten in ihren Wohnungen bereitete Bäder mit Nutzen gegen rheumatische, gichtische, scrophulöse, exanthematische etc. Leiden gebrauchten. Der Gehalt dieser Badequellen ist in einem Pfund Wasser zu [unleserliches Material]6 Unzen an festen Bestandtheilen:

wasserfrei

Chlor-Natrium 108,392 Grane.

Chlor-Calcium 15,285 Grane.

Chlor-Magnium 5,904 Grane.

Chlor-Kalium 0,384 Grane.

Schwefelsaurer Kalk 0,212 Grane.

Kohlensaurer Kalk 9,698 Grane.

Kohlensaure Magnesia 2,485 Grane.

Brom-Magnium 0,002 Grane.

Kohlensaures Eisenoxydul 0,480 Grane.

Thonerde 0,054 Grane.

Kieselerde 0,164 Grane.

an gasförmigen Bestandtheilen:

Kohlensaures Gas 22,728 Kubikzoll.

Seit der Errichtung von Badeanstalten, deren gegenwärtig ungefähr acht bestehen (1833 wurde die erste in der Hofapotheke gegründet), hat die Frequenz sichtlich zugenommen, so daß die Fremden, welche im Jahre 1834 nur etwa 150 betrug, bis zum Jahre 1836 schon auf circa 300 gestiegen war. Wichtiger noch wurde die Aufräumung und Neufassung eines versumpften alten Brunnens - jetzt, in schöner Fassung prangend, unter dem Namen des Elisabethen-Brunnens zwar viel, aber doch seinen Qualitäten nach nicht entsprechend bekannt - welche Arbeiten einer genauen, von dem rühmlichst bekannten Chemiker Hrn. Professor Liebig in Gießen im Sommer 1836 gefertigten, Analyse dieser Quelle vorangehen mußten. Seit dieser Zeit hat die Frequenz sich beinahe verdreifacht, und die glücklichen und befriedigenden Erfolge des Gebrauches der Quelle versprechen, bei mehr ausgebreitetem Gekanntwerden derselben, einen bedeutenden Zuwachs an heilsuchenden Kranken; besonders aus der Classe der Unterleibskranken,

Aufruf an Deutschlands Aerzte.

Im k. Juliusspitale dahier starb vor kurzem ein 59 Jahre alter Mann an einer bei Erwachsenen vielleicht ganz unerhörten Krankheit. Er hatte nämlich eine ungeheure Anschwellung des Schädels, so daß dieser aussah, wie der Wasserkopf bei Kindern. Durch ein n Einstich wurden innerhalb drei Tagen fünfzehn Pfund und fünf Unzen flüssiges Blut entleert. Zwölf Tage nach der Punction trat der Tod durch Entkräftung ein.

Die Entstehungsursache der Blutansammlung, welche sehr langsam statthatte, und beiläufig 3/4 Jahre währte, konnte nicht ausgemittelt werden.

Wäre irgend einem meiner HH. Collegen ein ähnlicher Fall bekannt, so würde ich sehr dankbar für die Mittheilung desselben seyn. – Würzburg, im Junius 1840.

Dr. Textor, Professor.

[2490]

Bekanntmachung.

Das Herrmannsbad zu Muskau in der k. preuß. Oberlausitz wird am 28 Junius eröffnet. Dasselbe ist berühmt durch seine reichhaltigen und sich schon so bewährten Moorschlammbäder, so wie auch die kräftigen natürlichen Eisen- und Schlackenbäder einer rühmlichen Erwähnung verdienen, zu welchen nun auch noch die so beliebten und sich auch hier schon so wirksam gezeigten Wellenbäder getreten sind – wozu hier in dem Neißefluß und der an dems lben im Park gelegenen großen Mühle so günstige Gelegenheit vorhanden – und die in diesem Jahre noch vermehrt worden. Außerdem werden aber auch alle Arten künstlicher Bäder, als russische Dampf-, Douche- und Schwefelräucherungsbäder verabreicht, so wie auch alle Arten von Trinkwasser, sowohl natürliche als künstliche (Struve'sche) in bester Güte bereit gehalten, oder auf vorherige Bestellung billigst und sehr bald herbeigeschafft werden. Aber auch die den hiesigen Park besuchenden Fremden finden auf dem Bade freundlich und anständig eingerichtete Wohnungen und Stallung für Pferde; so wie auch in der vorhandenen Restauration für gute Bewirthung gesorgt werden wird.

Bestellungen auf Quartiere werden portofrei erbeten, diese aber, so wie sonstige Wünsche, bestens berücksichtigt werden; nur ersucht man, den Tag der Ankunft und die Zeit des Aufenthaltes genau anzugeben. Auch wird der Bade-Arzt Hr. Dr. Fettke hieselbst über Anfragen in ärztlicher Beziehung gern die gewünschte Auskunft ertheilen.

Die fürstlich Pückler'sche Bade-Direction.

[2439]

Aubert et Comp. de Paris, Editeurs du Charivari, de la Caricature etc. etc. à Leipzig chez Léopold Michelsen.

