Das v. Capitel ist von den Debissern, das sind Betler die Stirnstosser die hostiatim von hauß zu hauß geen und bestreichen die Houtzen vnd Hutzin mit vnser frawen oder mit eim andern heiligen, vnd sprechen es sej vnser liebe fraw von der Capellen vnd sie sein Bruder jn derselben Capellen Jtem die Capel sei arm, vnd heischen flachs garn zu einem altar tuch, der Schrefen zu einem Claffot. Jtem Bruchsilber zu einem kelch, zu ver- schochern oder zu verionen. Jtem handtzweheln das die Priester die Hend daran drucknen zu verkimmern. Jtem das sind auch Debisser die kirchen Betler do einer brief vnd Sigel hat vnd an eine zerbrochene Difftel Breget oder an eine newe Kirchen zu bawen sie samlen an ein gotshauß leit nit fern vnter der nasen heißt maulbrun (Conclusio) disen Debissern gib allen nichts dann sie liegen vnd betriegen dich, An ein Kirch, die jn .ij. oder .iij. meilen vmb dich leg, wann da frum lewt kemen vnd hieschen, den sol man geben zu der notdorft was man wil oder mag.
Von Kammesierern
Das .vj. Capitel ist von Kammesierern, das sind Betler, jdem junge Scolares, jung Studenten die Vater vnd Muter nit volgen vnd jren meistern nit gehorsam wollen sein, vnd Aposta- tieren vnd komen hinder boß gesellschaft die auch gelert sind jn der wanderschafft, die helffen jne das jr verjonen versencken vnd verkimmern verschochern. vnd wan sie nit mer haben so lern sie betlen oder kammesirn, vnd die houtzen besefeln vnd kammesieren also. Jtem sie komen von Rome, auß der Sonnenboß vnd wollen Priester werden am Dolman. Jtem einer ist Acolitus, der ander Epistler, der drit Ewangelier, der vierd ein galch vnd haben nie- mand dann frembd lewt die jm helffen mit jrem almusen dann sein freund sind jm abgangen von tods noten Jtem sie heischen Flachs zu einem Chorhemd ja einer Gleiden zu einer Hanfstaw- den. Jtem gelt das sie zu einer andern Fronfasten furbaß ge- weihet mogen werden jn der Sonnenboß, vnd was sie vberkomen vnd erbetlen das verjonen sie verschocherns vnd verbulens Jtem sie schern kronen vnd sind nit ordinirt vnd haben auch kein for-
Von Debiſſern oder Dopfern
Das v. Capitel iſt von den Debiſſern, das ſind Betler die Stirnſtoſſer die hoſtiatim von hauß zu hauß geen und beſtreichen die Houtzen vnd Hutzin mit vnſer frawen oder mit eim andern heiligen, vnd ſprechen es ſej vnſer liebe fraw von der Capellen vnd ſie ſein Bruder jn derſelben Capellen Jtem die Capel ſei arm, vnd heiſchen flachs garn zu einem altar tuch, der Schrefen zu einem Claffot. Jtem Bruchſilber zu einem kelch, zu ver- ſchochern oder zu verionen. Jtem handtzweheln das die Prieſter die Hend daran drucknen zu verkimmern. Jtem das ſind auch Debiſſer die kirchen Betler do einer brief vnd Sigel hat vnd an eine zerbrochene Difftel Breget oder an eine newe Kirchen zu bawen ſie ſamlen an ein gotshauß leit nit fern vnter der naſen heißt maulbrun (Concluſio) diſen Debiſſern gib allen nichts dann ſie liegen vnd betriegen dich, An ein Kirch, die jn .ij. oder .iij. meilen vmb dich leg, wann da frum lewt kemen vnd hieſchen, den ſol man geben zu der notdorft was man wil oder mag.
Von Kammeſierern
Das .vj. Capitel iſt von Kammeſierern, das ſind Betler, jdem junge Scolares, jung Studenten die Vater vnd Muter nit volgen vnd jren meiſtern nit gehorſam wollen ſein, vnd Apoſta- tieren vnd komen hinder boß geſellſchaft die auch gelert ſind jn der wanderſchafft, die helffen jne das jr verjonen verſencken vnd verkimmern verſchochern. vnd wan ſie nit mer haben ſo lern ſie betlen oder kammeſirn, vnd die houtzen beſefeln vnd kammeſieren alſo. Jtem ſie komen von Rome, auß der Sonnenboß vnd wollen Prieſter werden am Dolman. Jtem einer iſt Acolitus, der ander Epiſtler, der drit Ewangelier, der vierd ein galch vnd haben nie- mand dann frembd lewt die jm helffen mit jrem almuſen dann ſein freund ſind jm abgangen von tods noten Jtem ſie heiſchen Flachs zu einem Chorhemd ja einer Gleiden zu einer Hanfſtaw- den. Jtem gelt das ſie zu einer andern Fronfaſten furbaß ge- weihet mogen werden jn der Sonnenboß, vnd was ſie vberkomen vnd erbetlen das verjonen ſie verſchocherns vnd verbulens Jtem ſie ſchern kronen vnd ſind nit ordinirt vnd haben auch kein for-
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Von Debiſſern oder Dopfern
Das v. Capitel iſt von den Debiſſern, das ſind Betler die
Stirnſtoſſer die hoſtiatim von hauß zu hauß geen und beſtreichen
die Houtzen vnd Hutzin mit vnſer frawen oder mit eim andern
heiligen, vnd ſprechen es ſej vnſer liebe fraw von der Capellen
vnd ſie ſein Bruder jn derſelben Capellen Jtem die Capel ſei
arm, vnd heiſchen flachs garn zu einem altar tuch, der Schrefen
zu einem Claffot. Jtem Bruchſilber zu einem kelch, zu ver-
ſchochern oder zu verionen. Jtem handtzweheln das die Prieſter
die Hend daran drucknen zu verkimmern. Jtem das ſind auch
Debiſſer die kirchen Betler do einer brief vnd Sigel hat vnd an
eine zerbrochene Difftel Breget oder an eine newe Kirchen zu
bawen ſie ſamlen an ein gotshauß leit nit fern vnter der naſen
heißt maulbrun (Concluſio) diſen Debiſſern gib allen nichts
dann ſie liegen vnd betriegen dich, An ein Kirch, die jn .ij.
oder .iij. meilen vmb dich leg, wann da frum lewt kemen vnd
hieſchen, den ſol man geben zu der notdorft was man wil oder mag.
Von Kammeſierern
Das .vj. Capitel iſt von Kammeſierern, das ſind Betler,
jdem junge Scolares, jung Studenten die Vater vnd Muter nit
volgen vnd jren meiſtern nit gehorſam wollen ſein, vnd Apoſta-
tieren vnd komen hinder boß geſellſchaft die auch gelert ſind jn
der wanderſchafft, die helffen jne das jr verjonen verſencken vnd
verkimmern verſchochern. vnd wan ſie nit mer haben ſo lern ſie
betlen oder kammeſirn, vnd die houtzen beſefeln vnd kammeſieren
alſo. Jtem ſie komen von Rome, auß der Sonnenboß vnd wollen
Prieſter werden am Dolman. Jtem einer iſt Acolitus, der ander
Epiſtler, der drit Ewangelier, der vierd ein galch vnd haben nie-
mand dann frembd lewt die jm helffen mit jrem almuſen dann
ſein freund ſind jm abgangen von tods noten Jtem ſie heiſchen
Flachs zu einem Chorhemd ja einer Gleiden zu einer Hanfſtaw-
den. Jtem gelt das ſie zu einer andern Fronfaſten furbaß ge-
weihet mogen werden jn der Sonnenboß, vnd was ſie vberkomen
vnd erbetlen das verjonen ſie verſchocherns vnd verbulens Jtem
ſie ſchern kronen vnd ſind nit ordinirt vnd haben auch kein for-
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Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das Deutsche Gaunerthum. Bd. 1. Leipzig, 1858, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/avelallemant_gaunerthum01_1858/185>, abgerufen am 24.11.2024.
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