Lithographies en tous genres, – études, modèles de dessin, – Albums pour les Salons, – Albums et livres pour les enfants, – les dames et les demoiselles, livres comiques ornés de planches amusantes.

Die Mode in den Salons, die Tische mit Albums auszuschmücken, um die Gesellschaft auf dem Lande bei schlechtem Wetter, so wie in der Stadt in den langen Winter-Soireen angenehm zu unterhalten, ist jetzt allgemein in Frankreich, England und Rußland angenommen; überzeugt, daß diese Liebhaberei gewiß auch bald in allen größern Städten Deutschlands Aufnahme finden wird, haben sich die HH. Aubert und Comp. in Paris, die einzigen Herausgeber solcher sich dazu eignender Werke, veranlaßt gefunden, eine vollständige Auswahl derselben nach Leipzig an ihren Commissionär für ganz Deutschland, Leopold Michelsen, zu senden, der alle resp. Aufträge aufs prompteste ausführen wird.

Galerie de la Presse et des Beaux Arts.

Dieses ausgezeichnete Werk enthält in 2 Bänden in 4. 98 Portraits mit 98 Biographien der berühmtesten Männer in Paris: Schriftsteller, Künstler, Journalisten etc., die Portraits sind von den besten Künstlern in Paris lithographirt.

Le Musée pour rire.

2 Bände in 4. mit 100 Caricaturen französischer Sitten nebst Erklärung derselben, ein schönes Werk als Album für Salons.

Les Cent et Un Robert Macaire.

2 schöne Bände in 4., in demselben Geschmack wie das vorhergehende Werk, voller beißender Satyre auf die Pariser Sitten und Handel; von diesem Werke wurden binnen kurzem 5000 Exemplare in Frankreich verkauft.

Vorschriften zum Zeichnen von Julien.

Diese Studien und Muster sind für die königlichen Schulen angefertigt und in allen Collèges von der Regierung angenommen worden; es ist das beste Werk, was in Frankreich in dieser Art erschienen ist.

Komische Albums, Albums für Kinder, Musterbücher für Fabrikbesitzer, Decorationen, Ornamente etc. etc.

[2420]

Homburg an der Höhe. Homburg an der Höhe, durch seine schöne, gesunde Lage – 600 Fuß über der Meeresfläche – am Fuße des Taunus, und seine reine nervenstärkende Luft gleich ausgezeichnet, wurde seit vielen Jahren schon wegen seiner Soolquellen im Sommer von einzelnen Fremden besucht, welche in Ermangelung aller Anstalten in ihren Wohnungen bereitete Bäder mit Nutzen gegen rheumatische, gichtische, scrophulöse, exanthematische etc. Leiden gebrauchten. Der Gehalt dieser Badequellen ist in einem Pfund Wasser zu [unleserliches Material]6 Unzen an festen Bestandtheilen:

wasserfrei

Chlor-Natrium 108,392 Grane.

Chlor-Calcium 15,285 Grane.

Chlor-Magnium 5,904 Grane.

Chlor-Kalium 0,384 Grane.

Schwefelsaurer Kalk 0,212 Grane.

Kohlensaurer Kalk 9,698 Grane.

Kohlensaure Magnesia 2,485 Grane.

Brom-Magnium 0,002 Grane.

Kohlensaures Eisenoxydul 0,480 Grane.

Thonerde 0,054 Grane.

Kieselerde 0,164 Grane.

an gasförmigen Bestandtheilen:

Kohlensaures Gas 22,728 Kubikzoll.

Seit der Errichtung von Badeanstalten, deren gegenwärtig ungefähr acht bestehen (1833 wurde die erste in der Hofapotheke gegründet), hat die Frequenz sichtlich zugenommen, so daß die Fremden, welche im Jahre 1834 nur etwa 150 betrug, bis zum Jahre 1836 schon auf circa 300 gestiegen war. Wichtiger noch wurde die Aufräumung und Neufassung eines versumpften alten Brunnens – jetzt, in schöner Fassung prangend, unter dem Namen des Elisabethen-Brunnens zwar viel, aber doch seinen Qualitäten nach nicht entsprechend bekannt – welche Arbeiten einer genauen, von dem rühmlichst bekannten Chemiker Hrn. Professor Liebig in Gießen im Sommer 1836 gefertigten, Analyse dieser Quelle vorangehen mußten. Seit dieser Zeit hat die Frequenz sich beinahe verdreifacht, und die glücklichen und befriedigenden Erfolge des Gebrauches der Quelle versprechen, bei mehr ausgebreitetem Gekanntwerden derselben, einen bedeutenden Zuwachs an heilsuchenden Kranken; besonders aus der Classe der Unterleibskranken,

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[1413/0006] Aufruf an Deutschlands Aerzte. Im k. Juliusspitale dahier starb vor kurzem ein 59 Jahre alter Mann an einer bei Erwachsenen vielleicht ganz unerhörten Krankheit. Er hatte nämlich eine ungeheure Anschwellung des Schädels, so daß dieser aussah, wie der Wasserkopf bei Kindern. Durch ein n Einstich wurden innerhalb drei Tagen fünfzehn Pfund und fünf Unzen flüssiges Blut entleert. Zwölf Tage nach der Punction trat der Tod durch Entkräftung ein. Die Entstehungsursache der Blutansammlung, welche sehr langsam statthatte, und beiläufig 3/4 Jahre währte, konnte nicht ausgemittelt werden. Wäre irgend einem meiner HH. Collegen ein ähnlicher Fall bekannt, so würde ich sehr dankbar für die Mittheilung desselben seyn. – Würzburg, im Junius 1840. Dr. Textor, Professor. [2490] Bekanntmachung. Das Herrmannsbad zu Muskau in der k. preuß. Oberlausitz wird am 28 Junius eröffnet. Dasselbe ist berühmt durch seine reichhaltigen und sich schon so bewährten Moorschlammbäder, so wie auch die kräftigen natürlichen Eisen- und Schlackenbäder einer rühmlichen Erwähnung verdienen, zu welchen nun auch noch die so beliebten und sich auch hier schon so wirksam gezeigten Wellenbäder getreten sind – wozu hier in dem Neißefluß und der an dems lben im Park gelegenen großen Mühle so günstige Gelegenheit vorhanden – und die in diesem Jahre noch vermehrt worden. Außerdem werden aber auch alle Arten künstlicher Bäder, als russische Dampf-, Douche- und Schwefelräucherungsbäder verabreicht, so wie auch alle Arten von Trinkwasser, sowohl natürliche als künstliche (Struve'sche) in bester Güte bereit gehalten, oder auf vorherige Bestellung billigst und sehr bald herbeigeschafft werden. 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Le Musée pour rire. 2 Bände in 4. mit 100 Caricaturen französischer Sitten nebst Erklärung derselben, ein schönes Werk als Album für Salons. Les Cent et Un Robert Macaire. 2 schöne Bände in 4., in demselben Geschmack wie das vorhergehende Werk, voller beißender Satyre auf die Pariser Sitten und Handel; von diesem Werke wurden binnen kurzem 5000 Exemplare in Frankreich verkauft. Vorschriften zum Zeichnen von Julien. Diese Studien und Muster sind für die königlichen Schulen angefertigt und in allen Collèges von der Regierung angenommen worden; es ist das beste Werk, was in Frankreich in dieser Art erschienen ist. Komische Albums, Albums für Kinder, Musterbücher für Fabrikbesitzer, Decorationen, Ornamente etc. etc. [2420] Homburg an der Höhe. Homburg an der Höhe, durch seine schöne, gesunde Lage – 600 Fuß über der Meeresfläche – am Fuße des Taunus, und seine reine nervenstärkende Luft gleich ausgezeichnet, wurde seit vielen Jahren schon wegen seiner Soolquellen im Sommer von einzelnen Fremden besucht, welche in Ermangelung aller Anstalten in ihren Wohnungen bereitete Bäder mit Nutzen gegen rheumatische, gichtische, scrophulöse, exanthematische etc. Leiden gebrauchten. Der Gehalt dieser Badequellen ist in einem Pfund Wasser zu _ 6 Unzen an festen Bestandtheilen: wasserfrei Chlor-Natrium 108,392 Grane. Chlor-Calcium 15,285 Grane. Chlor-Magnium 5,904 Grane. Chlor-Kalium 0,384 Grane. Schwefelsaurer Kalk 0,212 Grane. Kohlensaurer Kalk 9,698 Grane. Kohlensaure Magnesia 2,485 Grane. Brom-Magnium 0,002 Grane. Kohlensaures Eisenoxydul 0,480 Grane. Thonerde 0,054 Grane. Kieselerde 0,164 Grane. an gasförmigen Bestandtheilen: Kohlensaures Gas 22,728 Kubikzoll. Seit der Errichtung von Badeanstalten, deren gegenwärtig ungefähr acht bestehen (1833 wurde die erste in der Hofapotheke gegründet), hat die Frequenz sichtlich zugenommen, so daß die Fremden, welche im Jahre 1834 nur etwa 150 betrug, bis zum Jahre 1836 schon auf circa 300 gestiegen war. Wichtiger noch wurde die Aufräumung und Neufassung eines versumpften alten Brunnens – jetzt, in schöner Fassung prangend, unter dem Namen des Elisabethen-Brunnens zwar viel, aber doch seinen Qualitäten nach nicht entsprechend bekannt – welche Arbeiten einer genauen, von dem rühmlichst bekannten Chemiker Hrn. Professor Liebig in Gießen im Sommer 1836 gefertigten, Analyse dieser Quelle vorangehen mußten. Seit dieser Zeit hat die Frequenz sich beinahe verdreifacht, und die glücklichen und befriedigenden Erfolge des Gebrauches der Quelle versprechen, bei mehr ausgebreitetem Gekanntwerden derselben, einen bedeutenden Zuwachs an heilsuchenden Kranken; besonders aus der Classe der Unterleibskranken,

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 177. Augsburg, 25. Juni 1840, S. 1413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_177_18400625/6>, abgerufen am 21.11.2024.